Feldkultur von Tomaten

Sunfreak

Reifende Tomate
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Also ich habe heute die Zusage bekommen und könnte ab 2013 meine Tomaten auf dem Feld anbauen. Ich habe in den vergangenen Wochen viel Unterstützung in diese Richtung erfahren. Diese Zusage beinhaltet einen Bauwagen zum Wohnen, schier unvorstellbare Kapazitäten an Anbaufläche (reell bis zu 80.000 Pflanzen) und die Nutzungsmöglichkeit eines Fuhrparks mit Traktor, Güllefass und sonstigem Crap, um die Anbaufläche zu bearbeiten bzw. vorzubereiten.

Dadurch, dass sich nun dieses Türchen aufgetan hat, stellen sich ganz neue Fragen. Insbesondere die Realisierbarkeit. Beispielsweise die Vorkultur, die Kulturführung oder Krankheiten wie die Braunfäule.

Zuerst einmal ganz allgemein: Was denkt ihr darüber? :confused:

Grüßle, Michi
 
  • Sunfreak

    Reifende Tomate
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    Erstmal denke ich "Jetzt spinnt er endgültig!".:d

    Davon darfst du Dich sicher bald selber persönlich überzeugen. Ich hab da so 'n Auftrag an Dich oder Deinem Vater. Kann sein, dass ich diesen Monat noch bei Dir vorbei gucke... Aber das sprechen wir noch...

    Was hast Du denn vor, züchten, Tomaten verkaufen, oder beides?

    Also primär geht es um die Pflanzenzüchtung. Wenn sich für letzteres 'n Türchen öffnet isses schön. Wenn nicht, isses auch nicht schlimm. Ich muss meine Brötchen nicht mit dem Verkauf von Früchten verdienen. Das ganze hat grundsätzlich erst mal keinen gewerblichen Charakter.

    Grüßle, Michi
     
  • Gecko

    Löschmann
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    Was für´n Auftrag?
    Sag vorher Bescheid, daß ich auch da bin, mein Vater macht nix mehr.

    Wenn´s dir hauptsächlich um die Zucht geht, is das mit der Braunfäule doch eher das kleinere Problem, oder?
    Ich frag mich nur, wo die Massen vorziehen willst.
     
  • Sunfreak

    Reifende Tomate
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    Die Braunfäule ist auf der einen Seite ja wünschenswert in der Pflanzenzüchtung. So kann man scharfe Selektion in Richtung Braunfäule betreiben. Und gegen die Braunfäule robuste Sorten entwickeln. Da hat die Tomate durch ihre Inkulturname viel Defizit erfahren. Ein Grund warum die Tomate so dermaßen anfällig für diese Krankheit ist.

    Aber ich habe schon "Angst", dass bei einer Monokultur von mehreren tausenden Pflanzen den Bestand Ratz-fatz vernichten könnte, ehe man wenigst eine erste, einzige Ernte einfährt. Gerade in typischen Sommern wie dieses Jahr, wo ich auch einen ganz konkreten Fall aus Neu-Ulm kenne. Da kenne ich einen Kartoffelbauer, der nach ganz hohen Standards arbeitet und weder seine Pflanzen mit Insektizide gegen Kartoffelkäfer spritzt noch mit Fungizide gegen die Braunfäule. Dann war ja der Juni und der Juli hier im Schwabenland so Kacke, dass in meinem Garten dieses Jahr die Pilze wie Alternaria, Botrytis oder Phytophthora begannen sich zu etablieren. In meinem Garten konnte das ganze kompensiert werden, nachdem im August das Wetter wieder gut wurde, die Pflanzen erholten sich [dann kamen die Rostmilben]. Aber dem Kartoffelbauer aus Neu-Ulm erging es auch nicht gut. Die Kartoffelpflanzen wurden vollständig durch die Braunfäule zerstört. In der Folge hatten die Kartoffelkäfer nix mehr zu fressen und die sind auf Wanderschaft gegangen. Und die sind dann alle in das nahe Wohngebiet geflogen. Das muss 'ne riesen Kartoffelkäfer-Sauerei gegeben haben. Für den Bauern: Totalausfall!

    Aber die Pflanzen spritzen mit Pestiziden? Ich weis nicht, ob das eine Alternative ist. Ich denke nicht. Ich glaube nicht, dass ich als "einfache Person" ohne Kompetenzen auf dem Gebiet an solche Chemiekeulen in solchen Mengen kommen würde, die ich da bräuchte. Außerdem kosten diese Pestizide auch Geld. Geld in etwas investieren, wo man eigentlich garnicht primär den Zweck hat daraus Kapital zu schlagen? Außerdem kann ich dann keinen Selektionsdruck ausüben auf die Braunfäule, wenn ich mit Fungiziden arbeite. Und dazu kommt noch die persönliche Einstellung zu Pestizide, die mich davon abkommen lassen.

    Grundsätzlich müssten die Pflanzen lediglich bis zum Abreifen einer ersten Ernte halten. Und da frage ich mich, ob das möglich sein wird. Es sind halt ganz andere Braunfäule-Rassen unterwegs, als das einst der Fall war, wo Tomaten-Feldkultur noch in Deutschland betrieben worden ist.

    Und ich werde gewiss nicht bei tausenden von Pflanzen durch die Reihen rennen, diese aufbinden und ausgeizen. Das schaff ich nicht mal bei meinen paar hundert Pflanzen im bisherigen Heimgarten...

    In Kalifornien macht man das so, wie das Brad Gates (ein weltbekannter Tomatenzüchter, der neben der Pflanzenzüchtung sein Einkommen auch mit dem Verkauf von Samen, Jungpflanzen und Früchten bestreitet) in seinem Video zeigt:

    [video=youtube;T5jvm-7y9ho]http://www.youtube.com/watch?v=T5jvm-7y9ho[/video]

    Und so sieht dann die Feldkultur dann bei ihm aus:

    [video=youtube;ksA17-G56X8]http://www.youtube.com/watch?v=ksA17-G56X8[/video]

    Grüßle, Michi
     
  • L

    Lauren_

    Guest
    Michi, das klingt spannend!!! :)
    Ich freu mich schon wahnsinnig auf deine Berichte, die du uns hoffentlich nicht vorenthalten wirst ? :pa:


    Sowas wäre mein Traum in Bezug auf Obstanbau... wobei es mir weniger ums Züchten als mehr ums Anbauen ginge.... ich träume schon mein Leben lang von einem Obstgarten.

    Liebe Grüße :)
    Lauren
     

    Sunfreak

    Reifende Tomate
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    Wenn ich diesen Weg einschlage, wird es natürlich Berichte geben. ;)

    Ein Obstgarten ist auch was schönes. Hab ja auch einen, weist du ja. Aber da kann man die Züchtung nicht so schnell vorantreiben, wie es mit Tomaten möglich ist. Da dauert eine Generation (vom Keimling bis zur ersten Ernte) viel länger, als bei Tomaten.

    Hätte ja 'ne Kirschpflaume x Zwetschge Hybride. Die hat ordentlich Potenzial...

    Grüßle, Michi
     

    schwäble

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    Hallole Michi,
    Da könnte ich schon neidisch werden! Ganz sooo gross bräuchte ich nicht aber eine kleine Gärtnerei mit Gewächshaus + Freifläche wäre schon mein Traum.
    ABER:: wie sagt meine Frau "Träum weiter".

    Grüssle von einem Schwaben aus der Lausitz

    Karl ;)
     
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    Sunfreak

    Reifende Tomate
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    *lach*

    Karl, du machst mir gerade bewusst, dass ich als Schwabe dann ja nach Baden ziehen würde. Ob die Badenser so 'n Schwobabeidel wie mich akzeptieren werden!?

    Mensch, da treffen Kulturen aufeinander... :D

    Da ich nicht vor hab in Baden meine Essgewohnheiten zu ändern und du weist ja: Schwäbische Kost ist mitunter recht ballaststoffreich hab ich schon mal das Wort für den wichtigsten Ort überhaupt gelernt: Schisshuss sagen die Badenser zum Scheißhäusle, ist das nicht lustig!? Jedenfalls, ich glaube es ist das wichtigste Wort überhaupt, damit die mich auch sofort verstehen, wenns pressiert...

    Aber die Lausitz ist ja auch 'n riesen Sprung. Das muss ja 'n Kulturschock sein... :grins:

    Viele Grüßle in die Lausitz, Michi :)
     
  • Highländer1

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    Erstmal denke ich "Jetzt spinnt er endgültig!".:d
    Was hast Du denn vor, züchten, Tomaten verkaufen, oder beides?

    verwirrte Grüße
    Stefan

    Das habe ich auch erstmal gedacht. Das ist nen Full Time Job. Wo willst du die Anziehen. Wie stellst du die Bewässerung sicher.

    Falls du spritzen mußt kannst du das auch nen Lohnunternehmer machen lassen.

    Wünsch dir viel Erfolg bei deinem Projekt.
     
  • schwäble

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    Hallole Michi,
    Warum nach Baden ziehen müssen? Du wohnst doch nicht sooo nahe an der Grenze zu den Gelbfüsslern also liegt das dir angebotene Feld weit, weit weg.

    Zum Kulturschock nach dem Wechsel in die "Neuen Bundesländer":
    Es gab da zum Glück meine heutige GG welche den freien Fall merklich abbremste.
    Zum Zweiten konnte ich mich auf Arbeit (auch so'n Ost-Wort wo alle in der alten Heimat mich fragen, ob ich nicht mehr deutsch kann) versetzen lassen und die neuen Kollegen/-innen haben sich verdammt Mühe gegeben, einen Schwaben zu integrieren und vor Allem zu verstehen.
    Und zum Glück gibt's öfter ne "Heim"/Versorgungs-Fahrt ins Remstal, es kommen Westpakete bei uns an und manches Mal kommt gute,handgemachte Musik z.B. in Form von HISS in den Osten (das nächste Mal am 10.11.2012 nach Dresden).
    Und meine Frau hat sich manch schwäbisches Rezept von meiner Familie zeigen lassen. Es gibt bei uns Maultaschen, schwäbischen Kartoffelsalat (den sogar Einige aus meiner GG's Familie dem Ostmatsch vorziehen), Kässpätzle, ......... . Nicht zu vergessen Weihnachtsgutsle nach Remstäler Familienrezepten.

    Bei diesen Argumenten habe ich letztendlich zugestimmt, dass unser Beider Lebensmittelpunkt (ein schönes Wort gell?) auch in Zukunft die Lausitz bleibt.

    Grüssle ins Ländle

    Karl :grins:

    *lach*

    Karl, du machst mir gerade bewusst, dass ich als Schwabe dann ja nach Baden ziehen würde. Ob die Badenser so 'n Schwobabeidel wie mich akzeptieren werden!?

    Mensch, da treffen Kulturen aufeinander... :D

    Da ich nicht vor hab in Baden meine Essgewohnheiten zu ändern und du weist ja: Schwäbische Kost ist mitunter recht ballaststoffreich hab ich schon mal das Wort für den wichtigsten Ort überhaupt gelernt: Schisshuss sagen die Badenser zum Scheißhäusle, ist das nicht lustig!? Jedenfalls, ich glaube es ist das wichtigste Wort überhaupt, damit die mich auch sofort verstehen, wenns pressiert...

    Aber die Lausitz ist ja auch 'n riesen Sprung. Das muss ja 'n Kulturschock sein... :grins:

    Viele Grüßle in die Lausitz, Michi :)
     
    L

    Lauren_

    Guest
    Da stellt Gerd eine ganz interessante Frage, Michi... das ist ja wirklich ein Fulltime Job. Wie machst du's daneben mit den Brötchen und so..? :d
    Für einige Monate dürfte neben dem Tomatenfeld doch kaum was anderes möglich sein, wenn du das in dem Stil betreibst, den du dir jetzt vorstellst, oder..? :confused:

    Neugierige Grüße ;)
    Lauren
     
    L

    Lauren_

    Guest
    Sorry wenn die Frage zu neugierig war, Michi. :(

    Mein Traum wäre übrigens auch eine Vollzeit-Gärtnerei-Möglichkeit... (allerdings kenne ich mich mit dem Beruf gut genug aus um zu wissen, dass das, wenn man nur annähernd davon leben möchte/muss ein Knochenjob ist, und kaum machbar... es sei denn man hätte einen florierenden Betrieb geerbt...)

    Insofern finde ich es toll, wenn man sein liebstes Hobby irgendwie für eine kleine Weile umsetzen kann - und wenn's denn nur für eine Saison/ein paar Monate oder auch nur ein paar Wochen ist. :pa:

    Liebe Grüße :)
    Lauren
     

    Nostalgie

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    Der Anblick eines Tomatenfeldes war vor 40 Jahren in Deutschland keine Seltenheit. Durch die vielen billigen Importe lohnt es sich nicht mehr. Eines ist klar, die Restaurants aus der Umgebung reißen dir die Schwäbischen Tomaten aus den Händen.Ähnlich wie bei uns die Fränkischen Tomaten. Früher hat man allerdings auf größeren Flächen keine Stabtomaten angebaut, wegen des hohen Arbeitaufwandes. Man baute große Felder mit Buschtomaten an. Der Vorteil, du brauchst nicht auszugeizen.Buschtomaten sind fast Braunfäule resistent und lassen sich sehr gut ernten. Damit die Tomaten nicht auf dem Boden liegen, wurde auf Dämmen gepflanzt. Die Anzucht ist auch einfach. Du säst sie im warmen Frühbeet aus und pflanzt sie direkt , ohne zu pikieren und topfen Mitte Mai auf die Dämme. Im Sommer nur hacken, düngen und bei Trockenheit beregnen. Das schafft auch eine EIN MANN GÄRTNEREI!
     

    Sunfreak

    Reifende Tomate
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    Sorry wenn die Frage zu neugierig war, Michi. :(

    Nein, nein. Das war es nicht. Ich war insbesondere gestern und vorgestern sowas von platt. Mich haben die Viren und die Bakterien ziemlich platt gemacht. Wenn ich etwas geschrieben habe, dann meist etwas leichteres. Oder ich hab geistigen Dünnschiss geschrieben. Stichwort Pfeffer und Alkohol in die Nase...

    Im Moment gehts aber schon wieder ganz gut. Aber ich hab so 'nen doofen Husten, der mich bis zu dem Punkt bringt, dass ich aufpassen muss, dass mir der Mageninhalt bleibt, da wo er hingehört...

    Na-ja, zum Thema...

    Erstmal möchte ich mich für all die zahlreichen Antworten bedanken! Mir ist das Feedback sehr, sehr wichtig!

    Wenn man spekuliert solch einen Weg zu gehen, dann ist einem entweder komplett ins Hirn geschissen und der Tomatensucht verfallen oder...

    ... und jetzt wirds eben privat. Und sowas gehört definitiv nicht ein öffentliches Forum. Da bitte ich um Verständnis.

    Ich selber würde das Projekt zunächst auf ein Jahr befristen. Das ist natürlich nicht ausreichend zeitliches Budget, wenn man überlegt dass der Weg zu einer fertigen Züchtung im Minimum 7-8 Jahre für die einfachste Form der Züchtung benötigt. Aber man muss nach einem Jahr erst ein Fazit ziehen und dann entscheiden wie es weiter geht.

    Man könnte das in etwa vergleichen mit jemanden, der sich für ein Jahr eine Auszeit nimmt oder für ein Jahr ins Ausland geht.

    Meine Brötchen muss ich damit nicht verdienen. Sonst würde ich ja nicht sagen, dass mein alleiniges Ziel, welches ich anstrebe, die Pflanzenzüchtung ist. Aber: Sollte sich doch ein Türchen auftun, wäre es dann falsch drüber nachzudenken? Aber ich bin Realist genug, dass ich mir eigentlich garkeine Hoffnungen mache, die mich dann zur Enttäuschung bringen könnten.

    Mein Sponsor (ein Lohnunternehmer) stellt nur eine einzige Bedingung und das ist die, dass ich ihm ab und zu mal einen Korb mit Tomaten vor die Türe stelle. Ansonsten bekomme ich von der Anbaufläche, über den Bauwagen, den Dünger bis hin zum Fuhrpark alles gestellt.

    Eine Bedingung, die ich stelle, dass es an meinem Wohnwagen-Standort einen vernünftigen UMTS/LTE-Internetanschluss gibt. Sonst könnte ich nicht meine Brötchen verdienen und ihr könntet nicht in den Genuss von meinen Berichten kommen. Das wäre dann das Aus für das ganze Projekt. Aber ich bin erstmal guter Dinge, da das ja wirklich am Arsch der Welt ist. Ich hab daher vielleicht 'ne Chance auf 'nen LTE-Anschluss.

    In einer Woche geht es für etwa knapp eine Woche dorthin. Dann wird man sich mal an den Tisch sitzen und die Realisierbarkeit prüfen. Und die Anbauflächen angucken, genau so wie den Bauwagen. Und ich werd mein Scanner auspacken, hab zum Glück a bissle Ahnung auf dem Gebiet, und gucken ob da auf 800 MHz irgend ein LTE-Netzwerk rumschwirrt.

    Zum Glück wäre ich nicht ein unbekannter Schwabe im nirgendwo namens Baden. Bzw. ich weis garnicht, als was sich das verkreuzte Völkchen bezeichnet. Auf dem Papier sind es Badenser. Aber in ihrem Dialekt schimmert sowohl das Schwäbische, als auch das Badische, wie auch das Fränkische und zum Schluss noch 'ne Briese Hessisch hindurch. Diese Mischung hört sich mitunter, bei Mädels in meinem Alter, irgendwie ja auch sexy an. Okay, ich trifte ab. Was ich sagen will: Einer meiner besten Kumpels lebt in dieser Region. Und auch sonst hab ich bereits 'nen netten Bekanntenkreis dort. Erst dadurch, durch massive Unterstützung meines dicken, sprichwörtlichen Kumpels hat sich so ein Türchen auftun können.

    Konkret habe ich im Moment drei Probleme vor Augen:
    • Einmal wäre das die Vorzucht der Pflanzen. All die Pflanzen brauchen Platz. Dieses Jahr habe ich da eine wertvolle Erfahrung machen können. Das Frühjahr war so unglaublich mild. Sodass ich die Pflanzen vom Keimling an, Tag wie Nacht draußen im Freiland lassen konnte. Es waren die gesündesten Pflanzen, die ich bis dahin angezogen haben. Sie waren sehr stämmig, gedrungen im Wuchs und sehr sattgrün in der Farbe. Sie waren optimal gewöhnt an alle Bedingungen von Draußen. Und die Pflanzen sind in "Radieschen-Geschwindigkeit" gewachsen. Sie sind dem Keimlingsalter schnell entwachsen, nach 6 Wochen hatten sie Blüten und auch nach 'nem Auspflanzen gingen die ab wie 'n Radieschen. Aus dieser Erfahrung heraus habe ich mir geschworen, egal ob Heimgarten oder Großgarten, dass ich keine Tomaten mehr an Fensterbank oder Kunstlicht anziehen werde. Ich werde zukünftig immer versuchen die Pflanzen direkt nach dem Keimen raus in die Natur bringen. Natürlich ist nicht jeder Frühling so mild. Daher die Frage: Wie geht das mit dem 'warmen Frühbeet'?
    • Bissl unsicher bin ich auch, was die Bewässerung anbelangt. Ich persönlich bin ja ziemlich faul. Zumindest was das Gießen anbelangt. Aus dieser Faulheit heraus hat sich die Erfahrung entwickelt, dass Tomaten garnicht gegossen werden müssen. Zumindest wenn sie nicht in Töpfen gepflanzt sind. In den letzten 5 Jahren habe ich meine Tomate nie gegossen. Zumindest nicht die in den Beeten. Nun ist es aber so, dass die Main-Tauber Gegend als warm und trocken gilt. Von Kontinentalklima ist gar die Rede. Vergleichbare Werte wie am Oberrhein nur regenarmer durch den Regenschatten verursacht durch Odenwald und Spessart. Ich bin daher unsicher, ob sich meine faule Gießangewohnheit von der Ostalb auf die regenarme Region übertragen lässt.
    • Und gleichzeitig ist die Braunfäule eine Sorge wert. Wenn es dort zwar regenarm ist, würde mir das ja in die Hände spielen. Aber ich bin trotzdem unsicher. Ich weis, wie sich Krankheiten unter Monokulturen ausbreiten können. Beispielsweise 2010 eben mit der Braunfäule oder 2012 mit den Rostmilben. Und die Braunfäule ist eben schon der F5-Tornado unter den Tomatenkrankheiten. Gerade seit in den 80er Jahren ein neuer, sehr aggresiver Stamm aus Mexiko eingeschleppt wurde.
    @ Nostalgie

    Erzähl mir mehr von den fränkischen Tomaten! Da gibt es konkret Tomatenbauern, die Feldkultur in Franken betreiben?

    Grüßle, Michi
     
    S

    Schmid, Anneliese

    Guest
    Hallo Michi,
    jetzt hast was tolles "langes" geschrieben - habs komplett gelesen!
    Die Idee die Du hast ist spitzenklasse! Vielleicht mach ich Dir dann kommende Saison Konkurrenz mit dem Feldanbau...ich brauch nur anziehn.... nehm aber nur Buschtomaten und von denen ganz alte Sorten...es wird spannend!
    LG Anneliese:p
     

    Highländer1

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    Warmes Frühbeet könnte funktionieren. Ist halt nen normales Frühbeet mit ner dicken Schicht Pferdemist eingearbeitet. Hat mein Opi so gemacht.
     

    Highländer1

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    Hallo Michi,
    jetzt hast was tolles "langes" geschrieben - habs komplett gelesen!
    Die Idee die Du hast ist spitzenklasse! Vielleicht mach ich Dir dann kommende Saison Konkurrenz mit dem Feldanbau...ich brauch nur anziehn.... nehm aber nur Buschtomaten und von denen ganz alte Sorten...es wird spannend!
    LG Anneliese:p

    Soviel zum Thema: Ich reduziere ;) Von wieviel alten Sorten redeste denn ?
     
    S

    Schmid, Anneliese

    Guest
    Hallo Gerd,
    ich hab schon ein paar hierliegen - muß ich aber erst raussuchen...die waren 2009 und 2010 im Anbau...(Nesthäkchen, Fanal)
    LG Anneliese
     

    Obi1

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    Konkret habe ich im Moment drei Probleme vor Augen:
    • Einmal wäre das die Vorzucht der Pflanzen. All die Pflanzen brauchen Platz. Dieses Jahr habe ich da eine wertvolle Erfahrung machen können. Das Frühjahr war so unglaublich mild. Sodass ich die Pflanzen vom Keimling an, Tag wie Nacht draußen im Freiland lassen konnte. Es waren die gesündesten Pflanzen, die ich bis dahin angezogen haben. Sie waren sehr stämmig, gedrungen im Wuchs und sehr sattgrün in der Farbe. Sie waren optimal gewöhnt an alle Bedingungen von Draußen. Und die Pflanzen sind in "Radieschen-Geschwindigkeit" gewachsen. Sie sind dem Keimlingsalter schnell entwachsen, nach 6 Wochen hatten sie Blüten und auch nach 'nem Auspflanzen gingen die ab wie 'n Radieschen. Aus dieser Erfahrung heraus habe ich mir geschworen, egal ob Heimgarten oder Großgarten, dass ich keine Tomaten mehr an Fensterbank oder Kunstlicht anziehen werde. Ich werde zukünftig immer versuchen die Pflanzen direkt nach dem Keimen raus in die Natur bringen. Natürlich ist nicht jeder Frühling so mild. Daher die Frage: Wie geht das mit dem 'warmen Frühbeet'?
    • Bissl unsicher bin ich auch, was die Bewässerung anbelangt. Ich persönlich bin ja ziemlich faul. Zumindest was das Gießen anbelangt. Aus dieser Faulheit heraus hat sich die Erfahrung entwickelt, dass Tomaten garnicht gegossen werden müssen. Zumindest wenn sie nicht in Töpfen gepflanzt sind. In den letzten 5 Jahren habe ich meine Tomate nie gegossen. Zumindest nicht die in den Beeten. Nun ist es aber so, dass die Main-Tauber Gegend als warm und trocken gilt. Von Kontinentalklima ist gar die Rede. Vergleichbare Werte wie am Oberrhein nur regenarmer durch den Regenschatten verursacht durch Odenwald und Spessart. Ich bin daher unsicher, ob sich meine faule Gießangewohnheit von der Ostalb auf die regenarme Region übertragen lässt.
    • Und gleichzeitig ist die Braunfäule eine Sorge wert. Wenn es dort zwar regenarm ist, würde mir das ja in die Hände spielen. Aber ich bin trotzdem unsicher. Ich weis, wie sich Krankheiten unter Monokulturen ausbreiten können. Beispielsweise 2010 eben mit der Braunfäule oder 2012 mit den Rostmilben. Und die Braunfäule ist eben schon der F5-Tornado unter den Tomatenkrankheiten. Gerade seit in den 80er Jahren ein neuer, sehr aggresiver Stamm aus Mexiko eingeschleppt wurde.

    Grüßle, Michi

    Also für die Anzucht brauchst du einen Folientunnel?
    oder ein langes Frühbeet.
    aber die samen keimen draußen nicht so gut oder??? war in meinem Gewächshaus.
    Draußen werden die Pflanzen besser was.
    Du musst also evtl. vorkeimen lassen im haus? oder Bauwagen. hast du demnächst Bilder?

    zur Bewässerung einen Tropfschlauch??
    oder einen Gartenschlauch mit einer Brause, aber bei 80.000 wird das eher nix.
    Und was ist mit den schildern?
    Ich würde evtl. das Feld für ein test Jahr erstmal verkleinern auf so 30-50 tsd. Pflanzen.
     

    Simone 23

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    Tausende von Pflanzen.
    Ich quäle mich ja gerne mit 200-300 oder auch mehr ;) aber Tausende.
    Ich bin nicht so masochistisch veranlagt als das ich das brauchen würde.

    Aber wenn Du das wirklich willst dann probier es aus Michi.

    LG
    Simone

    P.S. Aber dann musst Du uns auch mit Bildern verwöhnen.
     

    Sunfreak

    Reifende Tomate
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    Also 80.000 Pflanzen werden es wohl kaum werden. Auch wenn einer der angebotenen Äcker diese Menge an Pflanzen aufnehmen könnte. Eher so um die 5.000. Vielleicht werden es auch mehr (oder weniger). Aber garantiert keine 80.000.

    Das ist dann auch so 'ne Sache wie wohin mit der ganzen Ernte...

    Bilder und Videos kommen, wenn ich das Projekt angehe und wenn ich einen Internetanschluss haben sollte. Auch demnächst bereits, wenn ich 'ne Woche vorab mal dort bin.

    Soviel zum Thema: Ich reduziere ;) Von wieviel alten Sorten redeste denn ?

    Ganz schlimm das Forum! Da gibt es Leute wie den Gecko oder die Simone, die versuchen Anneliese zur Vernunft zu bringen "denk an Deine Knie". Und dann wieder Leute die ursächlich dafür sind, dass Anneliese wieder komplett der Sucht verfallt.... *grins*

    Die bekannten DDR-Feldtomaten wären bei mir auch dabei. Aber nicht nur. Ich werde auch Stabtomaten als Buschtomaten anbauen. Anders geht es nicht. Die genetisch größte Palette an Merkmalen bringen eben die indeterminanten Sorten mit sich.

    Ja, 2013 könnte spannend werden... :grins:

    Grüßle, Michi
     
    S

    Schmid, Anneliese

    Guest
    ja, ja Michi - erinner mich nur! Mich juckts ja schon wieder heftig!!
    Noch hab ich nix angezogen....
    LG Anneliese
     

    Sunfreak

    Reifende Tomate
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    Nur Geduld, Anneliese! Ich ziehe auch noch nix an. Die Pflanzen würden mir sonst bald über den Kopf wachsen und ich wüsste nicht wohin mit denen. Denn bis Mitte Mai ist noch ewig hin. Und ewig lassen sich die Pflanzen auch nicht gerne in Mini-Töpfchen hinhalten...

    Okay, April muss es für Rocotos und Habaneros auch nicht unbedingt wieder werden. Aber 'n bissl Geduld versuch ich noch aufzubringen...

    Grüßle, Michi
     

    Obi1

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    Eher so um die 5.000. Vielleicht werden es auch mehr (oder weniger). Aber garantiert keine 80.000.

    Das ist dann auch so 'ne Sache wie wohin mit der ganzen Ernte...

    Bilder und Videos kommen, wenn ich das Projekt angehe und wenn ich einen Internetanschluss haben sollte. Auch demnächst bereits, wenn ich 'ne Woche vorab mal dort bin.

    Ja, 2013 könnte spannend werden... :grins:

    Grüßle, Michi

    Wollte der Besitzer nicht immer was abhaben??? so jeden tag ein paar Körbe:D voll
     

    Highländer1

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    Also 80.000 Pflanzen werden es wohl kaum werden. Auch wenn einer der angebotenen Äcker diese Menge an Pflanzen aufnehmen könnte. Eher so um die 5.000. Vielleicht werden es auch mehr (oder weniger). Aber garantiert keine 80.000.

    Das ist dann auch so 'ne Sache wie wohin mit der ganzen Ernte...

    Ach so. "Nur" etwa 5000. Dann gehts ja noch.


    Auf die Bilder freue ich mich schon. Vieleicht wirds ja was mit dem Projekt. Hört sich auf jeden Fall schön verückt an. Wünsch dir alles Gute dafür !!!!!!!!!!
     

    Sunfreak

    Reifende Tomate
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    Danke Gerd! :pa:

    In Relation zu 80.000 passt das Wörtchen "nur" ganz gut zu den 5.000... :p

    Vor ein paar Jahren noch meinte ich mit "nur" meine 4 Tomaten-Pflanzen, mit denen alles begann...

    Grüßle, Michi
     

    schwäble

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    Hallole,
    Ich hätte da einen Vorschlag:
    Sollte Michi das umsetzen machen wir eine Art Sternfahrt zu Michi's neuer Farm.
    Aber natürlich erst wenn es reife Tomaten gibt! Dann bestaunen wir "unseren" mutigen Mitstreiter, legen falls nowendig ein bissle Hand mit an und feiern quasi als Belohnung für die weite Anreise und das Helfen eine riesige Tomatenparty.

    @Michi:
    Ich würde auch mal ausnahmsweise als gebürtiger Württemberger "Feindland" bei den Gelbfüsslern betreten.

    schwäble ;)
     

    Sunfreak

    Reifende Tomate
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    Hihi... :D

    Klar, warum auch nicht. Das nächste Gartenforen-Treffen bei mir in der Pampa... :p

    Theoretisch aber ganz einfach: Autobahn A0, Abfahrt sowieso, dann links Richtung X und dann nach 500 Meter wieder links und schon ist man im Paradeiser-Paradies...

    Grüßle, Michi
     

    Sunfreak

    Reifende Tomate
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    Ich hab zu Dir auch ohne Navi gefunden... Na-ja, zumindest bis da so 'n großes, gelbes, rechteckiges Schild neben der Straße stand auf dem stand: Lebkoung-City. Ab da an gings in die Hose...

    Grüßle, Michi
     

    Sunfreak

    Reifende Tomate
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    Is 'ne doofe Stadt. Die Franken verstehen das nicht mit der Verkehrsplanung... :grins:

    Grüßle, Michi
     

    Sunfreak

    Reifende Tomate
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    Siehste genau das ist das Problem. Und genau so gehts auch zu bei euch... :rolleyes:

    Grüßle, Michi
     

    Gecko

    Löschmann
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    Frag halt nächstes Mal `nen Einheimischen, die kennen mich fast alle.
    Der silberne Audi (glaub ich), der dreimal verpeilt vorbei gefahren ist,
    warst aber nicht Du, oder?
     
    T

    Tubirubi

    Guest
    Also 80.000 Pflanzen werden es wohl kaum werden. Auch wenn einer der angebotenen Äcker diese Menge an Pflanzen aufnehmen könnte. Eher so um die 5.000. Vielleicht werden es auch mehr (oder weniger). Aber garantiert keine 80.000.

    Das ist dann auch so 'ne Sache wie wohin mit der ganzen Ernte...


    Ja, 2013 könnte spannend werden... :grins:

    Grüßle, Michi

    Oh prima, ich bestell schon mal nen Kistchen "sonnengereife Feldtomaten mit Geschmack" bei dir!

    Aber mal ne andere Frage: willste die alle mit Hexenbräu sprühen bei Krankheit/Tierzeug?? Meine Güte hat man da nicht Tage mit zu tun?
    Deine Kräfte sind auch begrenzt, oder?

    LG Tubirubi
     

    Simone 23

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    Du bist ja mal fix.
    Michi wird doch noch nicht mal ne Planung gemacht haben geschweige denn ist der Plan zur Felkultur wirklich in trockenen Tüchern, oder hat sich da was geändert?

    Und Du denkst schon wieder ans futtern. ;)

    LG
    Simone
     

    Sunfreak

    Reifende Tomate
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    *pffff* Dadrauf scheiß ich... :grins:

    Sorry für die makabre Wortwahl... :rolleyes:

    Nein im Ernst: 2010 habe ich meine Tomaten sowas von gepflegt und gehätschelt. Ich meinte ich müsste alles was ich irgendwo in irgendwelchen Foren und sonstigen Internetseiten gelesen habe übertragen und anwenden auf meine Pflanzen im Garten. Irgendwie habe ich irgendwann auch gemerkt, dass man Tomaten auch zu tote pflegen kann! Konkret haben meine Pflanzen die Braunfäule bekommen. Und waren innerhalb von 1-2 Wochen komplett platt. Natürlich kann man nicht unbedingt die Schuld dem Pflegen und Hätscheln abwelzen. Aber ich habe gesehen diese ganze Pflegerei und Hätschlerei hat nix gebracht. Als es drauf ankam hat es garnix genützt und diese ganze Schinderei war für die Katz! Daraufhin habe ich diese Hätschelei wieder aufgegeben. Tomaten sind schließlich keine Tomagotchis. Und betreibe nur noch stiefmütterliche "Grundpflege", so nach dem Motto dann ist der Verlust auch nicht groß, wenns schief geht. Diese Grundpflege hat sich bei mir bewährt sowohl vor 2010 als auch nach 2010. Bestehend aus: Gießen¹ - Düngen² - Ausgeizen³. Fertig.

    ¹ Nur bei Tomaten in Pflanzgefäßen. Die in Beeten werden nicht gegossen.
    ² In vielen Fällen sowieso pro Jahr eine einmalige Angelegenheit. Beispielsweise wenn man im Herbst die Beete mit Mist oder anderen organischen Materialen vorbereitet. Oder beim Auspflanzen der Tomaten, die in Töpfe, Kübel, Balkonkästen, Hängeampeln oder andere Pflanzgefäße landen die Pflanzerde oder Blumenerde mit Langzeitdüngekügelchen aufbereitet.
    ³ Ausgegeizt wird bei mir sowieso in den wenigsten Fällen. Etwa 98% all meiner Pflanzen werden grundsätzlich nicht ausgegeizt, sie sind für Züchtungszwecke. Es sind zuviele Pflanzen als das man sie alle ausgeizen kann. Außerdem will man in der Pflanzenzüchtung Pilzkrankheiten regelrecht zum Angriff reizen. Und die anderen 2%, das sind dann meine Erntetomaten, werden entweder tatsächlich ausgegeizt, weil es Stabtomaten sind. Oder aber auch nicht ausgegeizt, weil sie nicht ausgegeizt werden sollten, da es Busch-, Zwerg-, Hänge- oder Wildtomaten sind.


    Ich renne nicht ständig mit irgendwelchem Hexenbräu durch den Garten und neble meine Tomaten ein. In Sachen Braunfäule hat es mir noch nie geholfen. Der nächste Regen wischt es gleich wieder ab. Und Läuse und anderes Krabbelvieh ist bei mir eher kein Thema. Ein paar einzelne Läuse und Weiße Fliegen hocken zwar dran. Aber das ist keine Bedrohung. Ich habe auch kein Gewächs- oder Folienhaus. Da ist kein Potenzial, dass die sich massenhaft vermehren. Dafür habe ich sehr viele Marienkäfer und andere Nützlinge in meinem Garten. Nur bei der Rostmilben-Problematik macht es aus meiner Sicht Sinn mit einer abgewandelten Form des Hexenbräus die Pflanzen präventiv zu spritzen! Die sind ein ganz anderes Kaliber!

    Wiegesagt: Nur beschränkt auf die Grundpflege hat bei mir sich bewährt. Durch die Feldkultur würden davon wahrscheinlich noch die Elemente Gießen und Ausgeizen wegfallen. Wer will das auch tun bei der Menge?

    Grüßle, Michi
     
    T

    Tubirubi

    Guest
    Du bist ja mal fix.
    Michi wird doch noch nicht mal ne Planung gemacht haben geschweige denn ist der Plan zur Felkultur wirklich in trockenen Tüchern, oder hat sich da was geändert?

    Und Du denkst schon wieder ans futtern. ;)

    LG
    Simone

    Eih, was soll ich denn auch anderes tun? Tomaten sind schon lange alle. Sucht ist halt Sucht.

    LG Tubirubi
     

    Sunfreak

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    Michi wird doch noch nicht mal ne Planung gemacht haben geschweige denn ist der Plan zur Felkultur wirklich in trockenen Tüchern, oder hat sich da was geändert?

    Genau! Solange ich nicht mit meinem Sponsor die Hände eingeschlagen habe, mache ich mir keine Gedanken über die Planung.

    Kaufe zwar wie blöd schon wieder Samen aus Amiland. Aber das ist die Sucht. Das hat mit dem anderen Part, welches sich Vernunft nennt, nichts miteinander zutun. Das sind zwei paar Stiefel...

    Grüßle, Michi
     
    S

    Schmid, Anneliese

    Guest
    Michi!
    i kauf da nix mehr! bin bedient!!!!!!!!!!
    Bestell jetzt in GB - das kommt wenigsten an!
    LG von Deiner Nachbarin:schimpf:
     

    Sunfreak

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    Michi!
    i kauf da nix mehr! bin bedient!!!!!!!!!!
    Bestell jetzt in GB - das kommt wenigsten an!
    LG von Deiner Nachbarin:schimpf:

    Jup, das kommt an. Und da kann der Zoll auch garnix dagegen machen. ;)

    Na-ja, ich kann nicht anders. GB allein reicht mir ned. Ich brauch die Ami-Samen. Ich mach natürlich alles ganz brav und richtig mit Pflanzengesundheitszeugnis. *hust* *hust*

    Aha und da habe ich mich heute noch gewundert warum Tatiana die ersten Sorten ausgehen. :grins:

    Nein, ich bin unschuldig! Ich wars nicht... ;)

    Bei Tatiana hab ich dieses Jahr noch nicht bestellt. Ich mach auch nicht Zehn Bestellungen auf einmal, sonst verfall ich in Kaufrausch und die Freude ist bald verflogen, weil ich alle Dealer durch hab. Ich mach Häppchen-weiße. Erst wenn die Lieferung bei mir im Briefkasten liegt, setz ich mich an den Computer, um die nächste aufzugeben. Sonst werd ich GaGa...

    Grüßle, Michi
     
    K

    katekit

    Guest
    Hallo Michi, die Planung allein würde mich schon kirre machen :D

    Ich würde mich aber freuen, wenn du die Herrausforderung angehen würdest. Das würde mich dann auch zu einem Besuch auf deinem Tomatenfeld reizen....

    Bewässerung, ist sicherlich eventuell ein Problem, aber wenn es sehr trocken ist könntest du 5000 doch mal mit Tankwagen begießen...

    Braunfäule ist meiner Meinung nach das größte Problem, - Lösung ohne Chemie kenn ich nicht...

    Anzucht also 200 Pflanzen hatte ich zwischenzeitlich in der Wohnung (Simone hattest du nicht im letzen Jahr zwischenzeitlich sogar 650?)
    ein kl. GWH oder zumindest Folie wäre wohl wichtig eventuell auch beheizbar damit nicht kurz vorm Auspflanzen alles hinüber ist....

    Spannend ist dein Projekt und falls du dich dazu entschließt bin ich sicher ein eifriger Leser deiner Berichte...
     
    L

    Lauren_

    Guest
    Kati, ich würd mich beim Besuch auf Michis Tomatenacker anschließen, da wäre ich sofort dabei! :cool:

    Michi, ich seh das mit der Pflege so wie du. Ich hab mir da nie groß einen Kopf drum gemacht und nun lustigerweise festgestellt, dass ich noch NIE Braunfäule an meinen Pflanzen hatte, nur Alternaria solani... ist aber auch nicht so viel besser. :rolleyes:
    Jedenfalls: Die "Grundpflege" wie du es nennst, reicht(e) auch bei mir immer aus, ich konnte mich weder über Pflanzen noch Erträge beschweren.
    Ausgeizen.... tue ich gelegentlich, aber auch nicht so akribisch wie manch anderer, habe manchmal das Gefühl, dass die Tomaten (und ich rede nicht von Cocktails oder Buschtomaten) dann sogar mehr tragen.

    Dabei ist mir aufgefallen, was du in einem anderen Thread mal beschrieben hast: Die Tomate, die in diesem supernassen schwül-feuchten Sommer nicht unter Dach stand.. war bis Ende August mit Abstand die gesündeste.
    Warum auch immer.
    Irgendwann Ende September erwischte es sie auch. Damit konnte ich gut leben.
    War nur faszinierend, weil an der Pflanze selbst lag es nicht: Die Geiz-Ableger, die ich genommen hatte, die dann überdacht standen, wurden irgendwann auch krank - deutlich eher als die Mutterpflanze!

    Insofern sehe ich deine Feldkultur ziemlich optimistisch entgegen! :cool:

    Liebe Grüße
    Lauren

    EDIT: Mit "überdacht" ist die 3m hohe Terrassen-Überdachung (= der Nachbarbalkon ;)) gemeint, nicht eine Folie oder ein Zelt, in dem es noch feuchter ist und vor sich schimmelt...
     

    Sunfreak

    Reifende Tomate
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    Also ich bin grad wieder am Futtern... Hatte 'nen kleinen Hunger... Ich hab Bohnen genommen und bissl Speck drum-rum gewickelt und das in den Backofen rein... Das hab ich irgendwie mal wo gesehen...

    Dabei kam mir in den Sinn, dass ich dann auch Platz haben werde, um anderes anzubauen. Etwa gerade Bohnen. Das wär ziemlich toll...

    In meinem Heimgarten fehlte da bislang immer der Platz. Der war eigentlich auch ursprünglich anders gedacht zum Bewirtschaften. Meine Mutter bewirtschaftete den Garten so, dass von allem ein Bisschen gewachsen ist. Und die 15 Tomaten-Pflanzen die wir damals in meiner Kindheit hatten haben der Familie auch gereicht.

    Als Kind wollt ich schon immer 'n Garten haben. 2 Quadratmeter hab ich für den Anfang abbekommen. Da wuchs dann zum ersten Mal auch eine andersfarbene Tomate. Leider war es Yellow Pearshaped. Sie hat nicht geschmeckt. Ansonsten wuchs auf den 2 qm alles Quer-Beet. Da wieder 'n Schnittlauch, da 'n Kohlrabi, da 'ne einzelne Buschbohne und irgendwo anders wuchs auch 'n Radieschen raus. Ich hab halt immer gepflanzt oder gesät da wo grad Platz in meinen 2 qm Gärtchen war. Pflanzabstände hab ich nie eingehalten. War ziemlich lustig. War damals schon ziemlich gießfaul. Das Radieschen wurde dafür um so schärfer...

    Und die Tomaten standen bei meiner Mutter auch im Freiland ohne jeglichen Regenschutz. Wenn man den Tomaten ein Dach gebaut hätte, hätte einen die ganze Nachbarschaft ausgelacht. Braunfäule hatten die Tomaten zwar auch, errinnere ich mich sogar noch daran, weil meine Mutter mir mal erklärte, dass seie ein Pilz. Aber ich kappierte nicht, denn das sah nicht aus wie ein Pilz. Aber diese Braunfäule kam erst spät in der Saison, wenn die Tomaten schon größtenteils abgeerntet waren und der Frost nicht mehr weit war. Und diese Braunfäule in den 90er war nicht so dermaßen aggresiv wie die heutigen Braunfäule-Rassen. Furchtbare Krankheit.

    Danke Kati für Deinen Post! Ich überlege, ob ich wegen der Braunfäule-Angelegenheit beim Pflanzenschutzdienst anrufen soll. Ob die mir 'nen Rat haben!?

    Grüßle, Michi
     
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