Hilfe: Wilder Wein an Hausfassade

Tincla

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Hallo,

vor drei Jahren haben wir wilden Wein ans Haus gepflanzt, nun hat er sich eingelebt und wächst, gedeiht und sieht toll aus.

Aber ich habe gelesen, dass er, wenn er oben ins Dach und unter die Dachziegel geht, dort einiges kaputt machen wird, vielleicht auch in der Regenrinne und den Holzfensterrahmen? Und dort wird er demnächst überall hinkommen.

Was meint Ihr? Jetzt noch beizeiten runterreißen und mit den schwarzen festen Wurzelresten leben oder gelassen bleiben, weil diese Geschichten von kaputten Häusern nur Hiobsbotschaften sind? Noch kämen wir an die Ausläufer gut ran. :confused:

Beste Grüße aus dem sonnigen Norden! Tincla
 
  • Rhoener55

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    Hallo Tincla,

    Wilder Wein kann, wenn nicht unter kontrolle gehalten, große Schaden anrichten. Habe letztes Jahr geholfen beim Fassaderenovierung (Schiefer), Wilder Wein ist durch kleinste Ritzen durch-und in alle Richtungen weitergewachsen. Dachrinne, Lattung waren schon betroffen. Ich selber war überrascht als wir Dachziegel entfernt haben, richtiges durcheinander. Sowweit ich weiß ware der Wilder Wein etwa 20 Jahre alt.


    Entweder unter kontrolle halten (mein Vorschlag) oder entfernen. Optik (wenn zum Haus passend) finde ich sehr schön.

    Gruß,
    Mark
     

    Tincla

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    @ Mark


    oh, oh, oh: das hatte ich schon befürchtet.

    Danke für die Antwort.

    Ich schlafe jetzt mal eine Nacht darüber und entscheide dann, ob ich ihn im Zaum halten kann oder ich ihn entferne

    ....jaul......

    Tincla
     
  • KASCHU

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    Hallo Tincla,

    unser war auch schon mal bis unters Dach gewachsen und auf dem
    halben Dach, hatte zwei Jahre gedauert, vorher hatte ich ihn immer
    auf eine bestimmte Höhe zurück geschnitten. Wir hatten Mühe ihn aus
    dem Dach rauszubekommen, haben es aber doch geschafft und jetzt wird
    er jedes Jahr wieder zurückgeschnitten so in Dachrinnenhöhe, er klettert dann bis zum Herbst an der Unterseite vom Dach bis in den Giebel rauf und die Spatzen freuen sich über ihren geschützten Schlafplatz, ganz weg
    machen wollten wir Ihn nicht, weil es immer so schön aussieht wenn sich die Blätter verfärben
     
  • B

    barisana

    Guest
    hallo tincla
    wenn du den wilden wein belässt, musst du wissen, dass es eine gemeinschaft auf lange sicht ist. wenn er mal die fassade erobert hat. kann man keine renovierung mehr durchführen. entfernst du ihn später mal, bleiben die haftfüsschen zurück und lassen sich nur unter grossem aufwand entfernen (wenn überhaupt). ganz davon abgesehen, wie willst du ihn unterm dach schneiden :confused: musst ein gerüst aufstellen. oder hast du einen ebenerdigen bungalow? dann geht es.
    ich hatte auch mal einen gepflanzt. wir haben ihn entfernt, weil der haussockel erneuert wurde. deswegen musste er weg. heute bin ich froh drum. deshalb überlege gut, und im zweifelsfall mach ihn lieber weg.
     
    S

    schweden-geli

    Guest
    hallo tinkla,

    wir hatten auch eine hausfassade mit wildem wein.
    das ergebnis: der balkon meiner mutter im 1. stock
    hat wunderschöne neue fliesen....die regenrinne am
    balkon muss demnächst auch noch erneuert werden.....
    die haftpünktchen zeugen bis heute von seiner existenz

    ....fazit: wunderschönes teufelszeug.

    gruß geli
     
  • KASCHU

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    Hallo Tincla,

    zur Veranschaulichung mal zwei Bilder
    das eine ist von heute morgen, geschnitten und das andere vom Herbst letzten Jahres. Dabei muß ich sagen bei uns hat er noch nix kaputt gemacht und die Fassade sieht an der Seite wo nix wächst schlimmer aus.
    Und das mit den Haftwurzeln ist beim Efeu schlimmer, wenn Du da Pech hast reißte den ganzen Putz mit runter
    Aber schau selbst was auf Dich zukommt. Ach so, wir bauen kein Gerüst
    auf, da kommt man prima mit der Leiter ran.
     

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    Tincla

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    Hallo Barisana, Jutta und Geli,

    vielen Dank für eure Antworten. Gestern war ich soweit, dass ich ihn abreißen und mit den Wurzelresten an der hellen Fassade leben wollte, bis das Haus mal gestrichen wird.
    Heute, nach Diskussionen mit meinem Mann und euren Rückmeldungen, werden wir zunächst mal versuchen, den Wein in Schach zu halten (weil wir ihn mit seinem Laub auch so gern mögen :)).

    Außerdem ist er jetzt erst so hoch gewachsen, dass wir mit einer (zugegebernmaßen sehr hohen) Leiter dran kömmen.

    Die Erfahrungen von euch und Mark zeigen mir, wie wichig es ist, rechtzeitig ein Auge drauf zu haben und konsequent zu sein.

    "Richtig" rechtzeitig wäre zwar vor der Pflanzung gewesen :roll:, aber besser jetzt als noch viel später.

    Euch ein schönes Wochenende wünscht Tincla
     

    molywe

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    Hallo Tincla,
    wir haben auch einen wilden Wein, der 16 jahre alt ist und schon 2 Hauswände erobert hat. Bisher haben wir es noch nie bereut. Unser Putz war ganz neu, als wir ihn gepflanzt haben, deshalb gab es dort keine Ritze, in die er hineinwachsen konnte. An manchen Fensterrahmen haben wir schwarze Pünktchen von den Haftwurzeln, aber das stört nicht weiter !

    Einmal im Jahr klettert mein Mann auf das Dach (der Giebel ist ca 12m hoch) und löst die Triebe von den Dachpfannen. Der Trick dabei ist, dass man den Wein nicht einfach abschneidet, sonder die Haftwurzeln löst und den Trieb einfach so hängen lässt, man kann ihn ja ein wenig einkürzen, wenn einem die herunterhängenden Triebe stören. Wir haben festgestellt, dass der Wein zumindest unsere Sorte, dann nicht mehr in der Lage ist mit den einmal gelösten Haftwurze zu klettern, die Triebe wachsen auch kaum weiter.

    Mit dieser Methode genügt es einmal im Jahr die neuen Triebe vom Dach zu lösen. So machen wir es schon viele Jahre, auch an anderen Stellen, wo kein Wachstum erwünscht ist und haben bisher keine Schäden.

    Dafür haben wir, außer dem lästigen Laubfegen, viel Freude mit der Pflanze. Es ist schön aus dem mit wilden Wein eingerahmten Fenstern nach draußen zu schauen. Im Gegensatz zu unseren Nachbarn brauchen wir kein Fliegengitter an der Tür. Im Sommer, wenn der Wein blüht, hört man es im Haus summen, wenn tausende von Bienen, Wespen und anderen Tiere den Nektar holen. Auf dem Balkon danneben haben wir aber kaum Wespen. Im Spätherbst kommen dann die Vögel und holen die Beeren.

    Schön das du dich für den Erhalt der Pflanze entschieden hast, ich hoffe du bereust es nicht!

    LG Mona
     

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    mahatari

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    Hallo, ich hatte schon 2 Sorten, die eine wächst nicht so fest,manchmal kamen durch Sturm ganze Teile herunter, den hab ich vom Haus abreißen können, als ich keine Lust mehr hatte, jeden morgen um 4 von den Spatzen geweckt zu werden.
    Die zweite haftet wesentlich enger, sie wächst langsamer und kam früher nie zum Zuge. Jetzt wo die andere Sorte weg ist, dasselbe in grün, Schlafplatz für die Spatzen und ich muß kämpfen,den so leicht bekomme ich ihn nicht aus dem Dachüberstand usw.
    Den Tip mit dem Abreißen der oberen Triebe werd ich mal besichtigen gehen, den aus den oberen Fenstern hab ich es im Herbst gemacht, soweit ich kam.
    Unser Haus ist am First 13m hoch, da muß ich beizeiten bei

    Viele Grüße
    Mahatari
     
  • biotekt

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    Außerdem ist er jetzt erst so hoch gewachsen, dass wir mit einer (zugegebernmaßen sehr hohen) Leiter dran kömmen.

    Hallom Tincla,
    bei den Schnittmaßnahmen in den kommenden Jahren werdet ihr feststellen, dass der jährliche Zuwachs der zunehmend besser verwurzelten Pflanze erst einmal größer wird, ehe er sich später auf ein Normalmaß einpendelt. Entsprechend sollte die alljährliche Einkürzung so bemessen sein, dass die Pflanze nicht über die euch erreichbare Höhe hinaus wächst.

    Ansonsten freue ich mich über eure Absicht aus dem (eingestandenen) "Fehler" das Beste machen zu wollen.
    Das wandbegrünte Haus macht immer etwas zusätzliche Arbeit. Auch wenn man eine pflegeminimierte Fassadenbegrünung plant, muß man einen gewissen unverzichtbaren Unterhaltungsaufwand berücksichtigen - dafür bekommt man auch einige Positivwirkungen.

    Eine Fassadenbegrünung mit Selbstklimmern hat nun mal den Nachteil, dass sie (sofern man nicht in einem Bunker oder betoniertem Wasserturm wohnt) besonders regelmäßig und an vielen Stellen Aufmerksamkeit und Schnitt erfordert. Dafür ist ihre Anlage gegenüber dem Einsatz von Gerüstkletterpflanzen sehr preiswert.
    Kurz: Das begrünte Haus gibt es niemals umsonst, aber i.d.R. (mitunter nach ein paar "Erfahrungen") letzlich doch preiswert.

    Allgemein für Interessenten an begrünten Wänden hierzu ein Vortrag: "Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden - Mängelreduzierung als Mittel zur Kostensenkung"


    Grüße
    TB
     
  • S

    schweden-geli

    Guest
    es stimmt schon, eine hauswand mit wildem wein ist etwas wunderschönes.
    auch unsere hauswand war nagelneu, als wir ihn damals pflanzten und ich
    hab am anfang ( er wollte einfach nicht so recht) noch mit klebestreifen
    nachgeholfen.
    als er es dann geschafft hatte, waren wir glücklich, bis wir die terrasse
    so verlegten, dass die abspringenden samen des weines immer in unserer
    kaffeetasse landeten...:D....das war zugegeben ein bissl lästig.

    zuerst wollte ich ihn nur eingekürzt haben, aber da mein mann nix von gartenarbeit hält und auch kaum zeit dafür hat, musste ich selber ran.

    als mutters balkon sich dann begann aufzulösen ( die armdicken äste hatten sich über die balkon-regenrinne, so ausgedehnt, dass sie die steinplatten des balkones absprengten.

    er ist dann meiner frustration zum opfer gefallen.

    liebe grüße von geli...die sich freut, wenn dein wein weiter wachsen darf
     
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