Weinbauklima ist nicht unbedingt mit dem Rest des Landes vergleichbar. ;-)
Ich wohne in Bayerisch-Sibirien, hier ist es jetzt auch endlich schön warm und sommerlich. Einige Wochen lang war es aber anders.
Warm war es hier eigentlich schon immer, aber früher in meiner Jugend (klingt blöd, wenn man erst 50 ist), waren 35°C schon fast sowas wie das Maximum. Und ich kann mich auch noch sehr gut daran erinnern, als wir in der Schule hitzefrei hatten, was meinen Vater aber nicht davon abgehalten hat, mich bei 34°C im Schatten drei Stunden lang Steine lesen zu lassen (ca. 2,5 to quer übern Acker verteilt). Da sollte nämlich Klee (Luzerne) eingesät werden.
Die letzten Jahre hatten wir aber immer Temperaturen zwischen 36 und 39°C, mit eben den 40,2°C in 2015. 2018 hatten wir übrigens 41 Hitzetage (über 30°C).
Aber auch das Sortenspektrum beim Wein hat sich verändert. Während früher überwiegend frühreife Sorten wie Silvaner oder Müller-Thurgau den Anbau bestimmt haben und es nur eine kleine Fläche an Rotwein (Schwarzriesling bzw. Tauberschwarz) gab, wurden die letzten beiden Jahrzehnte überwiegend Burgundersorten oder Acolon neugepflanzt.
In Bad Mergentheim, in der Reha, habe ich die Tomatenanzucht auf dem Balkon betrieben.
Ach im April geht das wunderbar auf dem Balkon. Die Tomaten mögen es ohnehin gern, wenn etwas Wind geht.
Aber auch wenn wir so warme Sommer haben, so ist der Winter dann doch etwas kälter als in der Südpfalz oder am Oberrhein. Und aufgrund unserer Tallage zuhause und der kalten Luft, die sich unten sammelt, ist auch das Spätfrostrisiko höher. Das kann vor allem dann zu einem Problem führen, wenn die frostempfindlichen Kulturen schon weit entwickelt sind.