Kommt drauf an. Ist fast eine Philosophie. Die einen sagen: Wenn man alle Geiztriebe dran lässt, dann konzentriert sich die Tomate eher auf die Fortpflanzung (sprich Wachstum und Blütenbildung) und nicht auf die Fruchtreife. Was aber - von der Natur der Sache her - ziemlich blöd wäre, weil ja Tomaten, die nicht kultiviert wrden, auch immer das Bestreben haben, ihr Ergut zu streuen und sich fortzufpflanzen. Im "natürlichen" Zustand würden sie sich nach allen Seiten ausbreiten und kriechend weiterwachsen.
Für Kübeltomaten, denke ich, ist es nicht zweckmäßig, alle Geiztriebe dranzulassen. Hier gibt es nur ein begrenzte Möglichkeit, die Wurzeln auszudehnen. In der Natur ja eigentlich kein Problem.
Wenn Du alle Geiztriebe dran lässt, hast Du hinterher einen RIESENBusch, der einen Umfang von 1,50 m hat (oder mehr) und Du kannst überall stützen, weil jeder Geiztrieb sich zu einem Bruder- oder Schwester-Haupttrieb entwickelt.
Je nach Sorte können es aber schon mal 2 oder 3 Triebe sein. Die goldene Königin habe ich z.B. zweitriebig gezogen, oder die Galina, weil die vom Wuchs her eh recht schlank ist und als 1-triebige Pflanze ist der Ertrag nicht sonderlich.
Sorten mit größeren Früchten würde ich vorzugsweise 1-triebig ziehen. Allein schon, weil die Pflanze einiges zu tragen hatte (hatte letzes Jahr eine Pflanze, die bildete an einer Rispe 6-10 ca. 100 g schwere Tomaten. Da war es echt gut, dass sie nur eintriebig war.
Ausserdem hast Du bei mehrtriebiger Aufzucht entsprechend mehr Laub, das nach Regen schlechter abtrocknet (im Freiland) und demzufolge eher einen Pilz (schlimmstenfalls die Krautfäule) anlockt.