Hallo,
wir wohnen seit rund 10 Jahren in einer Reihenhaussiedlung und haben einen Garten mit ca. 200qm Rasenfläche. Unser Rasen wird von mir jedes Frühjahr aufgepäppelt, war aber spätestens im August wieder „kaputt“.
Nun möchte ich nicht mehr „nach Gefühl“ vorgehen, sondern strategisch. Ich habe mich hier und auf anderen Seiten in die Thematik eingelesen, und möchte nachfolgend beschreiben, wie ich bisher vorgegangen bin und was ich gedenke zu ändern.
Anschließend hoffe ich auf Tipps, um meine Vorgehensweise weiter zu verbessern.
Das Problem:
Der Rasen wirkt trotz Bewässerung und Düngung „ausgelaugt“, „trocken“ und licht. Die Halme sind eher hell-/gelbgrün bis braun statt „satt grün“. Manche Abschnitte werden schnell braungrün und wirken gegen Herbst wie ein Acker auf dem Feld.
Die Randbedingungen:
Ca. 200qm „Sport- und Spielrasen“ (diverse, mir nicht näher bekannte Grassorten), durchsetzt mit etwas Unkraut und insbesondere weiß blühendem Klee (der aber nicht weiter stört).
Der Rasen wird im Sommer regelmäßig von Kindern zum Toben, Fußballspielen, usw. genutzt. 4…6 Kinder gleichzeitig sind keine Seltenheit.
Mitten auf der Rasenfläche steht eine ca. 30m hohe, mächtige Zitterpappel. Mehrere Wurzelausläufer der Pappel kommen (als verholzte, vom Rasenmäher „angekanbberte“ Fremdkörper) bis an die Oberfläche. Gesunde Baumwurzeln wachsen bereits dicht unter der Grasnarbe.
Beim Boden handelt es sich um reinen Sandboden (Fein-/Mittelsand) bis in mindestens 6m Tiefe. Grundwasser ist in 6m Tiefe nicht anzutreffen, alles ist trocken. Ein pH-Bodentest von Neudorff (Mischprobe an 3 Stellen entnommen) ergab eine tiefblaue Färbung = pH-Wert 7,0. Ein Kontrolltest an einer 30m entfernten öffentlichen Grünfläche (die garantiert nicht gedüngt wird) ergab eine geringfügig hellere Blaufärbung, d.h. ein pH-Wert von 6,5…7,0. Ich gehe also von einem „neutralen“ Boden aus.
Die Rasenflächen liegen etwa 40-50% der Sonnenscheindauer im direkten Sonnenlicht. Etwa 50-60% sind Schatten (durch den großen Baum und das Haus).
Ein Jahr lang hatten wir einen Maulwurf, der ist aber wieder weg. Im Boden wohnen noch ein paar Ameisenvölker (an diesen Stellen wächst dann auch kein Rasen mehr). Pilze hatten wir auch ein paar Jahre lang mitten auf dem Rasen, seit 2 Jahren aber nicht mehr.
Bisherige Vorgehensweise:
Vertikutieren 1x im Jahr (Frühjahr)
Düngen 1-3x im Jahr „nach Gefühl“. Es wird eine „wilde“ Düngemischung aus vorhandenem, pulver- und kügelchen-förmigem Dünger (geschenkte Reste von Nachbarn und Großeltern) verwendet. Ich mische aus jedem Säckchen ein paar Schaufeln zusammen, und kippe noch Grassamen und Sandbodenverbesserer dazu. Das ganze wird mit dem Streuwagen ausgebracht.
Mähen „wenn Zeit ist“, Abstand zwischen dem Mähen 1-4 Wochen. Mähhöhe 5cm (Einstellung am Mäher).
Sprengen (wässern) meistens abends, ca. 30 Minuten Rasensprenger je Vorgang.
In diversen Beiträgen habe ich gelesen, daß eine „gesunde“ Wassermenge etwa 25 Liter pro qm und Woche beträgt. Je Gießvorgang sollten 10 Liter pro qm aufgebracht werden.
Eine Durchflussmengenmessung am Gartenwasserzähler erbrachte ein unerwartetes Ergebnis: es fließen (umgerechnet) 0,666 cbm pro Stunde. Bei einer Abdeckung von ca. 90qm durch den Rasensprenger macht das „nur“ 7,4 Liter pro Stunde und qm. 30 Minuten sprengen (bisheriger Usus) je Stelle scheint daher deutlich zu wenig (3,7 Liter pro qm).
Angestrebte, strategisch bessere Vorgehensweise:
Vertikutieren 1x im Jahr (Frühjahr)
Düngen 3-4x im Jahr, jedoch mit dem richtigen Dünger (Tipps erhoffe ich mir hier).
Sprengen (wässern) ca. 1,5 Stunden je Stelle (ca. 10 Liter/qm), in Trockenzeiten ohne Regen (wie jetzt) 25 Liter pro qm und Woche durch Rasensprenger.
Mähen konsequent wöchentlich, 5cm Schnitthöhe (bei weniger habe ich im Hochsommer das Gefühl der Rasen trocknet richtig aus).
Nachsäen bei Bedarf mit geeigneter, hochwertiger Rasenmischung.
Meinungen zu dieser Strategie?
Daß die Randbedingungen für einen „Top-Rasen“ aufgrund der mechanischen Belastung und des großen Baumes nicht optimal sind, weiß ich. Klee und etwas Unkraut stören mich nicht. Hauptziel ist, den Rasen gleichmäßig dichter und satt grüner zu bekommen.
Kommt das „gelb-bräunliche, lichte Aussehen“ von Nährstoffmangel? Welchen Dünger sollte ich wann und wie oft verwenden? Welche Rasenmischung eignet sich zum Nachsäen, und wo kann ich die beziehen? Welche weiteren Tipps gibt es für mich?
Fotos stelle ich gleich noch ein.
Vielen Dank fürs Lesen und für den ein oder anderen Hinweis und viele Grüße
Jörg
zu den Fotos:
Oben links: Ansicht Rasen von oben (1)
Oben rechts: Ansicht Rasen von oben (2), die braune Stelle ist genau da, wo immer Fußball gespielt wird („Laufrichtung“)
Mitte links: Nachbargärten (die Fläche „mitte“ vor der Hecke gehört noch zu uns)
Mitte rechts: unsere mächtige Zitterpappel
Unten links: vorhandene Baumwurzeln im Rasen (unvermeidbar)
wir wohnen seit rund 10 Jahren in einer Reihenhaussiedlung und haben einen Garten mit ca. 200qm Rasenfläche. Unser Rasen wird von mir jedes Frühjahr aufgepäppelt, war aber spätestens im August wieder „kaputt“.
Nun möchte ich nicht mehr „nach Gefühl“ vorgehen, sondern strategisch. Ich habe mich hier und auf anderen Seiten in die Thematik eingelesen, und möchte nachfolgend beschreiben, wie ich bisher vorgegangen bin und was ich gedenke zu ändern.
Anschließend hoffe ich auf Tipps, um meine Vorgehensweise weiter zu verbessern.
Das Problem:
Der Rasen wirkt trotz Bewässerung und Düngung „ausgelaugt“, „trocken“ und licht. Die Halme sind eher hell-/gelbgrün bis braun statt „satt grün“. Manche Abschnitte werden schnell braungrün und wirken gegen Herbst wie ein Acker auf dem Feld.
Die Randbedingungen:
Ca. 200qm „Sport- und Spielrasen“ (diverse, mir nicht näher bekannte Grassorten), durchsetzt mit etwas Unkraut und insbesondere weiß blühendem Klee (der aber nicht weiter stört).
Der Rasen wird im Sommer regelmäßig von Kindern zum Toben, Fußballspielen, usw. genutzt. 4…6 Kinder gleichzeitig sind keine Seltenheit.
Mitten auf der Rasenfläche steht eine ca. 30m hohe, mächtige Zitterpappel. Mehrere Wurzelausläufer der Pappel kommen (als verholzte, vom Rasenmäher „angekanbberte“ Fremdkörper) bis an die Oberfläche. Gesunde Baumwurzeln wachsen bereits dicht unter der Grasnarbe.
Beim Boden handelt es sich um reinen Sandboden (Fein-/Mittelsand) bis in mindestens 6m Tiefe. Grundwasser ist in 6m Tiefe nicht anzutreffen, alles ist trocken. Ein pH-Bodentest von Neudorff (Mischprobe an 3 Stellen entnommen) ergab eine tiefblaue Färbung = pH-Wert 7,0. Ein Kontrolltest an einer 30m entfernten öffentlichen Grünfläche (die garantiert nicht gedüngt wird) ergab eine geringfügig hellere Blaufärbung, d.h. ein pH-Wert von 6,5…7,0. Ich gehe also von einem „neutralen“ Boden aus.
Die Rasenflächen liegen etwa 40-50% der Sonnenscheindauer im direkten Sonnenlicht. Etwa 50-60% sind Schatten (durch den großen Baum und das Haus).
Ein Jahr lang hatten wir einen Maulwurf, der ist aber wieder weg. Im Boden wohnen noch ein paar Ameisenvölker (an diesen Stellen wächst dann auch kein Rasen mehr). Pilze hatten wir auch ein paar Jahre lang mitten auf dem Rasen, seit 2 Jahren aber nicht mehr.
Bisherige Vorgehensweise:
Vertikutieren 1x im Jahr (Frühjahr)
Düngen 1-3x im Jahr „nach Gefühl“. Es wird eine „wilde“ Düngemischung aus vorhandenem, pulver- und kügelchen-förmigem Dünger (geschenkte Reste von Nachbarn und Großeltern) verwendet. Ich mische aus jedem Säckchen ein paar Schaufeln zusammen, und kippe noch Grassamen und Sandbodenverbesserer dazu. Das ganze wird mit dem Streuwagen ausgebracht.
Mähen „wenn Zeit ist“, Abstand zwischen dem Mähen 1-4 Wochen. Mähhöhe 5cm (Einstellung am Mäher).
Sprengen (wässern) meistens abends, ca. 30 Minuten Rasensprenger je Vorgang.
In diversen Beiträgen habe ich gelesen, daß eine „gesunde“ Wassermenge etwa 25 Liter pro qm und Woche beträgt. Je Gießvorgang sollten 10 Liter pro qm aufgebracht werden.
Eine Durchflussmengenmessung am Gartenwasserzähler erbrachte ein unerwartetes Ergebnis: es fließen (umgerechnet) 0,666 cbm pro Stunde. Bei einer Abdeckung von ca. 90qm durch den Rasensprenger macht das „nur“ 7,4 Liter pro Stunde und qm. 30 Minuten sprengen (bisheriger Usus) je Stelle scheint daher deutlich zu wenig (3,7 Liter pro qm).
Angestrebte, strategisch bessere Vorgehensweise:
Vertikutieren 1x im Jahr (Frühjahr)
Düngen 3-4x im Jahr, jedoch mit dem richtigen Dünger (Tipps erhoffe ich mir hier).
Sprengen (wässern) ca. 1,5 Stunden je Stelle (ca. 10 Liter/qm), in Trockenzeiten ohne Regen (wie jetzt) 25 Liter pro qm und Woche durch Rasensprenger.
Mähen konsequent wöchentlich, 5cm Schnitthöhe (bei weniger habe ich im Hochsommer das Gefühl der Rasen trocknet richtig aus).
Nachsäen bei Bedarf mit geeigneter, hochwertiger Rasenmischung.
Meinungen zu dieser Strategie?
Daß die Randbedingungen für einen „Top-Rasen“ aufgrund der mechanischen Belastung und des großen Baumes nicht optimal sind, weiß ich. Klee und etwas Unkraut stören mich nicht. Hauptziel ist, den Rasen gleichmäßig dichter und satt grüner zu bekommen.
Kommt das „gelb-bräunliche, lichte Aussehen“ von Nährstoffmangel? Welchen Dünger sollte ich wann und wie oft verwenden? Welche Rasenmischung eignet sich zum Nachsäen, und wo kann ich die beziehen? Welche weiteren Tipps gibt es für mich?
Fotos stelle ich gleich noch ein.
Vielen Dank fürs Lesen und für den ein oder anderen Hinweis und viele Grüße
Jörg
zu den Fotos:
Oben links: Ansicht Rasen von oben (1)
Oben rechts: Ansicht Rasen von oben (2), die braune Stelle ist genau da, wo immer Fußball gespielt wird („Laufrichtung“)
Mitte links: Nachbargärten (die Fläche „mitte“ vor der Hecke gehört noch zu uns)
Mitte rechts: unsere mächtige Zitterpappel
Unten links: vorhandene Baumwurzeln im Rasen (unvermeidbar)
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