Ich lese hier ja schon von Anfang an mit und habe mich bis jetzt mal zurück gehalten, was zu schreiben.
In meiner Gegend wird auch viel angebaut und das sehr gemischt, von Weizen, Gerste, Roggen und selten mal Hafer, gibt es noch Erdäpfel, Kraut, Zuckerrüben, Mais, Sonnenblumen, Raps, Sojabohnen, Hirse, Ölkürbis, Speisekürbis usw. Also wir haben hier die Felder ziemlich gemischt bebaut. Dazwischen gibt es sehr viele Brachstreifen/-flächen, die eben für das Wild und die Insekten gedacht sind. Es gibt aber auch einen Bereich mit Weideland, da hat der örtliche Biobauer seine Rinder fast ganzjährig auf der Weide, die sind dann nur im strengen Winter im Stall.
Vom Insektensterben merke ich hier eher wenig, allerdings hab ich auch auf meinen Autoscheiben weniger Insekten. Ich meine mal, dass dies doch davon kommt, dass die Autos heute anders konstruiert werden, ich nenne da mal "windschlüpfrig", das meint dann, dass ja im Windkanal getestet wird und genau dadurch denke ich halt, dass wir weniger Insekten an unseren Autoscheiben haben. Wenn man mit offenen Augen durch die Natur geht - und ich gehe ja doch viel spazieren mit meinen Hunden - sehe ich vielleicht auch etwas mehr an Insekten.
Sogar gestern auf meinem Pflanzsteig..... an der Dille Raupen vom Schwalbenschwanz gefunden und mich riesig darüber gefreut. Wenn der Weizen blüht, sind da ganz viele Marienkäfer dran, sowohl einheimische Siebenpunkt, als auch Asiaten. Vielfach ist es doch auch so, dass selbst in div. Gärten gleich mal Rabatz gemacht wird, wenn es da mal Kohlweißlinge oder Kohlwanzen gibt, ich hab die leben lassen und teile meine Ernte mit denen. Es waren sogar die Raupen vom Großen Kohlweißling und die sind nämlich auch wunderschöne Raupen. Der "Schaden" hielt sich echt in Grenzen.
In meinen Innenhof mitten im Ortsgebiet verirren sich auch immer wieder div. Insekten. Sogar Krabbenspinnen leben da ganz ungeniert und gieren nach div. Schwebfliegen, Schmetterlingen und so weiter. Besuche hatte ich von Admiral, Kaisermantel, Segelfalter, Bläulingen, Schwalbenschwanz, Großlibellen und div. Bienen, vornehmlich Wildbienen und da ganz viel die Rote Mauerbiene, aber auch Holzbienen sind zu sehen. Und ich freue mich über jedes einzelne Tierchen, das mich da besucht. Toll anzusehen sind die Taubenschwänzchen, wenn die ganz fasziniert von meinen Tagetes sind.
Alles in Allem kann ich sagen, dass in meiner Gegend zwar auch vom Insektensterben gesprochen wird, es wird aber auch viel dafür getan. Es gibt sehr viele Bienenstöcke - nicht nur für Honigbienen - in den Windschutzgürteln und es gibt auch viele Futterplätze für Niederwild da. Wobei ich da meine, dass zuviel des Guten getan wird, aber das ist eine andere Geschichte.
Ich denke auch, man muss das mit der Landwirtschaft schon genauer betrachten. Die Landwirte können sich auch nur nach der Nachfrage richten und was sie vermarkten können und Abnehmer findet. Daran ist der Markt - auch wir Konsumenten - nicht ganz unbeteiligt.