Blätter entfernen?

[Knofilinchen]

Hallo Rosenkenner,

mein Kletterrose hatte ja leider massiven Mehltaubefall (echten) und Spritzen half bisher nur bedingt; sie fängt nun an, nach und nach Blätter abzuwerfen. Ich frage mich nun, ob es nicht sinnvoller wäre, so oder so alle Blätter zu entfernen, um die Sache, die ja eh schon in Gang zu sein scheint, zu beschleunigen, so dass sie umso schneller wieder austreiben kann. Die neuen Triebe könnte ich dann auch leichter spritzen, so dass sie sich gar nicht erst wieder etwas einfangen. Allerdings weiß ich nicht, ob die Rose überhaupt neu austreiben würde. Was meint ihr zu meiner Idee?

Gruß,
Knofilinchen

 

[Galileo]

Würde ich machen, zumal bis zum Junitrieb noch reichlich Zeit ist, um neue Blätter nachzuschieben.
Allerdings würde ich die Blätter abschneiden und Blattstiel-Stummel belassen, um keine "Infektionstüren" zu öffnen.

 

[Knofilinchen]

Würde sie dann quasi "Geiztriebe" bilden? (Ich weiß nicht, ob man das bei Rosen auch so nennt.)

 

[Galileo]

Würde sie dann quasi "Geiztriebe" bilden? (Ich weiß nicht, ob man das bei Rosen auch so nennt.)

NEIN - sicher nicht - Als Erstes würde die Pflanze "denken" "Huch, meine Fotosynthese ist nicht mehr gesichert... ich muss dringend neue Blätter bilden... was nützen da "Geiztriebe"

 

[Knofilinchen]

Wie würde sie denn dann austreiben? Wenn ich einen Stummel übrig lasse - was nicht unsinnig klingt - wäre ja der "Platz belegt". Wirft sie ihn dann ab und schiebt dahinter einen neuen Trieb?

Die Fragen mögen doof klingen, aber ich habe noch keine Erfahrung mit einer Kletterrose. Sie kam erst im letzten Jahr zu mir und da gab es keine Probleme.

 

[Galileo]

Wie würde sie denn dann austreiben? Wenn ich einen Stummel übrig lasse - was nicht unsinnig klingt - wäre ja der "Platz belegt". Wirft sie ihn dann ab und schiebt dahinter einen neuen Trieb?

Die Fragen mögen doof klingen, aber ich habe noch keine Erfahrung mit einer Kletterrose. Sie kam erst im letzten Jahr zu mir und da gab es keine Probleme.

Es gibt keine doofen Fragen!
Der Reststiel fällt ab, nachdem eine Trennschicht aus Kork gebildet wurde. Falls vorher neue Blätter treiben, finden die sicher ihren Platz, den aus der exakt selben Stelle wird nie wieder ausgetrieben - auch nicht bei gesunden Pflanzen

 

[Knofilinchen]

Ah, ok, interessant zu wissen. Danke für deine Hinweise.

Dann komme ich hoffentlich morgen, spätestens Samstag dazu, die Blätter zu entfernen und hoffe anschließend auf viele Neuaustriebe. Sie fing so gut an und sah wirklich toll aus, aber dann entdeckte ich bei den zweiten Minusgraden unter dem dicken Vlies leider den Mehltau zu spät, da war es bereits zu viel. Echt ärgerlich, aber ich hoffe, sie schafft es. Meine Zwergrose hat es wohl eher dahingerafft. :-/

 

[Elkevogel]

Fragen wir doch mal @Hero was Du tun kannst, darfst, solltest.

@Knofilinchen
bitte schreib doch schnell nochmal welche Rose es ist und wie groß der Kübel ist, damit Hero nicht erst lange suchen muss.
Und aktuelle Bilder würden ihr sicher auch helfen.

 

[Knofilinchen]

Elkevogel, die Rose wirft eh schon nach und nach ihre Blätter ab, es ist also wirklich nur eine Frage des Tempos: erhöhe ich es oder lieber nicht? Da dürfte es ziemlich egal sein, ob es meine Kletterrose Amadeus ist oder eine andere Sorte. Auch die Kübelgröße macht da keinen Unterschied. Das Problem ist, dass ich es viel zu spät gemerkt habe. Das in diesem Thread gezeigte Bild ist gegenüber manch anderen Blättern noch harmlos. Das Spritzen mit Milch-Wasser-Mischung half durchaus zum Teil, aber nun war die Hitze da plus Trockenheit und dann wieder kalt und feucht - nun werden ihre Blätter fleckig, gelb und fallen schließlich ab. Es ist absehbar, dass sie den Großteil, wenn nicht gar alle von alleine abwerfen wirf. Ich halte es entsprechend für sinnvoller, alles gleich zu entfernen, so dass sich neue Blätter nicht über alte, kranke anstecken können und sie Zeit hat, sich zu regenerieren.

 

[Galileo]

Moin moin Knofilinchen,

Ich würde der Rose jetzt Dünger geben, falls sie dieses Jahr noch keinen bekommen hat oder schon vor 2 Monaten.
Nach einem persönlichen Empfehlung von einem steinfurther Rosenzüchter, hatte ich super Erfolge mit "Nitrophoska perfekt" lilafarbig, der mit Spurenelementen.
Lehen sonst eher "Blaukorn und Geschwister" ab, doch 1x im Frühsommer bei Rosen wirkt er "Wunder".
Für einen 10-L-Container werden nur 5 Gramm und "Erdpflanzen" 10 -15 benötigt. Die "Perlen" aber nicht an den Erdaustrittspunkt des Hauptriebs werfen, sondern mit min. 10 cm Abstand (große Pflanzen mehr) in die Wurzelfläche einanrbeiten.

Wünsche Dir viel Erfolg

 

[00Moni00]

Fragen wir doch mal @Hero was Du tun kannst, darfst, solltest.

@Knofilinchen
bitte schreib doch schnell nochmal welche Rose es ist und wie groß der Kübel ist, damit Hero nicht erst lange suchen muss.
Und aktuelle Bilder würden ihr sicher auch helfen.

Wie Elkevogel schreibt - Foto von der Kletterrose mit Topf wäre sehr Hilfreich und was du heuer schon alles gemacht hast damit es der Rose besser geht...
Hero ist der Rosenspezialist, da würde ich auf dessen Rat warten.

 

[Hero]

Der Hero ist eine die!
Wenn die Rose schon jetzt einen kräftigen Mehltaubefall hat, würde ich alle befallenen Triebe bis in den gesunden Bereich zurückschneiden und nicht nur die Blätter entfernen. Danach evtl. mit einem Stärkungsmittel wie Vitanal behandeln. Mich irritiert, daß Blätter abfallen. Das kenne ich bei Mehltau nicht.
Und nicht zuviel düngen und zuviel gießen! Wenn dieses Frühjahr schon Dünger verteilt wurde, reicht das, weil sonst die Blätter und Triebe zu mast und dann für Krankheiten und Läuse besonders anfällig sind.
Das dicke Vlies als Winterschutz ist nicht immer gut für die Pflanzen.

 

[Knofilinchen]

Danke auch für deine Rückmeldung, Hero. Die Pflanze wird noch mehr haben, deswegen der Blätterabwurf. Ich dachte erst, es hängt mit dem Mehltau und dem Spritzen zusammen, von wegen Mehltau schon zu weit fortgeschritten und ggf. durch die Feuchtigkeit auf den Blättern durch das Spritzen, dass sie das zusammen mit den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit nicht vertrug. Mit dem Hintergrund stellte ich die Frage oben. Inzwischen denke ich jedoch, dass sie wohl auch Sternrußtau hat. Das muss ich mir jedoch noch genauer anschauen, und ich will auch noch mal ganz genau auf Spinnmilben kontrollieren, da die Zwergrose davon im letzten Jahr betroffen war. Nicht, dass sich die Viecher womöglich auch noch heimlich, still und leise ausbreiten. Mir fehlt momentan nur leider ein wenig die Kraft dafür, was sehr ärgerlich ist. Ich werde (hoffentlich) morgen erst mal so weit wie betroffen die Blätter entfernen, dann sehe ich in Ruhe weiter und stelle hier vermutlich auch noch Bilder ein, um sicher zu gehen.

Was den Dünger anbelangt: Meine Rose steht nicht im Freiland, sondern in einem Kübel. Ich las, dass man Kübelrosen - anders als Freilandrosen - regelmäßig düngen soll. Bisher arbeitete ich jedoch sowieso nur etwas Dünger ein, als ich auch Erde nachfüllte: unten, in die alte Erde etwas Langzeitdünger, oben drauf vorgedüngte Erde. Mit weiteren Düngegaben wollte ich erst beginne, wenn es so richtig losgeht. Gegossen wird die Rose eher zu wenig als zu viel, von wegen "zu feucht" ist also eher nichts zu befürchten.

 

[Taxus Baccata]

Nicht, dass sich die Viecher womöglich auch noch heimlich, still und leise ausbreiten.

Ich möchte keinen Pessimismus verbreiten, aber Spinnmilben breiten sich leider extrem aus, wenn die Bedingungen passen (das ist gerade unter Dach, wo es trocken ist, häufig der Fall).
Wenn man diese grausamen Gesellen im Umfeld hat ist es gut, für Feuchtigkeit zu sorgen, denn die mögen sie nicht. Steht die Rose also z.B. unter Dach und bekommt keinen Regen ab, gelegentlich mit dem Wassersprüher einnebeln, das gefällt den Biestern nicht. Raubmilben wären ggf. auch noch eine Möglichkeit.

 

[Rosabelverde]

dann entdeckte ich bei den zweiten Minusgraden unter dem dicken Vlies leider den Mehltau zu spät,

Knofilinchen, meine beiden Kübelrosen haben kein dickes Vlies bekommen, sondern waren zufrieden mit den 'Zelten' aus Tannenzweigen, die ich um sie rumgebaut und mit einem dünnen Hanfstrick befestigt hatte.

Trotzdem musste ich sie weiter runterschneiden als in anderen Jahren, denn die zweidrei Wochen mit zweistelligen Minusgeraden (bis -21°) hatten ihnen zwar zugesetzt, sie aber nicht umbringen können. Sie haben sehr gut ausgetrieben und bisher keinerlei Blattschäden.

Ein zerlegter Weihnachtsbaum ist für Rosen sicher besser als Vlies. Und wenn du selbst keinen hast, geh bei den Nachbarn Tannenzweige betteln.