Wir haben viele alte Bäume. Manche sind fast unansehnlich, aber ich fälle keinen Baum, solange er noch frische Triebe macht und grüne Blätter hat. Manchmal fällt uns der Sturm einen "Liebling", aber manchmal bricht er ihm auch nur Äste ab. Im letzteren Fall bleibt der Baum stehen! Basta!
Die Camelie ist echt alt, die war schon alt, als wir vor über dreissig Jahren das Haus gekauft haben. Eigentlich sind Camelien nicht so mein Fall, sie sehen mir irgendwie zu künstlich aus. Ich werde aber den Teufel tun, so einen alten Baum entfernen. Der bleibt.
Die Mimose sollte jetzt eigentlich blühen, aber das Wetter ist nicht dafür. Sie ist gar nicht so alt, vielleicht zwanzig Jahre, ein wenig mehr. Ihre Vorgängerin fiel einmal mit einem Seufzer um, machte gar keinen Lärm dabei. Der Wurzelballen blieb grossenteils im Boden. Wir sägten die Sache ab und der Wurzelstock fiel von selber wieder zurück. Wir stampften ihn fest und liessen den Winter erst mal darüber gehen. Und siehe da, im Frühjahr sprossen drei Stämmchen aus dem Wurzelstock. Mimosen wachsen hier wahnsinnig schnell. Als die Stämmchen noch biegsam waren, aber eine gewisse Höhe hatten, verflocht ich sie ineinander. So wuchs der dreiteilige Baum zu einem Riesen heran. Nochmals einige Stürme haben ihm Äste abgerissen. Macht nichts.
Das da ist eigentlich kein Baum, es ist unsere Riesenglycinie. Sie bildet ein richtiges Gewölbe, unter dem wir durchgehen müssen, wollen wir zum Auto gelangen.