@Geli. Finde ich klasse, das du ein tolles Hobby für dich gefunden hast und auch das dein Mann so zu dir hält. Das tut meiner zum Glück auch. Gestern sagte er noch, das ich es mir doch mit Plätzchen, Tee und einem guten Buch gemütlich machen soll und so den Tag genießen. Er spricht auch immer von unserem Geld und dafür bin ich sehr danbkar. Was Kreatives kann ich mir bei mir nicht denken. Meine Mutter ist überaus kreativ und macht permanent was und wenn ich bei ihr bin, dann drehen sich die Gespräche nur darum bzw sie zeigt mir alles und ich "muss" es bewundern. Auf Dauer nervt es - sorry - und wohl aus dem Grund habe ich da absolut nichts mit am Hut.
Mich interessiert noch Esotherik, Körpertherapien, Pschodrama etc, aber da fehlt mir jemand zum Austausch.
Danke dir für deinen langen Beitrag!!!
@Weinbergschnecke. Das ist bestimmt ein tolles Gefühl und ich hoffe, das es bei deiner Freundin nun weiterhin gut bleibt.
@Blumenelfe. In meinem Garten ist auch sehr viel kaputt. Habe gerade gehört, das der Regen noch mindestens 2 Wochen anhalten soll. MIST!!!
Ich hänge mal eine Geschichte dran, Vielleicht vertreibt sie jemanden den Regenfrust. Habe ich mal geschrieben.
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Sonne.
Wieder einmal habe ich es geschafft. Ich spüre neue Kraft in mir, möchte laufen, schreien, lachen und weinen.
Sonne.
Wie jedes Jahr habe ich auch diesmal gedacht, daß die dunkeln Tage des Jahres kein Ende nehmen. Kälte und Regen, Sturm und Gewitter.
Im Dunkeln zur Arbeit fahren und im Dunkeln wieder zurück. In dieser Zeit wage ich mich nur am Wochenende für ein paar Schritte nach draußen. Nur ein paar, damit'4!ch mich nach kürzester Zeit wieder fröstelnd vor meiner Heizung niederlassen kann. Meine Hände an einer Tasse Tee wärmend, fluchend über die Kälte.
Jedes Jahr, wenn ich da sitze, denke ich, daß diese Zeit nie vergeht und jedes Jahr bin ich im Unrecht. Nie bin ich so glücklich im Unrecht zu sein, wie bei diesem.
Ich sitze an meinem Bach. Mein Bach, weil ich mich mit ihm so verbunden fühle. Vielleicht gehört er auch jemand anderem, weil er sich auch damit verbunden fühlt? Besser noch, er gehört keinem, damit er frei fließen kann.
Ich weiß nicht, warum ich gerade diesen Bach so liebe. Eine schmale Straße führt über ihn hinweg und ich sitze am Straßenrand und lasse meine Beine über die Brücke baummeln. Meine Stirn liegt an dem rostigen grünen Geländer vor mir. Ab und an fährt hinter meinem Rücken ein Auto vorbei. Ob der Fahrer sich wohl fragt, warum jemand auf so einer häßlichen Brücke sitzt? Mir ist es egal. Es ist warm und ich bin allein mit meinem Bach. Denn jetzt in diesem Moment ist es mein Bach und ich fühle mich gut damit.
Ich nehme meinen Kopf hoch und ich rieche. Ich rieche den Sommer, die Sonne, das Erwachen, das Wachsen. Unzählige Gerüche strömen auf mich ein und finden ihren Weg in mein Innerstes. Breiten sich dort aus als Vorboten auf etwas Neues, etwas Schönes.
Ich blicke auf einen Zweig, der sich tief über den Bach beugt. Ein Tropfen, übriggeblieben vom Regen in der gestrigen Nacht, rollt auf einem frisch ergrüntem Blatt entlang, sich langsam der Blattspitze nähernd. An der Spitze verharrt er für den Bruchteil einer Sekunde. Zögernd, ob er sich lösen soll und dann kaum sichtbar die Trennung, fällt er hinab. In diesem Moment fängt sich ein Sonnenstrahl in diesem winzigen Tropfen und er schillert in den herrlichsten Farben. Als er sich mit dem Wasser des Baches vereint, bilden sich leichte Wellen um ihn herum und dieser Tropfen ist ein Teil des Baches geworden. Kein Mensch hat das bemerkt. Nirgendwo an den Ufern des Baches wird das Wasser höhersteigen, doch der Tropfen hat seinen Teil dazu beigetragen, den Bach fließen zu lassen. So unendlich klein wie er ist, so wichtig ist er auch.
Wieder lege ich meine Stirn an das Geländer und die Kühle des Metalles auf meiner Haut tut mir gut. Ich fühle nur Frieden in mir und umarme mich sanft. Über dem Bach sehe ich die ersten Mücken tanzen. Auch sie bilden eine Einheit. Keine fliegt aus dem Kreis heraus. Auch für die Mücken ist es ihr Bach.
Ob sich der Bach wohl seiner Wichtigkeit bewußt ist? Und wenn es ihm bewußt wäre, würde dann sein Wasser langsamer fließen? Würde ihn dieses Wissen aus Stolz träge machen oder würde er schneller fließen und manchmal fröhlich gluckern, weil er so wie er ist, gut ist?
Ich stelle mir vor, ich sei ein Tropfen, der ins Wasser fällt. Ich spüre den sanften Aufschlag aufs Wasser, fühle wie ich mich mit den unzähligen anderen Tropfen vereine. Vor einer Sekunde war ich allein ein Tropfen nur, der mit dem kleinsten Finger weggewischt werden kann, doch nun mit den vielen anderen, kann mich noch nicht einmal ein Baumstamm, der im Weg liegt, auf Dauer am Fließen hindern. Egal, wie sehr sich dieser Baum bemüht, uns viele Tropfen aufzuhalten.... wir sammeln uns in Ruhe hinter ihm und wenn wir genügend sind, finden wir einen Weg um ihn herum. Und wenn wir noch mehr Tropfen werden, können wir den Baumstamm sogar zur Seite bewegen. Mir fällt auf, wie stark doch ein Tropfen sein kann.
Und die Sonne wärmt mich noch immer und noch immer sitze ich auf der Brücke und ab und an fährt ein Auto vorbei.
Doch ich habe das Gefühl, eine lange Reise gemacht zu haben. Aber keine Reise, die mich müde macht und bei der ich das Gefühl habe, den Staub der Reise abwaschen zu müssen. Nein. nach dieser Fahrt fühle ich mich frisch und ausgeruht.
Ich stehe langsam auf und gehe den Weg weiter und ich habe das Gefühl, daß nichts mich aufhalten kann
und es ist gut so.