aus einer Zeitung:
Vergessen Sie die Schichtung!
Wollen Sie wirklich Ihr Hochbeet so füllen, wie es in der Fachliteratur beschrieben wird? Als Basis eine Schicht aus grobem Grünschnitt (Zweige. Aste u..), darauf eine Schicht aus Grünabfällen wie Rasen schnitt und Herbstlaub, dann normaler Gartenboden und darauf eine Pflanzschicht aus einer Mischung aus Kompost und Blumenerde. Diesen Unfug können Sie gerne mitmachen, wird Ihnen aber wenig Vorteile bringen und nur Arbeit in den Folgejahren bescheren. Durch das grobe Material zuunterst kommt viel Volumen in die Basis; es zersetzt sich nach und nach und die Füllung setzt sich ähnlich wie beim Kompost- von Jahr zu Jahr. Im ersten Jahr kann die Erde um 20 bis 30 cm sacken, die wieder aufgefüllt werden müssen. Das sind dann schon mal rund 300l Substrat. Wenn schon Gartenabfälle wie Strauchschnitt mit in die Basis kommen, sollten diese so klein wie möglich (am besten gehäckselt) eingefüllt werden. Auch steht selten für die Befüllung entsprechendes Schnittmaterial zur Verfügung.
Das Märchen der Verrottungswärme
Von wegen, es gehe ja um die natürliche Heizung durch den Verrottungsprozess, damit die Pflanzen kräftig wachsen können. Noch so ein Unsinn! Vielleicht mag die Wärme tatsächlich von ganz unten bis nach ganz oben steigen und den Pflanzen so zugute kommen. Immerhin spricht jeder, der ein Hochbeet sein Eigen nennt, über hohe Ertrage. Doch das Argument der Verrottungswärme als Erfolgsfaktor ist irrelevant und sogar falsch. Interessant ist nur, dass hinsichtlich der Befüllung und des Füllmaterials kein Hochbeet dem anderen gleicht und trotzdem sind alle von der Ernte begeistert. Scheinbar ist also jedes Hochbeet erfolgreich-unabhängig der Befüllung. Und selbst wenn die Verrottungswärme auf die Pflanzen wirkt: Was machen Sie dann im zweiten Jahr und den Folgejahren, wenn der Großteil des organischen Materials bereits zu Erde umgewandelt wurde? Heben Sie dann wirklich das Hochbeet wieder aus, um es neu zu befüllen? In der Literatur wird etwa alle fünf Jahre empfohlen, das Hochbeet neu zu befüllen. Dabei kann auch überprüft werden, ob die innen ange brachte Folie und das Schutzgitter noch intakt sind (warum sollte es nicht?). Keiner, der sich die Gartenarbeit vereinfachen will, kommt auf die Idee, das Hochbeet regelmäßig zu leeren und neu zu befüllen!
Warme Luft und seitliche Sonnenstrahlen
Doch tatsächlich ist ein Hochbeet auch wärmer gegenüber einem ebenerdigen Gemüsebeet. Das liegt aber nicht an der Verrottungswärme, sondern daran, dass sich die Erde schneller erwärmt, weil Sonne und Luft das Beet auch von der Seite erwärmen. Zudem ist das Füllmaterial meist besser, also nährstoffreicher und tiefgründiger als der Gartenboden und so kommt es zusätzlich zu einem höheren Ertrag. Wir empfehlen sogar, das Hochbeet von Anfang an mit Substrat zu füllen, auch wenn dabei etwa 1,5 m³ Erde benötigt werden (das entspricht etwa 30 50-Liter- Säcken Erde). Die Erde gut festtreten und bis zum Hochbeetrand auffüllen, da sich selbst diese noch bis zu 10 cm setzen wird. Wer nicht so viel Erde zur Verfügung hat und aufbringen möchte, der kann eine andere Füllmethode anwenden, die ebenfalls gelegentlich zur Anwendung kommt: 50 cm hohes Scheitholz aufrecht geschlichtet. Das unbehandelte Holz nimmt viel Erdvolumen weg und braucht länger, bis es verrottet, ist zudem begehrtes Futter für Mikroorganismen und Kompostwürmer. Allerdings setzt sich auch hier die Erde über mehrere Jahre und muss jährlich aufgefüllt werden. Letztlich gilt: Wie auch immer Sie das Hochbeet befüllen - die obere Schicht sollte aus mindestens 50 cm Substrat (Gartenboden, Kompost, Gartenerde) bestehen,damit die Pflanzen ausreichend Substrat zur Verfügung haben. Ob Sie dann in den Folgejahren immer wieder Substrat nachfüllen, nach fünf Jahren das Hochbeet ausheben und neu befüllen oder gleich komplett mit Erde befüllen, bleibt Ihnen überlassen und hat auf den Ernteerfolg keine Auswirkungen.
In der gleichen Zeitung wurde aber auch beschrieben, wie der Schichtaufbau in einem Hochbeet sein soll.
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