Verdichteter Boden - was tun?

Moonfreak

Grünes Tomatenmonster
Teammitglied
Registriert
10. Mai 2007
Beiträge
20.208
Ort
Aus dem muffigen Kompost
Ich habe am Samstag Tomaten gepflanzt. Das war 'ne Schinderei, die ich dann auch vorzeitig beendet habe und den Rest an Pflanzen provisorisch eingeschlagen habe. Ich hatte kein Bock mehr.

Es war mir nicht möglich ein vernünftiges Pflanzloch mit der Hake zu graben. Schon in 5 cm Tiefe ist die Erde steinhart. Das gibt's doch nicht habe ich mir gedacht. Habe ich doch extra aufgepasst nicht in die Fahrrinne vom Traktor zu pflanzen.

Dann kam mir die Idee überall dort die Hake anzusetzen, wo die Tomaten nicht richtig wachsen wollen. Das betrifft insbesondere Reihe 1, wo ich mich gleich zu Beginn der Saison so geschunden und entmutigen hab lassen. Und das Ergebnis ist eindeutig. Stark verdichteter Boden ist wohl Ursache dessen. Dabei wurde der Acker 3x gefräst.

äckerchen0.jpg äckerchen1.jpg

Als Gegenprobe habe ich an den Stellen, wo die Tomaten vergleichsweise gut wachsen gehakt - dort ist die Erde besser. Aber auch nicht optimal, finde ich.

äckerchen2.jpg äckerchen3.jpg

Dann hab ich auf dem Acker Inseln in Form von kahlen Stellen wo nicht mal Unkraut wachsen will. Die Ursache muss ich noch erkunden - könnte evtl. damit zusammenhängen.

Was mach ich denn nun? Bekommt man das irgendwie in den Griff bis nächstes Jahr? :confused:

Grüßle, Michi
 
  • Du könntest noch eine Gründünger einsähen, z. B. Phacelia oder auch Gelbsenf.
    Und das ganze dann über Winter erfrieren lassen. Im nächsten Jahr wird das ganze dann untergearbeitet.

    LG
    Schneehase
     
    Wenn Du da einen eigenen Traktor mit Flug und Egge hast ist dies doch kein Problem!?

    Aber warum sind da dann Traktorspuren, die angehängten Geräte sind doch breiter, oder?
     
  • Ich habe das Gefühl oder den Eindruck, dass es ein Problem ist, dass mit landwirtschaftlichen Gerätschaften nicht zu lösen ist. Ich weis nicht wie der Acker im Detail vorbereitet wurde. Aber erst nach dem dritten Mal fräsen wurde er erträglich in seiner Bearbeitbarkeit. Und von all dem ist nichts mehr übrig. 2 Monate sind seither vergangen und alles ist wieder steinhart.

    Ja, über Gründünger hab ich auch schon nachgedacht, aber mich nicht zu einer Entscheidung durchringen können. Denn bis zum Frost stehen ja eigentlich die Tomaten draußen auf dem Feld. Und die roden um Platz für Senf oder Bienenfreund frei zu machen, will man natürlich auch nicht. Und wie das ganze harmoniert miteinander weis ich auch nicht. Sprich den Gründünger parallel mit den Tomaten wachsen zu lassen.

    Grüßle, Michi
     
  • Hallo Sunfreak,
    vielleicht versuchst du es mit Gründünger "zwischen" den Tomatenreihen. Wenn die Pflanzen später nieder getreten werden, ist das doch halb so schlimm. Nach Möglichkeit solltest du Saaten ausbringen, die sich wurzelmäßig stark ausbreiten und den Boden aufweiten.
    Ich an deiner Stelle würde mal eine Bodenprobe durchführen. Das könnte Aufschluß geben, um welchen Boden es sich handelt.

    jomoal
     
    Was zwischen den Tomaten sehr gut harmoniert und auch sehr gut für den Boden ist , sind Tagetes .
    Die kann man auch als Gründüngung einsetzen .
    Gut zur Bodenlockerung und gegen Bodenälchen .
    Genau wie Ringelblumen , welche aber als Gründüngung weniger geeignet sind , dafür aber während der Tomatenzeit als Zwischenpflanzung .

    Gute Bodenlockerung bieten halt auch Feldsalat als Gründüngung .
     
  • Das sieht man dem Boden eigentlich so an, oder: :confused:
    Heller Erdboden, Nährstoffarm und hart.
    Dunkler Erdboden, Nährstoffreich und weich.

    Neben Gründüngung hilft natürlich nur Mist, Jauche usw. zu einem lockeren Boden, dies muss über Jahre ordentlich ausgebracht und untergraben/untergepflügt oder eingeharkt werden.
    Auf einem Stück von unserem Garten wurde/wird seit über 20 Jahren nur der Mist oberflächig verstreut und im Frühjahr das grobe wieder entfernt, Rest wird eingeharkt und gelockert, der Boden ist da richtig locker und das Zeug wuchert ....

    Manche Abschnitte lasse ich auch zwei-drei Jahre Brach liegen, da kommt in der Zeit dann ca. 10cm Mist drauf. Nach der Verrottung und umgraben gibt dies auch einen super Boden.
     
    Mit Fräsen allein wird nur die oberste Schicht gelockert.
    Der Acker sollte im Herbst tief umgepflügt oder mit einem anderen Gerät - es gibt so was wie Sauzahn als landwirtsch. Gerät, das nicht umwendet, sondern nur tief lockert. Danach Humus einbringen (Kompost vom Erdenwerk) und im nächsten Jahr Teilbereiche mit Gründdüngung einsäen und später fräsen.
    Viel Arbeit, aber nur so wird der Boden immer besser.
    LG von Hero
     
    Das sieht man dem Boden eigentlich so an, oder: :confused:
    Heller Erdboden, Nährstoffarm und hart.
    Dunkler Erdboden, Nährstoffreich und weich.
    Das mag zwar möglicherweise nicht auf jede Region zutreffen (?) :confused:
    - Aber bei uns ist es tatsächlich ganz genau so.
    Heller, harter, karger und superfester (lehmiger) Boden.

    Es hilft tatsächlich nur, ihn aufzulockern und Humus bzw. Gründünger etc. unterzumischen - nach vier Jahren haben wir mittlerweile Stellen im Garten, wo der Boden gut "durchgearbeitet" und humusreich (und tatsächlich dunkler und weicher!) geworden ist.

    Gibt's denn keine Pflanzen, die man jetzt noch säen kann (so in Richtung Wintergemüse/Winter-Gründüngung), die dann untergeharkt werden können..?
    Sorry wenn das ein dummer Vorschlag ist, im professionell-landwirtschaftlichen Bereich kenn ich mich nicht so aus, aber den Tipps der Anderen würd ich mich insoweit voll und ganz anschließen, denn sie klingen für mich sehr plausibel.
    Auf jeden Fall muss einiges unter diesen Boden gemischt werden, locker wird er sonst nicht werden!

    Bei uns ist es auch so: Harkt man diesen hellen, festen, nährstoffarmen Boden irgendwo raus, kann der auch fein-krümelig sein: Egal, nach einer Weile wird das Zeug, wenn man es irgendwo wieder "einsetzt", wieder steinhart.
    Sehe ich mir an, was bei uns "im Kleinen" geholfen hat, finde ich die Tipps der Anderen absolut nachvollziehbar und würd es wohl auch so versuchen.
     
    Huhu, kenne das Problem auch sehr gut unser Boden ist auch sehr lehmhaltig und wird im Sommer wie Beton. Das einzige was wirklich hilft ist wie Ditschy schon sagte
    ordentlich Mist rein und wie jeder Klein-Gärtner weiß ein ordentlicher Komposthaufen, das Zeug ist kein Abfall das ist Gold wert! Was auch etwas helfen könnte ist Kalk.
    Besonders die Tomaten ziehen richtig was aus dem Boden.
    Schau mal bei dem Deutschen Projekt Terra Preta im Netz nach.

    Gruß Lysi
     
  • Halöle,
    der Boden sieht wirklich sehr humusarm aus. Kannst ja mal eine Schwemmabsetzprobe machen. Ich kenn die Vorgeschichte des Ackers auch nicht,aber eine Verdichtung in der Tiefe durch Traktoren ist auch bissel problematisch ,tötet /verletzt dabei auch immer mal Regenwürmer und schlecht für das Bodengefüge. Aber iss ja auch ein großer Acker...
    Der Ölrettich, als Gründünger, geht mit seinen Wurzeln richtig tief und beschattet den Boden.Es friert dann ab und wird zu Futter für das Bodenleben.
    Mangelnde Feuchtigkeit vor dem Pflanzen ist sowieso ätzend bei dieser Bodenart:rolleyes:.
    Es ist aber bestimmt unter der monströsen Tomatendecke eine viel bessere Boden-/Plasmagare als auf den Freiflächen--Feuchtigkeit ist eben alles!
     
  • Hallo Michi,
    hast Du schon an Urgesteinsmehl gedacht???? Vorher wässern, dann graben und das Urgesteinsmehl rein - bei mir funktioniert es.
    LG Anneliese
     
    Vielen Dank für eure Antworten! Freut mich, dass soviele geantwortet haben! :pa:

    Ich hab mich bissl umgehört und ein paar Hintergründe zusammengetragen.

    Wenn man es genau definieren will, dort wo meine Tomaten wachsen, das ist kein Acker. Sondern strenggenommen drei kleine Parzellen, die in der Summe ein Äckerchen ergeben, aber keinen Acker. Jede dieser Parzellen wurde jeweils von jemand anderem Bewirtschaftet in Form von Gemüsegarten. Wohl deshalb erklärt sich, dass am Anfang die Tomaten "scheiße wachsen", in der Mitte "akzeptabel" und am Ende wieder "scheiße". Der in der mittleren Parzelle hat wohl besser mit seinem Boden gewirtschaftet.

    Das zum einem, zum andern: 1984 gab es ein schweres Unwetter und in dessen Folge ein schweres Hochwasser. Von einem kleinen, unscheinbaren Bächlein, das gerade mal soviel Wasser bringt, dass nicht mal recht 'ne betrunkene Ratte ertrinken würde. Dieses Hochwasser muss alles weggespült haben. Auch die ganze gute Erde. So hat man nach dem Hochwasser von einem Baustellen-Aushub Erde her transportieren und ausbringen lassen. Und seither wuchert dort der Acker-Schachtelhalm (der als Zeigerpflanze für verdichteten Boden gilt) und seither seien die Böden auf den Parzellen schwer zu bearbeiten. Viele haben in dessen Folge die Parzellen aufgegeben. Ob Zufall oder nicht, aber mir aufgefallen ist, dass es dabei ausnahmslos um die flussnahen Parzellen handelt, während die anderen eigentlich alle in Bewirtschaftung sind.

    Grüßle, Michi
     
    Ich meine, dass Gerd (Highländer) mal sagte (möchte ihm nichts in den Mund legen was er nicht gesagt hat - ich meine, mich daran zu erinnern, kann aber auch irren), dass Ackerschachtelhalm nicht zwangsläufig "schlechten" (im Sinne von verdichteten) Boden anzeigen muss.
    Bei uns scheint es auch nicht wirklich so zu sein.
    Eigentlich wuchs er von Anfang an überall dort, wo der Boden etwas lockerer und gedüngter war (an der Hecke, die mit Humus und Mulch aufgeschüttet war) und eben in den Beeten.
    An den harten Bodenstellen wuchs er nicht.
    Aber egal, ist ja eigentlich hier völlig irrelevant, sorry für das Abdriften in Überlegungen...

    Die Geschichte dieser Parzellen ist sehr interessant, so kann's kommen! :d

    Die Konsequenz ist und bleibt aber wohl dieselbe (?) :confused: - Humus muss wieder aufgebaut werden, oder?

    Die einzige Frage, die sich mir da stellt ist... ist es "rentabel", wenn die Gegend so hochwassergefährdet ist..? Oder war dieses Hochwasser damals eine einmalige Ausnahme, und die Region hatte so etwas noch nie gesehen..?

    Es wäre natürlich schade, wenn du sehr viel Mühe und Energie in diese Parzellen investieren würdest, und im nächsten Jahr (unser Wetter ist unberechenbar geworden) spült dir das Hochwasser wieder alles weg..? :confused:
    Haben die vorigen Pächter die Parzellen nur wegen des einen Hochwassers aufgegeben, oder gab es da noch mehr Unwägbarkeiten..?


    (Soll kein Unken sein, sondern nur Überlegungen, die mir so in den Sinn kommen.
    - Wenn das Hochwasser wirklich das Einzige gewesen wäre, das diese Parzellen innerhalb von 150 Jahren je gesehen hätten, wäre die Gefahr einer Wiederholung und dadurch bedingten Schädigung in den weiteren Überlegungen sehr viel eher zu vernachlässigen als wenn es tatsächlich häufiger vorkäme/bzw. vorgekommen wäre.
    Ausschließen kann man so etwas natürlich nie zu 100% - aber es macht in meinen Augen doch einen kleinen Unterschied ob man weiß, dass theoretisch jährlich mit so etwas zu rechnen sein könnte, oder ob es eher wenig wahrscheinlich ist...:confused:)
     
    Bei uns gab es auch schon öfters Überschwemmungen (kein Hochwasser).
    Aber da haben die betroffenen immer gesagt, dass im Garten danach alles besser gewachsen ist wie vorher, denn von den Feldern kommt doch so einiges an Kunstdünger usw. ... muss aber natürlich nicht immer so sein.
     
    Sagen wir mal so: Ich bin jetzt nicht in die Geschichte von Kuba bzw. dem kleinen Schüpf-Tal involviert. Aber soweit ich weis, war das ein einmaliges Ereignis. Aber es wurde in dieser Konsequenz, da nicht nur paar kleine Gemüsegärtchen überflutet wurden, sondern erhebliche Sachschäden entstanden sind, wurde auch ein Staudamm errichtet. Dieser soll verhindern, dass sich so ein Vorfall wiederholt.

    Es ist auf jeden Fall nicht die Regel. Eher die Regel ist, dass der Schüpfbach austrocknet. :grins:

    Insofern vertraue ich in diesen Damm. In Verbindung damit, dass die Kubaner von einem Einzelfall reden. Und habe so eigentlich keine Sorgen in diese Richtung.

    Schade dass in 15 Min ich offline bin... :D

    Grüßle Michi
     
    Das klingt auf jeden Fall gut! Da würde ich mir an deiner Stelle ebenfalls keine größeren Sorgen über weitere Überschwemmungen machen. :)
     
  • Similar threads
    Thread starter Titel Forum Antworten Datum
    M Verdichteter Boden lässt sich nicht fräsen Gartenarbeit 19
    Ing_Cent Verdichteter Boden - wie verbessern? Naturnahes gärtnern 4
    blubbl Verdichteter Boden unter den Bäumen - Staunässe! Rasen 5
    P Zu sehr verdichteter Boden?? Gartenpflege 10
    S verdichteter Boden Gartenpflege 9
    E Boden- oder Rasenproblem? Rasen 9
    P DIY Laube sanieren - Baustelle 1: Boden Sanierung & Renovierung 7
    K Hecke aus Kirschlorbeer - Welche Pflanzen alternativ bei trockenem Boden und unter Baum? Hecken 17
    H Boden trocken, wie Sand - keine Wasseraufnahme Gartenpflege 12
    R Rasen anlegen und Boden jetzt (im Sommer) Kalken? Rasen 11
    H Trockener Boden, schlechte Wasseraufnahme Gartenpflanzen 5
    L Schadstoffe im Boden Obst und Gemüsegarten 1
    M PH Messgerät für Boden Gartengeräte & Werkzeug 3
    G Boden ausgleichen für Rasen Gartengestaltung 9
    J Falscher Mehltau an Kürbis, was ist mit dem Boden? Obst und Gemüsegarten 12
    P Gartenanfänger, Beet anlegen, trockener Boden Gartengestaltung 25
    G Rasen Boden zu alkalisch? Rasen 10
    L Boden für Sitzecke Gartengestaltung 25
    G Steinhochbeet welcher Boden Gartengestaltung 4
    Buchsenzo Rasen Boden ausgleichen nach Absenken Rasen 6
    M Außerordentlich Steiniger Boden - Alles neu? Gartengestaltung 15
    G Tomaten am Boden oder an der Stange nach oben? Was ist besser? Tomaten 8
    H Risse im Boden Rasen 8
    M Rasen auf lehmigen Boden Rasen 25
    Romilda Goldregen und Giftanreicherung im Boden Gartengestaltung 26

    Similar threads

    Oben Unten