Außerordentlich Steiniger Boden - Alles neu?

MrBlaTi

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Guten Tag,
wir haben uns ein nettes Grundstück angelacht. Bis zum Bau des Hauses dauert es noch mehr als ein Jahr, aber aufgrund des Aufbaus des Grundstück wollen wir Zeitnah anfangen die Hälfte des Gartens herzurichten (Das Grundstück ist in quasi in zwei Ebenen aufgeteilt mit einem recht starken aber kurzem Gefälle dazwischen. d.h. Baumaschinen werden beim Bau unsere Mühen im Garten nicht zunichte machen)

Wir haben einen Geräteschuppen aufgestellt und sind beim begradigen des Bodens auf eine unerwartet hohe Menge an Steinen gestoßen. Aus dem Bauchgefühl heraus würde ich sagen dass direkt unter der Grasnabe der Boden etwa zu 90% aus Bauschutt besteht. Eine Probegrabung mit Spitzhacke und viel Schweiß hat das Bild nicht viel besser gemacht. Bis auf einen halben Meter tiefe veringert sich der Schuttanteil insgesamt auf etwa 60%.

Nun ist die Frage; Was tun? Wir wollen in diesem Bereich hauptsächlich Obstbäume anpflanzen. Ja, Bäume finden mit Ihren Wurzeln ihren Weg, aber mit so Steinigem Boden habe ich auch nicht viel Hoffnung was die Nährstoffe angeht. Alles Abtragen (lassen) und neu Aufschütten? Wenn ja, bis zu welcher Tiefe? Ich würde mich sehr über Erfahrungen und Rat freuen.

Vielen Dank im Voraus.
 
  • Taxus Baccata

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    Hallo und herzlich Willkommen, MrBlaTi, und herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Projekt!
    Hättest du ein paar Fotos von eurem Grundstück, bzw. von der Fläche die zur Obstbaumwiese werden soll? Vielleicht sogar vom steinigen Boden? Damit man sichs etwas besser vorstellen kann...
     

    MrBlaTi

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    Hallo und herzlich Willkommen, MrBlaTi, und herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Projekt!
    Hättest du ein paar Fotos von eurem Grundstück, bzw. von der Fläche die zur Obstbaumwiese werden soll? Vielleicht sogar vom steinigen Boden? Damit man sichs etwas besser vorstellen kann...
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    Hier sit leider die Probegrabung nicht mit drauf, nur der Aushub für das Fundament der Gartenlaube.
    Die Oberfläche der Grube Täuscht, immer wenn man da mit einer Harke durchgefahren ist schienen die Steine sich aus dünner Luft zu Materialisieren
     
  • Linserich

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    Auf den ersten und auch zweiten Blick scheint mir der Boden sehr gut für Obstbäume geeignet zu sein. Die Erde sieht gut aus und auch der Rasen scheint da gut drauf zu wachsen.

    Wenn ihr also nur Obstbäume und Rasen pflanzen wollt, würde ich alles so lassen wie es ist.
     
  • MrBlaTi

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    Auf den ersten und auch zweiten Blick scheint mir der Boden sehr gut für Obstbäume geeignet zu sein. Die Erde sieht gut aus und auch der Rasen scheint da gut drauf zu wachsen.

    Wenn ihr also nur Obstbäume und Rasen pflanzen wollt, würde ich alles so lassen wie es ist.
    Wirklich? Trotz der irrwitzig vielen Steine? Wir wollen zwar in einem Bereich auch noch Gemüse Anpflanzen, aber da haben wir sowieso vor ein leicht erhöhtes Beet anzulegen.

    Wie sieht es denn aus wenn wir uns auf diesen Boden einlassen und sich nach ein paar Jahren herausstellt, dass der Boden doch zu steinig ist? Überleben Bei Apfelbäumen kann ich mir vorstellen, dass die zu einem späteren Zeitpunkt noch ein Ausgraben und einpflanzen überleben, aber bei so etwas wie Kirschbäumen dürfte das wohl irgendwann nicht mehr möglich sein, oder?
     

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    Das sind doch Schottersteine. Vielleicht war dort mal ein Weg.
    Frage doch die Nachbarn, wie bei ihnen der Boden aussieht.
     
  • Galileo

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    Das ist eindeutig Betonbruch, wahrscheinlich Recyclingmaterial.
    Für Obstbäume ist das kein Problem.
    Da Regenwasser (sauer) aus Beton Kalk löst, solltest Du nur kalk-tolerante Pflanzen setzen.
     

    MrBlaTi

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    Das sind doch Schottersteine. Vielleicht war dort mal ein Weg.
    Frage doch die Nachbarn, wie bei ihnen der Boden aussieht.

    Das gesamte Grundstück war früher mit zwei Höfen bebaut. Der Nachbar meinte die Bodenbeschaffenheit sit leider normal, früher wurde auf den Dörfern anscheinend wannimmer möglich Bauschutt verwendet um den Boden zu stabilisieren? Seiner Meinung nach wäre es das beste einen Meter Erde abzutragen und neue Erde aufzuschütten, wenn da nur nicht der Aufwand und die kosten wären.


    Das ist eindeutig Betonbruch, wahrscheinlich Recyclingmaterial.
    Für Obstbäume ist das kein Problem.
    Da Regenwasser (sauer) aus Beton Kalk löst, solltest Du nur kalk-tolerante Pflanzen setzen.

    Also informeiren welche Obstbaumsorten und Heckensorten Kalk-tolerant sind, eventuell noch nivellieren und dann steht dem ganzen nichts mehr im wege?
     

    Taxus Baccata

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    Der Nachbar meinte die Bodenbeschaffenheit sit leider normal, früher wurde auf den Dörfern anscheinend wannimmer möglich Bauschutt verwendet um den Boden zu stabilisieren?
    Dass sich in älteren Gärten (an manchen Stellen) Bauschutt unter der Erdoberfläche findet, ist leider wirklich keine Seltenheit...


    Seiner Meinung nach wäre es das beste einen Meter Erde abzutragen und neue Erde aufzuschütten, wenn da nur nicht der Aufwand und die kosten wären.
    Ja, solche Maßnahmen sind wirklich mit immensem Aufwand und Kosten verbunden.
    Was habt ihr denn alles vor?

    Ich würde an eurer Stelle, falls ihr nicht direkt in den Erwerbsgartenbau einsteigen wollt, ein paar Beete und ein paar sehr große Pflanzlöcher für Bäume herrichten. Und dort schon die Steine so weit möglich beseitigen und frischen Humus oder sogar etwas Mutterboden spendieren. Damit ihr nicht in allem so eingeschränkt seid (man will ja vielleicht nicht nur extrem kalktolerante Pflanzen setzen). Und sonst Galileos Tipp beherzigen.
    Den Rest kann man ja nach und nach angehen.
     

    Galileo

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    Ich würde vor weiteren Investition Bodenuntersuchungen auf Schadstoffe machen lassen.

    Von Firmen gekauftes Recyclingmaterial ist zwar schon heutezutage überprüft, aber Du weisst ja nicht, wie das Eurige in den Boden kam.

    Steinfreie Baumgruben halte ich für überflüssig, alle heimischen Obstbäume sind mehr oder weniger kalkverträglich.
    Für Beerensträucher würde ich mir schon die Arbeit machen
    Bei Heidelbeeren würde ich eine Pflanzloch von 1m Durchmesser und 60 - 70 cm tiefe ausheben.
    Das dann unten 15 cm stark mit groben Rindenmulch (Fichte/Tanne) und seitlich 10 - 12 cm dick auskleiden. Dann ein Gemisch aus Schwarzerdetorf (Moorbeeterde) und Walderde oder nur Moorbeeterde.

    Aber mit der Zeit wird kalkhaltiges Wasser von den Seiten her eindiffundieren. Das wird zwar erstmal vom Rindenmulch gepuffert, aber das verrottet auch mal...

    Edit
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Frau B aus C

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    Betonschutt und Pflastersteine sind zu entfernen. Sie gehören in kein Pflanzloch und in kein Gemüsebeet. Sie werden Dich immer wieder stören, jedes Jahr aufs neue. Also auslesen. Vielleicht kannst Du sie irgendwann mal verarbeiten.
     
  • Rosabelverde

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    Mit Steinen haben wir hier Erfahrung, wenn auch nicht mit Bauschutt. Unter dem Mutterboden, den wir anfahren lassen mussten, liegt hier Kalkfelsen. Da der eine mürbe Struktur hat, gelangen immer wieder Steine in die dünne Erdschicht.

    Und was soll ich sagen: es ist kein so großes Problem. Die Pflanzlöcher für die Obstbäume wurden von einem Minibagger gemacht, und wenn heutzutage mal wieder ein Baum gepflanzt wird, muss schon mal die Spitzhacke assistieren.

    Aber so dramatisch dürfte es bei dir gar nicht werden, denn abgesehen von den rumliegenden Steinen sehe ich da guten Boden, der auch tiefer reicht als hier.

    Abtragen und neu auffüllen ist bei dir meiner Meinung nach nicht nötig. Ich denke, es reicht, wenn ihr aus Pflanzlöchern jeweils einen Teil der Steine absammelt.

    Den Vorschlag von @Galileo , eine Bodenanalyse machen zu lassen, find ich gut. Denn wenn das wirklich Bauschutt ist, was du da findest, kann's nicht schaden, zu wissen, wie man mit dem Zeug am besten umgeht.
     

    Orangina

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    Ich würd mich in einer (Obst)Baumschule mit einem Foto Eurer Gegebenheiten erkundigen, ob Ihr mit flach- und/ oder tiefwurzelnden Obstbaumsorten erfolgreich sein könnt. Die müssten ja am besten Bescheid wissen.
    Könnte man denn die ausgelesene Steine anderweitig verwenden? Für einen angelegten Steingarten z.B. oder eine Kräuterspirale. Die sollte man unbedingt aufheben (wenn sie nicht irgendwomit kontaminiert sind natürlich). Im Garten kann man Baumaterial - auch vintage - immer mal gebrauchen...
     

    Galileo

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    Die müssten ja am besten Bescheid wissen.
    Warum sollten die das wissen?
    Baumschulen beschäftigen sich in der Regel mit dem Umtopfen von kleinen auf großen Containern und falls sie Aufzucht/Verschulung betreiben, dann sicher auf eigenen Böden, ohne Recycling-Material.

    Da müsste man schon jemand finden, der "aussser Haus" - Erfahrungen hat.

    Allerdings sollte die Baumschule wissen, welche Wurzel-Unterlage bei welchem Baum, voraussichtlich am besten mit den Orts-Bedingungen klarkommt.
     

    MrBlaTi

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    Vielen lieben Dank für all die Antworten. Aus irgendeinem Grund hat mich das Forum nicht mehr per Mail auf neue Antworten aufmerksam gemacht.

    Was den Boden angeht muss ich nochmal nachsehen, wir haben ja schon ein Bodengutachten vom gesamten Grundstück machen lassen als Vobereitung für den Bau, aber ich weis nicht inwiefern der auch Bodenbestandteile und Schadstoffe analysiert hat, das ganze muss ich nochmal raussuchen.

    Ich weis leider nur, dass das Grundstück komplett bebaut war. Ich weis aber leider auch nicht inwiefern die Gebäude unterkellert waren und ob der aktuell vorhandene Bauschutt von den zuletzt abgerissenen Gebäuden stammt oder sogar schon diesen als Untergrund diente. Ohne eine genaue Analyse kann mein ungeschultes Auge leider auch nur sagen: Es scheint sich auf "normalen" Schutt zu beschränken. Betonbruch, Hohlziegelbruch, Dachziegelbruch, Steinbruch. Bisher habe ich nichts gefunden das auf Plastik, Metall, Asbest oder Dämmmaterial hinweisen würde. Aber wie gesagt, ungeschultes Auge...

    Betonschutt und Pflastersteine sind zu entfernen. Sie gehören in kein Pflanzloch und in kein Gemüsebeet. Sie werden Dich immer wieder stören, jedes Jahr aufs neue. Also auslesen. Vielleicht kannst Du sie irgendwann mal verarbeiten.

    Mit genug Ressourcen würde ich das liebend gern machen. Um mir dazu Erahrungen ein zu holen habe ich ja hier nachgefragt. von etwa 600m² einen halben Meter Boden abtragen zu lassen und neuen Boden Liefern zu lassen würde 300m³ Entsorgung und Beschaffung bedeuten. Wenn wir das nicht selber angehen würde es mich nicht wundern wenn der Preis dazu im fünfstelligen Bereich läge. Wenn das wie hier viele sagen für einen Obstgarten garnicht Notwendig ist würde uns das eine riesige Last von den Schultern nehmen.


    Vielen Dank euch allen auf jedenfall schonmal für die wertvollen Erfarungen und Informationen!
     

    Taxus Baccata

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    Ich weis leider nur, dass das Grundstück komplett bebaut war.
    Das erklärt einiges, dann ist der viele Schutt kein Wunder, selbst wenn beim Abriss der größte Teil entfernt wurde.


    Wenn wir das nicht selber angehen würde es mich nicht wundern wenn der Preis dazu im fünfstelligen Bereich läge.
    Ja, und auch beim selber machen würde es einiges kosten. Unser Grundstück war leicht abschüssig als wir es vor geraumer Zeit kauften und wir ließen gut 300qm Gartenfläche um 30-50cm aufschütten. Das waren sehr viele LKWs mit Mutterboden, und kostete auch ein nicht unerhebliches Sümmchen.
    Ich kenne mich hier zwar nicht aus, was die Preise betrifft, könnte mir aber vorstellen, dass ein Schadstoffgutachten deutlich günstiger ausfällt.
    Am besten einfach nachfragen und die Preise vergleichen, und dann den Weg des geringsten Kostenaufwands gehen.

    Bisher habe ich nichts gefunden das auf Plastik, Metall, Asbest oder Dämmmaterial hinweisen würde.
    Das ist doch sehr positiv, gerade mit der Asbestentsorgung nehmen es trotz klarer rechtlicher Vorschriften immer noch viele nicht genau.
    Aber, wie du sagst, ein Experte müsste die Sache nochmal überprüfen, damit ihr wirklich auf der sicheren Seite seid.
     
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