DIY Laube sanieren - Baustelle 1: Boden

[parzellenglück]

Guten Abend liebe Foren-Gemeinde,


Ich habe in diesem Jahr eine Gartenparzelle mit einer alten Laube drauf übernommen (Berlin/DDR). Gern würde ich die Laube erhalten, da …
… sie mit etwa 30 qm größer ist als das Gesetz heute erlaubt und
… Abriss und Neubau (auch im Vergleich) nun auch kein ganz günstiger Spaß sind.


Zur Laube
Die Laube ist laut der mir übergebenen Wertschätzung in den 50er Jahren gebaut worden.
Laut einem älteren Werschätzungsprotokoll (auf das ich beim Entrümpeln gestoßen bin) lag im Oktober 1960 eine Baugenehmigung vor. Woanders habe ich dann aber gefunden, dass die Kantholz-Ständerbau-Konstruktion (14 cm dick) aus 1938 ist.
Kurzum: Keine Ahnung, wann genau nun sie gebaut wurde …


Problem - Völlige Ahnungslosigkeit
Das Problem - ich habe überhaupt gar keine Ahnung, was ich da vor mir habe und wo ich wie anfangen soll. Mein ganz grober Plan sieht so aus:

1. ? Prüfen, ob die Kantholz-Ständerkonstruktion überhaupt noch ok ist -> Wie mache ich das? Und wenn es nicht mehr in Ordnung sein sollte: Kann man da einzeln austauschen (wann?) oder muss dann alles abgerissen werden?
2. Dach abnehmen / Dachstuhl & Co. ggf. erneuern / Dach neu decken => ggf. Fachmann
3. Boden bearbeiten / überarbeiten (noch kein „schöner“ Belag)
4. Wand für Wand quasi sanieren / komplett austauschen / Von außen nach Innen
5. ? Macht man an dieser Stelle auch den Außenbereich (Sockelputz?)

Und schon kommt meine erste Frage: Ergibt diese Reihenfolge Sinn? Ich habe mal irgendwann gelesen, dass man wohl von oben nach unten sowie von außen nach innen arbeiten soll. Ist das korrekt?


Baustelle 1 - Der Boden
Ich habe den Teppich im Schlafraum entfernt, um ihn zu entsorgen. Darunter kam ein Linoleum o.ä. zum Vorschein.
Im Wohn-Küchen-Bereich lag Klicklaminat. Direkt darunter war so eine Alufarbende-Pappschicht und darunter ebenfalls ein Linoleum o.ä.
Die Linoleum habe ich rausgerissen (da oll) und habe nun den blanken Beton (?) vor mir. Nun stellen sich bei mir folgende Fragen ein:

• Was ist das für ein Untergrund?
• Wie geht man mit diesem Untergrund um? Legt man da jetzt direkt rauf, was man will oder …?
• Im Schlafraum sah es so aus als ob es einen Riss im Beton geben würde. Ist das schlimm? Kann man das beheben?
• Der Beton hat teilweise Flecken. Mein Freund meint, dass das Linoleum an dieser Stelle wahrscheinlich etwas geschimmelt sei. Auch hier: Ist das so korrekt? Was kann man dagegen machen?

Ich bin mir sicher, dies wird nicht mein erster Beitrag gewesen sein. Ich freue mich auf viele Rückmeldungen und hoffe, dass der Thread dann auch mal für andere nützlich sein kann.

Vielen Dank
Denise

 

[01goeran]

Bevor Du mit dem Umbau an den Außenwänden beginnst, würde ich prüfen lassen, wie das bei euch so mit Erneuerungen gehandhabt wird, denn es gibt Fälle, da wurde die Hütte komplett saniert und dann galt sie als Neubau und mußte entsprechend auf die aktuellen Bestimmungen zurück gebaut werden.

Dies wäre in Deinem Fall sehr ärgerlich, nicht nur aus finanzieller Sicht.

Bei dem Riss im Boden würde ich mir keine großen Gedanken machen. So wie es ausschaut wurde der Beton da 1988 verarbeitet und der Riss sieht aus, als ob er dadurch entstanden ist, dass da in zwei Abschnitten gearbeitet wurde.

Wenn Du willst, kannste die Stelle mit der Flex etwas ausarbeiten, und anschließend Gießharz und zur Verankerung Estrichklammern einbringen, dann hält das wieder viele Jahre.

Bei der Holzkonstruktion würde ich die tragenden Teile unten freilegen und mal mit dem Nagel schauen ob das Holz noch fest ist. Bei der aktuellen Witterung sollte man Undichtigkeiten am Dach schon sehen, da einfach mal genauer hinschauen ob da was zu sehen ist, wenn nicht könnte man die Eindeckung später erneuern, ansonsten muss man da auch zeitnah dran.

 

[SebDob]

Bei dem Alter wären baumängel längst aufgefallen. Dach und Außenseiten unterliegen Einfluss der Witterung. Das muss regelmäßig im Frühjahr und Herbst überprüft werden.

Beim Nachbarn hab ich dies Jahr den Sommergarten ausbessern dürfen. Ständer mit bodenkontakt auf 10cm faulig. Hat 25 Jahre gehalten.

 

[parzellenglück]

Guten Morgen,
danke für eure Rückmeldungen.
Wenn ich euch richtig verstanden habe, dann ist die von mir genannten Reihenfolge grundsätzlich korrekt, richtig?

Holzkonstruktion
Ich lege von Innen die Konstruktion frei. Dann Hammer ich einen Nagel rein. Richtig?
Was ist, wenn das Zeug morsch oder schimmelig sein sollte?
(Bilder folgen, schaffe es dieses WE leider nicht in den Garten)

Boden
Ich habe also blanken Beton vor mir. Wenn ich möchte, kann ich den kleinen Riss mit Gießharz auffüllen.

Wie geht es dann weiter? Kommt nun zuerst das Dach und dann die Wände bevor ich den Boden "neu" belege oder irgendeine Konstruktion dafür baue? (Weil: Sonst wird ja alles wieder schmutzig) Oder mache ich den Boden nun quasi komplett "wohnlich" fertig und saniere danach den Rest?

 

[SebDob]

Fast. Den Nagel nicht einschlagen, sondern mit der Hand piecken. Aber eigentlich sieht man das auch.

Der Riss ist nur schönheitsmackel.

Pass aber auf, dass du beim Holz nichts kaputt machst. Für Laien sind versteckte Verbindungen oft nicht zu deuten. Dann reißt du das Holz raus mit schaden…

 

[Galileo]

Guten Morgen Denise,

hier im Forum haben schon einige wegen ähnlicher Sanierungsaufgaben angefragt.
Gib mal in die Suche ein – Gartenlaube DDR – ein
Da könntest Du vielleicht, für Dich Nützliches erfahren.

Die Risse in der Betonplatte werden bei der Trocknung entstanden sein.
Bei Setzrissen sind oft auch Höhenunterschiede festzustellen, was bei Dir nicht so aussieht.

Wahrscheinlich hat der Erbauer der Bodenplatte eine Wassersperrfolie drunter verlegt oder eine funktionierende Frostschutzschicht, die kein Wasser aufsteigen lässt – Der Boden ist scheinbar trocken oder ist der dunkle Fleck im Rissbereich (Foto-3) keine Verfärbung sondern feucht
Ein Vergießen oder Zuspachteln des Risses ist nicht zwingend.
Ich würde Estrichklammern nur einbauen, wenn sich Plattenteile bewegen oder der Riss größer wird.

Jetzt, wo bis zum Rohfussboden, alle Beläge usw. entfernt sind, ist es die beste Gelegenheit, die Bodenbalken (Kanthölzer) auf Schimmel, Feuchte, Moder usw. zu überprüfen.
Dazu würde ich rechts und links des Fenster – in Flucht des Fensterrahmens – etwas von der Verkleidung entfernen.
Einen Streifen ca. 6 cm hoch und 20 cm lang. Das geht mit einer Flex. am besten mit einem Blatt für abrasive Materialien, Säge würde nur beschädigt werden, sobald Du auf Nägel oder Schrauben triffst.

Dann könntest Du von der Stelle ein Foto einstellen.

 

[parzellenglück]

Hallo,

nachdem es aufgrund privater Dinge einen Baustillstand gab, war ich heute noch einmal im Garten gucken und habe folgendes festgestellt:

• Dach muss zwar erneuert werden, aber bislang ist nichts ins Zimmer gekommen
• Boden wirkt trocken
• Aber: Boden hat wohl doch Riss. Jedenfalls ist die Wasserwaage links vom "Riss" gerade, während sie rechts ein leichtes Gefälle anzeigt. Was also nun tun? Reicht sonst einfach etwas Ausgleichsmasse und gut ist? Was meint ihr?
• Außerdem habe ich jetzt von Innen mal versucht, den Aufbau der Wände zu verstehen. Hab es bei der Wand am Fenster getestet und möchte folgendes behaupten:
  • Verkleidung (wirkte wie so Laminat)
  • Sytropor
  • alte Tapete
  • ? Holzfaserplatte
  • alte Balken (senkrecht) und viel Luft
  • schwarze Pappe (es war keine Dachpappe, fasst sich eher an, wie dickeres Papier)
  • alte Balken (horizontal)
  • weiter bin ich nicht gegangen; ich nehme aber an, dass hinter den alten Balken im Zweifel dann die Außenfassade aus den Asbestzementplatten kommt

Die Balken sahen zwar "oll" aus, wirkten aber eigentlich trocken, rochen nicht komisch und wirkten stabil. Allerdings dachte ich beim Holzständerwerk eher an so quadratisches Konstruktionsholz. Hier bin ich eher auf flache, aber breite Bretter gestoßen. Ist das bereits das Holzständerwerk oder ... ?
Ich werde nächste Woche mal weiter "aufreißen" ... hatte heute leider gar kein Werkzeug dabei.

Der Plan wäre sonst: Wand komplett bis zu den alten Balken (senkrecht) entfernen und dann zwischen den Balken neue Dämmung rein, OSB rauf, ggf. installationsebene, weitere Platte und dann eben Anstrich/Tapete was-auch-immer ... Und wenn ich damit irgendwann fertig wäre, wäre die Wand von der Außenseite her nochmal dran. Ergibt das halbwegs Sinn?

Viele Grüße aus Berlin

Fotos der "Wandöffnung"



Gesamtansicht

 

[SebDob]

Das ist teerpapier bzw Teerpappe. Wasserdicht natürlich.

Ist die Unebenheit störend doll? Wie man den Riss stabilisiert wurde ja geschrieben…