BEF-Tomate

Conya

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Norddeutsches Outback
Moin zusammen,

Blütenendfäule ist ein lang und breit diskutiertes Thema und immer wieder kann man lesen oder hören dass es innerhalb der Pflanze zu Calciumunterversorgung kommen kann wenn unregelmäßig oder unzureichend gegossen wird.
Diese Aussage will ich gar nicht in Frage stellen, geschweige denn gegen diese Erkenntnis anreden, aber ich habe jetzt ungeplant ein Experiment gemacht und möchte meine Beobachtung kurz ins Netz streuseln.

Es gibt da eine Tomate die den Namen "Kavkasskaja Liana" trägt.
Dieses unmögliche Gestrüpp ist nicht wirklich schön, in der Regel treibt die Pflanze endlos lange, knickerige und schlacksige "Ranken" und kann sich ab ca. 50 cm kaum noch auf den Beinen, bzw. Wurzeln halten.
Die Früchte sind im reifen Zustand wie Tomatensauce mit zu viel Sahne, also fast Lehmfarbe, verziert mit etwas grünem Kragen.
Das Aroma ist mildwürzig, sie schmeckt hervorragend zu Nudelgerichten, Aufläufen oder Soßen, deshalb darf sie bei mir auch immer wieder wachsen... an Stellen wo man sie nicht so sieht.;)
Dieses botanische Ungeheuer zieht die BEF an wie ein Magnet, was ihr nicht gerade den ersten Platz in der Beliebtheitsskala verschafft.

Nun ist es zufällig dazu gekommen dass ich vier Pflanzen vernachlässigt habe, sie stehen in 5 Liter Töpfen, oder sagen wir besser sie kriechen über den gepflasterten Platz hinter der Scheune.
Noch genauer, nur drei Pflanzen kriechen da, die Vierte ist samt Topf in eine Regentonne gefallen und baumelt dort heraus... vielleicht hat sie auch jemand reingesteckt um sie vor der Mumifizierung zu bewahren.
Die abgesoffene Pflanze dürfte seit mindestens 6 Wochen in der Tonne hängen und haucht jetzt ihr Leben auf dem Misthaufen aus, der gesamte Fruchtbehang (sie hatte trotz allem 12 Früchte) zeigte wundervoll matschig-faule Stellen am Fruchtende.
Das sei ihr bei dem Dasein als Wasserpflanze auch verziehen.

Die anderen Drei sind wer weiß wie oft ausgetrocknet und das so stark dass alle Blätter schlaff herunterhingen und die Triebe selbst gummiartig wurden, viele Blätter und junge Geiztriebe sind einfach vertrocknet.
Sie wurden dann durch Regen wieder reanimiert, da sie aber in einer Kuhle stehen hatte das mehr mit ertränken Ähnlichkeit denn da konnte kein Wasser ablaufen.
Ausgerechnet diese Pflanzen haben bisher gar keine Anzeichen von BEF, dabei kann von Pflege keine Rede sein.
Na schön, austrocknen und ersaufen hat so auch zu einer gewissen Regelmäßigkeit geführt.:p

Gruß Conya
 

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  • Hi,
    starkes Wachstum und BEF kann ich bestätigen, dann geht das Calcium in die Triebspitzen und nicht in die Früchte, zuviel Wässern habe ich auch schon als Faktor identifiziert (vor allem bei Paprika). Nicht abgeholte German Red Strawberry im 1l Topf haben keine BEF, während die 2-triebige im 12 l Topf nach starkem Wachstum 3 betroffene Stellen hatte. Stickstoffdüngung und Kaliumdüngung bilden gleichermaßen Faulstellen aus, wenn du die Pflanzen auch wenig gedüngt hast, würde sich das mit meinen Erfahrungen decken. Die BEF hatte ich auch letztes Jahr nach dem (temperaturbedingt späten) Auspflanzen in große Kübel, die Pflanzen mußten erst wachstums.mäßig aufholen, danach traten keine Fälle mehr auf
     
    Ich denke, die Temperatur/Sonnenstrahlung spielt auch eine große Rolle. Nachdem ich fünf der Topf-Tomatenpflanzen (gleiche Sorte) etwas Gutes tun wollte und ihren Platz in einen sehr sonnigen wechselte, traten bei zwei von ihnen jetzt bereits BEF auf. Bei den gleichen Sorten unter einem Unterstand in der Erde (weniger Hitze /Sonne) findet sich (noch) keine BEF.
     
  • Ich bewässere mit einem bedarfsgesteuerten Tropfsystem (Blumat). Viel gleichmässiger gehts kaum, wenn nicht die Kinder mal wieder den Hahn abdrehen.
    Dennoch hat meine Andenhorn an zwei Früchten BEF und eine andere Pflanze auch an einer Frucht. Die Andenhorn ist auch so eine vergammelt, immer welk aussehende mit "Zicken-Gen". Aber der Mehrzahl der Früchte gehts gut.
     
  • Heyho,

    bei dieser Sorte scheint sich eine mehr oder weniger optimale Pflege ebenso negativ auszuwirken wie zu viel Nährstoffe und/oder Wasser, zumindest ist das meine Beobachtung.
    Nun weiß ich ja nicht unter welchen Bedingungen deren Urahnen gewachsen sind oder es immer noch tun, aber im kommenden Jahr werde ich gezielt experimentieren.

    Es gibt bei mir ein nettes Plätzchen in der Botanik, trockener Sand, Steine und nochmals Steine und dürres Gestrüpp und genau dort werde ich sie ansiedeln.
    Je nach Witterung werde ich im September oder Oktober einige Samen verstreuen die dann an diesem Platz überwintern sollen, vorgezogene Pflanzen werde ich nicht auspflanzen.
    Ich habe den Verdacht, dass dieses Gewächs mit spartanischen Steppenverhältnissen die viele andere Sorten an den Rand der Existenz bringen besser zurecht kommen als mit Gartenluxus.
    Na schön, die Pflanze selbst wird dadurch optisch kein Highlight werden, aber die Fruchtentwicklung und das Aroma sind deutlich besser wenn die Pflanze kämpfen muss um ihr ohnehin schedderiges Dasein zu erhalten.

    Gruß Conya
     
    Falls du bereits bist, ein bisschen Geld in dein Experiment zu investieren, dann besorge dir Samen von Philovita F1 bei Garten Nixdorf (dort sind sie etwas günstiger).
    Die fingerdicken Wurzeln an trockenen Standorten sind sehr beeindruckend und wenn man einige Früchte mit der F2-Generation im Boden lässt, erahnt man in der nächsten Saison auch, warum die so wächst...
     
  • Hmm, danke tihei, das klingt interessant.
    Das werde ich mir mal vormerken, vielleicht finde ich ja noch ein oder zwei Sorten für das Experiment... oder hat jemand von euch noch einen Vorschlag?
    Ich bin für Vieles offen, also immer raus mit der Sprache.;)

    Gruß Conya
     
    Blöd, ich habe die BEF an allen flaschenförmigen Topftomaten, die zu viel Sonne hatten und auch an einer anderen (glaube, es ist Summertime Gold Improved). Hat schöne dicke Früchte, leider mit BEF
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    Unter dem Unterstand hat es auch schon die erste Flaschenförmige erwischt.
    Der Calcium-Blattdünger ist heute gekommen. Habe alle betroffenen Pflanzen, soweit ich es sehen konnte, damit besprüht. Morgen werde ich alle besprühen.


    Letztes Jahr hatten ein Teil der Pflanzen es auch gehabt, nachdem wir aus dem dreiwöchigen Urlaub zurück waren. Zu der Zeit war es hier ebenfalls sehr heiß und trocken. Dachte da, es liegt an zu wenig/unregelmäßig gießen (durch die Urlaubsvertretung) . Aber in diesem Jahr habe ich vieles optimiert und sie kommt trotzdem.
    Nächstes Jahr sprühe ich schon gleich prophylaktisch. Der Mist muss doch zu vermeiden sein.
     
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