Bei Halbstämmen bekommst du alle Sorten die du haben willst, das sollte nicht das Problem sein.
Wie schon beschrieben besagt der Ausdruck Halbstamm, Hochstamm, Buschbaum ab wann die Verästelung beginnt. Wie stark wüchsig der Baum ist ist abhängig von der Unterlage auf dem dieSorte veredelt wurde.
Dennoch hast du recht, dass in der Regel mit dem Ausdruck Halbstamm Hochstamm Buschbaum auch die Wüchsigkeit ausgedrückt wird, weil eine Buschbaum Erziehung in der Regel nur auf schwachwüchsiger Unterlage ausgeführt wird.
Das Bild hier zeigt einen klassischen Halbstamm Apfel der durch Schnitt klein gehalten wurde. Laubfrei sieht er aber schon etwas verstümmelt aus, aber mit Blättern und Furchtbehang ist er ganz ansehbar und trägt Früchte bis zum umfallen.
Mit dem geeigneten Schnitt kannst du auch einen alten Apfelhalbstamm ertragreich und dennoch in der Höhe begrenzt halten.
Umgekehrt ist es jedoch auch möglich.
Du kannst auch einen Schwachwüchsigen Buschbaum zum Halb - oder Hochstamm erziehen, was aus meiner Sicht potentiell einfacher ist.
Hier mal ein Bild eines jungen (3 Jahre+2 Jahre) Halbstammes Jakob Fischer
Du siehst hier deutlich, dass will mal ein richtiger Baum werden mit einer stattlichen Größe. Er ist auch viel schneller gewachsen als meine zahlreichen Buschbäume trägt aber immer noch nicht. Dennoch spendet er mit seinem Laub einen lichten Schatten.
So wie mein Vorredner schon sagte, wird er nie soviel Schatten spenden wie eine dichte Thujahecke aber dennoch ausreichend um ein wenig von der Sonne geschützt zu sein und ich persönlich kenne keinen der in den kalten Schatten einer Thujahecke liegen will, jedoch viele, die den lichteren Schatten des Apfelbaumes lieben.
Hier mal im Vergleich ein Buschbaum - hier Kirsche, der im gleichen Jahr gepflanzt wurde.
Nicht gerade der beste Schnitt aber man sieht den Vergleich deutlich, wie weit der Busch gegenüber dem Halbstamm zurückliegt, dafür bringt dieser längst Ertrag (wenn auch noch wenig).
Aber auch der Buschbaum wird eines Tages zum Schattenspender. Du kannst dabei dem Buschbaum auch die unteren Äste abnehmen die eigentlich als Lietäste angedacht waren und höhere Leitäste auswählen und so mehr Platz schaffen um darunter zu liegen also quasi Buschbaum von der Wüchsigkeit mit Halbstamm Erziehung.
Pflege:
Bäume auf schwachwachsender Unterlage brauchen (inder Regel) lebenslang einen Pflanzstab, weil die schwache Wurzel ihn nicht vor Sturm bewahrt.
Buschbäume müssen intensiver als Halbstämme gedüngt und regelmäßig gewässert werden.
Halbstämme versorgen sich weitgehend selbst. Dünger ist auch hier nicht schlecht aber nicht unbedingt erforderlich und Wasser nur in heißen Sommern.
Alter: Halbstämme werden 100 Jahre alt, Buschbäume ca. 20 bisweilen auch weniger, wobei eine gute Pflege das Alter auch erhöhen kann.
Dies heißt aber nicht, dass der Baum nach 20 Jahren kein Laub mehr haben muss, sondern eher, dass der Ertrag nicht mehr lohnt. In Plantagen werden obstbäume bisweilen auch schon nach 10 Jahren ausgetauscht.
Befruchtung: Apfelbäume sind ausnahmslos selbststeril, d.h. dass sie eine andere Sorte brauchen die zur gleichen Zeit blüht, damit die Blüten bestäubt werden. Diese sollte nicht weiter als 1km entfernt sein, somit ist die Bestäubung des Apfelbaumes in ganz Deutschland im Regelfall kein Problem.
Käme es je doch zum Problem bleiben 2 Möglichkeiten. Erstens einen Buschbaum in der Nähe zu pflanzen oder einzelne Äste des bestehenden Baumes mit einer anderen Sorte zu veredeln. Somit wird der einst sterile Baum zu einem selbstfertilen Baum (Selbstbefruchtbar). Selbstbefruchtbar bitte nicht mit Selbstbestäubung verwechseln. d.h. die Bienchen braucht man immer noch.
Die Fertilität kann man auch damit lösen, dass man von vorne herein einen sogenannten "Familienbaum" pflanzt. Auf Familienbäumen sind meist 3 oder mehr Sorten auf einem Baum veredelt, welche sich entweder gegenseitig befruchten können oder alternativ die Ertragszeit verlängern (Sommer- Herbst und Winterapfel) auf einem Baum.
Zusammenfassend:
Buschbaum:
Ein Buschbaum hat nur wenig mit dem zu tun was wir als Baum bezeichnen. Er ist auf leichte, aber aufwendigere Pflege und möglichst viel Ertrag je Fläche konzipiert. Viel mehr kann man damit nicht anfangen.
Eine Umerzeihung auf Halbstamm ist möglich, sodass er mehr nach "Baum" aussieht aber ansonsten ist es eben nur eine Pflanze im Garten die Ertrag bringen soll.
Halbstamm:
Ein Halbstamm braucht weniger Pflege aber je größer der Baum wird desto schwieriger wobei man beim Halbstamm Apfel noch viel vom Boden aus machen kann.
Halbstamm Kirsche z.B. würde ich nie machen, weil es kaum möglich ist diese komplett zu beernten, beim Apfel hilft hier der Apfelpflücker.
Hier noch ein Link zu Bilder von Halbstämmen. Sei aber bitte nicht schockiert. Bei diesen Stämmen ist im Schnitt einiges flasch gemacht worden, so schlimm wird es bei Dir hoffenlich nie aussehen. Sei aber gewarnt, dass Halbstämme durchaus zum Problem werden können.
http://www.hausgarten.net/gartenfor...zwetschengenbaum-jetzt-richtig-schneiden.html
Tendenziell denke ich: "Du willst einen Halbstamm"