Der Zuckergehalt ist stark sortenabhängig und schwankt zudem von Jahr zu Jahr (Wärmesumme). Der Supermarktapfelsaft ist ein Verschnitt, schon aus gesetzlichen Gründen (Mindestsäuregehalt usw), daher kommt die gleichbleibende Qualität mit -mehr oder weniger- fester Verpackungsangabe.
Interessant ist vorallem der Glucoseanteil, weil der schnell ins Blut geht. Der große Fructoseanteil wird langsam und insulinunabhängig verstoffwechselt. (Daher bekommen Kinder bei Unterzuckerung vorzugsweise Apfelsaft. Hat man sich verschätzt, ist der Anstieg überschaubar und man kommt hoffentlich um's problematische runterspritzen drumrum).
Zum "Zucker" im Sinne von Zuckerkrank = Diabetes: Verdünnen senkt den Zuckerhalt natürlich NICHT. Was vorher schon im Glas war, wird durch auffüllen mit Wasser nicht weniger und auch nicht lagsamer aufgenommen. Die Aufnahmegeschwindigkeit lässt sich nur durch Eingriffe in die Verdauung verlangsamen; also indem gleichzeitigg Fett- und Ballaststoffreiche Nahrungsmittel konsumiert werden, weil diese die Aufnahme der Kohlenhydrate durch den Darm verzögern.
Was wann gegessen werden "darf", hängt von der Therapieform ab. Im Rahmen eines Diätplanes - also wenn es sich um Diabetes Typ2 handelt, der noch mit Tabletten behandelt werden kann oder wenn generell nur verzögertes Insulin gespritzt wird - muss die zeitliche Menge und Aufnahmegeschwindigkeit beachtet werden. Wird zu jeder Mahlzeit unverzögertes Insulin verabreicht, ist die zeitliche Menge und Aufnahmegeschwindigkeit egal, weil die Insulinmenge sofort angepasst werden kann.
Zurück zur Ausgangsfrage: Den sortentypischen Zuckergehalt von verschiedenen Apfelsorten kannst du bei einer Mosterei erfahren, welche diesen kennen muss, falls sie den Saft in Verkehr bringen möchte oder wissenschaftlichen Veröffentlichungen entnehmen.
Aber ob der Saft in die Ernährung "deines" Diabetikers passt, kann man so pauschal nicht sagen.