Wärmebrücke an Giebelwand - wie beheben?

Marc4Mac

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Hallo zusammen,
nun habe ich mal eine Frage, aber zuerst die Vorgeschichte:
Im Jahr 2004 haben wir eine "Doppelhaushälfte" bauen lassen. Im Grunde ist alles relativ gut gelaufen. Hier und da hatten wir natürlich Stress mit dem Bauträger und den einzelnen Handwerkern, aber im Grunde haben alle Handwerker recht ordendlich gearbeitet. Der Trockenbauer musste sein Gewerk nochmal ausführen weil der Och... nicht wusste dass man die Dampfsperrfolie luftdicht verarbeiten muss - er hat die einzelnen Bahnen nicht miteinander verklebt sondern nur überlappen lassen. Naja, er durfte es nochmal machen...
Soviel zur Vorgeschichte, nun meine eigentliche Frage:
Die (Aussen)Giebelwand besitzt zur Versteifung (sonst würde sie ja unter Windlast zusammenbrechen) einen Giebelanker aus Beton mit Armiereisen. Dieser Anker umschliesst quasie den kompletten Giebel. Allerdings ist dieser Anker zum Dach hin nicht gedämmt. Ich habe mir letztens mal alte Fotos der Bauphase angesehen und nichts dergleichen gefunden. Man merkt auch einen deutlichen Temperaturabfall im Bereich der Giebelwand. Ein Kinderzimmer und unser Schlafzimmer grenzen an diesem Giebel. Wir haben keinerlei Schimmel oder Feuchtigkeit in diesem Bereich, jedoch eine Wärmebrücke, und diese ist spürbar.
Ich weiss, meine Frage ist sehr speziell, aber evt. gibts ja hier einen Maurer, Dachdecker oder Zimmermann der weiss wie sowas nach ENEV (Energieeinsparverordnung) ausgeführt werden sollte.
 
  • N

    niwashi

    Guest
    normalerweise wird außenseitig eine Wärmedämmung auf den betonierten Anker gesetzt bzw. als sog. "verlorene Schalung" bündig mit den Ziegeln verlegt; z.B. Heraklith (Markenbezeichnung in Ö)

    niwashi, der das auch bei den Heizkörpern so ausgeführt weiß ...
     

    avenso

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    ich kenn es auch nur in gedämmten Zustand. Ist denn die komplette Außenfassade nicht gedämmt ?
     
  • Marc4Mac

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    doch, doch, die Fassade ist gedämmt - 12 cm Dämmung. Im Prinzip ist es "nur" die Giebelwand, von oben drauf, also 17,5 cm breit.

    Werde im neuen Jahr mal beim Maurer anrufen der die Bude hochgezogen hat. Vielleicht ist es ja so wie Niwashi gesagt hat mit der verlorenen Schalung.
    Habe aber definitiv eine Wärmebrücke und im Moment noch keinen Schaden durch Schimmel o.ä.
     
  • N

    niwashi

    Guest
    die 12cm Dämmung dürften eigentlich das Problem der auch als Kältebrücke bekannten Baufehler ausgleichen ... hast ein Fenster daneben?

    niwashi, der von allen Schritten beim Hausbau Fotos machte ...
     
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    Marc4Mac

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    ...so, ich hoffe mit dem Bild wird es deutlicher:


    Der Anker ist zur Dachseite hin nicht gedämmt, auf dem Bild auf jeden Fall nicht, 3 Tage später war die Unterspannbahn drauf und alles war dicht. Im Frühjahr ist mir beim streichen des Kinderzimmers aufgefallen dass dort im Bereich die Farbe langsamer trocknete und seit dem beobachte ich das.

    Ich habe auch so ziemlich alles fotografiert, allerdings erst spät nachmittags und da waren die Handwerker meist schon weg.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • B

    bru

    Guest
    Hi!

    Zu Kältebrücken:
    Umgangssprachlich werden diese Bauteilbereiche auch als Kältebrücken bezeichnet. Doch die Bezeichnung Kältebrücke ist falsch, denn es kommt nicht zu einer Zuführung von Kälte in das Gebäude, es wird Wärme aus dem Gebäude abgeleitet.
    In diesen Bauteilbereichen der Wärmebrücke (!) kommt es zu einer erhöhten Wärmestromdichte und dadurch verringerten Oberflächentemperatur. Heisst die wärmere Raumluft schlägt sich an den kälteren Bauteilen (hier Ringanker) nieder und kondensiert.
    Heisst auch: wenn hier nix passiert gibt es mittel und / oder langfristig Feuchte-Schimmelbildung. Auch hier gibt es den oberflächrigen Schimmel und den Material-durchdringenden Schimmel. Je nach Bauteil und Örtlichkeit und Befall sind die "Sanierungsmaßnahmen" erheblich!

    Unternehmt etwas!!

    Frohes neues Jahr Euch allen!
     

    Marc4Mac

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    Hallo zusammen,
    mittlerweile habe ich rausbekommen dass sich sowas Kronendämmung nennt. Diese ist aber nach meiner bisherigen Kenntnis wohl nur bei Niedrigenergiehäusern Vorschrift. Da unser Haus im Jahr 2004 gebaut wurde galt zu der Zeit die ENEV 2002, novelliert 2004. Nun stellt sich die Frage ob es vor 4 Jahren auch schon laut DIN vorgeschrieben war. Wenn ja - gut, dann werde ich mir Rechtsbeistand zur Hilfe nehmen müssen. Wenn nein - werde ich damit leben müssen und wie bisher, lüften, lüften, lüften. Zusätzlich werde ich mit einem Infrarotthermometer die Temperatur im Auge behalten.
    Die nächsten Schritte werden sein: rauf aufs Dach und kontrollieren ob Dämmung vorhanden ist, Bauunternehmer anrufen und Planungsbüro anrufen und beide hinweisen auf die Wärme-/Kältebrücke.
    Wenn ich was rausgefunden habe werde ich mich melden, für Tips und Anregungen bin ich natürlich jederzeit dankbar ;-)
     

    Marc4Mac

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    ...nur zur Info, bekomme gerade aus andere Quelle Infos zur Dämmung. Das scheint nicht so das Problem zu sein. Die Mauerkrone ist gedämmt. Allerdings steht im Moment die Frage im Raum ob der Dachüberstand denn ausreichend befestigt ist...
    DIN-Norm zur Dämmung ist übrigens die DIN 4108 Teil 2

    Einen guten Rutsch wünsche ich
     
    N

    niwashi

    Guest
    stimmt, die Pfetten findet man nur innerhalb des Gebäudes ... wie halten da die Sparren?

    niwashi, der das noch gar nicht genau angesehen hatte ...
     
  • Marc4Mac

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    stimmt, die Pfetten findet man nur innerhalb des Gebäudes ... wie halten da die Sparren?

    frohes Neues übrigens
    ...anscheinend durch die 7 Balkenenden (auf der anderen Seite sind es 8 ), diese werden gehalten durch insgesamt 45 (!) Holzschrauben. Die Balkenenden sind stirnseitig mit dem 1. Sparren verbunden, je Balken 3 Schrauben. Mittig liegt er auf dem Giebelanker auf. Ob das alles statisch ok ist, oder ob der Bauunternehmer da was sparen wollte wird sich noch rausstellen.
    Zusätzlich war ich noch mit der Digicam auf dem Dachboden. Ergebnis: Die Kronendämmung wurde doch nicht nach DIN ausgearbeitet.
    1. ist zwischen dem Anker und dem 1. Sparren keine Dämmung, wie auch, ist ja kein Platz da, der Sparren wurde zur Schalung des Ankers benutzt.
    2. reicht die Dämmung zwischen dem Sichtmauerwerk und der inneren Schale nur bis zum Anker. Oben drauf ist der Anker/Krone gedämmt, seitlich nicht.
    Fotos vom Dachüberstand (innen) werde ich morgen machen, muss erstmal was basteln womit ich da hinkomme ;-)
    Ich werde erstmal in den nächsten Tagen den Bauträger, den Bauunternehmer und das Planungsbüro schriftlich informieren. Die können sich dann ja schonmal was ausdenken, ich bin mittlerweile gut informiert und schon auf der Suche nach einem unabhängigen Sachverständigen.
     
  • N

    niwashi

    Guest
    eine Liste unabhängiger Sachverständige findet am nächsten zuständigen Gericht
    frage aber nach, wer für/gegen den Bauträger bereits ein Gutachten erstellt hat und mit welchem Ausgang - kleiner Tipp am Rande ...

    niwashi, der trotzdem gern auf das andere Foto wartet ...
     

    brunnenbohrer

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    hallo Marc
    überlege gerade ob es für diese art der ausführung des dachüberstandes eine erklärung gibt . ?

    wurde die giebelmauer und die fassadenverblendung ( klinker ) zeitgleich hochgemauert
    und der dachstuhl später aufgesetzt ?
    dieses würde auch die treppenstufen bei den klinkern erklären .

    wurde der dachüberstand erst nachträglich , also nach dem eigentlichen dachstuhl angeflickt ?


    mein häuschen habe ich ähnlich hochgezogen , nur die fuß- die mittel- und die firstfette ragen aus dem klinkerwerk raus .


    probleme sehe ich bei dir in der dachlast :
    dachpfannen und je nach lage im winter die schneelast .




    mfg dieter
     

    Marc4Mac

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    Hallo Dieter,
    also wenn ich mich recht erinnere hatte das Ganze folgenden Ablauf:
    - Giebel Innen Kalksandsteinmauerwerk hochgezogen.
    - Dachstuhl wurde gerichtet
    - Giebelverblender hochgezogen
    - Dachüberstand "drangebastelt"

    Aber ich habe heute mit nem Bekannten gesprochen, Bauleiter vom Beruf. Er wusste sofort wovon ich spreche. Die Dinger heissen Stichbalken und werden, zumindest bei uns in der Gegend, gerne benutzt. Gegenüber einer nach aussen ragenden Pfette haben die den Vorteil dass die Pfette vor der Witterung geschützt ist. Durch den Witterungseinfluss verziehen und drehen sich ganz gerne die Pfetten. Nun wenn ich drüber nachdenke, macht das Ganze schon Sinn...

    Bilder der Dämmung kommen am Wochenende...
     

    Marc4Mac

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    Hingegen macht sowas überhaupt keinen Sinn...
    Hier nun ein Bild der Kronendämmung. Gut zu sehen ist dass der Anker von oben wohl gedämmt wurde. Von der Seite jedoch nur mangelhaft. Hier fehlen in etwa 10 - 15 cm Dämmung.

    Wahrscheinlich schiebt es der Bauunternehmer auf die Dachdecker und umgekehrt. Auf jeden Fall haben wir nun eine Kältebrücke und noch Gewährleistung. Da sollen sich die Herrschaften mal was einfallen lassen...
     
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    Marc4Mac

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    So, in der letzten Woche war der Bauunternehmer da und hat sich mal die Bilder der Bauphase angesehen.
    Er sagt selbst dass der Fall eindeutig ist, im April wird das Dach geöffnet und dementsprechend nachgedämmt.
    Auf dem ersten Bild zu sehen, die Temperatur in der Ecke Aussenwand - Drempel - Dachschräge fällt während einer kälteren Nacht (-5 Grad) auf unter 10 Grad ab.
     

    zimmtobi

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    Hallo Dieter,
    also wenn ich mich recht erinnere hatte das Ganze folgenden Ablauf:
    - Giebel Innen Kalksandsteinmauerwerk hochgezogen.
    - Dachstuhl wurde gerichtet
    - Giebelverblender hochgezogen
    - Dachüberstand "drangebastelt"

    Aber ich habe heute mit nem Bekannten gesprochen, Bauleiter vom Beruf. Er wusste sofort wovon ich spreche. Die Dinger heissen Stichbalken und werden, zumindest bei uns in der Gegend, gerne benutzt. Gegenüber einer nach aussen ragenden Pfette haben die den Vorteil dass die Pfette vor der Witterung geschützt ist. Durch den Witterungseinfluss verziehen und drehen sich ganz gerne die Pfetten. Nun wenn ich drüber nachdenke, macht das Ganze schon Sinn...

    Bilder der Dämmung kommen am Wochenende...

    ein verziehen und oder drehen der pfetten kann man vermeiden, wenn man leimholz(BSH) verwendet und diese entsprechend din 1052 verankert, vor witterungseinflüssen kann man mit entsprechender farbe schützen oder schiefer, kupfer, zink oder ähnliches vor den pfettenkopf anbringen. die art und weise wie die stich balken angebracht sind sieht n bischen komisch aus, mit speziellen verbindern aus metall wo stichbalken und sparren mit passbolzen verbunden werden halte ich für die bessere variante, aber durch schnee und wind dürfte nichts passieren, habe schon abenteuerlicheres gesehen.
     
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