Der Internetzugriff via GSM-Netz (gewöhnliches Handynetz), wenn am Standort kein UMTS oder LTE verfügbar ist oder das Gerät/Handy kein UMTS/LTE unterstützt.
Bisschen technischer ausgedrückt: EDGE ist eine Technik, welche durch Änderung der Modulation (Übertragungsverfahren), das GPRS (welches die Datenübertragung in Handynetzen ermöglicht) um höhere Datenraten zu erweitern. Verglichen mit modernen Techniken wie UMTS, LTE, DSL, DOCSIS (Kabel) ist EDGE dennoch 'ne arschlahme Angelegenheit.
Die Netzversorgung speziell bei meinem Anbieter (O²) hier entlang der Autobahn ist einfach formuliert: Kein UMTS, kein LTE. Lediglich einfaches GSM/GPRS/EDGE. Entlang der Autobahn werden im Schnitt alle 7 km ein Handymast platziert. Dabei liegt der Fokus in beide Fahrtrichtungen abzustrahlen. Pro Fahrtrichtung allerdings auf einer einzelnen Frequenz. Die max. Datenrate für eine solche einzelne Funkzelle liegt bei 473 KBit/s. Diese Bandbreite müssen sich alle O²-Kunden auf der Autobahn im Abschnitt von im Schnitt 3,5 km (vom Handymast bis zum Empfangsradius des nächsten Mastens) teilen. Man kann sich dann ja vorstellen, wenn in diesem Abschnitt mal Stau ausbricht und jeder vor Langeweile an seinem Smartphone spielt, dass dann das Netz in diesem Abschnitt mal locker zusammenbrechen kann. Da reicht schon der gut fließende Berufsverkehr, dass das ohnehin träge EDGE-Internet schon richtig ungenießbar wird.
So, langer Off-Topic Post. Mehr als du wissen wolltest. Aber das sprudelte grad in mir hoch. Hab mich 'n halbes Jahr mit diesem Krampf rumgeschlagen. Aber es hat auch was gutes: EDGE hat mich so zur Bescheidenheit erzogen, dass ich mir jetzt lediglich eine 10 MBit/s Leitung für 20 €, statt eine 150 MBit/s Leitung für 50 € gegönnt hab. Und muss sagen: Es braucht nicht mehr! Damit kann man YouTube-Videos in 1080p HD-Qualität anschauen. Und was will man mehr? Für ein monatliches Datenvolumen von 40-50 GB braucht man in einem Single-Haushalt meiner Meinung nach keine schnellere Leitung...
Grüßle, Michi