Tomatenpflanzen in der Wohnung überwintern

Knofilinchen

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Letztes Jahr gab es hier ja diesen Chili-Bonsai-Thread - der Ein oder Andere wird davon gelesen haben - und im Rahmen dessen schnitt ich meine Chili-Pflanze zurück (oben und unten) und konnte sie wunderbar überwintern. Sie entwickelte sich sehr schön und kam im Frühjahr dann wieder auf den Balkon, wo sie den Sommer über zu einer tollen Pflanze heranwuchs.

Nun überlege ich, ob ich dieses Jahr auch meine Tomatenpflanzen entsprechend überwintere, also Wurzeln und oben herum stark zurück schneiden, auf die Fensterbank stellen und bis zum Frühjahr neu entwickeln lassen.

Von euch wüsste ich nun gerne: Gibt es da irgendetwas, was dagegen spräche? Oder habt ihr Tipps, wie ich das dann am besten angehen sollte?

Gruß an alle,
das Knofilinchen
 
  • S

    schlumpfine007

    Guest
    Hallo Knofilinchen,

    ich höre zum ersten Mal davon, Chili oder ähnliches so überwindern zu lassen! Du hast mich aber sehr neugierig gemacht! Wie dolle muss man die Pflanze zurückschneiden? Ich bin noch nicht so lange dabei und den alten Threat habe ich nicht gefunden... :(

    Und was die Tomaten angeht: es spricht doch nichts dagegen. Mehr als dass es nicht funktioniert kann doch nicht passieren ;) Ich werde die Idee jedenfalls an meine Mama weitergeben, sie trauert jetzt schon ihren Tomaten-, Gurken-, Paprika-, Zuccini- und sonstwiepflanzen hinterher...

    Liebe Grüße, Micha

    Liebe Grüße, Micha
     

    Knofilinchen

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    Hallo Schlumpfine,

    entschuldige bitte, dass ich so lange nicht geantwortet habe - ich fand meinen eigenen Thread nicht mehr wieder...

    Also, überwintern kannst du die Pflanzen ja so oder so. Am besten in einem etwas kühleren Raum, der dennoch viel Licht bietet. Kühl ist da je nach Pflanze unterschiedlich. Tomaten z. B. können kühler als Chilis gestellt werden. Allesamt sollten aber nicht kalt stehen. Wichtig ist auch, dass immer auf Schädlinge hin kontrolliert wird, die nisten sich dabei gerne mal ein.

    Bei der "Bonsai-Methode", wie ich mittlerweile immer sage, holt man die Pflanzen nicht einfach nur rein, sondern schneidet sie auch recht heftig zurück. Hintergrund ist die Bonsai-Erziehung, bei der die Pflanzen a) klein bleiben sollen und b) einen schönen Wuchs erhalten sollen. Entsprechend werden bei der Bearbeitung die Wurzeln sehr stark zurück geschnitten und oben herum auch alles sehr stark reduziert. Du hast am Ende nur noch ein kleines, kahles Etwas da stehen.

    Da du bzw. deine Mutter ja vermutlich nicht alle Pflanzen überwintern wollen werden: Sucht euch die Pflanze(n) heraus, die den schönsten Wuchs (= das schönste Grundgerüst) haben. Diese reduziert oben herum eben auf genau dieses Grundgerüst: alles, was nicht dazu gehört, schneidet ab, alle übrig gebliebenen Arme, die zu lang sind, reduziert. Dabei gehen auch fast alle Blätter verloren, so dass nur noch ein Grippe übrig bleibt. (Achtung: Bei einem großen Grundgerüst - weil schön und viel verzweigt - schaut auf jeden Fall, wie man das womöglich auf ein kleines Grundgerüst reduzierten könnte. Es muss nicht alles dran bleiben, auch, wenn man zu Beginn denkt, dass das man doch unmöglich... Doch, geht. :))

    Dann widmet euch den Wurzeln: entwirrt und enterdet erst einmal alles, falls die Pflanze in einem Topf stand und dann schnippelt kräftig drauf los. Von den dicken Wurzeln lasst mehr dran, das ganze dünne Zeug kann radikal zurück geschnitten werden. Sehr lange, dicke Wurzeln kürzen. Am Ende sollte der Wurzelballen so sein, dass er das überirdische noch versorgen kann, mehr aber auch nicht.

    Das übrig gebliebene kleine Etwas setzt anschließend in einen Topf, wo es dann den Winter über neue Wurzeln ausbildet und wenn die da sind dann auch in neue Äste und Blätter investiert. Am Anfang nicht zu viel Gießen - da kaum noch Wurzeln da sind, wird das ja eh nicht aufgenommen und die Pflanze verschimmelt lediglich. Sollten die Pflanzen kühl stehen, dann eh wenig gießen.

    Ich bin in dem Bereich nicht perfekt, also bitte nicht auf die Goldwaage legen - gerade bei den Wurzeln bin ich selbst noch unsicher. Aber wenn deine Pflanzen eh nur zwischen "Kompost" und "naja, probieren wir es mal" wählen können, dann ist ja nicht viel verloren, falls es schief gehen sollte. ;-)

    Falls ich nicht zu spät war und du es ausprobieren wirst: Viel Spaß und Erfolg dabei!
     
  • Nostalgie

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    Das Überwintern der Tomaten gleicht aber eher einem Pyrrhus-Sieg! Tomate über den Winter gebracht, aber nicht geerntet! Denn die Tomate ist eine Langtagspflanze, das heißt, sie entwickelt nur an langen Tagen Blüten und Früchte. Stellst du sie zu warm, wird sie geil, das heißt das Längenwachstum ist überdimensioniert und die Pflanze wird anfällig. Stellst du sie kühl, stellt sie das Wachstum ein und wer hat schon eine Orangerie?Und im nächsten Jahr ist die überwinterte Pflanze auch nicht so wüchsig wie neue Pflanzen. Aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich! Ein Vorteil hat die Überwinterung: Man sammelt Erfahrungen!
     
  • FrauSchulze

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    Wie soll das denn laufen, wartet ihr dann auf Geiztriebe oder wie? Die bilden doch nur Früchte an neu gewachsenen Stellen.
     

    Knofilinchen

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    Naja, irgendwann wird sie ja anfangen zu wachsen - so zumindest die Hoffnung - und dann entstehen ja neue Triebe. Ich habe ja alles ratzekahl zurück geschnitten, bis zu den Verzweigungen. Entweder, sie geht daraufhin ein oder aber sie fängt neu an. Was dann ja voraussichtlich Geiztriebe sein werden, also neu und damit kein Problem für die Pflanze.

    So die hypothetische Überlegung. Ob es überhaupt etwas wird, wird sich zeigen. Ich sehe es ja dann. Und wegwerfen kann ich sie immer noch.
     
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