Mit Beginn der Industrialisierung der Agrarwirtschaft spezialisierte sich nach 1968 die LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) und teilte sich in Pflanzen- und Tierproduktion auf. Für die Tierhaltung entstanden riesige Schweinemastanlagen, Rinderställe und große Eierproduktionsstätten. Große Apfel-, Kirsch-, Erdbeeren- und Spargelplantagen wurden durch die volkseigenen Landwirtschaftsbetriebe angelegt. Um von den Wetterbedingungen unabhängig zu werden, wurden riesige Summen in die Pflanzenproduktion investiert. Überall im Land, besonders in der Nähe von Kraftwerken und Industriebetrieben, entstanden moderne und riesige Gewächshausanlagen aus Glas und Plaste. Die darunter erzeugten Gemüseerträge konnten jedoch den Bedarf der Bevölkerung nicht abdecken. Es gab zwar Kartoffeln, Kohl- und Knollengemüse, Zwiebeln, Möhren, grüne Bohnen und Salat, doch blieben Fruchtgemüsearten Mangelware. Auf Grund der Devisenknappheit (Ursache war die Nichtanerkennung der DDR als selbständigen Staat) konnte die DDR im Westen nur beschränkt einkaufen und der Import von Fruchtgemüse erfolgte überwiegend aus den sozialistischen Ländern. Die Hauptlieferanten waren Bulgarien und Ungarn. Es gab einige Jahre, in denen der Markt mit Weintrauben, Pfirsichen, Aprikosen und Paprika aus diesen Ländern überschwemmt wurde. Für die Bruderländer öffneten sich langsam die Türen zu den westlichen Märkten und so exportierten sie ihre Produkte gegen harte Währungen lieber in den Westen und die DDR stand bei ihnen plötzlich hinten dran. Besonders kritisch war die Versorgung in den Wintermonaten. Vom Herbst bis zum Frühjahr waren die Regale in den wenigen privat geführten Geschäften genau so leer, wie die der zwei staatlich geleiteten Handelsketten, der HO und der Konsumgenossenschaft. Südfrüchte blieben für Bürger der DDR ein Fremdwort. Bananen gab es zwei, drei Mal im Jahr auf Zuteilung. Je nach Devisenlage kamen zu Weihnachten Apfelsinen aus Übersee. Es gab Jahre, da lagen zu Weihnachten auf den bunten Tellern nur grünschalige Apfelsinen aus Kuba. Ich erinnere mich an einem Jahr, da waren sie strohig und ohne Saft. Ein anderes Mal hatten sie während ihrer langen Reise Frost bekommen, sie schmeckten bitter und waren sauer wie Zitronen. Wohl dem, der in diesen Jahren gelegentlich ein Paket aus dem Westen bekam.
Wer nach dem Krieg in der DDR ein Interesse an einen kleinen Schrebergarten hatte, pachtete vom Staat eine Freifläche und kultivierte sie. Um die Hungerjahre nach dem Krieg zu überstehen, wurden hauptsächlich Gemüse, Kartoffeln, Obst und Tabak für die Selbstversorgung angebaut. Kleingartenparzellen und Gartenkolonien, die es in Ostdeutschland schon vor dem Krieg haufenweise gab, wurden wieder mit neuem Leben erfüllt. Sie erhielten jedoch einen Charakter, der die Menschen zusammenführen und zu sozialistischen Bürgern formen sollte. Unzählige Gartenparzellen wurden zum Zwecke des Gemeinschaftslebens neu erschlossen.
Ab Sommer 1945 gestattete die sowjetische Militärmacht dem Zentralverband der Kleingärtner und Siedler seine Arbeit wieder aufnehmen. Die starren Vorschriften der Kleingartenvereine aus den Vorkriegsjahren wurden gelockert und es wurde gestattet, Lauben und Gartenhäuschen massiv auszubauen, sie mit Elektrizität, Wasser und Abwasser nachzurüsten. Viele Bürger, Flüchtlinge und Heimatvertriebene, die durch den Krieg ihre Heimstätten verloren hatten, machten die Schrebergärten zu ihrem Hauptwohnsitz und halfen die Wohnungsnot etwas zu lindern. Durch die Partei der SED wurde 1954 der Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter gegründet, kurz VKSK genannt. Deren Aufgabe bestand darin, ein sozialistisches, kulturelles Leben in den Gartenparzellen und -kolonien zu wecken. Nach und nach wurden in den Gartenkolonien Kneipen, Kulturheime und Kinderspielplätze eingerichtet. Mehrmals im Jahr organisierten die Vorstände Gartenfeste, die regelrechte Volksfeste waren und großen Anklang bei der Bevölkerung fanden. Um die Versorgung mit Obst und Gemüse zu verbessern, rief der VKSK dazu auf, dass jeder Kleingärtner versuchen sollte, von 100 m² Gartenfläche 100 kg Obst oder Gemüse zu ernten. Wer große Obstbäume hatte, konnte diese Zielstellung leicht erfüllen, wer nur Beerenobst oder Gemüse anbaute war selten dazu in der Lage. Die benötigten Saaten, Pflanzen und Düngemittel wurden über die Läden der BHG (Bäuerliche Handels Genossenschaft) bezogen. Durch diese Maßnahmen verbesserte sich zwar das Angebot, doch konnte der Bedarf noch immer nicht befriedigend abgedeckt werden. Da die Aufkaufpreise zu gering waren, hatte der Kleinerzeuger kein großes Interesse seinen Überschuss an den Staat abzuliefern. Alles das, was er aus seinem Schrebergarten mit seiner Familie nicht gleich verspeisen konnte, wurde für den Winter eingelegt, eingeweckt oder in Flaschen abgefüllt. Aus dieser Situation heraus entwickelte sich eine Vorratshaltung, die bis zur neuen Ernte reichen musste. Für die staatlichen Aufkaufstellen blieb nur wenig übrig.
Wer nach dem Krieg in der DDR ein Interesse an einen kleinen Schrebergarten hatte, pachtete vom Staat eine Freifläche und kultivierte sie. Um die Hungerjahre nach dem Krieg zu überstehen, wurden hauptsächlich Gemüse, Kartoffeln, Obst und Tabak für die Selbstversorgung angebaut. Kleingartenparzellen und Gartenkolonien, die es in Ostdeutschland schon vor dem Krieg haufenweise gab, wurden wieder mit neuem Leben erfüllt. Sie erhielten jedoch einen Charakter, der die Menschen zusammenführen und zu sozialistischen Bürgern formen sollte. Unzählige Gartenparzellen wurden zum Zwecke des Gemeinschaftslebens neu erschlossen.
Ab Sommer 1945 gestattete die sowjetische Militärmacht dem Zentralverband der Kleingärtner und Siedler seine Arbeit wieder aufnehmen. Die starren Vorschriften der Kleingartenvereine aus den Vorkriegsjahren wurden gelockert und es wurde gestattet, Lauben und Gartenhäuschen massiv auszubauen, sie mit Elektrizität, Wasser und Abwasser nachzurüsten. Viele Bürger, Flüchtlinge und Heimatvertriebene, die durch den Krieg ihre Heimstätten verloren hatten, machten die Schrebergärten zu ihrem Hauptwohnsitz und halfen die Wohnungsnot etwas zu lindern. Durch die Partei der SED wurde 1954 der Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter gegründet, kurz VKSK genannt. Deren Aufgabe bestand darin, ein sozialistisches, kulturelles Leben in den Gartenparzellen und -kolonien zu wecken. Nach und nach wurden in den Gartenkolonien Kneipen, Kulturheime und Kinderspielplätze eingerichtet. Mehrmals im Jahr organisierten die Vorstände Gartenfeste, die regelrechte Volksfeste waren und großen Anklang bei der Bevölkerung fanden. Um die Versorgung mit Obst und Gemüse zu verbessern, rief der VKSK dazu auf, dass jeder Kleingärtner versuchen sollte, von 100 m² Gartenfläche 100 kg Obst oder Gemüse zu ernten. Wer große Obstbäume hatte, konnte diese Zielstellung leicht erfüllen, wer nur Beerenobst oder Gemüse anbaute war selten dazu in der Lage. Die benötigten Saaten, Pflanzen und Düngemittel wurden über die Läden der BHG (Bäuerliche Handels Genossenschaft) bezogen. Durch diese Maßnahmen verbesserte sich zwar das Angebot, doch konnte der Bedarf noch immer nicht befriedigend abgedeckt werden. Da die Aufkaufpreise zu gering waren, hatte der Kleinerzeuger kein großes Interesse seinen Überschuss an den Staat abzuliefern. Alles das, was er aus seinem Schrebergarten mit seiner Familie nicht gleich verspeisen konnte, wurde für den Winter eingelegt, eingeweckt oder in Flaschen abgefüllt. Aus dieser Situation heraus entwickelte sich eine Vorratshaltung, die bis zur neuen Ernte reichen musste. Für die staatlichen Aufkaufstellen blieb nur wenig übrig.
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