@Büchermammut: gerne. Ich dachte nur, vielleicht kennt das schon jeder (Gähn! Da erzählt die uns den Herrn der Ringe nochmal...), aber das Buch gefiel mir wirklich so gut, daß ich das freudestrahlend mache.
Thema sind vier Freunde in Bochum, alle um die 44, die seit der gemeinsamen Schulzeit den Kontakt zueinander nicht verloren haben und diesen beim wöchentlichen Doppelkopfspielen reichlich pflegen: ein Lehrer, ein erfolgreicher Steuerberater, ein Arzt und ein mittelmäßig guter Schriftsteller. Alle sind auf ihre durchschnittliche Art glücklich/unglücklich, verheiratet/verbandelt/geschieden/verwitwet...halt ganz normale Typen.
Diese beschließen nun, endlich den Plan einer gemeinsamen Rockband zu verwirklichen, stellen dann aber fest, daß ihnen für das letztendliche Feuer der fünfte Mann fehlt, die einstige coole Obersau, der Sänger und begnadete Gitarrist, der in Berlin verschollen ist...den holen sie aus seiner 70er-Wohnung (Matratze auf Europaletten, Mao-Bibel etc) raus und schleppen ihn mit - und siehe! Die Band steht und hat auch die ersten öffentlichen Auftritte. Höhepunkt wird der Auftritt auf dem 25-jährigen Abitreffen.
SO. Bis hier nicht wirklich spektakulär. Was aber für mich den Reiz dieses Buches ausgemacht hat, war einmal die profunde Musikkenntnis des Autors (ich glaube, der spielt selber): jeder Song, jedes Riff wird so beschrieben, daß es einem im Ohr klingt. Immer vorausgesetzt, daß man die Stücke kennt, natürlich...Deep Purple, Whitesnake, Metallica, AC/DC sollte man schon drauf haben, dann aber hat man jeden Einsatz im Kopf, so gut erzählt der Goosen!
Weiterhin: ich kenne all' diese Männer. Ich kenne die Probleme, die Lebenssituationen, ich kenne die Gespräche. Und da ich Männer mag und häufig auch viel besser verstehe als Frauen, fand ich diese ganzen Kerle einfach klasse.
Sahnehäubchen sind die erfrischend unprätentiöse Sprache und der Humor, ich habe mächtig gelacht beim Lesen!
LG, Tina.