Nächster Titel "Und Nietzsche weinte" von Irvin D. Yalom - extrem dümmlicher Titel, wie ich finde, auf den er besonders stolz ist, weil seine Frau ihn gefunden hat.
Das Lesen - nein, das Gelesen-haben - ist deshalb interessant, weil ich ständig nach
Dr. Josef Breuer und "Anna O." googeln und sehr erhellende Momente bezüglich alter Nietzsche-Erinnerungen und der sog. "Hysterie" haben kann ...
Werde, was Du bist - wow, gewaltig! Hatte ich ich unter Benzinquittungen, Memos, losen Entwürfen, Samentütchen und Krimskrams der letzten 20 Jahre schon ganz vergraben ... werde, was Du bist. Wer bin ich nochmal?
Das Buch ist insofern anregend, als ich mir zur Abwechslung wieder Gedanken machen darf, wer ich bin. Sonst ist es doch etwas angestaubt inszeniert, mit Ledersesseln, Tee und Lou Salomé. Insofern wieder mit dichter Stimmung verbrämt, obwohl die Gedanken doch der wichtigere Part sind.
Die Konstruktion ist ein fiktive Folge von Treffen und eine versuchsweise Psychoanalyse zwischen Dr. Breuer aus Wien - Szenerie kurz vor der vorletzten Jahrhundertwende - und Nietzsche. Klingt spröde? Ist es für Krimi-Leser auch. Wieder keine Action.
(Außerdem stößt man beim Recherchieren auf eine hübsche, etwas ungeschickt polemisierende
Psychoanalyse-Kritiker-Seite im Net, auch nicht schlecht, Freud auf der Couch. Da gehört er auch hin.
Wenn ein Patient
nein sagt, meint er
ja. Super, so sollte ich meine Kunden mal erziehen!!!!!!
Klingt nach der Begründung reinsten Nietzschens Antisemitismus', was jüdische, hochgelehrte Mediziner da grundlegend ins "Schwach-Weibische" bar jeder Vernunft ins Triebhafte verdreht haben ...)
Einige interessante Denkansätze, bildend sozusagen.
Nein, das Buch ist ein Versuch - aber ggfs. anregend und weiterführend, wie gesagt.
Fällt unter "muss man nicht gelesen haben, aber man kann was für sich 'rausziehn und entwickeln, wenn's grad passt".
Hmmm, würde ich kein zweites Mal lesen, lieber Nietzsche im Original.
LG
Vita