Ideale "Tiefe" von Staudenbeeten

[snoopal]

Hallo ihr lieben erfahreneren Gärtner!

In meinem Vorgarten, direkt hinterm Holzzaun an der Straße habe ich ein schmales Staudenbeet. Nun möchte ich es endlich ordentlich anlegen, im Moment wächst dort noch mehr Klee als alles andere. Nun stellt sich die Frage: Wie tief muss das Beet sein, damit es wirkt, aber auch nicht zuviel Platz wegnimmt.

Die Breite geht quasi über die gesamte Grundstücksbreite (ca. 12 m). Es soll kein blickdichter Schutz werden, eher eine art "blühender Gartenzaun". Also Stockrosen würden mir sehr gefallen, Rittersporn, Herbstastern und davor noch etwas Niedriges, Frauenmantel habe ich schon ein bisschen.
Auch ein kümmerlicher Phlox, ein Salbei, eine Kartoffelrose und Sonnenhut wachsen bereits dort und natürlich Johanniskraut, das sich dort freundlicherweise selbst angesiedelt hat.
Ich mache morgen noch ein Foto, dass man sich die Ist-Situation besser vorstellen kann, aber vielleicht gibt es ja irgendwelche gärtnerischen Richtlinien die eine Mindesttiefe vorgeben, damit es gut aussieht.

Liebe Grüße
Snoopal

Edith: Ich habe doch noch ein Foto aus dem letzten Jahr gefunden, hoffe man kann es erkennen. Das was blüht, ist etwas Einjähriges, Blütenmischung mit Lein. Das höhere rechts ist eine Herbstaster, rechts davor der Salbei. Das Beet dürfte bisher etwa 30-40 cm tief sein.

 

[EvaKa]

moin snoopal,
magst Du noch mal ein paar Fotos mehr machen, aus verschiedenen Richtungen, damit man den gesamten Vorgarten sieht und uns noch einige Maße angeben?
12 m lang längs der Straße habe ich ja schon gelesen, aber wie tief ist der Vorgarten selber, welche Himmelsrichtung, sprich wieviel Sonne kriegt er?
Welche Farben bevorzugst Du?
Willst Du Dich ein wenig an den Vorgärten rechts und links orientieren?
Hast Du Hausbäume oder sind 1 bis 2 Hausbäume geplant?
Du siehst.... Fragen über Fragen, damit man Dir Antworten geben kann, die dann auch sinnhaftig sind.

 

[snoopal]

Kamera lädt gerade, heute abend kann ich noch Fotos liefern.
Hinter dem Zaun ist Süden, also liegt der ganze Vorgarten in der Sonne. Nur das Staudenbeet bekommt ein bisschen Schatten vom Holzzaun.
Der Vorgarten ist insgesamt schon noch tiefer, aber da steht auch noch das Schaukelgestell, zwei Apfelhochstämme und der Sandkasten.
An den Nachbarsgärten werde ich mich nicht orientieren, soviel Zeit habe ich nicht, meinen Garten so picobello zu halten. Außerdem gefällt mir ein naturnaher Garten viel besser, als Thujenhecken
Rechts von uns ist Wiese, das ist schön.

Nunja, aber mein primäres Problem ist ja nun die Frage, ob das Beet generell viel zu schmal ist, um etwas damit anzufangen. Muss ich noch weiter Wiese umgraben, oder soll ich einfach dort die Einfassung setzen, wo das Beet jetzt endet? Gibt es unter den Gärtnern ein Mindestmaß für Staudenbeete?

Über Pflanzvorschläge freue ich mich natürlich auch, aber das eilt nicht so sehr, erstmal möchte ich die Rasenkante setzen. (Steine sind schon da...)

 

[EvaKa]

okay,
dann warte ich mal auf Deine Fotos und vor allem die konkreten Abmessungen des Vorgartens... soll ja proportional schon stimmig zueinander passen, oder?
Bevor ich es vergesse,
- was für Steine hast Du denn als Rasenkante gedacht?
- hast Du eine Plane / ein Vlies, welches Du als Abgrenzung zwischen Steinkante und Rasen packst, damit Dir das Gras, also der Rasen, nicht so in die Steinkante reichwächst?

 

[Marsusmar]

Solange das Beet frisch ist, kannst du nicht darauf treten und musst demzufolge bis zur anderen Seite greifen können. Zumal du mit dem Zaun ja verhinderst das du von da auch rankommst.

Deswegen ist mein Staudenbeet nicht am Rand vom Garten sondern in der Mitte. Und zwischen 120 und 150 cm breit. Eine Idee meines GG.

Eine andere alternative wären Trittplatten, so das man auch auf tiefere Stellen kommt um mal Unkraut rauszuholen oder Pflanzen umzusetzen

Gruß Suse

 

[Kraeuterfreund]

Nunja, aber mein primäres Problem ist ja nun die Frage, ob das Beet generell viel zu schmal ist, um etwas damit anzufangen. Muss ich noch weiter Wiese umgraben, oder soll ich einfach dort die Einfassung setzen, wo das Beet jetzt endet? Gibt es unter den Gärtnern ein Mindestmaß für Staudenbeete?

"Zu schmal" gibt es nicht - Platz ist in der kleinsten Wiese Natürlich sollten Tiefe des Beetes und die Pflanzen, die du dort setzen möchtest, in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Stockrosen mit ihren riesigen Blättern machen sich in einem 50cm tiefen Beet natürlich nicht so gut, Stiefmütterchen in einem 5m-Beet auch nicht (jedenfalls nicht allein).

Meine Staudenbeete ziehen sich im Garten den Zaun entlang und sind allerdings nicht (mehr) rechteckig, sondern ich habe zur Wiese hin eine geschwungene Kante gesetzt. Dadurch variiert die Beet-Tiefe, an der schmalsten Stelle ist es ca. 75cm tief, an der breitesten gute 4m (da steht allerdings auch eine alte Eibe). Im Durchschnitt würde ich sagen 1-1,5m. Darin kann man schon gut drei Ebenen pflanzen (hoch, mittel, niedrig), und mit einem Trittstein drin kommt man auch gut überall hin zum bearbeiten.

 

[snoopal]

So, da bin ich wieder. Das mit den Fotos kann ich wohl nicht so wirklich, weder das machen, noch das verkleinern...

Ich hoffe, man kann es erkennen:
Also die ersten beiden Fotos sind vom (noch nicht ganz vollständigen) Balkon aus in Blickrichtung Süden fotografiert.

Rechtes Foto: Rechts, das Halbrunde Beet ist mein kleiner Gemüsegarten. Dort am Zaun tummeln sich eher weniger erfolgreich Einjährige Blumen, ein Sonnenhut und Borretsch. In der Rundung wachsen Himbeeren und in diesem Jahr ein paar selbst ausgesamte Sonnenblumen.
Der Baum ist ein Apfelhochstamm. Hinter dem Schaukelgestell sieht man dann am Zaun das Staudenbeet. Beginnend von Rechts mit Salbei, dahinter sollte ein Mohn sein, der aber heuer nicht kam, links daneben das Hohe ist eine kräftig rosarote Herbstaster, davor ein jämmerlicher Phlox und Frauenmantel.
Das gelbe Zeug das da 2mal wächst kommt weg, das gefällt mir nicht. (Ist nicht ganz so schlimm, wie die kanadische Goldrute, da es etwas länger blüht, aber besonders attraktiv finde ich es nicht. Ist aber auch eine Goldrutenart.)

Linkes Foto: Dann geht es unspektakulär weiter und im Eck vom Zaun steht ein Schneeball (blüht noch im Winter rosa-weiß. Mir fällt der exakte Name nicht ein) der vermutlich eingeht. Ich versuche es mit einem Radikalschnitt, aber der sieht schlecht aus...
Dann kommt zum Haus hin eine Pfingstrose, viel unspektakuläres, ein paar Wiesenstorchenschnabel, das Hohe (2x) ist eine kanadische Goldrute, die kommt ganz sicher weg, und dann am Ende (vom Balkonbalken verdeckt) noch ein Schneeball, diesmal einer, der hoffentlich mal in großen weißen Bällen blüht. Das war ein alter Stock, ganz weit zurückgeschnitten, aber er kommt wieder. Eingefasst von Lavendel, den ich gerne noch vermehren möchte. Und dann kommt eine Weiki, die an einem Rankgerüst über den Garteneingang von der Einfahrt aus zum Haus hin wachsen darf.

Das Beet direkt vor der Terasse ist auch noch Kraut und Rüben. Aber die Holzterasse hat nun andere Maße als vorher, muss auch noch eingefasst werden, aber dann kann ich auch dort aufräumen.
Hier schlummern viele Frühjahrsblüher unterm Klee, links eine kleine Hängekätzchenweide, rechts am Eck ein stark zurückgefrorener Sommerflieder und dazwischen Ziersalbei und diverse kleine Stauden in lila, weiß und rosa.
Die Frühjahrsblüher blühen in allen Farben.

Dann habe ich noch ein Bild angehängt, von der Einfahrt aus, die andere Seite des Zaunes mit der Kartoffelrosenhecke. Das Bild ist vom letzten Jahr, in 2-3 Jahren erkennt man auch die Rosen.
Auf diesem Bild sieht man auch ein Stück vom Rankgerüst, das der Weiki gehört.

Dann noch zu den Maßen:
Der Zaun von der Straße bis zum Gartentürl ist ca. 10 m lang, der Zaun an der Straße entlang ca. 12 bis zum Gemüsegarten, dann nochmal 8 m.
Das Staudenbeet hat jetzt schon unterschiedliche Tiefen, ich habe es auch leicht geschwungen angelegt, so zwischen 30 und 50 cm.

Soviel zum Ist-Zustand. *puh*

 

[snoopal]

Nun noch zu euren Fragen und Anregungen, für die ich mich schon herzlich bedanken möchte!

Das Beet soll auf jeden Fall direkt am Zaun bleiben, weiter drin passt es mit der Schaukel nicht überein, die dort sicher noch ein paar Jährchen stehen bleiben wird. Außerdem gefallen mir alte Bauerngärten doch immer so gut, wenn die Zäune von herrlichen Blumen umrahmt werden. In dem Zusammenhang würden mir ja Dahlien irre gut gefallen, aber die machen mir im Moment einfach noch zuviel Arbeit. Das mache ich später, wenn die Kinder aus dem Gröbsten raus sind und vor allem das Haus keine Baustelle mehr ist und der Gemüsegarten "rund läuft".
Geschwungene Beetkanten werden es auch auf jeden Fall. Ich werde sie auch noch stärker schwingen, als es bisher der Fall ist.
Als Rasenkante haben wir Granitsteine, von ca. 7x7 bis 10x10. So genau kann ich das nicht sagen, die waren schon einmal verbaut und sind recht unterschiedlich. So wirds nicht langweilig beim Verlegen.
Wir wollten sie eigentlich auf ein Betonfundament setzen und auch die Zwischenräume mit Mörtel verfugen. Da sollte so schnell doch nichts durchwachsen oder?
Also mit euren Durchschnittsmaßen kann ich zumindest schon mal etwas anfangen. Wenngleich es mir für mich recht breit erscheint.
Ich denke, ich lege das morgen mit den Steinen mal aus, die mein fleissiger Mann heute schon geholt hat, dann kann ich mir das besser vorstellen. Trittplatten sind eine gute Option.

Mit welcher Tiefe sollte ich bei den Stockrosen denn rechnen?

 

[Kraeuterfreund]

Mit welcher Tiefe sollte ich bei den Stockrosen denn rechnen?

Die größten Blätter meiner Stockis (und das sind immer die untersten) können schon mal 25-30cm erreichen. Wenn du nun daran denkst, dass die ja in alle vier Richtungen wachsen, kommt da leicht ein Platzbedarf von 1m2 pro Stocki bei raus.

Du kannst natürlich die untersten ganz großen Blätter auch einfach abmachen oder ü über den Rasen wachsen lassen, der Stockrose macht das eigentlich nichts, die wächst trotzdem hoch und blüht...

 

[EvaKa]

Wir wollten sie eigentlich auf ein Betonfundament setzen und auch die Zwischenräume mit Mörtel verfugen. Da sollte so schnell doch nichts durchwachsen oder?

DAS würde ich eher nicht machen... wenn Du mal was ändern möchtest, muß das Betonfundament zerstört werden....
Die Discounter haben oft sehr günstig solche Planen, 3 x 5 m, z.B. in dunkelgrün. Streifen schneiden zwischen Steinkante und Rasen so gut 10 cm tief in die Erde, sieht man nachher nix mehr von. So haben wir es gemacht und es bis heute nicht einen Tag bereut, wir haben Teichfolienreste genommen damals. Die wenigen, kleinen Grassoden, die dann mal in den Ritzen wachsen, die kann man wirklich ganz leicht rausziehen.

 

[Marsusmar]

Genau das wollte ich gerade schreiben Eva.... oder die grünen gewellten abschlusskanten und darum Steine.

ideal wäre auch hier eine Mähkante seit wir die konsequent an allem, das im oder am Rasen angrenzt haben, geht das Rasenmähen doppelt so schnell. Und allein mein staudenbeet hat ja 120 meter umfang.

Gruß Suse

 

[snoopal]

Euren Einwand gegen das Betonieren kann ich gut verstehen, aber ich will hier die nächsten 40 Jahre gewiss nichts mehr verändern! Ich bin froh, wenn das jetzt dann endlich erledigt ist, umgegraben und angelegt. Danach habe ich keine Zeit mehr, mich um irgendwelche Umgestaltungen zu kümmern. Wir haben noch viel zu viele Baustellen in Haus und Garten und Familie und Alltag nehmen ja auch noch genug Raum ein. Neenee, da wird erst in der Rente umgestaltet.

Kann mir auch nicht vorstellen, dass diese doch relativ kleinen Steine ohne ein bisschen Beton und verfugen halten. Auch wenn ich sie relativ tief setze, da diese eben meine Mähkante sind, auf der ich mit dem Rasenmäher spazieren fahre.

Die erste Seite sitzt auch schon. Jetzt regnet es mir allerdings zu stark, um weiterzumachen...

Trotzdem vielen Dank für eure Hilfe bisher!

Nun freue ich mich auf den Winter, um mir zu überlegen, welche Stauden ich denn wo hin möchte usw... :grins:

 

[Marsusmar]

Den halt gibt der Boden der vom Regen dazwischengeschwemmt wird. Mein Hochbeet aus Kalksandstein ist ja nur gestapelt und hält auch obwohl ich da, damit der boden nicht rauschwemmt einen Decke zwischen habe.

Du klingst ziemlich gestresst, Gartenarbeit soll entspannen, wenn sie dass nicht tut, tut sie dir bald weh. Gaanz tief durchatmen und mal eine Pause machen hilft meistens.

Liebe Grüße Suse