Hi Lauren,
hi aurinko,
Ist doch eine praktische Funktion jemand in einem Beitrag zu erwähnen.

Muss gestehen, ich habe diesen Thread jetzt nicht näher verfolgt, versuche aber etwas dazu zu schreiben...
Ja, also ich hab sämtliche Sorten angebaut. Große Pflanzen, kleine Pflanzen. Große Früchte, kleine Früchte. Mir ging es bei dem Acker-Experiment darum, mögliche Sorten und Linien zu identifizieren, die ich aufgrund ihrer Eigenschaften, Merkmale und Vitalität für eigene Züchtungsarbeiten verwenden möchte. Damit hab ich vermutlich andere Motive gehabt. Ich hab auf Pflegearbeiten wie Gießen, Ausgeizen und Hochbinden verzichtet. Das wäre bei einem 1-Mann-Projekt und der Menge an Pflanzen auch nicht möglich gewesen. Andererseits wollte ich auch diesen Stresstest, um etwas über die Vitalität und Krankheitsresistenzen zu erfahren.Letztlich hab ich lediglich bissl die Beikräuter ausgedünnt. Sonst nix.
Als Fazit kann ich sagen, dass ich Kriechtomaten hatte. Das war sehr interessant zu sehen, wie so eine Tomatenpflanze wächst und gedeiht unter ihrem natürlichen Trieb. Ohne Intervention eines Menschen. Besonders spannend fand ich, wie sich überall an Stängeln, teilweise sogar auch an den ganz normalen Blättern, Adventivwurzeln gebildet haben, und in den Boden gewurzelt haben. Ein zentrales Wurzelsystem gab es bei meinen Pflanzen dadurch so nicht. Stattdessen konnte man von einem dezentralen, redundanten Wurzelsystem sprechen. Das hat natürlich Vorteile. Wird der Hauptstamm durchtrennt, nicht schlimm, hat man einfach zwei Pflanzen. Wie bei einem Regenwurm. Und auch ansonsten optimiert es die Nährstoff- und Wasserversorgung, da diese "beliebig" an der Pflanze "eingespeist" werden und keinen langen Transport durch die Pflanze brauchen. Gerade in Hinblick auf Nährstoffe mit schlechter Mobilität wie Calcium wirkt sich das sicher positiv aus. Blütenendfäule dürfte dadurch ein Fremdwort sein - ich hatte zumindest keine.
Kriechtomaten bieten auch weniger Angriffsflächen vor starken Winde oder Hageschlag.
Allerdings haben Kriechtomaten auch negative Aspekte: Bei mir waren das im Wesentlichen der Schneckenfraß (wegen Bodennähe) und Unterlegenheit im Vergleich zu gestäbten, hochwachsenden Pflanzen in Bezug auf die Braunfäule (wegen Bodennähe und Wildwuchs). Im Prinzip beides k.o. Kriterien - zumindest wenn man Tomaten wegen des Ertrags anbauen möchte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann nicht viel beitragen in Deinem Fall, aurinko, da ich sie nicht gestäbt hab. Aber ich kann folgendes Video empfehlen, hier demonstriert der bekannte Brad Gates gut, wie man Feldtomaten gut aufbinden kann:
Grüßle, Michi