Was ich da neulich im Schuppen gefunden habe – alte Rasensprenger!

  • Lieber Sprengerfreak,

    wolltest Du nicht in dieser Saison zur allgemeinen Erbauung so einen Rieselschlauch in Aktion ablichten?

    Zum Stichwort DACAPO habe ich gerade gesehen, dass die neue Delta Form ab 1966 Einzug in heimische Gärten hielt.

    Katalog-1966.jpg
    KYM-Katalog-1966-.jpg

    Dark kurt kann ich schon avisieren: Endlich erreicht ein bezahlbarer PERROT LWA30/1 den Berliner Stadtrand.
     
    Den KYM Delphin hab ich übrigens auch in der Sammlung. Da der Sommer so verregnet war hat sich leider keine Gelegenheit ergeben den Sprühschlauch in Gebrauch zu nehmen und abzulichten.
     
  • Ein Grossteil der hydraulischen Apparaturen ist zum Bezug des Winterquartiers angetreten und daher konnte dieses Gruppenbild entstehen. Ich habe dort neues Leben eingehaucht, wo es möglich war. Lehrgeld musste auch gezahlt werden: Kupfer ist anstelle von Messing bei den Sprührohren die bessere Wahl. Es ist viel weniger spröde und die Gefahr von Spannungsrissen bei Temperaturwechsel (Regner steht lang in der Sonne und wird plötzliche mit kaltem Wasser durschspült). Das wär sehr ärgerlich, da solche Sonderanfertigungen stets kostspielig sind (auch fur Regner-Aficionados). Bei den Regelschrauben oder der zentralen Verschraubung geht Messing in Ordnung. Zum Glück musste ich nur die Zweiarmvarianten ergänzen. Wie der Knick bei den Rasenkönigen beim Erstversuch aussehen würde, kann ich mir vorstellen. Interessanterweise habe ich jetzt einen Rotor zuviel. Ob nicht doch noch irgendwo...? Hat jemand Tipps zu dem Dichtungsring, der sich in zentralen Rotornabe befindet? Bei zwei Regnern rinnt so einiges daneben, weil der O-Ring fehlt. Bei der Bewässerung ist das zwar egal aber die Gleichmässigkeit der Beregnung leidet doch etwas.


    Aufmerksame Besucher dieses Threads werden sicher bereits die Videos des Rasensprengermannes Parzival entdeckt haben. Ich möchte ihm an dieser Stelle für diese beeindruckenden Augenblicke (Dronenflug!!!) ganz herzlich und bewundernd danken. Bravo! Bravissimo!!!


    Schöne Herbstgrüsse an Alle aus dem Jardin des Lys!
     

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  • Jetzt kann ich auch mal nen Neuzugang in meinem Schuppen verkünden.
    Leider ist mir der Hersteller dieses grünen Kreisregners unbekannt. Der Fuß erinnert an Abner. Der Kopf ist aber anders als bei Abner. Der Vorbesitzer hat ihn nach einem Hauskauf im dortigen Schuppen gefunden. Nun wollte seine Frau den Regner nicht mehr.
     

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    Lieber Headgardener,

    ein wunderbares Bild: der große ABNER Wachaufzug!

    Spannend sind Deine ABNER Instandsetzungsbilder. Hoffentlich hast Du von den Stelldüsen gleich ein paar in Reserve fertigen lassen. Der Dichtungsring? Es geht ja um den Reserve Rotor. Gleitdichtungen für solche Zwecke wurden früher in Leder ausgeführt. Ob sich da eine Pumpenmanschette eignet?
    Da muß man mal schauen, welche Ausführungen heute handelsüblich sind. Besser wäre sicher ein Besuch in eine KFZ Werkstatt für Oldtimer. Die werden öfter das Problem mit der Erneuerung von Gleitdichtungen haben. Silicon ist zu weich, aber ich bin sicher, dass es da neuzeitliche Pasten gibt, mit denen man das Thema lösen kann.

    Dein Lob für die kleinen Videos ist maßlos übertrieben. Ich taste mich nur ganz langsam an das Thema heran. Mal wird es ein ganz netter Clip und mal ist es eher dröge. Ich stehe mit zwei Amerikanern im Wettstreit. Dass es inzwischen auch Überflüge gibt, ist Dir zu verdanken. Du hattest angeregt, den Siemens Schuckert aus der Luft zu beobachten, um die Rechteckwirkung darzustellen.
    Das hat nicht so gut funktioniert, deshalb musste die animierte Grafik noch als unterstützende Erklärung herzu. Aber die Möglichkeiten mit so einer Drohne sind schon originell.

    vlcsnap-2017-10-14-19h04m39s996.jpg

    Das ist so eine Perspektive, die mir gut gefällt.

    Lieber Sprengerfreak, Glückwunsch zum Hamburger, der auch wirklich ein Hamburger ist.
    Ich suche das noch heraus. Dass dieser Regner heute hier noch gezeigt wird, hatte ich der Nachricht des Verkäufers schon entnommen. Dass Du nicht auch in Bayern aktiv bist, wundert mich. Von dort kam gestern ein tadelloser PERROT LWA 30/1 in Berlin an. Im Museum steht er schon.
     
  • Moin Parzival ,
    das ist ja eine spannende Sache. Ein Regnerbauer aus Hamburg war mir bis jetzt nicht bekannt. Da hab ich ja gerade rechtzeitig zugegriffen. Werde den bei Gelegenheit mal in Betrieb nehmen.
     
    Lieber Sprengerfreak

    Neben den vielen Katalogen, die Kannenfreund Rachlinger gefunden und zur Verfügung stelle, war das Auftauchen des Stiftung Warentest Test: Rasensprenger von 1966 für mich der große Durchbruch in Sachen „Erkenntnisse um den Stand der Bewässerungstechnik um 1965/66".

    Trotz zahlreicher heimischer Hersteller, wurde jede Menge aus den USA importiert. So stellt sich der offenbar zufällige Einkauf repräsentativer Modelle für den Test dar.
    Ich blättere ab und zu in diesen alten Katalogen und dem Test und hatte so Deinen „Hamburger“ sofort in Erinnerung.

    Atlantic Werkstätten.jpg

    Die Atlantic-Werkstätten haben offenbar einen Nachfolger. Man findet unter diesem Stichwort eine WEB Präsenz. Da könnte man mal fragen, wie es denn kommt, dass die Stative dieser Regner den alten Abner-Modellen so ähnlich sind.

    SCAN009_Seite_12.jpg

    Wäre es ein ABNER Nr. 18 gewesen (so sah es auf den ersten Blick aus), hättest Du Dich mehr beeilen müssen.
     
    Während Sprengerfreak sicher noch die „Provenienz“ seines neuen Hamburgers prüft, haben sich inzwischen neue Aspekte ergeben.

    In Posting
    beschreibt dark kurt wunderbar das Wiener Beregnungs-Inventar. Vorzugsweise das, des Wettsteinparks. Dem Vernehmen nach, waren dort in den 80ern PERROT LWA 30/1 im Einsatz. Danke für den Prospekt!

    LWA 30_1.jpg
    8 mm.jpg
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    So einen Langsamregner habe ich jetzt aufgetrieben. Einer von Vieren, der einst auf einem Bayrischen Grundstück Dienst getan hat. „Parkähnlich“ versicherte der Verkäufer und angesichts der möglichen 24 Meter Wurfweite, würde ich das auch nicht in Zweifel ziehen. Die Düse hat einen Durmesser von 8 mm. In meiner Testkonfiguration werden mehr als 3 m³ verregnet.



    Ein spannender Regner, der sicher nicht in jeden Garten passt, aber in jedem Fall ein nettes Zeugnis heimischer Ingenieurkunst ist
     
    Erstaunliches aus der deutsch-deutschen Regnerentwicklung der 50er Jahre

    Blickt man zurück auf die verschiedenen Bewässerungsexponate des vorigen Jahrhunderts, erkennt man häufig, dass sich Hersteller offensichtlich von den Fabrikaten anderer Hersteller inspirieren ließen. Bei einem Regner fiel mir diese „Ähnlichkeit“ besonders deutlich auf.

    S-57 vs WM20_01.jpgS-57 vs WM20.jpg

    Der vom Rohrleitungsbau Bitterfeld hergestellte S-57 gleicht dem MR20 des Mannesmann Regnerbaus Sitz Düsseldorf bis ins letzte Detail (leider fehlt dem MR20 eine schwarze Kappe zur Abdeckung der Torosionsfeder) Hergestellt wurden beide Regner seit Mitte der 50er Jahre in den getrennten Teilen Deutschlands.

    Eine Anfrage im Konzernarchiv der Salzgitter AG ergab:
    Seit den 30er Jahren gab es diverse Mannesmann Tochtergesellschaften; unter anderem die Mannesmann-Rohrleitungsbau AG in Leipzig und die Deutsche Rohrleitungsbau AG in Düsseldorf. In beiden Standorten wurde Bewässerungstechnik entwickelt und gefertigt. Nach der Teilung Deutschlands konzentrierte Mannesmann die westdeutschen Aktivitäten in Düsseldorf. Der Leipziger Unternehmensteil wurde verstaatlicht und firmierte unter dem Bitterfelder Rohrleitungsbau (es gab verschiedene Umstrukturierungen, auf die ich nicht weiter eingehe)

    Die freundliche Archivleiterin vermutete, dass diese Ähnlichkeit der Modelle aus der vergangenen, gemeinsamen Forschung im Verbund Mannesmann ergeben würden. Das ist möglich. Wobei das alles entscheidende Patent von Orton Engelhart (der RAIN BIRD Schwinghebelregner) erst 1953 auslief.
    Es bleibt also offen, wie die Zusammenarbeit in Sachen Beregnungstechnik in den 50er Jahren zwischen Ost und West ablief. Augenscheinlich tauchen aber in den Tests der Ostdeutschen Agrarzeitung immer wieder auch westdeutsche Referenzmodelle auf. Lanninger, Mannesmann und PERROT waren die Firmen, deren Regner stets genau untersucht und mit ostdeutschen Fabrikaten verglichen wurden.

    Ein kleiner Schwachregner also… (hier der S-57)

    S-57-in-Aktion.jpg

    Aus dem Prospekt eines MR20
    Der Klein-Regner MR20 ist ein vielseitig verwendbares Regengerät für die Schwachberegnung im landwirtschaftlichen Betrieb, in der Obstplantage und im Weinberg. Die Vorteile der Schwachberegnung gegenüber der Mittelstarkberegnung liegen in der Schonung der Krümelstruktur des Bodens durch einen dem natürlichen Landregen nahekommenden Niederschlag. Die geringe Niederschlagdichte erfordert eine längere Beregnungsdauer. Für eine Regengabe von 20mm kann der MR20 ohne Wartung bis zu 10 Stunden in Tätigkeit bleiben, so daß bei einer Beregnung während der Nacht keine Umbauarbeiten nötig sind. Die moderne Form der Frostschadenverhütung durch Beregnung ist Dur mit Schwachregnern möglich, weil die stündliche Regenhöhe 2 mm nicht überschreiten soll.
     
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  • Ein spannender Fund, der nichts verändert, aber vieles bestätigt.

    Durch die sehr nette Geste eines „Schuppenaufräumers“, habe ich die Kopie eines Abner Katalogs von 1959 erhalten.

    Abner Katalog 1959 jpg.jpg

    Stand der Technik dieser Zeit

    Abner Katalog 1959 Rasensprenger.jpg

    Bis auf Modell Nr. 8 wurde schon alles gezeigt und beschrieben.
    Das gesamte Sortiment von Abner hier im Blick zu behalten ist nach 510 Postings inzwischen schwierig.

    Um alle Regner, der diversen Hersteller, in möglichst chronologischer Form ihres Erscheinens sehen zu können, habe ich ein kleines, virtuelles Rasensprenger-Museum aufgemacht.

    Alles mir Bekannte zu Abner findet man hier:

    http://nucup.de/albums/abner-rasensprenger/

    Dass wir drei/vier Sammler alter Rasensprenger (die sich gelegentlich hier melden) nicht die einzigen auf der Welt sind, ließ sich via YouTube inzwischen feststellen. Dort scheint es Usus zu sein, die diversen Keller- und Schuppenfunde in kurzen Clips ins Netz zu stellen.

    Ein unterhaltsames Programm für lange Winterabende? Das muss man sehen. Ich habe noch ein paar heimische Regner in Aktion gegenüber den mehrheitlichen Rain Bird Impressionen in petto.
     
  • Der Impulsregner – einst die Revolution in der Bewässerungstechnik

    Es ist müßig, diesen erwiesenen Fakt Mantra-gleich zu wiederholen. Die Geschichte um den Zitronenfarmer Orton Englehardt mit seinem RAIN BIRD gehört wohl zu den unter Rasensprenger-Fans gern immer wieder beschwatzten Histörchen. Das US Patent U.S. Patent No. 1,997,901 von 1935 veränderte die Beregnungswelt. (In #510 war ich mit meiner Angabe 1933 etwas ungenau)

    Der nächste großartige Tag war der 17.April 1955. Da endeten RAIN BIRDs Schutzrechte und viele Hersteller in Sachen Bewässerungstechnik drängten mit ihren Impact-Sprinklern auf den Markt.

    Einer von ihnen war der PERROT Regnerbau, der den Impact-Sprinkler nach meinem Empfinden perfektionierte.

    Perrot-Impuls-Regner-Sortiment.jpg

    Hier ein Blick auf das Sortiment von 1972.

    Es ist unschwer zu erkennen, dass es da noch einiges vorzustellen gibt.

    Verschiedene Modelle dieses Bildes sind heute noch unverändert erhältlich.

    Ich erwähnte bereits, dass die um vieles medienaffineren Nordamerikaner auf YouTube ihre Schuppenfunde in Betrieb präsentieren. Rain Bird und Buckner dominieren die Suchergebnisse zu Impact Sprinklern. Da gerät die Präsentation heimischer Impuls-Regner geradezu zur nationalen Angelegenheit. Das funktioniert recht originell – man grüßt sich und honoriert mit Like-Klicks.
    Natürlich darf man nicht aus dem Auge verlieren, dass es nur um Rasensprenger geht…

    MAXI-BIRD 2045-PJ.jpg

    Im konkreten Fall ging es um einen relativ jungen RAIN BIRD (das Herz des Maxi PAW). Die Nord-Amerika-Rasensprenger-Sammler-Fraktion war von den dort gezeigten Bildern angetan.

    Der Regner ist nicht schlecht, aber der PERROT ZX in den Versionen 1 und 2 kann sich ebenfalls sehen lassen.

    PERROT-ZX30.jpg PERROT-ZX30-Modern.jpg

    Insbesondere der ZX30 Mark 2 (den kann man noch heute als Versenkregner oder als Standmodell kaufen) scheint mir in Sachen Niederschlagsdichte unangefochtener Favorit zu sein.



    Betriebsgeräusch hin oder her… tolle Technik und vom „Vater“ der Impact Sprinkler nach meinem Empfinden unerreicht.
     
    Unglaubliches Beregnungsorgan

    Gestern erreichte den Berliner Stadtrandschuppen ein Objekt, das selbst von versierten Technikern nicht auf den ersten Blick als Rasensprenger identifiziert wurde.

    Regnerkopf web.jpg

    Aber, wie ich mich bereits mit einem sofortigen Test überzeugen konnte: Es ist ein toller Rasensprenger.

    Rotierender Sprühregner 01web.jpg

    Ohne Foto kann sich niemand so recht die Wirkung des Regners vorstellen. Hier also noch zwei Bilder über den ersten und den zweiten Eindruck von der Bewässerungsleistung

    Wasserverteilung2.jpgWasserverteilung.jpg

    Abgesehen von der exotischen Form, stellt mich das Modell natürlich vor große Rätsel. Es ist wohl ein Hersteller aus dem Raum Frankfurt/Oder. Das mutmaße ich, da mir vor einem Jahr ein anderer Regner mit gleichem Schlauchanschluß aus dieser Gegend in die Hände fiel.

    Schlauchanschluss.jpg

    Beide Regner sind in noch keinem Katalog erwähnt worden und da werden die Lücken der bisher völlig unbekannten Modelle immer schmaler
     
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    Regenpilz, die x te Ergänzung,

    Interessierte Passanten könnten vom Eindruck beschlichen werden: Über diesen unspektakulären „Plastewicht“ wurde nun wirklich genug berichtet. Im Prinzip ja, aber ich habe da noch etwas gefunden.

    Regenpilz.gif

    Dieser Regenpilz erfreut sich ja heute noch ungebrochener Beliebtheit. Zum einen wird es Nostalgie sein, die Gartenfreunde antreibt, heute 15 EURO für diesen Regner zu berappen – zum anderen macht der Regner an der richtigen Stelle aber auch einen guten Job. Wer nicht genau hin schaut, wird es nicht bemerken, aber mir sind mindestens sechs verschiedene Varianten dieses Pilzes bekannt.

    Die Mehrzahl dieser Regner wurde im Garten- und Ertragsanbau genutzt. Quasi die Profiline!
    Für den Einsatz in Gewächshäusern gab es die Modelle mit waagerechten Sprühbild, damit die Scheiben nicht besprüht werden.

    Der Name Regenpilz ist ja nur ein Handelsname. In die Patentakten ging das Modell 1951 als Rundflächenregnerdüse ein. DDR Patent 7695; eingereicht von Dipl.Ing. Robert Lindemann Halle/S

    Wer ein bisschen Patentamt-Recherche-Feeling sucht, klickt hier.
    https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=bibdat&docid=DD000000007695A5

    Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde , einen Rundflächenregner zu schaffen, der bei sehr einfacher Bauweise und niedrigstmöglichem Wasserdruck eine gleichmäßige sprühregenartige Regendecke erzeugt. Erfindungsgemäß wird dieses durch eine Düse erreicht, die aus einem senkrecht stehenden zylindrisch oder kegelstumpfförmigen Hohlkörper mit unten angeordneter Ausströmöffnung besteht, wobei sich an die Ausströmöffnung eine ringförmig um diese verlaufende und in einem Winkel von vorzugsweise 55 bis 65° gegen die Düsenachse geneigte Adhäsionsfläche anschließt.

    Dass die Adhäsionsfläche eine scharfe Abschleuderkante hat, wird ja hoffentlich jedem klar sein.

    Bewässerung im Gemüse-Obst und Zierpflanzenbau.jpg

    Jeder, der schon einmal einen Regenpilz in Händen hielt und ihn womöglich für die Gartenbewässerung einsetzen wollte, wird über dieses konische Loch im Boden des Pilzes geflucht haben. Ohne Präparation taugte kein Besenstiel. Die gewerblichen Nutzer schraubten die Pilze an feste Rohrinstallationen. Später tauchte dann mal ein höllenteures Stativ auf (24 Mark der DDR).

    GELA Stativ .jpg

    Eine ganz passable Lösung wurde 1959 patentiert. Ein Kunststoffstab.
    …und wer annimmt, dass diese Trittplatte nur der Befestigung dient, hat vor Rasensprengern überhaupt keine Ahnung.

    DDR Patent 8372.jpg

    …dass am unteren Teil eine Bodenplatte angebracht ist, die das Aufweichen des Bodens in unmittelbarer Nähe der Stabspitze verhindert.
     
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    Interessant hier mal reinzuschauen. Ich bin ja gespannt, was ich dann so alles in "meinem" Schuppen finden werde, wenn ich da dann mal durchsehe im Fundus.
     
    Neben den Planungsgedanken an die Bewässerungsanlage fürs nächste Frühjahr, also dem Blick nach vorn, gibt es ja gerade in den Wintermonaten den genüsslichen Blick zurück.

    Auch wenn Rachlingers Herz nicht mehr so intensiv für Kannen schlägt, so hat er doch immer noch ein waches Auge auf alte Rasensprenger Kataloge.
    Sein jüngster Sensationsfund: Maune&Co Berlin. Ich bedanke mich herzlich.

    Der Katalog richtet sich an Villen- und Hausbesitzer, was mich ja sofort ansprach…

    Maune 1939 1 (002).jpg

    …mir fehlt die Villa, aber die passenden Regner habe ich wenigstens schon.

    Interessant ist das Sortiment von 1939: Was war in Parks und Gärten denn in Berlin so angesagt?

    Im Titelplatt wird ein Pluvius 2 gezeigt.

    GELA-Getrieberegner.jpg

    Leider wird auf die jeweiligen Hersteller nicht eingegangen.
    Ich weiß jetzt aber ganz genau, dass der Pluvius2 für meinen Hausgarten definitiv zu groß ist und mit RM 240,- ist es auch der teuerste Regner, der mir aus dieser Zeit bekannt ist.
    Interessant schien mir, dass HERGUS und TV38 1939 im Preis gleich auf sind.

    Maune-1939-Seite-10-und-11.gif

    Das Selbstsprenger Sortiment weckt neue Begehrlichkeiten. Das sind die Fahndungsfotos für die kommende Saison. Augenscheinlich ist die Präsenz Berliner Regner-Fabrikanten.

    Maune-1939-Seite-8-und-9.gif

    Der Enka Regner bspw., der mir bis vor kurzem gänzlich unbekannt war, wurde in der Nähe von Spandau gefertigt. Hüdig und Hydor produzierten in Mariendorf. Der Siedlerfreund kommt aus Stadtmitte.

    …und natürlich warten wir auf Scarlets Schuppenfunde.
     
    Hallo Parzival, toller Prospekt.


    Interessant ist , dass es den Urahn Hergus des in der DDR so geschätzten Hellerau schon vor dem zweiten Weltkrieg gab. Es stellt sich die Frage wann er wirklich auf dem Markt kam. Schließlich befindet sich ja einer in meinem Fundus.
     
    Lieber Sprengerfreak,

    Dein Hergus ist schon ein toller Apparat. Nach mir bekannter Aktenlage, dürfte es einer der ersten oszillierenden Rechteckregner der Welt sein.

    Es gibt den Verein Deutsche Gartenbaubibliothek. Dieser Verein verfügt über den umfangreichsten Bestand an Gartenliteratur in Deutschland. Leider ist das Thema Gartenbewässerung eher eine Literatur-Marginale… Ein Teil des
    Bestandes wurde bereits digitalisiert und steht hier zur Verfügung.

    http://gartentexte-digital.ub.tu-berlin.de/index.php

    Die Zeitschrift Gartenwelt ist darunter. Diese Zeitschrift beleuchtete ein breites Spektrum aller möglicher Gartenfragen (privat als auch gewerblich).

    1930 stellte die Redaktion ihrer Leserschaft die Frage nach dem besten Regner. Das waren die ersten Antworten:

    Der Beste Regner Gartenwelt 1930.jpg

    Wenige Exemplare später gab es eine Ergänzung:

    Gartenwelt Hergus Regner.JPG

    1937 erschien dieses Inserat

    Die Gartenwelt 1937 Inserat Hergus.JPG

    Mein Fazit: Der Hergus Regner wurde vor 1930 entwickelt und in den Markt gebracht. Paul Kaiser scheint Urheber zu sein. Der Hergus wurde stetig modifiziert und hat erst mit dem Modell "Hellerau D 701 A" in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts (das klingt doch spannend) den Antrieb erhalten (es geht um die Injektor Düse) die eine gleichmäßige Niederschlagsdichte über die gesamte Beregnungsfläche sichert.
     
    Offenbar ist zum Hergus nun alles gesagt…

    Ein anderes Thema sind die deutschen Impact Sprinkler, mit deren aufwendiger Präsentation ich mich via YouTube bemühe, nordamerikanischen Sammlern zu zeigen, dass RAIN BIRD bei weitem nicht der Gipfel der Fahnenstange ist. In den 80er Jahren gab es einen deutschen Trend, die Regner in „spacige“ Gehäusen zu integrieren. PERROT nannte das ASTRO. Die Modellbezeichnung des fraglichen BRILLs kenne ich nicht. Extrem „spacig“ ist er allemal.



    Das ist wie mit der Fernsehwerbung. Niemand sieht so einem kleinen Filmchen an, was für ein Produktionsaufwand dahinter steckt. Perfekt ist der Clip sicher nicht, aber sehr engagiert.

    Eine IKEA Kuchenplatte, angetrieben durch einen Microwellenmotor, vor schwarzem Bühnenmolton…

    Die Drohne fliegt in moderater Höhe, als ein echter Rettungshubschrauber das Areal passiert.

    Ja klar, es geht um Rasensprenger… aber das ist auch der letzte Blick auf das Rasensprengersortiment des einst größten Gartengeräteherstellers Europas.
     
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