"Terra Preta"

Frage, Elis:
Der Bokashi-Saft, der abgelassen wird, müsste doch strotzen von effektiven Mikroorganismen.
Das sollte doch ein Eigenaufkommen zum Impfen der nächsten Eimerfülllung dein, so dass man nur ab und an einen frischen Ansatz zukaufen müsste??
 
  • Hallo Opitzel !

    Nein, das ist erst das Zellwasser von den Zutaten, je nachdem, mal mehr mal weniger. Du mußt ja beim füllen des Kübels die Zutaten immer mit EM-aktiv einsprühen. Das vermischt sich ja dann mit dem Zellwasser. Da sind für die nächste Eimerfüllung nicht genug Mikroorganismen dabei. Du kannst es ja probieren, aber es wird Dir nicht funktionieren und fault dann. Wenn das Bokashi fertig ist, nach 3 Wochen, nachdem der Kübel voll ist, kann ein weißer Schimmel drauf entstehen. Da freuen wir uns immer drüber, das ist der Edelschimmel, wie beim Camenbert. Dann ist das Bokashi besonders hochwertig. Nur damit Du nicht wunderst, wenn das mal so ist.

    Du zahlst für 5 l Kanister ca. 17 Euro, damit kommst Du weit. es gibts ja auch literweise. Da kostet der Liter EM-aktiv ca. 6 €. Das ist doch nicht teuer. Der hält Dir bis zum Frühling.
    Ich putze ja auch damit, im Geschirrspüler, statt Klarspüler, gebe es in die Waschmaschine zum Waschpulver dazu, ins Weichspülerfach. Ohne Mikroorganismen kann ich mir mein Leben gar nicht mehr vorstellen. Da wären ja 15 Jahre Erfahrung umsonst. Meine Kübelpflanzen bekommen es im Winter immer mal beim gießen.

    Die Apfelplantagen,die mit EM arbeiten, sprühen ihre Äpfel sogar damit ein, da halten die besser.
    Ich weiß ja, das Thema ist so vielfältig und breit gefächert. Ich habe auch klein angefangen, erstmal damit putzen. Da sieht man sofort, das was viel besser ist, keine Chemie, keine wunden Hände und das Putzwasser kann man zum gießen benutzen. Wenn man es im Ausguß entsorgt, reinigt es auch die Hausrohre. Dann im Garten und dann immer mehr wie ich gesehen habe welche Vorteile das hat.

    lg. elis


    Da habe ich noch was gefunden für Dich.
     
  • Es werden zwei Möglichkeiten empfohlen um Erde nach Art von Terra Preta herzustellen.
    Anaerob, d.h. ohne Sauerstoff, so wie es Elis macht oder
    Aerob, mit Sauerstoff, so habe ich eine Anleitung bekommen.
    Ich stelle selbst Pflanzenkohle her und aktiviere sie. Dann wird sie mit halbreifem Kompost, frischem Häckselmaterial, Urgesteinsmehl und 10 % von der Pflanzenkohle aufgesetzt. Nach ca. 6 Wochen schichte ich alles um und nach weiteren 6 Wochen ist die Erde zu verwenden.
    Allerdings achte ich darauf, ob noch Würmer drin sind. Wenn ja, gebe ich diese Erde noch nicht an die Wurzeln sondern nur auf die obere Erdschicht. Erst wenn keine Würmer mehr drin sind, verwende ich diese T.P. auch im Wurzelbereich.
    Meine Küchenabfälle vermische ich weiterhin mit anfallendem Grünschnitt und Häckselmaterial auf meinem Kompost.
     
  • Super:). Es ist jede Art gut und führt zur Bodenverbesserung. Das ist doch das wichtigste. Ich sage immer "viele Wege führen nach Rom". Wie machst Du denn die Kohle ? Es gibt so viele Möglichkeiten. Solange ich diese Quelle habe mit dem Holzgaserfreund, benutze ich die.

    lg elis
     
    Ich stelle selbst Pflanzenkohle her

    Wie machst Du das? Ich habs mal mit Stroh in einem Fass nach Art des Holzvergasers versucht, also Flamme oben und durchglühen lassen. War eine übelste Schweinerei, es wird halt unheimlich viel Wasserdampf frei, der Schwefel und so Kram bindet. Dann hab ich es mit Hackschnitzeln versucht, das ging schon besser, ist aber sehr unterschiedlich durchgeglüht. Richtig Pflanzen verkohlen - da bräuchte man ja ein Druckgefäß, welches man erhitzen kann.

    Gekaufte Pflanzenkohle ist - obwohl sie eigentlich aus Abfällen gemacht wird - leider deutlich teurer als Holzkohle, wenn man mal die kg-Preise vergleicht.
     
  • Öhm..
    Wo ist denn der Unterschied zwischen Pflanzkohle und Holzkohle?

    Wenn ich bei den ganzen (youtube) Videos aufgepasst habe, entsteht Kohle doch in einem Kohlemeiler,ja?

    Wenn ich jetzt also einfache Holzkohle verwende...ist das schlecht?
     
    Sag ich doch!
    Die alten Indios und Begründer der Terra preta haben sicherlich keine Retorten aufgebaut und hatten v.a. die Analysen der Stiftung Warentest nicht als Leitlinie.
    Wie kamen sie wohl zu Kohlegranulat?
    Eher wohl aus ihren Kochstellen oder aus den Überresten von Feuerrodungen des Urwalds o.ä. Und wenn sich bei den urtümlichen Kulturen meterhohe Schichten unterschiedlicher Zusammensetzung angesammelt haben, weist das doch auf sehr lang dauernde Besiedlung hin, logischerweise aufgrund der schon sehr lange bekannten Fruchtbarkeit dieser Siedlungsbereiche.
    Da im Thüringer Land der Rost nicht zum Rosten kommt, werde ich fleißig den Abrieb meiner Grillkohle absieben.
    Das tut mir gut, weil der Rost schneller durchzieht, und verhilft mir kostengünstig, weil Beiprodukt, zu dem gewünschten Kohlegrus.
    Dessen hoher Handelspreis wegen "alternativer Schwermetallbelastung" hat ein Geschmäckle, denn auch die Grillkohle unterliegt der Kontrolle des Lebensmittelgesetzes.:D
     
    Wo ist denn der Unterschied zwischen Pflanzkohle und Holzkohle?

    Pflanzkohle wird aus Pflanzenresten (Grünschnitt) verkohlt, meist in einem Druckbehälter unter Erhitzung. Holzkohle wird aus Holz verkohlt, früher im Meiler, heute wahrscheinlich auch in entsprechenden Behältern. Bei Pflanzenresten ist der Wasseranteil, Anteil an Schwefel, Phosphor... höher als bei Holz.

    aus den Überresten von Feuerrodungen des Urwalds

    Letzteres dürfte den Hauptanteil ausmachen. Allerdings könntest Du Ärger bekommen, wenn Du im Thüringer Wald mit Brandrodung anfängst. Und die Indios hatten für ihre Terra Preta Jahrhunderte Zeit. Die hab ich nicht.

    Ich werd mal abpassen, wenn hier wieder die Osterfeuer brennen. Da bleibt auch viel Kohle über, die ist zwar sehr aschebehaftet und nicht für den Grill geeignet, aber für den Garten langts. Überhaupt, was da an Grünschnitt mit verbrannt wird, was da für Feinstaub frei wird - aber ich muss meinen Holzvergaser aller 2 Jahre messen lassen.

    werde ich fleißig den Abrieb meiner Grillkohle absieben

    Ich hab auch schon große Säcke Grillkohle geholt, die großen Stücke raussortiert und den Kleinkram durch den Leisehäcksler geworfen. Danach ist aber eine Dusche fällig, auch für den Häcksler.
     
    Wenn man Grillkohle durch den Häcksler jagen will, sollte man diese vorher gründlich einweichen.

    Meine Pflanzenkohle mache ich im Heizkamin. Eine alte Edelstahlkasserole mit Loch im Deckel fülle ich mit Sägemehl und stelle den Topf in den Kamin, wenn eine schöne Glut vorhanden ist. Nach 2 Minuten kommen aus dem Loch im Deckel und unter dem Rand Flammen raus und nach 20 Minuten ist der Inhalt verkohlt.
    Den Topf nehme ich erst am nächsten Morgen raus und schütte den Inhalt in eine große Tonne. Alles schwarz und keine Asche.
    Jetzt kommt das Aktivieren der Kohle.
    Nachdem ich nicht bereit bin, im Kofferraum Mist zu transportieren, sammle ich Urin und übergieße die Kohle damit. Nach einer Woche kann die Kohle entweder direkt zu Terra Preta angesetzt oder auch längere Zeit aufbewahrt werden.
     
  • Haha, Kreativität en masse!!
    Diese Eigenschaft der Deutschen lebt also noch heute!!
    Nur allein der Herr Steinmeier schaute dies bei den türkischen Gastarbeitern ab, die wir hier im "Osten" überdies gar nicht hatten.:D:D
    Also: Kohle ist kein Problem!
     
    Hallo !

    Der Freund, wo ich die Holzkohle her habe, hat auch so kleine Behälter entwickelt, wo man Holzkohle selber herstellen kann, die in viele kleine Öfen passen. Der ist ein ganz innovativer. Hier der Link dazu. Auf der 3.Seite ist das Teil drinnen. Der macht schon seit vielen Jahren die Terra-Preta selber. Auch Wurmkomposter. Ich habe auch seit diesem Jahr auch einen Wurmkomposter. Das ist ein sehr weites Feld....Da kommt richtig Freude auf, was man alles gutes für den Boden tuen kann.
    holzgasjournal der Soehlmetall GmbH – Wir begreifen Humus und Energie als System

    lg. elis

    Opitzel, gerade ihr im Osten habt euere Kreativität viel besser ausleben können oder müssen, weil bei Euch nicht viel zu kaufen war. Dafür bewundere ich Euch echt. Bei uns im Westen wurde uns das abgewöhnt, bzw. wir haben es uns abgewöhnen lassen.
     
    Diese Eigenschaft der Deutschen lebt also noch heute!!

    Keine Eigenschaft der Deutschen: Ich hab Kreativität in Zusammenhang mit Technik auch bei Polen, Indern, Italienern, Belgiern, Argentiniern... erlebt. Teils mit Lösungen, wo ich mich frage: Geht das denn? Ja, geht.

    Kreativität ist eine Eigenschaft, die überall einen gewissen Prozentsatz der Menschen ausmacht. Sonst würden wir immer noch auf den Bäumen hocken.
     
    Frag ma die Kubaner..... Ich geh mal in den Keller zum Lachen. Machen Westfalen eben. Oben dürfen wir nicht.
     
    hat auch so kleine Behälter entwickelt, wo man Holzkohle selber herstellen kann, die in viele kleine Öfen passen

    Gerade getestet: Runde Keksdose. Geht.

    Mit Rindenstücken und Holzschnitzeln gefüllt, was so beim Hacken übrigbleibt. Auf die letzte Glut im Holzvergaser gestellt. Etwa eine halbe Stunde mit brennen lassen. Ist komplett verkohlt, keine Asche, läßt sich in der Hand zerbröseln. Und durch den Holzvergaser düften die entweichenden Pyrolysegase ziemlich gut verbrannt werden, da kommt oben nur noch Veilchenduft raus.

    Die Dose ist auch gut durchgeglüht, aber noch stabil. Allerdings ist die für meine Zwecke zu klein, ich brauch jetzt was Richtungs Omas Gänsebräter. Mal sehen wo ich einen abstauben kann.

    Ich hab natürlich vergessen, den Kram vorher und danach zu wiegen. Wird beim nächsten Mal gemacht.
     
    Die entstandene Pflanzenkohle wiegt nicht viel, doch wenn du bis zum Frühjahr jeden Abend einen Topf Kohle produzierst, dann kannst du deine Terra Preta ansetzen.
    Erst heute habe ich die Kompostkammer mit Terra Preta geleert und die Behälter unter Dach gestellt.
    Im Frühling kommen meine Lilienzwiebeln in diese Erde und Neupflanzungen bekommen auch eine Schippe voll.
    Meine diesjährigen Tomaten sind mir über den Kopf gewachsen und haben ohne Ende Früchte produziert.
     
    Ich sehe schon, ich brauche noch einen kleinen Komposter zum Vererden der Terra Preta!! Ich muss dem Mähroboter noch eine kleine Fläche abhandeln.:whistle:
     
    Guten Abend,ich habe die Berichte nur mal kurz überflogen und freue mich riesig hier faire Schreiber gefunden zu haben.
    Alles was Elis euch über EM und Holzkohle geschrieben hat , mache ich fast genau so. Allerdings beziehe ich aus einer Köhlerei als Abfallprodukt die kleinen Holzkohleteile die man nicht verkaufen kann.sogenannter Kohlengrus.
    Mit einem 20 kg Sack kommt man ziemlich weit. Ein Teil wird mit beim Grünzeug fermentiert. Ein anderer Anteil kommt dann direkt mit aufs /ins Beet. Allerdings habe ich die Kohle vorher gewässert. Diese hat ja ein enormes Aufnahmevermögen .Ein sogenannter Speicher für Wasser. Der diesjährige Sommer konnte mich nicht groß ärgern. Ich praktiziere mit EM seit 2005 und den Holzkohleeinsatz habe ich 2015 angefangen.
    Im Jahr 2013 konnte ich Frau Dr. Zschocke zur Weiterbildung auf unser Arbeit kennen lernen. Ein fantastischer Vortrag mit hohem Wissen der Materie .Seit dieser Zeit arbeiten auch bei uns einige mit Bokashi und allem was für eine gesunde Kompostwirtschaft und Bodenpflege betrifft. Ich kann Euch nur ermuntern dies zu machen. Man kann nichts falsch machen. Eure Pflanzen ,Gehölze, Bäume und Gemüse... werden es Euch danken mit guter Qualität und wenig Schädlingen. Gruß
     
    Bokashi ist ja die eine Sache, die ich schon mache. Wie handhabe ich aber die EM beim "normalen" Kompost, einfach etwas EM, Urgesteinsmehl und Pflanzenkohle über die frischen Pflanzenabfälle drüber und weiter schichten :unsure:
     
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