Tja Tonochen,
so ist das Leben. Ich hatte auch schon ein paar Mal eine Richtung eingeschlagen und dann hat jemand ganz was anderes daraus gemacht.
Ist aber doch kein Problem, Bernd konnte sich ja nicht entsinnen, ob er seine Bombe, die schon ewig installiert war, gezündet hat. Bleibt also dabei, dass Moderzahn sich mit seinem Giftlabor selbst in die Luft gejagt hat.
ICH werde jetzt auf jeden Fall erst mal den Bernd um die Ecke bringen.
Himmel noch mal, warum war ihm auf einmal so schlecht? Bernd schleppte sich, mehr als das er ging, nach Hause. Wie nicht anders erwartet lag die Greisheimerin noch immer, mit ihrem friedlichen Lächeln, schlafend im Bett. Bernd brach nun auf einmal der kalte Schweiß aus, was war nur mit ihm los? Er bekam auf einmal Knie, die an Wackelpuddeling erinnerten und ehe sie ihm vollständig den Dienst versagten, ließ er sich ins Bett sinken. Seine Gesichtsfarbe hatte derweil den Farbton von Galle angenommen, dies sah er aber nicht mehr, weil er die Besinnung verlor.
Eine Stunde später erwachte Gerda Greisheimerin, sie streckte ihre alten Glieder und sah sich noch liegend um, war es also doch nicht nur ein schöner Traum gewesen, sie hatte tatsächlich auf ihre alten Tage noch das Glück gehabt, ihre lang gehütete Tugend über Bord werfen zu dürfen; nun wusste sie endlich, von was die anderen immer sprachen und sie würde von nun an mitreden können.
Liebevoll blickte sie zur Seite und es traf sie fast der Schlag! Bernd lag reglos in seinem Bett und seine Haut hatte eine unnatürlich grüne Farbe, der Greisheimerin kam unwillkürlich der Grinch in den Sinn.
Du lieber Himmel, was hatte sie mit dem armen Mann gemacht!? Das Letzte, an das sie sich erinnern konnte, war, dass er zufrieden brummend eingeschlafen war. Sie rüttelte ihn, aber er bewegte sich nicht, außerdem fühlte er sich klamm an, in den Mundwinkeln hatte er feinen grünlichen Schaum.
Sie erschrak! Also das hatte sie nicht gewollt!
Sie sprang aus dem Bett, was sollte sie nun tun? Sie suchte ihre Sachen zusammen, konnte aber in ihrer Panik nicht alles finden. Das war ihr aber egal, bekleidet mit ihrer bunten Kittelschürze, einem der neuen langen Stiefel und einem Golfsocken, der den Zehen Luft zum Atmen ließ, flüchtete sie aus dem Haus.
Auf der Straße blickte sie sich um, nein da war niemand, der sie beobachtete, also schlich sie in leicht gebückter Haltung, wie ein Dieb in der Nacht, nach Haus, sollte sie gefragt werden, sie war nie im Haus von Bernd gewesen …
Dackelsche zu ganz früher Stunde ...