Für dieses Jahr bist du zu spät dran, aber für nächstes Jahr könnten Deine beiden Pflänzchen klar vom Vorteil sein, sofern du sie gut durch den Winter bekommen und Geilwuchs vermeiden könntest. Denn Physalis sind ziemlich lahmarschig im Wuchs. Es vergeht viel Zeit zwischen Keimung und Ernte. Ein Zeitvorteil würde da schon gut tun.
Geilwuchs ist immer das Ergebnis von Lichtmangel. Aber auch der Faktor Temperatur spielt eine entscheidente Rolle. Denn um so wärmer es ist, um so schneller möchte eine Pflanze wachsen und fordert entsprechend mehr Licht. Steht nicht ausreichend Licht zur Verfügung, strecken sich Deine Pflanzen in die Höhe, auf der Suche nach mehr Licht. Dabei holen sie ihre letzten Reserven aus sich heraus, unternimmt man nichts dagegen, verausgaben sich die Pflanzen irgendwann und gehen kaputt.
Ich würde daher überlegen, ob du ihnen bessere Bedingungen schaffen kannst. Hellstmöglich. Muss dabei nicht zwingend Südseite sein. Wachsen manchmal an Ost- oder Westseite besser. Und dann möglichst kühl. Dann kommen sie auch mit mäßig Licht zurecht, gerade im Winter. Sie werden dann auch entsprechend langsameres Wachstum an den Tag legen. Dafür aber äußerst gedrungenes (das ist das Gegenteil von Geilwuchs) und gesundes Wachstum. Außerdem sollen sie ja noch nicht im Haus losgehen wie 'ne Rakete. Ich glaube große Physalis-Büsche im Winter auf der Fensterbank wären dann doch auch nicht so angenehm...
Solltest du einen Platz gefunden haben, wo du denkst dass es klappen könnte, dann würde ich die beiden Pflänzlein aus der Erde holen. Ich würde beiden Pflanzen jeweils einen eigenen Topf spendieren, damit sie sich nicht gegenseitig behindern. Dann verwendest du gute Erde (welche Erde hast du bisher verwendet?, sieht bissl, na-ja aus) und pflanzt die blanken Wurzeln in die frische Erde. Beim Pflanzen guckst du, dass auch der lange Stiel der Pflänzchen mit unter die Erde verschwindet. Also richtig tief reinpflanzen. Sodass zwischen Erde und den ersten Blättchen nur noch 1 cm Abstand sind. Diese Methode stabilisiert den schwachen Stiel. An dem Stück Stiel, welcher sich nun unter der Erde befindet, werden sich Wurzeln bilden. Töpfe immer so weit wie möglich mit Erde befüllen, damit der Topfrand möglichst wenig Schatten werfen kann (das regt sonst ebenfalls den Geilwuchs an).
Gedüngt wird dann erst einmal garnicht. Denn die jungen Pflanzen können sehr allergisch mit Wurzelverbrennungen reagieren. Außerdem fördert es Geilwuchs. Eine gute Erde enthält sowieso ein gutes Startkapital an Nährstoffen. Später kann man dann vorsichtig düngen, aber nicht zuviel, sonst droht Überdüngung. Denn der Nährstoffverbrauch ist natürlich immer vom Licht- und Wärmeangebot abhängig.
Könnte klappen...
Grüßle, Michi