Ich habe neulich aus Versehen (beim Warten an der Kasse im Baumarkt; dort stehen die Gartenbücher wie Süßigkeiten für Kinder im Supermarkt) das Buch von Maria von Thun gekauft. Bei näherer Lektüre zu Hause empfand ich es - zumindest in Teilen - auch als ziemlichen Hokuspokus. Die Anleitung zur Herstellung von homöopatischen D8-Potenzen gegen Schnecken, Ungeziefer und Unkraut hat mich ziemlich erheitert - und nein, das hat mit Wissenschaft wirklich nichts zu tun.
Wissenschaft ist meiner Meinung nach nicht, dass ich eine These habe und in meinem Garten nach Beweisen suche, die diese untermauern (z.B. große und kleine Möhren bei der Aussaat an bestimmten Tagen), sondern dass ich eine Fragestellung ergebnisoffen und nachvollziehbar untersuche, meine Methoden erläutere und die erzielten Ergebnisse unter Einbeziehung aller Parameter (Temperaturen, Boden, Niederschlag, Schädlingsbefall) auswerte.
Konkret habe ich die sogenannten "Aussaattage" mal mit meinem Gartentagebuch abgeglichen. Erstaunlicherweise hatte ich die besten Ergebnisse genau zu Tagen, die an denen ich laut Buch überhaupt nicht hätte aussäen sollen.
Grundsätzlich kann ich mir schon vorstellen, dass der Mond einen Einfluss auf das Pflanzenwachstum hat, wie z. B. auch auf Ebbe und Flut und manches mehr. Der ganze astrologische Hintergrund ist aber nicht so meins.