Minirasen in Südtirol total kaputt, bitte um Hilfe

Steff80

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Hallo liebe Forenmitglieder, wir sind eine 4-köpfige Familie aus Meran (Südtirol) und besitzen einen Minirasen (ca. 20qm) vor unserer Terasse, der nur noch schlimm aussieht und bei Gästen auch nicht gerade einen guten Eindruck hinterlässt. Letztes Jahr im April haben wir ihn noch um 200 Euro neu verlegen lassen, weil schon der alte Rasen nix taugte (oder unsere Pflege nix getaugt hat, je nach Einschätzung ;)). Anfangs sah er noch wunderbar aus, aber nach und nach, wohl auch wegen dem ständigen Regen letztes Jahr, wurde er immer hässlicher. Auch sind uns gelbe Flecken aufgefallen, die immer auftraten wenn mal länger die Sonne schien. Wir haben dann gemeint das könnten Katzen sein, die Nachts reinklettern und ihr Geschäft erledigen. Nun sieht das Ganze so aus wie auf den beiliegenden Fotos, fast nur noch Erde (ob das Wasser nicht leicht abrinnen kann wegen den darunter liegenden Garagen vom Wohnhaus?). Den Rasen haben wir im Frühjahr und Herbst mit einem Langzeitdünger von Wolf gedüngt und sonst wöchentlich einmal mit einem Hand-Spindelmäher vom Baumarkt gemäht.
Nun hätte ich einige Fragen. Da auch schon erste Moosflecken zu sehen sind, ist der Rasen komplett übersäuert und hängt es vielleicht mit den Solitärthujas zusammen, die ich vor dem Rasen stehen hab? Wenn ja, wie und wann kann ich dem Entgegenwirken? Warum picken die Vögel den Rasen kaputt, ist das normal?
Und als letzte Frage: was für günstige Alternativen (müssen sparen, das Wohnen ist hier in Südtirol schon zu teuer, selbst unsere Miniwohnung ist sauteuer!) zum Rasen könnten wir in Betracht ziehen, da es sich ja nur um 20 gm handelt? Schon im Voraus vielen Dank für die Antworten an einen Rasen-Laien aus dem schönen Südtirol :) IMAG1605.jpgIMAG1606.jpg
 
  • Rasenmaster

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    Minirasen in Südtirol - alles außer Rasen...

    Hallo Steff80,

    wer kennt es nicht, das vielzitierte Sprichwort: „...und irgendwann wächst dann Gras über die ganze Sache.“ – Gras schon, aber leider kein Rasen. Eine ansprechende Grünfläche gehört mit zu den pflege- und kostenintensivsten Flächen im Garten. Und es benötigt einen dafür gut geeigneten Standort.

    Letztes Jahr im April haben wir ihn noch um 200 Euro neu verlegen lassen…Den Rasen haben wir im Frühjahr und Herbst mit einem Langzeitdünger von Wolf gedüngt und sonst wöchentlich einmal mit einem Hand-Spindelmäher vom Baumarkt gemäht.



    Gut, an Pflege und Kosten hat es hier in diesem Falle nicht gemangelt. Bleibt also die Problematik des Standortes. Obwohl die beigefügten Fotos nur ausschnittsweise die Fläche erfassen, lässt sich hier einschätzen, dass dieser Ort für vielleicht alles andere geeignet ist, aber nicht für Rasen.

    ...hängt es vielleicht mit den Solitärthujas zusammen, die ich vor dem Rasen stehen hab?



    Thujas sind dafür bekannt – auch im solitären Verband angelegt – dass sie keine anderen Pflanzen neben sich dulden. Wo Thujas wachsen, wächst nichts mehr. Sind Nährstoffe und vor allem Licht knapp bemessen, hat es der Rasen schwer, besonders dann, wenn die Fläche vielleicht noch in nördlicher oder östlicher Ausrichtung liegt.

    Da auch schon erste Moosflecken zu sehen sind,…



    Wieder ein sicheres Zeichen für einen Nährstoffmangel. Eine Langzeitdüngung im Frühjahr und Herbst, besonders bei einem Sommer mit starken Regenfällen, reicht nicht.

    ...ob das Wasser nicht leicht abrinnen kann wegen den darunter liegenden Garagen vom Wohnhaus?



    Sicherlich ist die natürliche Drainage bei starken Regenfällen im Sommer in die tieferen Bodenschichten durch die darunterliegende Garage gestört. Das kann auch das weitere Phänomen erklären:

    ...aber nach und nach, wohl auch wegen dem ständigen Regen letztes Jahr, wurde er immer hässlicher. Auch sind uns gelbe Flecken aufgefallen, die immer auftraten wenn mal länger die Sonne schien.



    Nun, es zwar sind keine Fotos von den gelben Rasenflecken beigefügt, aber Katzen sind hier nicht die Übeltäter. Denn Katzen produzieren scharf begrenzte, bis zu 10 cm im Durchmesser breite, gelbe Flecken, in denen im Grunde nichts mehr wächst. Ich habe beobachtet, dass Nachbars Katze gern eine perfekt flauschige Grasnabe für ihr Geschäft bevorzugen. Wer einen schlechten Rasen hat, hat auch keine Katzen-Pipi-Probleme.

    Ein Grund für die Gelbverfärbung des Rasen kann eine andere Ursache haben. Tritt diese Verfärbung hauptsächlich im warmen Sommer und nach starken Regenfällen auf, dann könnte es sich hier um die Sommerfusariose (Fusarium culmorum) handeln. Eine Pilzerkrankung, die in heißen Sommermonaten zu beobachten ist, besonders dann, wenn es dazu noch stark regnet. Diese gelben Flecken verschwindet mit einer speziell betonten Zusatzdüngung (N-haltig) und dem Wechsel der Jahreszeit von selbst. – Das führt somit wieder zurück zu der oben genannten Problematik: eine nicht ausreichende natürlich Drainage des Regenwassers.

    Was ist also die Empfehlung?
    Ehrliche Antwort: Kein Rasen! Besonders dann, wenn er


    ...vor unserer Terasse, der nur noch schlimm aussieht und bei Gästen auch nicht gerade einen guten Eindruck hinterlässt.

    Das spart viel vergebene Liebesmüh und macht seinen Besitzer und die Gäste nicht glücklich.

    Was für günstige Alternativen (müssen sparen, das Wohnen ist hier in Südtirol schon zu teuer, selbst unsere Miniwohnung ist sauteuer!) zum Rasen könnten wir in Betracht ziehen, da es sich ja nur um 20 gm handelt?

    Gut, dann einfach umziehen, in Regionen, wo es nicht so teuer ist. – Okay, kleiner Scherz.

    Muss es in jedem Fall Rasen sein, dann einfach Kunstrasen auf die Fläche verlegen. Den gibt es schon ab 7 Euro pro qm. Kann es etwas auch anderes sein, dann hier mal im Forum explizit danach fragen. Da gibt es etliche Experten, die passende Alternativen aufzeigen können. – Ich kann nur Rasen...

    Muss es in jedem Fall wieder natürlicher Rasen sein, dann den gesamten Boden oberhalb der Tiefgarage mit einem ca. 40%igen Anteil Sand tauschen (verbessert die Drainage), einen hochwertigen Schattenrasensamen aussäen und eine konsequente Düngerstrategie umsetzen. Dann gibt es vielleicht eine Chance auf ein halbwegs ansprechendes Grün. Toi,Toi, Toi!


    Gruß der Rasenmaster
     
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    Steff80

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    Vielen Dank für die ausführliche Antwort Rasenmaster. Ich bin derzeit echt am Überlegen, ob ich dieses Jahr nochmal mit Schattenrasen probier und falls nix hilft ich spätestens nächstes Jahr die Thujas rausnehme und eine WPC-Terasse statt dem Rasen einbaue. Weil ich denk dass vielleicht der Kunstrasen auch gleich mal verwittert aussieht bei dem feuchten Boden.
     
  • Wuudi

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    Also am Wohnort kann es nicht liegen, ich wohn in der gleichen Stadt und mein Rasen sieht noch prächtig aus ;)

    Aber ja heuer war ein schrecklicher Sommer und auch ein Kollegen von mir, der einen sehr schattigen Rasen hat, hats extrem erwuschen und sein Rasen sieht heuer im Winter schrecklich aus.
     
  • Johana

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    Hallo, versuche es dieses Jahr, vergiss doch nicht, was Rasenmaster schrieb – der Boden ist wichtig – 40 % Sand und das Wasser darf im Rasen nie stehen bleiben.

    [FONT=&quot]Obwohl der Rasen genug Ernährung und Bewässrung brauch, ist es kein Sumpf.[/FONT]
    Viel Erfolg.
    Johana
     

    Steff80

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    Danke für die Antworten, liegt wohl auch am eher schattigen Rasen und an den Thujas. Werds diesen Frühling mal ausprobieren. Grüße an Wuudi :)
     
  • billymoppel

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    schmeiß die thujen raus. die sind doch auch gnadenlos häßlich. sorry
    du wohnst in einer gegend mit mildem klima, wo so viel wachsen kann, was schön ist und freundlich.
    und wenn darunter garagen sins, werden die flach wurzeln und alles kontaminieren, was je auf der freien fläche sein wird.
    so richtig tief mutterboden braucht rasen eigentlich nicht - ich habe eine sehr altes grundstück, dass schon im mittelalter terrassiert wurde - ich hab auch nur 25cm erde und drunter rieisge steine und schutt. und sehr dichtes grün, auch wenn ich das nicht rasen im klassischem sinn nennen würde.
    mein boden ist ziemlich lehmhaltig - also nicht besonders durchlässig und der untergrund ist es auch nicht und in den anfangszeiten (die mauer ist schöner mittlerweile :D), aus denen das foto stammt, war es auch sehr schattig. (heute ist ein nebengebäude beim nachbarn abgerissen und eine große birke - ohne mein zutun :D - eingegangen). die ersten zwei jahre waren schwer, aber ich hab konsequent schattenrasen gesät und nachgesät und nachgesät und nachgesät....ich dünge 3-4x im jahr und mähe einmal die woche auf 4,5cm (wie gesagt, klassischen rasen brauch ich nicht - ich bin gern mit nackten füßen draußen und mag das gefühl längeren grases). meine grasnarbe ist so dicht, dass da kein unkraut wächst und noch nicht mal gänseblümchen und will ich da ein loch rein machen, brauch ich sprengstoff
     

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    Rasendoktor

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    H - BS Nieders.
    Rasen auf Garagendächern dauerhaft grün zu halten ist höchste Gärtnerkunst.
    25 cm guter Mutterboden ist schon erforderlich. Lehm und Humusreich. Sand speichert kein Wasser!
    40% Sandanteil sind meiner Meinung nach deutlich zu hoch. Wenn ich dein Bild richtig interpretiere hast Du davon jetzt schon zuviel. Staunässe erträgt der Rasen länger als eine Woche ohne Schaden. Kommt fast nie auf Dächern vor. Hier könnte höchstens ein verstopfter Regenablauf für solch eine Kalamität sorgen.

    Die Gefahr kommt von der anderen Seite - von unten.
    Bei 25 Grad Lufttemperatur in der Garage im Sommer haben natürlich auch die Wurzeln von unten diese Wärme zu ertragen-stark erhöhte Verdunstung des Erdbeetes, die so schon bei 5-6 l/m2 liegt erhöht sich auf vielleicht 10-15 l/m2.Wenn dann noch sehr stark wasserzehrende Pflanzen wie Tuja neben der Fläche stehen mit Wurzeln unter dem Rasen wird die Sache extrem kritisch.
    Regelmäßig Wasser und erhöhte Langzeitdüngung sind erforderlich.
    Je trockener der Boden umso höher muß die Düngerkonzentration in dem bisschen Wasser sein ,das die Planzen dem Boden noch entringen können.
     
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