In Berlin braucht man kein E-Bike (sofern man nicht evtl. eine körperliche Behinderung hat), hier ist alles so flach, dass man sich nicht wirklich anstrengen muss. Vom Rand der Stadt bis in die Mitte zieht es sich jedoch. Da ist man je nach Fitness und wie weit am Rand durchaus auch ein bis drei Stunden je Strecke unterwegs. Und die Stunde ist "nicht ganz am Rand" und "sehr fit".
Mit dem Auto in Berlin - klar, wenn man jeden Tag im Stau stehen will, kann man das natürlich machen. Da ist man mit der Bahn - sofern angeschlossen - aber definitiv schneller von draußen im Kern. Deutlich schneller. Mal ganz abgesehen von so Geschichten wir Parkplätzen. Hier gibt es ja so Leihautogeschichten, Car to go z. B. Da kann man schauen, wo das nächste freie Fahrzeug steht und dann geht man dort hin, fährt damit und stellt es einfach ab, wenn man am Ziel ist. Das ist eine tolle Sache, nur gilt das halt lediglich im Kern der Stadt, so knapp bis außerhalb des Ringbahnbereichs, falls das jemandem was sagt. Berlin ist aber deutlich größer, d. h. wenn man da am Rand wohnt: Pustekuchen.
Ich danke für die junge Einschätzung, Lauren. :- ) Na, gar so viel älter bin ich ja auch noch nicht, Ende des Monats werde ich 44, und auch wenn die Rente natürlich noch nicht ansteht, so sind Kinder aber halt kein Thema mehr. Wir merken nur beide, dass wir langsam weniger vertragen. Früher die Nächte durchgemacht und heute um 22 Uhr ins Bett fallen - so ungefähr.
Tja, die Wohnungsbesichtigung fand statt und was soll ich sagen: Ein schön großer Balkon, größer als der aktuelle, von dort geht's hoch auf den sehr großen und wirklich tollen Dachbalkon. Da könnte ich Unmengen anbauen, Bäume ohne Ende hinstellen, einen Grill, eine große Sitzecke und es wäre immer noch Platz. Dann gibt es einen großen Raum mit offener Küche, also Küche und Wohnzimmer und dazwischen jede Menge Platz für einen großen Esstisch (ein Wunsch von mir, aber in einer normalen Küche natürlich nicht umsetzbar). Einen Kamin könnte man hineinstellen, den Abzug dafür gibt es. Und dann viele, viele große, bodenlange Fenster, was alles hell und freundlich macht. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wären wir dort auch gut angebunden: direkt vor der Haustür eine Straßenbahnhaltestelle, die in beide Richtungen S-Bahnen erreicht, die in die Stadt führen. Diese Stationen wären auch zu Fuß erreichbar, 15 Minuten so ungefähr. Und für meinen Freund wäre es zwar ein längerer Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad, schätzungsweise eine Stunde je Strecke (aktuell hat er 20 Minuten), das wäre noch ok gewesen, mal abgesehen davon, dass es da auch Kombimöglichkeiten gegeben hätte, ein Teil mit der Bahn, ein Teil mit dem Rad, so in der Art.
Also an sich eine wirklich tolle Wohnung. Aber. (Das wäre ja auch zu einfach gewesen.) Mal abgesehen davon, dass die Straße vor dem Haus recht viel Durchgangsverkehr hatte - selbst um 20 Uhr abends noch - was ich doch unangenehm fand, so hätten wir schlicht unsere Möbel nicht vernünftig reinbekommen. Für Fans des großen Fernsehers mit entsprechend großer Sofaecke davor: perfekt. Für Leute, die nicht mal einen Fernseher, dafür aber jede Menge Bücherregale besitzen: Keine Chance. Dafür gab es schlicht nicht genug freie Wände bzw. zu viele Fenster. Und das Schlafzimmer war einfach zu klein, dort hätten wir unsere Schränke und das Bett einfach nicht vernünftig reinbekommen. Und wenn man dann anfängt zu überlegen, wie man das stückeln könnte (und ein Teil des Wohnzimmers und Schlafzimmers im Arbeitszimmer und Flur landet, während ein Teil des Arbeitszimmers dann im Schlafzimmer und..), dann läuft es ja bereits falsch. Entsprechend haben wir, wenn auch schweren Herzens nein gesagt. Adé große Dachterasse. *schnief*