Hybridsorte Sandorange - woher, wie weitervermehren?

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mandarinchen

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07. Sep. 2011
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Hallo zusammen,

rote und gelbe Tomaten sind ja in unzähligen Formen und Sorten vorhanden. Ich hätte nun gerne auch eine orange und bin auf die Sorte "Santorange" gestoßen.
Problem: Ist eine Hybridsorte.

Ich habe mir vor zwei Wochen eine Packung im Supermarkt gekauft und voller Freude die Samen rausgeholt. Aber ich glaube, das dürfte ja mehr oder weniger umsonst gewesen sein, weil das eine Hybridsorte ist.
Was heißt das eigentlich konkret? Die Samen keimen ja trotzdem. Dann habe ich Pflanzen, die aussehen wie die Elternteile und welche die wie die Santorange aussehen??
Wenn da tatsächlich Santorangen dabei sind und ich davon wieder Samen nehme - kommen dann da vermutlich wieder andere Sorten auch raus?

Hmm es gibt von einer Firma Samen von der Santorange. Wie geht denn das? Sind da dann auch andere Sorten dabei??? Bzw. wenn ich diesen Samen kaufe und daraus Pflanzen werden - kann man dann davon den Samen verwenden?

Ich hätte wie gesagt so gern eine orange kleine Tomate. Kann mir jemand vielleicht eine Alternativ-Sorte nennen? Die Santorange schaut so appetitlich aus, aber hier in Österreich kriege ich einfach keine Pflanzen und auch im Internet bin ich leider nicht wirklich fündig geworden.
 
    • Ich finde, du bist reichlich spät dran mit aussäen. Vielleicht kommen noch die Fachleute, aber ich glaube nicht, dass das noch groß was wird.
    Aus den Samen wirst du normalerweise deine gewünschten orangenen Tomaten bekommen. Die Samen davon können alles Mögliche ergeben. Die fallen in die Ahnen zurück. Und es kommt auch darauf an, mit was sie bestäubt wurden.
     
    • Die Sorte Santorange hatte ich auch schon 3 Jahre lang. Die sind extrem lecker. Der Nachteil ist halt das man jedes Jahr neue Samen kaufen muss- da Hybride.

    Dieses Jahr sind die komischerweise nicht gekeimt. Das war die letzten Jahre nie ein Problem. Ich glaube aber das es eher am Giesswasser lag. Hab ezu spät gemerkt das der Regenwasserbottich, bzw die Füllung gestunken hat wie Gülle.
    Aber das lenkt heir vom Thema ab.

    Die Sorte Santorange kann ich vom Geschmack und Ertrag echt empfehlen. Das war die Lieblingsnachtomate der Kiddies.

    Gruß
    Werner
     
    • Hallo,

    danke für eure Antworten.

    Ja, ich weiß, dass ich mit dem Säen spät dran bin. Ich hätte ja Samen für nächstes Jahr aufgehoben und dieses Jahr einfach mal versucht - wird's was, ist gut, wenn nicht, auch egal.
    Auf den verlinkten Shop bin ich auch schon gestoßen, allerdings müsste ich da 22 Euro Versandkosten zahlen. Das ist nun doch etwas viel. Vor allem, weil ich die ja dann erst nicht weitervermehren kann.
    Eines verstehe ich aber nicht so ganz: Wie können dann diverse Anbieter Samen von der Santorange anbieten? Die müssen dann ja auch von einer F1 Hybride sein??

    Zu den Stecklingen: Äh, mal eine ganz blöde Frage: Wie funktioniert denn das? Also dass man da einen Trieb von der Mutterpflanze wegnimmt ist mir schon klar, aber das kann ich dann ja nur im Sommer machen - wie bring ich denn die Stecklinge weiter bis ins nächste Frühjahr???

    Und dann habe ich noch eine Frage:
    Ich habe heuer erstmals Tomaten am Balkon. Der Balkon ist südseitig, was an sich ja nicht schlecht ist, aber bedingt durch das Dach kommt die Sonne nicht bis zur Hauswand, wo die Töpfe stehen. Jetzt frage ich mich, ob ich die weiter vor rücken soll. Dann kann es aber passieren, dass sie bei einem Gewitter/Regen nass werden. Immer bin ich nicht daheim, dass ich sie dann zurückschieben könnte. ;)
     
    • mandarinchen schrieb:
    Dann habe ich Pflanzen, die aussehen wie die Elternteile und welche die wie die Santorange aussehen??
    Wenn da tatsächlich Santorangen dabei sind und ich davon wieder Samen nehme - kommen dann da vermutlich wieder andere Sorten auch raus?
    Zum Vergrößern anklicken....
    Nein, da sind keine 100%igen Santorangen bei. Es sind F2 dabei, die zumindest so aussehen; aber diese F2 Pflanzen haben nicht alle Eigenschaften der F1 Pflanzen.
    mandarinchen schrieb:
    Eines verstehe ich aber nicht so ganz: Wie können dann diverse Anbieter Samen von der Santorange anbieten? Die müssen dann ja auch von einer F1 Hybride sein??
    Zum Vergrößern anklicken....
    Nein, denn der Züchter (de ruiter seeds, gehört zu Monsanto) besitzt die relativ stabilen Original-Elternsorten. Die Papa-Sorte bestäubt die Mamasorte und in der Mamafrucht sind dann die F1 Samen (=Embryonen) drin. Diese Samen verkauft der Züchter dann.

    1) Lies den kurzen Abschnitt, dann guck dir das Gesicht an:
    http://de.wikipedia.org/wiki/David_Alaba#Leben
    2) Dann überfliege den Artikel:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenzüchtung#Hybridz.C3.BCchtung
    3) Lies dir die Mendelschen Regeln durch und überlege ein bisschen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Mendelsche_Regeln
    mandarinchen schrieb:
    Zu den Stecklingen: Äh, mal eine ganz blöde Frage: Wie funktioniert denn das? Also dass man da einen Trieb von der Mutterpflanze wegnimmt ist mir schon klar, aber das kann ich dann ja nur im Sommer machen - wie bring ich denn die Stecklinge weiter bis ins nächste Frühjahr???
    Zum Vergrößern anklicken....
    Man macht den Steckling im Spätherbst und überwintert diesen auf der Fensterbank. Dafür ist sehr sandige Erde empfehlenswert, um die Gefahr von starker Nässe und Wurzelfäule zu mindern. Im Frühjahr hat dieser schon viele Geiztriebe, aus denen man dann die Tomaten-Pflanzen zieht. Das sind dann natürlich alles Klone, sodass man den Herbst-Steckling (oder mehrere) nur von einer Pflanzen schneiden sollte, die alle Erwartungen vollstens erfüllt hat.
     
    Danke tihei, ich glaub, jetzt habe ich es geschnallt. ;)

    Interessant, das mit den Stecklingen. Werden die aber in der Wohnung nicht zu schnell zu groß?
    Meine gekauften Jungpflanzen waren nur drei Wochen im Haus, weil es noch zu kalt war. Die sind extrem gewachsen in der Zeit.

    Is ja irre - ich schau grad einen Katalog durch. Es gibt auch pinke Tomaten?! Sehen furchtbar aus...aber irgendwie auch wieder reizvoll. ;)
     
    Na-ja, die Überwinterung sollte möglichst kühl passieren. Das fährt den Motor der Pflanze runter und sie wächst nur sehr langsam. Genau richtig, dass man im Frühjahr frische Stecklinge gewinnen kann.

    Santorange ist eine sehr schöne Hybridsorte. Ich baue sie auch immer wieder gerne an. Vor Jahren habe ich im Garten einer befreundeten Gärtnerin eine Tomate kennengelernt, die hat mich in vielen Eigenschaften an die Santorange errinnert. Sie war sehr lecker. Und hörte auf den Namen Fredi. Das könnte evtl. ein guter Ersatz für die Santorange sein. Ich sollte mal Samen organisieren...

    Etwas in die Richtung geht auch die Sorte Blush:

    http://t.tatianastomatobase.com/wiki/Blush

    Blush ist aber zusätzlich rot angehaucht.

    Im Anbau hab ich auch Justyna - in Europa noch nicht erhältlich:

    http://t.tatianastomatobase.com/wiki/Justyna

    Ansonsten gibt es auch orange, runde Tomaten.

    Zu den pinken Tomaten: Das ist im Prinzip garnicht so spektakulär. Rote und pinke Tomaten sind sich sehr ähnlich. Bei roten Tomaten ist die Fruchthaut (Epidermis) gelb, die Frucht wirkt rot. Und bei pinken Tomaten ist die Fruchthaut durchsichtig, die Tomaten wirken pink. Das ist der ganze Trick.

    Und der Unterschied ist auch minimaler als man es oft auf den Fotos sieht. Manch einer war schon enttäuscht, weil seine pinke Tomaten im eigenen Garten viel roter aussahen. Aber das ist normal. Das kommt meist erst so richtig zum Sehen, auf dem Foto, wenn man den Blitz verwendet.

    Beispiel:

    http://t.tatianastomatobase.com/wiki/Brandywine

    Gleiche Sorte, einmal wirkt die Frucht rot, einmal pink...

    Grüßle, Michi
     
    Ein Schelm, wer... ;)

    Edit... @mandarinchen:
    Man sollte über den Winter sehr sparsam düngen, dann wachsen die Pflanzen auch nicht so stark.
     
    • Pepino schrieb:
    Ich finde, du bist reichlich spät dran mit aussäen. Vielleicht kommen noch die Fachleute, aber ich glaube nicht, dass das noch groß was wird.
    Aus den Samen wirst du normalerweise deine gewünschten orangenen Tomaten bekommen. Die Samen davon können alles Mögliche ergeben. Die fallen in die Ahnen zurück. Und es kommt auch darauf an, mit was sie bestäubt wurden.
    Zum Vergrößern anklicken....


    Das ist eher unwahrscheinlich, dass bei der Nachzucht einer F1-Hybriden wieder exakt die Kreuzungseltern entstehen. Theoretisch sind so ziemlich alle Kreuzungsmöglichkeiten, die sich aus der Heterogenität des Genoms der Eltern ergeben, denkbar.

    Der kommerzielle Nachbau von Hybriden ist zwar verboten, aber natürlich kann man den aus einer Hybridtomate gewonnenen Samen weitervermehren, in der Hoffnung, dass man so die eine oder andere interessante Pflanze erhält, die man dann für den Eigenbedarf als Linie nachbauen kann.

    Das aus einer Hybride gezogene Saatgut bringt natürlich höchst unterschiedliche Pflanzen hervor und der Heterosiseffekt geht natürlich auch flöten, und wahrscheinlich sind die meisten Abkömmlinge einfach nur reif für die Tonne, aber wer Spaß daran hat, selbst ein bisschen zu züchten - warum nicht!
     
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