Resistenz, also "weniger anfällig" bedeutet, das die Pflanze bei ausreichend hohem Befallsdruck (Vulgo: unter Scheißbedingungen) die Krankheit durchaus bekommen kann. Die Infektion verläuft nur langsamer und ggf. schwächer als bei einer Pflanze, die eine stärkere Anfälligkeit aufweist.
Unter dem ersten Link steht sehr passend, das die "Resistenz ... über die Anfälligkeit [...] beurteilt" wird.
Das darf man nicht mit Immunität verwechseln, wo die Abpacker auf Irrtümer hoffen.
Til, im ersten Link steht wortwörtlich:
Die
Resistenz ist definiert als grundsätzliche
Befähigung einer Pflanze, den
Befall mit Schadenserregern abzuwehren. (Aust et. al. 1991).
Demgegenüber ist die
Toleranz die
Fähigkeit einer Pflanze, einen
Schaderregerbefall ohne größere Einbuße an Leistungsfähigkeit bei gleicher Belastungsintensität
zu überstehen als eine sensible Pflanze.
Soweit gibt es m. E. keinerlei Unklarheiten. Das ist genau das, was ich geschrieben hatte.
Jetzt kommt dein Zitat:
Die Resistenz wird über die Anfälligkeit und die Toleranz über die Höhe von Ertragsverlusten beurteilt.
Das, was du zitiert hast, bedeutet in diesem Kontext insofern etwas anderes:
Die Resistenz gibt aufschluss darüber, wie anfällig eine Sorte/Pflanze für eine Erkrankung ist.
Und Resistenz gegen xy bedeutet demzufolge --> ist nicht anfällig/wird nicht befallen.
Die Toleranz hingegen gibt Aufschluss darüber, wie gut ein Befall toleriert wird, ohne dass es zu großen Ertragseinbußen kommt.
Hier gibt es m. E absolut keine Unklarheiten, es sei denn Abpacker behaupten, eine Pflanze, die eigentlich
nur tolerant ist, sei resistent gegen eine Erkrankung!
(Das scheint aber durchaus des öfteren vorzukommen)
Oder eine andere, völlig banale Möglichkeit: Die Samenabpacker sind keine Akademiker und schlampern mit den Fachbegriffen und verwenden den Begriff "resistent" inflationär, weil er so marktig klingt.