Fassadenbegrünung-Erfahrungen-Auswirkungen

ChrisChris

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Guten Morgen,
ich habe ja vor einigen Monaten ein altes Haus gekauft (BJ um 1900) und bin z.Z. in den Überlegungen zur Außengestaltung.
Habe jetzt etwas herumgegoogelt hinsichtlich einer Fassadenbegrünung. Mir gefallen begrünte Häuser immer sehr gut, weiss nur nicht, ob es auch etwas für mein Haus ist.
Das Mauerwerk ist verputzter Backstein. Der Putz weist an einigen STellen kleinere Risse auf, ich bin mir nicht sicher, ob diese z.B. durch eine Begrünung weiter aufgeweitet würden.
Wie Pflegeintensiv sind solche Fassaden, gibt es Möglichkeiten genauer "Berechnung" hinsichtlich der Pflanzen die zu verwenden sind, Wuchskraft im Verhältnis zur Hausgröße. Wieviele Pflanzen, wo positioniert.
Habe bisher in meiner Umgebung niemanden finden können, der sich damit auskennt.

Vielleicht hat jemand Lust mir seine Erfahrungen mitzuteilen, würde mich sehr freuen.
 
  • biotekt

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    Wie Pflegeintensiv sind solche Fassaden, gibt es Möglichkeiten genauer "Berechnung" hinsichtlich der Pflanzen die zu verwenden sind, Wuchskraft im Verhältnis zur Hausgröße. Wieviele Pflanzen, wo positioniert.
    Habe bisher in meiner Umgebung niemanden finden können, der sich damit auskennt.

    Vielleicht hat jemand Lust mir seine Erfahrungen mitzuteilen, würde mich sehr freuen.

    Hallo ChrisChris,
    Lust hätte ich schon, aber keine Zeit (noch) ein "Buch" zu schreiben - schaffe ja z.Z. noch nicht mal Aktualisierungen meiner Webseite ...

    Deine Fragestellung ist zu allgemein, um in einem Forum Beantwortung zu finden.
    Nimm bitte erst einmal die bekannte Suchmaschine, füttere sie z.B. mit dem Begriff "Fasadenbegrünung" und arbeite die ersten 5 bis 10 Suchergebnisse ab. Danach kannst du auf der Basis objektiver Informationen deine Vorstellungen entwickeln und hier Unterstützung zu enger umrissenen Fragen finden.

    Grüße
    TB
     
  • Lupina

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    Hallo Chris,

    ich weiß ja jetzt nicht, in wie weit Deine Frage noch aktuell ist, berichte Dir aber gerne mal über meine Erfahrungen:

    Also, fassadenbegrünte Häuser sind eine ganz tolle Sache. Mir gehörte mal ein Jahr lang ein altes Bauernhaus, das über und über bewachsen war und zwar auf der Südseite mit wildem Wein und auf der Nordseite mit Efeu.
    Ich fand es herrlich, im Frühjahr brüteten viele Vögel in den Kletterpflanzen und die Jungen begannen beim Anbruch des Tages nach Futter zu schreien. Mir hat das gefallen, ist aber vielleicht nicht jedermanns Sache um 4.00 Uhr in der Früh geweckt zu werden.

    Der wilde Wein machte wenig Probleme, was ich von dem Efeu leider nicht behaupten kann. Es wuchs schneller als ich schauen konnte und musste ständig geschnitten werden.
    Wenn Efeu gut eingewurzelt ist, etwickelt es mit der Zeit immer stärkerwerdene "Arme" und man braucht gutes Werkzeug für den Schnitt. Zu bedenken ist auch, dass man beim Schnitt auf einer Leiter stehen muss.
    Efeu wächst überall ein, wo es hinkommt, in Dachziegel, Mauernischen und natürlich auch in vorgeschädigten Putz. Ist für Dich somit wohl weniger geeignet...

    Du solltest auch bedenken, dass jede Form von Grünbewuchs an der Fassade Spinnen, Insekten, usw. einen guten Lebensraum bietet und dass diese bei Kälteeinbruch gerne mal ins Haus übersiedeln.

    Soviel über meine Erfahrungen; ich hoffe, ich konnte Dir damit helfen.

    Viele Grüße
    Lupina
     
  • ChrisChris

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    Vielen Dank für die Infos und die geschilderten Erfahrungen.
    Das mit den Rissen hat mich eben auch zum Grübeln gebracht, die sollten also vorher gut verschlossen werden.
    Das mit den Tieren die in dem Grundbewuchs leben finde ich eine tolle Sache und ist auch in meinem Fall nichts was mich davon abhalten würde, sondern mit einer der Gründe.
    Ich habe mich jetzt erst einmal an die Anbauten des Hauses herangewagt, die sind alle eingeschossig und damit leichter zu pflegen hinsichtlich des Efeus.
    Für den Rest des Hauses werde ich mich erstmal weiter informieren um dann auch eine "maßgeschneiderte" Lösung für mein Haus zu finden.
     

    Pandora

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    Hallo Chris,

    hier meine Erfahrungen zur Begünung eines alten Hauses.

    Die Umstände waren fast genauso wie bei Dir - bei mir Lehm im Untergeschoß, in der oberen Etage gemauerte Ziegel. Ich habe mich damals für eine "Selbstkletternde und schnell wachsende Jungfernrebe" entschieden.
    Schnellwachsend erschien mir sinnvoll, weil alle Räume in der oberen Etage sonst s...heiß waren und weil sie keine in Spalten eindringende Wurzeln hat, sondern auf der Wand aufliegende Saugnäpfe. Die lassen sich im Notfall auch viel leichter entfernen. Sie sollte sich dann über 2 Hausseiten ausbreiten und die Wände beschatten.

    Soweit der Plan!!

    Selbstkletternde Jungfernrebe – Wikipedia

    Eingepflanzt wurde 1 Pflanze an der Westseite des Hauses.

    Im 1. Jahr: starke Wachstumsschwierigkeiten. Sie ist nur ca. 30 cm gewachsen und ich habe die spindeldürren Ranken sogar mit Klebeband an der Hauswand befestigen müssen. Ich dachte, das wird nie was.

    Im 2. Jahr: ca. 3m gewachsen, bis in die erste Etage und hat auch zahlreiche Nebenäste bekommen, sie breitete sich trichterförmig nach oben aus, genau wie ich es wollte. Ich war begeistert über das Wachstum und den etwas vorhandenen Schatten an den Wänden. Das starke Wachstum kam aber sicherlich auch, weil ich gewässert habe. Denn dort regnete es nicht hin. Eimerchen mit 5 Lieter Düngerwasser wurde im Pflanzengewusel ebenerdig versteckt und 3 Wollefäden sorgten für ständige Durststillung. Und der Durst war in der Sommerhitze gewaltig.

    Im 3. Jahr: Meine Begeisterung ging etwas zurück, denn sie erreichte das Dach und die Südseite. Aber dafür immer mehr Schatten! Schatten!

    Im 4. Jahr: Sehr aufwändiger und pflegeintensiver fast WÖCHENTLICHER Schnitt wurde in der Hauptwachstumsphase nötig. Sonst rankten alle Fenster zu. Die Westseite ist wie von mir gewünscht, fast komplett zugerankt und ein ganzer Teil der Südseite auch. Endlich Schatten und man kann sich auch am Tag mal in der oberen Etage aufhalten und nachts gut schlafen.

    Im 5. Jahr: Wachstum und Schnitt, Wachstum und Schnitt, aber prima Schatten durch die etwas überhängenden Ranken an den Fenstern.

    Im 6. Jahr: Haus verkauft. An einen Junggesellen. Er war total begeistert über die grünen Wände und den so grünen Hof. Ich habe ihm gesagt, daß die schönen grünen Wände sehr, sehr pflegeintensiv sind. Aber ich glaube nicht, daß er mir das so richtig geglaubt hat.
    Keine Ahnung ob und in welchem Zustand mein wilder Wein jetzt ist.

    Aber: hätte ich das Haus nicht verkauft, wäre ich noch immer sehr froh über den Entschluß, gerade DIESEN wilden Wein gepflanzt zu haben. Ich hätte ihn garantiert nicht entfernt.
    Trotz der vielen Schnippelei wird man durch vieles entschädigt.
    Durch das viele Grün war sogar auf dem Hof die Luft besser. Prima Schatten auf den Wänden und besseres Klima im Haus. Und das Haus sah von außen toll aus!!! Im Frühling und Sommer klasse grün und im Herbst genauso rot wie auf dem Bild bei Wikipedia. Die Farbe ist wirklich genauso und nicht etwa übertrieben dargestellt.
    Ungeziefer hatte ich nicht, weder im Sommer noch im Winter. Als einziges waren im zeitigen Sommer wegen den Blüten viele Bienen da.

    Ich kann also viel mehr positives berichten als negatives.

    LG Pandora
     
  • ChrisChris

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    Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht Deiner Erfahrungen, man spürt beim Lesen wie begeistert Du von der Bepflanzung warst.
     
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