Chemische Mittel- wer benutzt sie und warum?

  • Orlaya

    Mitglied
    Registriert
    21. März 2010
    Beiträge
    587
    Ort
    Schwäbische Alb
    Habe ich das behauptet?
    Steht im Titel dieses Threads "Chemische Mittel" oder nicht?
    Sind Insektizide keine chemischen Mittel?:confused:
    ja die "chemischen Mittel" stehen im Titel aber der Artikel wurde dann mit folgenden Worten begonnen
    ich habe immer wieder gemerkt, dass es sehr vehemente Meinungen zum Thema Unkrautvernichtung gibt. Ich verstehe nicht ganz, warum es so extreme Meinungen gibt?!
    und weiterhin sind wir im Rasenforum.
    So habe ich meine ganzen Beiträge in diesem Thread auf "Unkrautvernichtung im Rasen durch chemische Mittel" bezogen. Auf das und auf nichts anderes!

    Gruß
    Orlaya
     
  • Orlaya

    Mitglied
    Registriert
    21. März 2010
    Beiträge
    587
    Ort
    Schwäbische Alb
    Moorschnucke hat es bereits geschrieben,
    nichts verflüchtigt sich!
    das ist aber so nicht wirklich richtig. Nehmen wir zum Beispiel Dicamba, einer der Hauptwirkstoffe der Rasen-Unkrautvernichter (und um die geht es hier!). Das ist im Boden nicht besonders haltbar, hat eine Halbwertszeit von 1-4 Wochen. Aber - und hier lauert also am ehesten die Gefahr - es ist ziemlich stabil im Wasser. Dort wird es überwiegend von Microorganismen abgebaut.
    Auch nochmal so ein Punkt, je besser man informiert ist, desto eher kann man mögliche Risiken verkleinern.

    Das ist mir wiederum zu hoch.
    jo, diesen Eindruck habe ich manchmal. Wenn es um "chemische Mittel" geht ist ein Grundwissen/ -verständnis der Chemie oft hilfreich. Hier bei diesem speziellen Thema ist sicherlich auch noch ein Grundwissen in Biologie sinnvoll. Aber auch wenn die Schulzeit schon lange zurückliegt oder man Bio und Chemie baldmöglichst abgewählt hatte, man kann heute sehr vieles Nachlesen. Das Internet macht es uns sogar richtig leicht.

    Grüßlies
    Orlaya
     
    H

    harzfeuer

    Guest
    Erstens:
    Habe ich Biologie studiert,
    tut mir leid, daß es für Chemie nicht mehr gereicht hat.
    Zweitens:
    Hier geht es um chemische Mittel im Allgemeinen.

    Kannst oder willst du das nicht begreifen?
     
  • myrte

    Mitglied
    Registriert
    20. Okt. 2010
    Beiträge
    301
    Ort
    Mittelfranken
    Und wenn er es nicht von alleine tut, dann hilft die Bio-Fraktion eben halt nach :mad:
    Um das zu erkennen, reicht ein Blick auf die erste Seite des Threads.

    Sto-hop! Hört mal auf, Euch zu kloppen!

    Ich bin ja auch ein gefühlter, Bio/Öko/Was auch immer Gärtner, ohne jemand anderen deswegen anzugreifen oder abzuurteilen. Aber ich finde schon, dass man den Einsatz hinterfragen darf.
    Und ich finde auch, dass Orlaya Recht: Wenn jemand so Sachen einsetzen will, wird man ihn in Haudrauf- Mentalität nicht vom Gegenteil überzeugen können! Besser wärs doch, ihn zwar auf Risiken hinzuweisen. Falls er trotzdem überzeugt ist, diese Mittel zu brauchen, sollte er es aber zumindest korrekt anwenden.

    Ich denke schon, dass es in den meisten Fällen Unwissenheit ist! Jetzt sind hier im Forum zwei, drei Leute unterwegs, die anscheinend informiert Chemie auf ihren Rasen kippen. Die Mehrheit ist aber meiner Meinung nach nicht so drauf.

    Erst gestern war ich im Dehner beim Gewächshauskram und höre die Großbestellung einer ca. 40 jährigen Frau: "Zweimal die große Flasche Round UP und einen Moosvernichter bitte!". Die "Beratung" des Verkäufers war nur: "Wissen sie, wie sie es anwenden müssen?" Die Frau sagte ja, und das wars... :rolleyes:

    Mir geht es ja auch so, wie man merkt: Ich kann Herbizide und Fungizide und Insektizide usw. nicht auseinander halten. Und wusste bis vor einigen Threadseiten nicht mal, dass es da Unterschiede gibt... Und ich finde es sehr interessant, wenn jemand mal erklärt, wie diese Mittel wirken, wo sie sich ablagern, aber auch, warum man sie anwendet.

    Und dass manche Mittel sehr gefährlich sind, im Ökolandbau aber zugelassen sind, wusste ich auch nicht. Das finde ich eine Schweinerei und eine Täuschung obendrein. Gleichzeitig macht es andere Mittel bzw. den Chemieeinsatz insgesamt nicht besser. Also nur weil ein "Ökoaspekt" schlecht ist, muss ja nicht gleich alles der Ökobranche schlecht sein!

    Also, hört mal auf Euch zu beleidigen. Ich finde das wirklich interessant und habe schon viel gelernt!

    LG

    myrte
     

    DerFalke

    Mitglied
    Registriert
    14. Mai 2010
    Beiträge
    91
    myrte, da hast du ja was angerichtet... ;)
    Das dieser Thread dermassen ausartet war ja abzusehen.
    Bei derart gegensätzlichen Meinungen und Denkweisen, nur weil sich die Bio-Fraktion selbst eingeladen hat.


    @buchfink

    Du brauchst keine Smileys? Ist dir das Thema dafür zu ernst? Merkt man gar nicht.
    Es interessiert dich offenbar nicht wie die Zukunft aussieht, bei derart gedanklosen Umgang mit dem Thema.
    Das was ich dir zugute halte, ist das du selber keine chemischen Mittel auf deinem Rasen einsetzt.
    Schade nur, dass du bei anderen den Einsatz von Chemie gutheißt.
    Und das deine Auflistung dein Wunschtraum ist, dass ich sinnlose Sachen machen würde, weisst du selbst am besten.


    @evchen72

    Du nutzt hier dein Wissen von der Materie aus um bestimmte Zusammenhänge scheinbar zu widerlegen und um von Sachverhalten abzulenken die dir aus irgendwelchen Gründen nicht genehm sind.

    Du redest von einer akuten Vergiftung an der die Bienen im Rheintal gestorben sind - damit tust du so, dass ausschließlich akute Vergiftung zum Tod führt, langsame Vergiftung jedoch nicht.

    Auch langsame Vergiftung führt zum Tod, ist nur eben schwerer nachzuweisen woran die Biene nun eigentlich gestorben ist.
    Und hier ist der wesentliche Punkt: Wenn man den Einstatz von chemischen Mitteln irgendwie vermeiden kann, sollte man ihn vermeiden. Und nicht noch gutheißen, so wie du es tust! Gerade aus dem Aspekt heraus das die Einzelwirkung verschiedener schädigender Faktoren einen Organismus einzeln nicht töten können - zusammen aber schon.

    Noch etwas: Zeig mir bitte mal die Quelle für ungebeiztes Saatgut, welches billiger ist als gebeiztes. Meines Wissens stellen lediglich wenige(!) Betriebe, wie z.B. die Bingenheimer Saatgut AG, überhaupt noch ungebeiztes Saatgut her. Falls du mir keine Quelle nennen kannst, muss ich annehmen das du auch hier versuchst mit nur scheinbar korrekten Aussagen zu manipulieren.

    Noch etwas an alle, die der Meinung sind wir reden doch nur über Herbizide.
    Alle Herbizide die ich kenne und alle die ich jetzt gefunden habe, tragen mindestens die Kennzeichnung "Gesundheitsschädlich".


    So, und mir reichts auch erst mal.
     
    Zuletzt bearbeitet:

    evchen72

    Mitglied
    Registriert
    04. Apr. 2011
    Beiträge
    357
    myrte, da hast du ja was angerichtet... ;)
    evchen72

    Du nutzt hier dein Wissen von der Materie aus um bestimmte Zusammenhänge scheinbar zu widerlegen und um von Sachverhalten abzulenken die dir aus irgendwelchen Gründen nicht genehm sind.

    Nein. Ich nutze mein Wissen, was völlig normal ist, denn schließlich habe ich studiert.

    Du redest von einer akuten Vergiftung an der die Bienen im Rheintal gestorben sind - damit tust du so, dass ausschließlich akute Vergiftung zum Tod führt, langsame Vergiftung jedoch nicht.

    Auch nicht richtig. Ich warte lediglich immer noch auf den Beweis für die langsame Vergiftung, für die man hier plädiert, obwohl die versammelte Wissenschaft längst zu anderen Erkenntnissen gekommen ist. Soviel Genauigkeit muß sein.

    Und hier ist der wesentliche Punkt: Wenn man den Einstatz von chemischen Mitteln irgendwie vermeiden kann, sollte man ihn vermeiden. Und nicht noch gutheißen, so wie du es tust!

    Mir ist es völlig juck, was jemand einsetzt. Ich will wissen ob es giftig ist, während andere einfach behaupten, es sei per se giftig.

    Noch etwas: Zeig mir bitte mal die Quelle für ungebeiztes Saatgut, welches billiger ist als gebeiztes. Meines Wissens stellen lediglich wenige(!) Betriebe, wie z.B. die Bingenheimer Saatgut AG, überhaupt noch ungebeiztes Saatgut her. Falls du mir keine Quelle nennen kannst, muss ich annehmen das du auch hier versuchst mit nur scheinbar korrekten Aussagen zu manipulieren.

    Such Du mir doch eine Quelle heraus, daß die ganze dritte Welt gebeiztes Saatgut verwendet. Ich habe die Behauptung schließlich nicht aufgestellt, daß gebeiztes Saatgut am globalen Bienensterben schuld sei. Weshalb also sollte ich Quellen für deine Behauptungen heraus suchen, zumal ich schon mehr Quellen gebracht habe als jeder andere hier. Das ist doch immer die gleiche Nummer, mit der versucht wird unhaltbare Meinungen durch zu setzen.

    Nach der Lehre von Karl Popper bist eigentlich Du dran. Nicht ich.

    Es soll auch Imker geben, die das als Hobby betreiben.
    Was soll ich denn mit meinen 10-20 Völkern verdienen?:confused:
    Da ist man schon froh, wenn ich nicht draufzahlen muss!

    Dann kann sich der Hobbyist ja auch leisten, keinen Honig zu klauen. Hobbies kosten allermeist Geld und der Normalbürger legt für sein Hobby drauf. Ein Hobby finanziert sich üblicherweise nicht.

    Immerhin enthält Honig das Abwehrsystem der Bienen. Könnte nützlich sein für Tiere, die von Viren überrannt werden. Aber statt dessen werben Imker ja lieber mit den "gesunden Abwehrkräften", die der Honig wecken soll. Wenn wir die Abwehr von Bienen schlucken, bleiben Aminosäuren bei der Verdauung übrig, sonst nichts. Abwehrkräfte ganz sicher nicht.

    Sind also die Imker immer noch für die Bienen da, wenn es kein Geld mehr bringt (und sei es, um ein Hobby zu finanzieren), sondern kostet?

    Du scheinst dich ja wirklich gut auszukennen.
    Honig hat die Menschheit schon gekannt, bevor sie angefangen hat Zucker herzustellen.

    Ja, und unsere Väter Väter haben aus Wolle Unterhosen selbst gestrickt, Quecksilber gegen Infektionen verabreicht und abertausende Kriege geführt.... Wir sollten unbedingt so weiter machen.

    Mal ganz abgesehen davon, daß Honig extrem lecker ist,
    ich kann nicht darauf verzichten.

    Du kannst sehr wohl, denn der Mensch brauch Honig überhaupt nicht. Wir haben unser eigenes Abwehrsystem und müssen keins anderer Lebenwesen aufessen. Du willst nur nicht.

    Ißt du kein Obst?

    Die Frage ist einfach zu beantworten: Obst ist süß und ich mag nichts Süßes. Nein, ich esse kein Obst.
     

    myrte

    Mitglied
    Registriert
    20. Okt. 2010
    Beiträge
    301
    Ort
    Mittelfranken
    Dann kann sich der Hobbyist ja auch leisten, keinen Honig zu klauen. Hobbies kosten allermeist Geld und der Normalbürger legt für sein Hobby drauf. Ein Hobby finanziert sich üblicherweise nicht.

    Immerhin enthält Honig das Abwehrsystem der Bienen. Könnte nützlich sein für Tiere, die von Viren überrannt werden. Aber statt dessen werben Imker ja lieber mit den "gesunden Abwehrkräften", die der Honig wecken soll. Wenn wir die Abwehr von Bienen schlucken, bleiben Aminosäuren bei der Verdauung übrig, sonst nichts. Abwehrkräfte ganz sicher nicht.

    Sind also die Imker immer noch für die Bienen da, wenn es kein Geld mehr bringt (und sei es, um ein Hobby zu finanzieren), sondern kostet?

    Ich finde diese Argumentation schlüssig. Gestern kam im Fernsehen ("alles wissen" auf 1plus) ein Bericht über das Bienensterben, da wurden drei Faktoren angeführt: Pestizideinsatz in der Landwirtschaft, zu geringes Nahrungsmittelangebot durch Monokulturen -> dadurch geschwächte Bienen -> können sich nicht gegen Varroa zur Wehr setzen.

    Allerdings wurde auch kritisch geäußert, dass sich mittlerweile sogar die EU einschaltet, um Maßnahmen zur Bienenrettung zu unternehmen- während andere einheimische Wildbienenarten unbemerkt aussterben. Deren Lebensraum wird genauso knapp, aber sie haben halt keinen unmittelbaren Nutzen für den Menschen.

    Nachdenkliche Grüße...
     

    evchen72

    Mitglied
    Registriert
    04. Apr. 2011
    Beiträge
    357
    Allerdings wurde auch kritisch geäußert, dass sich mittlerweile sogar die EU einschaltet, um Maßnahmen zur Bienenrettung zu unternehmen- während andere einheimische Wildbienenarten unbemerkt aussterben. Deren Lebensraum wird genauso knapp, aber sie haben halt keinen unmittelbaren Nutzen für den Menschen.

    Nachdenkliche Grüße...

    Ja, das ist leider so. Und auf Wespen haut auch alles drauf, obschon sie sehr nützlich sind und gleichfalls Blüten bestäuben.

    Die Biene ist ein Wildtier, das zum Nutztier gemacht wurde. Und daß es nicht nur um Hobby geht, kann man daran sehen, daß die imkerinnen.at die Imkerei als lukrativen Nebenerwerb vorrechnen:

    imkerinnen.at/?download=BZM09.pdf

    Oder noch besser:

    bienenforum.iphpbb3.com/forum/78638741nx22723/fragen--und-amp-antworten-f40/berufsimkerei-mit-imkerei-lebensunterhalt-verdienen-t4671.html

    Zitat:

    Mit der Imkerei Geld zu verdienen geht im Moment so leicht wie schon lange nicht mehr, imkerliche Produkte sind begehrt, wir Imker/innen haben ein sehr hohes Ansehen und unsere Bienen sowieso. Allerdings musst einiges beachten, dies ist in erster Linie die Bio-Betriebsweise, sämtliche Produkte wie Wachs, Honig, Propolis & Co ernten zu wollen, dazu auch Met und Liköre erzeugen, Obst zu verwerten, z.B destillieren, usw.

    Weiter unten noch eine schöne Abhandlung darüber, wie man seine Völker durch die Lande in Monokulturen kutschiert um einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen. Von reinem Spaß am Bestäuben von Obstbäumchen kein Wort.

    Man kann sich dann auch etwa vorstellen, auf wieviel Arbeiterinnen so ein Volk anschwillt, wenn es dauernd dort hin gebracht wird, wo überreichlich Nahrung vorhanden ist. Eine natürliche Größenordnung kann das kaum mehr sein. Viel Nahrung --> viel Nachkommen gilt für alle Lebewesen. Bei geringerem Nahrungsangebot würden sich die Völker normalerweise gesundschrumpfen und nicht den Ort wechseln. Und sicherlich würden sie nicht über längere Zeit nur gespritzen Raps besuchen, weil sie an die Pflanzen um sie herum gebunden wären.

    Sorry, aber für mich liest es sich ausgesprochen seltsam wenn man seine Tiere an ein Rapsfeld karrt - das der Bauer mit hoher Wahrscheinlichkeit gespritzt hat, weil er gerne Raps hätte - und sich dann beschwert, das habe die Bienen vergiftet. Zumindest ist dieses Verhalten dann seltsam, wenn man vermutet die Spritzerei sei für das Bienensterben verantwortlich und auf andere Erklärungen sowieso keine Lust mehr hat. Ich stecke doch meine Katzen auch nicht in die Kanalisation, damit ich sie nicht füttern muß, wenn die Stadtverwaltung eine Woche vorher die Ratten dort vergiftet hat.
     

    Gecko

    Löschmann
    Teammitglied
    Registriert
    28. Apr. 2007
    Beiträge
    18.382
    Ort
    Franken
    Man kann sich dann auch etwa vorstellen, auf wieviel Arbeiterinnen so ein Volk anschwillt, wenn es dauernd dort hin gebracht wird, wo überreichlich Nahrung vorhanden ist. Eine natürliche Größenordnung kann das kaum mehr sein. Viel Nahrung --> viel Nachkommen gilt für alle Lebewesen. Bei geringerem Nahrungsangebot würden sich die Völker normalerweise gesundschrumpfen und nicht den Ort wechseln. Und sicherlich würden sie nicht über längere Zeit nur gespritzen Raps besuchen, weil sie an die Pflanzen um sie herum gebunden wären.

    Sowas kommt raus, wenn man über Themen schreibt, von denen man keine Ahnung hat.

    Daß der Vergleich mit den Katzen in der Kanalisation absolut
    schwachsinnig ist, sollte aber auch dir einleuchten.

    P.S.: Meine Bienen leben und sterben in meinem Garten, sonst nirgends.
     

    Jazz Brazil

    Foren-Urgestein
    Registriert
    11. Mai 2009
    Beiträge
    15.607
    Sowas kommt raus, wenn man über Themen schreibt, von denen man keine Ahnung hat.


    Ja, sowas krudes kommt dabei raus, wenn man mit aller Macht Argumente zurechtzimmert, zusammenklaubt und querbeet-bastelt.

    Da sieht man mal, daß das Argument, früher habe es auch fahrende Imker-Betriebe gegeben und die hockten neben Rapsfeldern (und ne Woche später neben einem Walde usw.), so gegen die Hobby-Imker benutzt wird, daß sie heutzutage nicht mehr erwarten können, daß ein Feld ungespritzt im Landwirschaftlichen Betrieb genutzt wird.

    Und da liegt der Hase zerfurcht begraben. Wir können langsam nicht mehr einen ökologisches Miteinander bestreiten, weil wir ja mit der Zeit gehen müssen, und das müssen gefälligst auch die Bienchen.

    Nur mal so am Rande.....in schönen Siebenbürgen (da komm ich lang!!) gibt es noch das ein oder andere Fleckchen ungespritzte Landwirtschaft. Und der HOnig schmeckt phantastisch!!!
    Aber ach, Siebenbürgen liegt im verdreckten, bitterarmen Rumänien.....und wir leben hier im hochzivilisierten Deuschland, hier will man Erträge, hier braucht man Einnahmen.

    Und darum wird jeder Versuch, sich ein Stückchen Natur und Zufluchtsort zu retten, mit allen Mitteln niedergestreckt.
    Zur Not mit Kanal-Katzen.

    Beste Grüße
    Doro
     
    Zuletzt bearbeitet:

    Gänsefinger

    Mitglied
    Registriert
    25. März 2011
    Beiträge
    301
    Ort
    im Norden..
    Ich benutze auch keine Chemie (naja..ich sage mal kaum..da ich mir beim Mehltau und Rosenrost auf meinen Rosen keinen anderen Rat weiss)..

    Ansonsten gehe ich mit selbstgemachter Moosbrühe und Tagetes gegen Schnecken an..
    Habe ein Hummelhaus und ein Insektenhotel..so das halt auch die Vögel gern mal in meinen Garten kommen um "Schädlinge" zu picken...

    Mein Rasen ist ok solange er irgendwie wächst und halbwegs grün ist..:D

    Gedüngt wird mit Kuhdunkpellets und Hornspänen..auch mit Asche aus dem Ofen..
    Neben Rosen eingegrabene Bananenschalen sind ein super Dünger!
    Brennesseljauche erfüllt auch ihren Zweck (verdünnt zum düngen oder pur gegen Schädlinge)..man muss halt mal nen Nachmittag die Fenster schließen..:rolleyes:

    Lavendel scheint auch die Läuse von den Rosen zu halten..

    LG:cool:
     

    evchen72

    Mitglied
    Registriert
    04. Apr. 2011
    Beiträge
    357
    P.S.: Meine Bienen leben und sterben in meinem Garten, sonst nirgends.

    Was nutzt das, wenn der Rest wandert? Du bist doch nicht der einzige Imker Deutschlands. Und die beladenen Honigregale in jedem Supermarkt kommen auch nicht, wie bei Raumschiff Enterprise, aus dem Replikator.

    Da sieht man mal, daß das Argument, früher habe es auch fahrende Imker-Betriebe gegeben und die hockten neben Rapsfeldern (und ne Woche später neben einem Walde usw.), so gegen die Hobby-Imker benutzt wird, daß sie heutzutage nicht mehr erwarten können, daß ein Feld ungespritzt im Landwirschaftlichen Betrieb genutzt wird.

    Das spricht allerhöchstens dagegen, daß Pestizide beteiligt sind.

    Denn früher wurden die Felder mit Atrazin und Natriumchlorat entunkrautet, mit Phosphorsäureestern entlaust. Komischerweise erregte dies keinen Imker und von Bienensterben war keine Rede, obwohl das drei absolut hochgiftige Killer sind, die sich noch nicht mal vernünftig abbauen. Die Römer nahmen sogar Arsen. Der Pestizideinsatz ist also so alt wie die Imkerei.

    Ungespritzte Felder gibt es höchstens in der Werbung und noch nicht mal bei den Biobetrieben. Bei Letzteren werden sogar bienengiftige Mittel eingesetzt. Es ist also in der Tat nicht zu erwarten auf unbehandelte Felder zu treffen.
    Genausowenig ist es zu erwarten, daß Bienen ausgerechnet jetzt versterben, nachdem der Pestizideinsatz verringert werden konnte und auch noch ungiftigere Mittel verwendet werden.

    Bauern, egal ob Bio oder nicht, leben vom Ertrag, nicht von der Ackerwinde. Was mit Menschen passiert wenn ihre Erträge ausfallen, kann man in der dritten Welt bestaunen.
     

    Jazz Brazil

    Foren-Urgestein
    Registriert
    11. Mai 2009
    Beiträge
    15.607
    Dann lies Dich doch mal durch das Forum durch, bevor Du dicke Töne spuckst.

    Jedesmal, wenn im Sommer geklagt wird, horch, da ist ne Wespe, weg damit, mein Kinde schreit, dann wirste die Fraktion der Wespenfreunde schon finden.

    Beste Grüße
    Doro
     

    buchfink

    Mitglied
    Registriert
    25. März 2010
    Beiträge
    169
    Ort
    BW
    Das sagt der Richtige...

    Du hast doch hier mit dem Hinweis auf WC-Reiniger angefangen und Du hast doch hier gefragt, was für "Chemikalien" im Haushalt benutzt werden...

    Ich habe vermutet, dass viele, die im Garten auf den Einsatz von Herbiziden verzichten, im Haushalt bei Spezialreinigern nicht zimperlich sind. Auf mich trifft das zu. Ich möchte diesen Einwand hier zurückziehen, da die Diskussion auch so schon einen sehr informativen Verlauf genommen hat.
     

    Jazz Brazil

    Foren-Urgestein
    Registriert
    11. Mai 2009
    Beiträge
    15.607
    Geiler Wettbewerb, Evchen. Wie macht man den anderen mit seinen eigenen Waffen nass....

    Aber bevor es patsch macht, finde ich folgenden Ratschlag, gerade aus diesem Ratgeber von Hausgarten.net ganz wichtig für die hinteren Ohrenmuscheln: man braucht nicht das gesamte Volk zu töten, sondern informiert die Feuerwehr oder die gierigen Imker.

    Dumm, daß sich einige Menschen wohl Ratschläge wie "wie fackel ich das Nest effektiv bis zum letzten Rest ab" erhoffen, sich dieses Denken aber zumindest in diesem Forum abschminken können.

    Beste Grüße
    Doro
     

    buchfink

    Mitglied
    Registriert
    25. März 2010
    Beiträge
    169
    Ort
    BW
    Nö, Du bist "unser" Lurchi.... *tröst*

    Und die meisten (Stamm)User hier sind "Ökos" so wie Du und haben auch noch genug Elan um gegen solche "Giftspritzen" wie @evchen72 zu argumentieren...:d

    Da kann ich nur die Ignorierliste empfehlen. Zum Glück betrifft es nur einige wenige Hardcore-Missionare, aber deren Grundrauschen nervt gewaltig. Quantität ist eben nicht immer auch Qualität.
     

    Gecko

    Löschmann
    Teammitglied
    Registriert
    28. Apr. 2007
    Beiträge
    18.382
    Ort
    Franken
    Vielleicht sollte ich doch weiterhin rauschen,
    nur um einige wenige Hardcore-Ignoranten zu ärgern...:p
     

    Beepo

    Mitglied
    Registriert
    08. Mai 2009
    Beiträge
    207
    Ort
    NRW
    Ich habe vermutet, dass viele, die im Garten auf den Einsatz von Herbiziden verzichten, im Haushalt bei Spezialreinigern nicht zimperlich sind.
    Wahrscheinlich ist das so.
    Wir hatten auch mal so Typen in der Nachbarschaft. Die maulten rum, weil wir den Rasen samt Wildorchideen gemäht haben, erledigten aber selber jede (!) Fahrt mit einem Wohnmobil, welches munter vor sich hin ölte.

    Die meisten Menschen sind nicht in der Lage, das große Ganze zu betrachten und konzentrieren sich daher lieber auf kleine Teilbereiche. Wie Umweltbewußt jemand ist, lässt sich nur aus der kompletten Bilanz seines Tun und Handelns ablesen. Weder macht der Einsatz von Herbiziden macht aus mir Umweltvergifter,noch macht der Verzicht auf eben jenige aus Euch einen guten Menschen.

    Leider sind die wenigsten hier in der Lage, so differenziert zu denken.
    Hauptsache man hat einen Punkt gefunden, an dem man sich hochziehen kann.
    Sinnlos vor sich hin rauschen macht auch einfach mehr Spaß :)
     

    Zero

    Foren-Urgestein
    Registriert
    15. Juni 2009
    Beiträge
    3.131
    Ort
    Rhein-Main-Gebiet
    Wahrscheinlich ist das so.
    Wir hatten auch mal so Typen in der Nachbarschaft. Die maulten rum, weil wir den Rasen samt Wildorchideen gemäht haben, erledigten aber selber jede (!) Fahrt mit einem Wohnmobil, welches munter vor sich hin ölte.

    Die meisten Menschen sind nicht in der Lage, das große Ganze zu betrachten und konzentrieren sich daher lieber auf kleine Teilbereiche. Wie Umweltbewußt jemand ist, lässt sich nur aus der kompletten Bilanz seines Tun und Handelns ablesen. Weder macht der Einsatz von Herbiziden macht aus mir Umweltvergifter,noch macht der Verzicht auf eben jenige aus Euch einen guten Menschen.

    Leider sind die wenigsten hier in der Lage, so differenziert zu denken.
    Hauptsache man hat einen Punkt gefunden, an dem man sich hochziehen kann.
    Sinnlos vor sich hin rauschen macht auch einfach mehr Spaß :)


    Hallo,

    kann hier nicht für alle sprechen, möchte aber dazu etwas schreiben.

    Wenn man sich mal eine zeitlang mit einem Thema "Gift im Garten" oder eben ich mit "Aquarium" intensiv beschäftigt und sich damit mit schädlichen Stoffen auseinandersetzt, wird es auch teilweise zur Lebensphylophosie.
    Man fängt im kleinen Rahmen an auf diverse Hilfsmittel zu verzichten und sucht evtl. nach bilogischem Ersatz. Oder eben auf Mittel, die sich biologisch Abbauen.
    Nein, dadurch wird man noch lange nicht zum Voll-Öko, aber wenn ein Jeder für sich in seiner eigenen Umgebung Gedanken macht und seinen Teil zum Umweltbewustsein gibt, macht das in der Summe sicherlich sehr viel aus.

    LG Karin
     

    evchen72

    Mitglied
    Registriert
    04. Apr. 2011
    Beiträge
    357
    Die meisten Menschen sind nicht in der Lage, das große Ganze zu betrachten und konzentrieren sich daher lieber auf kleine Teilbereiche.

    Dem Phänomen - die Natur als "nur gut" wahrzunehmen und den Menschen als den großen bösen Eingreifer - hat die Uni Marburg einen Namen gegeben: Bambi-Syndrom

    Wald-Soziologie

    Deswegen wird es in dieser Diskussion auch keine Antwort darauf geben, wie 6 Mrd. Menschen ohne Pflanzenschutzmittel ernährt werden sollen. Da fehlt jegliche Idee. Die Fragestellung, weshalb der Bio-Anbau auch nicht ohne auskommt, kann nicht beantwortet werden. Die meisten wissen das überhaupt nicht, weil sie nie überlegt haben wie Anbau ohne Pflanzenschutzmittel denn funktionieren soll, wenn 30% der Deutschen bezahlbar Bio haben wollen. Im Garten gehts doch schließlich auch... so irgendwie.

    Ich komme ursprünglich aus einer Waldgegend mit großem Naturschutzgebiet. Das wird im Sommer jedes Wochenende von lärmenden Motorradfahrern heimgesucht, die trotz der Erfindung des leisen Autos mit Katalysator, lieber mit ihren lauten Stinkmaschinen die Natur zum Schweigen bringen. Offensichtlich nimmt das der Umweltaktivist mit Motorrad als weniger schlimm wahr, als Banvel auf dem Rasen. Wenn man auf den Wegen bleibt, ist doch alles gut: Bambi-Syndrom eben.
    Und bei wieder anderen wird das natürlich Wachs der Äpfel zu "gewachst" und die Adstringenz einer Frucht zur Spritzmittelverseuchung, incl. psychogener Histaminreaktion.


    Wie Umweltbewußt jemand ist, lässt sich nur aus der kompletten Bilanz seines Tun und Handelns ablesen. Weder macht der Einsatz von Herbiziden macht aus mir Umweltvergifter,noch macht der Verzicht auf eben jenige aus Euch einen guten Menschen.
    Gestern gabs dazu ein spannendes Interview in den Tagesthemen. Atomkraft möchten wir nicht mehr - darauf kann man sich einigen. Eine "Umweltschützerin" meinte, daß sie neue Strommasten aber auch nicht wolle, die Windenenergie der Küste ins Land verteilen könnten.... der Witz mit dem "Strom aus der Steckdose" ist keiner. Das ist Realität.
     

    evchen72

    Mitglied
    Registriert
    04. Apr. 2011
    Beiträge
    357
    Man fängt im kleinen Rahmen an auf diverse Hilfsmittel zu verzichten und sucht evtl. nach bilogischem Ersatz. Oder eben auf Mittel, die sich biologisch Abbauen.

    Dann erkläre doch mal, was biologischer Abbau ist, weshalb chemischer oder physikalischer Abbau in der Natur nicht so gut ist und wie Dein Aquarium ohne die zwei Bösen funktioniert.
     

    Zero

    Foren-Urgestein
    Registriert
    15. Juni 2009
    Beiträge
    3.131
    Ort
    Rhein-Main-Gebiet
    Hallo Evchen,

    öhm, so gut argumentieren kann ich nicht.

    Für mich bedeutet ein biologischer Abbau, wenn natürlich vorkommende Organismen/Bakterien die Stoffe verstoffwechseln und damit neutralisieren. Im Garten wäre es z.B. der Regenwurm.

    Mittel, welche nicht biologisch abgebaut werden, benötigen wohl teilweise wiederum chemische Mittel um neutralisiert zu werden. Also gleich 2x Chemie. Aber bitte berichtige mich, wenn ich hier falsch liege.

    In meinem Aquarium verstoffwechseln die Pflanzen das Nitrat und Phosphat. Benötige keine chemischen Mittel um ein funktionstüchtiges Aquarium am Laufen zu halten. Das Wasser wird z.B. 1 Tag vorher abgezapft und das Chlor kann ausgasen. Brauche keinen Wasseraufbereiter. Mein Winzling - ca. 15 x 6 x 5 cm - da habe ich Daphinen (Wasserflöhe) eingesetzt. Diese halten mein Wasser in Ordnung. Kein Filter, kein nichts. Ansonsten 1 Blasenschnecken-Baby, dies putzt mir meine Pflänzchen und Scheiben sauber. Hier bedarf es absolut kein mehr.

    LG Karin
     

    Zero

    Foren-Urgestein
    Registriert
    15. Juni 2009
    Beiträge
    3.131
    Ort
    Rhein-Main-Gebiet
    Hallo Buchfink,

    der Winzling ist ein - ach wie schreibt sich das jetzt - Yve Roche-Plastikkästchen. Nein Mein eigentliches Aquarium hat 250 L mit 100 x 50 x 50 cm

    LG Karin
     

    buchfink

    Mitglied
    Registriert
    25. März 2010
    Beiträge
    169
    Ort
    BW
    Hallo Buchfink,

    der Winzling ist ein - ach wie schreibt sich das jetzt - Yve Roche-Plastikkästchen. Nein Mein eigentliches Aquarium hat 250 L mit 100 x 50 x 50 cm

    LG Karin

    Alles klar, ich dachte schon...

    Ich bin allerdings auch der Meinung, dass ein Aquarium zum Verständnis der biologischen Kreisläufe sehr hilfreich - z.B. auch für Kinder - ist. Ein Aquarium reagiert naturgemäß viel empfindlicher auf Eingriffe von außen als z.B. ein Garten.

    Ich habe übrigens schon einmal die Weißpünktchenkrankheit nur durch Zugabe von Kochsalz und einer Temperaturerhöhung erfolgreich therapiert. Die Alternative wäre ein Medikament mit dem Wirkstoff Malachitgrün gewesen, welches nun wirklich sehr ungesund ist.

    Für einen echten "Öko" ist ein Aquarium natürlich nichts. Alleine schon der Stromverbrauch für Beleuchtung und Technik ist eine Sünde.:schimpf:
     

    Zero

    Foren-Urgestein
    Registriert
    15. Juni 2009
    Beiträge
    3.131
    Ort
    Rhein-Main-Gebiet
    Hallo Buchfink,

    habe auch über mich geschrieben das ich kein Voll-Öko bin. ;)
    Habe mich aber durch das Aquarium sehr mit dem Thema Wasser, Düngung usw. auseinandergesetzt und mache das immer noch.

    LG Karin
     

    evchen72

    Mitglied
    Registriert
    04. Apr. 2011
    Beiträge
    357
    Für mich bedeutet ein biologischer Abbau, wenn natürlich vorkommende Organismen/Bakterien die Stoffe verstoffwechseln und damit neutralisieren. Im Garten wäre es z.B. der Regenwurm.

    Genau. Meistens sinds Mikroorganismen und der Regenwurm kaut das zum Beispiel vor. Aber biologisch abbaubar ist jede Substanz der organischen Chemie (mit Ausnahme des "dreckigen Dutzend", die eh nicht mehr verwendet werden). Also auch Banvel oder Glyphosat. Biologischer Abbau bedeutet, das Ding besteht aus Kohlenstoffatomen (=organische Verbindung) und kann somit von Organismen zerlegt werden.

    Diese Verbindung kann entweder in was Giftigeres zerlegt werden (wie z.B. Fischausscheidungen zu Ammoniak werden) oder eben auch in was Ungiftiges (Dank der allgegenwärtigen Chemie ist das Wasser eher sauer und es gibt zum Glück Ammonium in Deinem Aquarium). Sie kann vorher ungiftig sein und nachher giftig, oder umgekehrt, oder auch nie giftig.

    Wenn auf einer Verpackung "biologisch abbaubar" steht, sagt das also erstmal gar nichts. Deswegen schreibt sich das auch so einfach werbetechnisch auf jedes Putzmittel. Stimmt ja nahezu immer.

    Mittel, welche nicht biologisch abgebaut werden, benötigen wohl teilweise wiederum chemische Mittel um neutralisiert zu werden. Also gleich 2x Chemie. Aber bitte berichtige mich, wenn ich hier falsch liege.

    Im Aquarium kommen alle Abbauarten vor. Genauso wie in der Natur. Die Natur würde nicht funktonieren, wenn kein chemischer Abbau statt finden würde. Du atmest z.B. damit. Und auch der biologische Abbau ist immer gleichzeitig auch Chemie. Ohne Chemie kein Leben.

    Das was rauskommt ist entscheidend und die Giftigkeit läßt sich nicht mit natürlich=gut/künstlich=schlecht überprüfen.

    Wenn ein Bio-Bauer seine Unkräuter abflammt - was üblich ist - entstehen Dioxine. Das sind zwar organische Verbindungen, jedoch solche, die zum dreckigen Dutzend gehören, weil es elend lang dauert, bis sie abgebaut werden.

    In meinem Aquarium verstoffwechseln die Pflanzen das Nitrat und Phosphat. Benötige keine chemischen Mittel um ein funktionstüchtiges Aquarium am Laufen zu halten. Das Wasser wird z.B. 1 Tag vorher abgezapft und das Chlor kann ausgasen. Brauche keinen Wasseraufbereiter. Mein Winzling - ca. 15 x 6 x 5 cm - da habe ich Daphinen (Wasserflöhe) eingesetzt. Diese halten mein Wasser in Ordnung. Kein Filter, kein nichts. Ansonsten 1 Blasenschnecken-Baby, dies putzt mir meine Pflänzchen und Scheiben sauber. Hier bedarf es absolut kein mehr.

    LG Karin

    Klar, das funktioniert. Aber es ist nicht ohne Chemie.
     

    Zero

    Foren-Urgestein
    Registriert
    15. Juni 2009
    Beiträge
    3.131
    Ort
    Rhein-Main-Gebiet
    Hallo Evchen,

    danke für Deine Ausführung.
    Das das chemische Abläufe im Aquarium sind, ist mir schon klar. Nur kippe ich keine zusätzliche Chemie hinein, um schadstoffabbau zu beschleunigen. Obwohl, ganz richtig ist das auch nicht. Benutze Nitrat- und Phosphatdünger und auch Volldünger, damit das dann im Gleichgewicht bleibt und keine Pflanzen absterben sondern wachsen und wenn möglich algenfrei.

    Jetzt lasse ich aber mal wieder die Anderen weiterargumentieren und lese wohl lieber mit. Finde das Thema sehr interessant.

    LG Karin
     

    buchfink

    Mitglied
    Registriert
    25. März 2010
    Beiträge
    169
    Ort
    BW
    Klar, das funktioniert. Aber es ist nicht ohne Chemie

    Im Idealfall wird diese "Chemie" nur mit dem Leitungswasser zugeführt. Alles andere läuft ohne künstliche Zusätze ab. Knackpunkt ist hier die Qualität des Leitungswasser, das u.U. vorher behandelt werden muss.

    Ein Aquarium ist schon etwas besonderes und lässt sich mit dem Garten kaum vergleichen. Man sieht durch die Glasscheibe direkt den aktuellen Zustand und hat über Thermometer und Messstreifen auch sonstige Parameter im Blick.

    Das Wissen über die Kreisläufe im Aquarium sensibilisiert jedoch auch bei Chemieanwendungen im Garten. Kein ernsthafter Aquarianer würde z.B. ein Gift in sein Aquarium geben, welches alle Fische unversehrt lässt aber Filterbakterien abtötet. Die Nitritvergiftung der Fische einige Tage später wäre unvermeidlich.

    Jedenfalls wünschte ich mir, dass hier im Forum Aufklärung nicht behindert wird und schon gar nicht durch den "Elan" einiger weniger, die ihre politische Einstellung allen anderen diktieren wollen.
     

    Schoko

    Mitglied
    Registriert
    27. Juni 2008
    Beiträge
    349
    Ort
    Im schönen Bottwartal
    Ich habe mich mühvoll durch diesen gesamten Threa geackert und schwanke zwischen geschockt und amüsiert.

    Natürlich kann die Ernährung der Welt ganz ohne Chemie nicht funktionieren. Und natürlich gibt es viele viele böse Giftler und Motorradfahrer und und und

    Das heißt aber nicht, dass ich in meinem kleinen Garten auch mit der Chemiekeule um mich werfen muss. Hier habe ich die "Macht" zu sagen, das will ich nicht, das brauch ich nicht. Vor allem nicht für einen RASEN. Unsere "Grünfläche" wird intensiv genutzt, zum Leben. Und da gehören Löwenzahn, Gänseblümchen und Konsorten unbedingt dazu.

    In den sterilen Thuja-Granitstelen-Rasengärten traut sich doch kein Viech nur zu atmen, weil es das Design stören könnte.

    Ja, ich gebe zu, gegen Sternruß an meiner Rose benutze ich Chemie. Und ja, ich fahre Motorrad, auch durch die Natur (auf der Straße natürlich).
    Aber ich versuche mich so zu verhalten, dass die Natur wenigstens eine kleine Chance hat, sich bei mir wohl zu fühlen. Mit allen Nachteilen für mich, wie mühsames Unkrautjäten, Schneckenjagd und Verlusten bei meinen Pflanzen. Aber mit einem guten Gefühl und Freude, an allem was bei uns kreucht und fleucht und blüht, obwohl ich es nicht gepflanzt habe.

    Blühende Unkrautgrüße
    Kaja
     

    evchen72

    Mitglied
    Registriert
    04. Apr. 2011
    Beiträge
    357
    Das Wissen über die Kreisläufe im Aquarium sensibilisiert jedoch auch bei Chemieanwendungen im Garten. Kein ernsthafter Aquarianer würde z.B. ein Gift in sein Aquarium geben, welches alle Fische unversehrt lässt aber Filterbakterien abtötet. Die Nitritvergiftung der Fische einige Tage später wäre unvermeidlich.

    Nee, nee, so idyllisch ist das Aquarianerleben leider nicht.
    Das macht man schon, wenn man für mehrere hundert Euro Fische im Aquarium hat. Ich hatte über 20 Jahre Aquarien und war lange im Verein. Da hatte wohl niemand die Illusion, daß man seine Krankheiten nur durch Drehen an der Aquarienchemie in den Griff bekommt. Das geht wirklich nur, wenn kaum Fisch im Aquarium ist und niemand krank wird. Kaum Fisch geht nur meistens nicht, weil viele Fische eben auch nicht gerne alleine sind und Aquarien nicht unendlich groß aufgestellt werden können. Und wenn man dann noch ernsthaft züchtet kommt man ohne Mittel, welche die Brut schützen oft nicht aus. Aber es macht nichts, wenn das Nitrit hoch geht. Das weiß man ja vorher und wechselt so lange Wasser, bis das wieder paßt und gibt dann Bakterien aus Notbecken in den Filter.

    Ich würde eher sagen, daß ich bei den Aquarianern den Umgang mit Giften gelernt habe. Da bekommt man ein gutes Gefühl für Dosis/Wirkung und was Mikroorganismen in einem geschlossenen System so alles veranstalten können. Das hat viele Fische gerettet, aber eben auch ab und an mal ein paar Bakterien geschrottet... so what. Vermehren sich ja wieder;)

    Und auch Gärten sind Minisysteme die entsprechend leicht aus den Fugen geraten. Giersch auf ein paar Hektar Wald interessieren niemanden. Giersch auf 50 qm ist das Ende der Artenvielfalt. Das wird einfach eine Wüste, in der sich nur noch die Haudegen unter den Pflanzen durchsetzen können. In einem Gierschfeld wächst praktisch nichts mehr. Auch kein anderes Unkraut. Vor allem Letzteres fand ich ziemlich beeindruckend. Damit ist das für mich allerdings auch eine invasive Pflanze und wird deshalb möglichst schnell erledigt. Und freilich fälle ich auch nicht unsere Obstbäume, damit ich Gierschwurzeln 50 cm tief ausgraben kann.

    Hallo Evchen,

    danke für Deine Ausführung.
    Das das chemische Abläufe im Aquarium sind, ist mir schon klar. Nur kippe ich keine zusätzliche Chemie hinein, um schadstoffabbau zu beschleunigen.

    Das habe ich auch nie gemacht. Aber ich hatte ja auch alles redundant und immer genug Bakkies zur Verfügung. Die sind wenigstens wirksam, was man bei diesen Mitteln nie so genau weiß.

    Das heißt aber nicht, dass ich in meinem kleinen Garten auch mit der Chemiekeule um mich werfen muss. Hier habe ich die "Macht" zu sagen, das will ich nicht, das brauch ich nicht. Vor allem nicht für einen RASEN. Unsere "Grünfläche" wird intensiv genutzt, zum Leben. Und da gehören Löwenzahn, Gänseblümchen und Konsorten unbedingt dazu.

    Ja nun, der nächste hat die Macht zu sagen, er will keinen Löwenzahn im Rasen und lieber einen formalen Garten. Und es gibt weder Probleme mit sterbenden Bienen, noch sonst irgendwas mit den im Garten zugelassenen Herbiziden. So laßt ihn doch. Muß doch nicht jeder den selben geschmack haben.

    Aber ich versuche mich so zu verhalten, dass die Natur wenigstens eine kleine Chance hat, sich bei mir wohl zu fühlen. Mit allen Nachteilen für mich, wie mühsames Unkrautjäten, Schneckenjagd und Verlusten bei meinen Pflanzen.
    Eigentlich muß man heutzutage weder Unkraut jäten, noch Schnecken jagen oder Pflanzen verlieren, damit sich die Natur wohl fühlt. Eine abwechslungsreiche Bepflanzung reicht völlig. Wie man sie durchsetzt ist weniger entscheidend, als daß man sie durchsetzt. Der Rest ist ein Mythos, der selbst auf Seite 14 immer noch am Beweismangel krankt.
     

    myrte

    Mitglied
    Registriert
    20. Okt. 2010
    Beiträge
    301
    Ort
    Mittelfranken
    Giersch auf 50 qm ist das Ende der Artenvielfalt. Das wird einfach eine Wüste, in der sich nur noch die Haudegen unter den Pflanzen durchsetzen können. In einem Gierschfeld wächst praktisch nichts mehr. Auch kein anderes Unkraut.

    Hier muss ich Dir wieder widersprechen, auch wenn Du es nicht gerne hörst:

    Do-choch, es gibt Pflanzen, die den Kampf gegen Giersch aufnehmen können!
    :p
    Die bereits erwähnten Kartoffeln, Storchenschnabel, Walderdbeeren, Cotoneaster usw.

    Giersch ist kein Freibrief für RoundUp a la: Ich habe ja gar keine andere Wahl...


    Ja nun, der nächste hat die Macht zu sagen, er will keinen Löwenzahn im Rasen und lieber einen formalen Garten. Und es gibt weder Probleme mit sterbenden Bienen, noch sonst irgendwas mit den im Garten zugelassenen Herbiziden. So laßt ihn doch. Muß doch nicht jeder den selben geschmack haben.

    Eigentlich muß man heutzutage weder Unkraut jäten, noch Schnecken jagen oder Pflanzen verlieren, damit sich die Natur wohl fühlt.

    Naja, auch hier sind wir unterschiedlicher Meinung: Zwischen "völlig unschädlich für die Natur" und "absolute Vernichtung aller Lebewesen" gibt es halt die ein oder andere Zwischenstufe. Und Unkrautvernichtungsmittel gehören weder ins eine, noch ins andere Extrem!

    Also wirst weder Du mir weismachen, dass es völlig harmlos ist, noch jemand anderes, dass es alles unwiderbringbar killt.
     
  • Similar threads
    Thread starter Titel Forum Antworten Datum
    R Blumenkasten gebrannt oder Chemische reaktion? Gartenpflege 10
    Cleopatra chemische Unkrautbekämpfung im Gemüsegarten Obst und Gemüsegarten 5
    W Chemische Keule vs. Hausmittelchen Gartenpflege 2
    N Weide erkrankt, welche Krankheit und welches Mittel zur Behandlung Gartenpflanzen 1
    Elkevogel Mischkultur - Stark-Mittel-Schwachzehrer? Obst und Gemüsegarten 5
    Opitzel Systemisch wirkende Mittel gegen Malvenrost? Gartenpflege 6
    Baumarktjunge Mittel gegen Mücken gesucht Gartenfreunde 18
    A Mittel gegen Thripse Schädlinge 1
    M Mehltau an Salbei - natürliche Mittel gesucht Gartenpflege 10
    C Altes Mittel... Obst und Gemüsegarten 5
    C Ein Mittel..eine Hilfe... Obst und Gemüsegarten 7
    W Mittel gegen Thripse ohne Chemie? Schädlinge 9
    M Mittel zum starken der Tomatenblätter Tomaten 13
    K 3 erfolgreiche mittel gegen Fadenalgen am Teichrand ? Teich & Wasser 11
    S Mittel gegen braunen Klee? Rasen 5
    SarahimGarten Gibt es ein biologisches Mittel gegen Katzen??? Naturnahes gärtnern 9
    smaugthegolden Sicheres Mittel gegen Blattläuse? Rosen 64
    M Teichbrücke richtig streichen - welches Mittel? Teich & Wasser 1
    Gartenzwerg82 Unkraut mittel gesucht Gartenpflege 2
    Ra_Dieschen Sanfte Mittel gegen Rehe Schädlinge 22
    Elkevogel Fruchtfolge: Stark-/Mittel-/Schwachzehrer - wie handhaben in frisch gedüngtem Garten? Obst und Gemüsegarten 9
    mikalino Selbstgemachtes Anti-Läuse-und Braunfäule-Mittel Tomaten 78
    luise-ac Mittel gegen Lilienhähnchen Schädlinge 27
    G Termiten Mittel Haus & Heim 1
    Norge_PeTra biologisches Mittel gegen Moos auf Einfahrt Gartenpflege 8

    Similar threads

    Oben Unten