Chemische Mittel- wer benutzt sie und warum?

Beim Giersch und anderen Problemunkräutern ist das nicht anders.

Genau hier habe ich den Vergleich: Eine Freundin und ich bezogen zur gleichen Zeit Häuser mit heruntergekommenen und Giersch überwuchertem Garten. Sie spritzt mit Round Up, ich entferne manuell und pflanze Konkurrenzpflanzen wie z.B. Kartoffeln.
Und: Wir haben bei gleichem Zeitaufwand beide in etwa gleich viel Giersch.

Sie hat zwar einige verbrannte Stellen, wo man sieht, wo ihr letzter Einsatz war- aber der Giersch geht einfach einen Meter weiter und treibt da erneut aus.

Das sehen Landwirtschafliche Ämter anders.

Können sie ruhig. Ich bin kein landwirtschaftliches Amt. Ich finde schon, dass man da auch differenzieren muss zwischen Erwerbsanbau und Ziergarten. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Ich fühle mich einfach viel wohler mit einem ökologischem Gleichgewicht im Garten- dazu gehört es auch, dass ich z.B. nur zweimal im Jahr Rasen mähe, unaufgeräumte Ecken, Igel- und Insektenhotels usw. habe. Das muss nicht für jeden gelten, ich habe ja die Diskussion angeregt, um die anderen Standpunkte zu hören!
 
  • Genau hier habe ich den Vergleich: Eine Freundin und ich bezogen zur gleichen Zeit Häuser mit heruntergekommenen und Giersch überwuchertem Garten. Sie spritzt mit Round Up, ich entferne manuell und pflanze Konkurrenzpflanzen wie z.B. Kartoffeln.
    Und: Wir haben bei gleichem Zeitaufwand beide in etwa gleich viel Giersch.

    Kartoffeln sind keine Gierschkonkurrenz, sondern bedeuten unendliche Bodenbearbeitung, was der Giersch dann sicherlich irgendwann nicht mag. Genauso gut kannst Du Rasen säen und regelmäßig mähen, dann ist der Giersch auch irgendwann weg oder einfach unsichtbar. Aber ich will weder Kartoffeln noch Rasen zwischen den Rosen. Ich habe einen Hund und wenn der die oberirdischen Kartoffelfrüchte frißt, ist er tot. Kartoffeln in einem Freizeitgarten sind keine Lösung.

    Daß Kartoffelnkultivieren und Gierschjäten den gleichen Zeitaufwand bedeutet wie ein Herbizid in eine Spritzflasche zu packen, halte ich für sehr, sehr unwahrscheinlich.

    Sie hat zwar einige verbrannte Stellen, wo man sieht, wo ihr letzter Einsatz war- aber der Giersch geht einfach einen Meter weiter und treibt da erneut aus.

    Der Giersch geht nicht weiter, sondern hat bereits bis da hin Rhizome getrieben, die er dann natürlich nutzt. Ist aber auch nicht anders, als wenn man Kartoffeln pflanzt. Der Giersch stoppt dann, wenn man das Ende seiner Rhizome erwischt hat. Ganz so furchtbar ist er dann zum Glück doch nicht.



    Ich fühle mich einfach viel wohler mit einem ökologischem Gleichgewicht im Garten- dazu gehört es auch, dass ich z.B. nur zweimal im Jahr Rasen mähe, unaufgeräumte Ecken, Igel- und Insektenhotels usw. habe. Das muss nicht für jeden gelten, ich habe ja die Diskussion angeregt, um die anderen Standpunkte zu hören!

    Was hat nun der Einsatz von Herbiziden mit Insekten und Igeln zu tun? Igel lieben Kulturland, weil sie dort einfacher an Nahrung kommen. Deswegen habe ich die auch reichlich. Dazu noch eine Fledermausmeute, Eichhörnchen und wegen stattlichem Heckenbewuchs reichlich Vögel. Die Vogelhecken habe ich gerettet indem ich den Holunder umgebracht habe, der sie begeistert verdrängen wollte. Und wenn ich meinen Rasen nur zweimal im Jahr mähe, dann freut sich eine Reihenhaussiedlung über meine Kontamination mit Unkräutern. Was die dann wieder einsetzen müssen, um das zu Recht unerwünschte Kraut los zu werden... Ich habe hier ja gerade so einen Ex-Biogarten und versuche ihn nachbarschaftsverträglich zu bekommen. Null Wohlfühlfaktor, :( aber in zwei Wochen einsamer Arbeit ist das schon ungeahnt viel besser und es sieht so aus, als brauche ich dieses Jahr keine Kartoffeln.
     
    Wie ich schonmal in einem anderen Thread erwähnt habe, ist mein Grundstück von einem Elektrozaun umgeben, der die Haustiere anderer Leute samt deren Hinterlassenschaften zuverlässig vom Betreten des Grundstücks abhält.
    Plus oben drüber ein Gitter, damit auch keine Vögel etc. in den vergifteten Garten kommen.
    Und rundherum Schilder "für Insekten und Kleinstlebewesen verboten"...

    Und bevor Du mir jetzt mit Insekten und dergleichen um die Ecke kommst:
    Hast Du als Motorradfahrerin mal darauf geachtet, wieviele Insekten an einem warmen Sommertag an deinem Helm kleben?
    Der Unterschied zwischen Birnen und Äpfeln ist Dir aber schon bekannt, oder?
     
  • Hallo zusammen,

    nun melde ich mich doch nochmal zu Wort, auch wenn mir diese doch etwas emotional geführte Diskussion gegen den Strich geht

    Also ehrlich, das verstehe ich nicht! Zwischen:
    "Ich habe einen voll biologisch unberührten Garten!" und:
    "Ich spritze Pestizide auf alles was mich stört!"

    gibt es doch wohl noch die ein oder andere Zwischenstufe!

    ja myrte, mir geht es auch so, doch werden in meinen Augen diese Zwischenstufen vorallem von der Herbizid-ablehnenden Fraktion negiert.

    Vorallem begreife ich die Logik von manchem Schreiber nicht so recht. Ich gewinne immer wieder den Eindruck, dass ein Totalherbizid aufgebracht zum Beispiel auf Brombeeren hier im Forum akzeptiert wird, ein selektives Herbizid aufgebracht auf den Rasen, wird aber komplett abgelehnt. Warum? Mir fehlt hier die Erklärung, warum das eine Gift (obwohl es alles platt macht) nicht für so schlimm erachtet wird, wie das andere.

    Ich selber betrachte es anders, ich verstehe nicht, warum man in einem Beet nicht alles von Hand rausmachen kann, vorallem wenn man ja erst mal blanke Erde anstrebt. Das ist doch nur einfach ein bissle Arbeit. Ich hatte in einem Beet Quecke drin und ja, auch Quecke kann man komplett rausbekommen. Man muss halt das Beet hinterher komplett frisch bepflanzen. Beim Rasen kann es aber schon mal vorkommen, dass sich feinblättrige Unkräuter so mit dem Gras verflochten haben, dass man fast nur die Wahl hat alles platt zu machen. Und da gibt es eben dann die selektiven Herbizide, die helfen können. Im Beet sieht das anders aus, da ist ja so gut wie alles zweikeimblättrig und somit kann man nichts selektives einsetzen.

    @evchen dir einen ganz herzlichen Dank für deine sachlichen und informativen Beiträge.

    @Gecko und feiveline, ich fände es sehr gut, wenn ihr nochmal nachschauen könntet, welche Stoffe für das Tierleid verantwortlich waren. Nur durch präzise Information kann man doch wirklich weiterkommen.

    Ganz allgemein fehlen mir hier im Rasen-Forum im Bereich Herbizide manchmal die sachlichen Informationen bzw. die differenzierenden Aussagen. Es wird leider recht oft pauschal abgelehnt. Überlegt doch mal, wenn hier gar im März schon ein Frischling nach dem Ausbringen von z.B. Banvel M fragt, dann bringt es doch nichts, wenn man ihm die pauschale Absage verpasst. Er wird ziemlich sicher das (bereits gekaufte) Zeug ausbringen - und dann haben wir Gift in der Umwelt ohne, dass es seinen Nutzen erfüllen kann (noch zu kalt). Ich denke da wäre es besser, wenn man ihm den Umgang erklärt, dann würde das Gift wenigstens den Nutzen bringen und der Frischling schmeißt nicht nach ein paar Wochen nochmal eine Ration auf den Rasen.

    Grüßlies von
    Orlaya
    (die zur Zeit weder mineralischen Rasendünger, noch Herbizide verwendet, es aber nach Hauskauf eben doch schon mal genommen hat, weil sonst kein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen war)
     
  • Hier ist ja was los :grins:

    Man sieht wie hier 2 Welten aufeinander prallen die Bios und die Chemis , ihr kommt nie auf einen Nenner wetten ? :grins:
     
    Vorallem begreife ich die Logik von manchem Schreiber nicht so recht. Ich gewinne immer wieder den Eindruck, dass ein Totalherbizid aufgebracht zum Beispiel auf Brombeeren hier im Forum akzeptiert wird, ein selektives Herbizid aufgebracht auf den Rasen, wird aber komplett abgelehnt. Warum? Mir fehlt hier die Erklärung, warum das eine Gift (obwohl es alles platt macht) nicht für so schlimm erachtet wird, wie das andere.

    Da hast Du Recht. Aber vielleicht liegt das daran, dass Rasenunkräuter relativ leicht auszustechen sind- während Du bei Brombeeren ja wirklich metertief nach den Wurzeln graben kannst...

    Übrigens hätte ich tatsächlich gerne mehr Infos über schädliche Auswirkungen auf andere Tiere. Dass ein Mittel z.B. als nicht Bienengefährlich eingestuft wird, wenn 50% überleben, wusste ich nicht.

    Warum schreibst Du unten, dass Du keinen mineralischen Rasendünger verwendest? Ist der auch potentiell schädlich?

    LG
     
  • @Gecko und feiveline, ich fände es sehr gut, wenn ihr nochmal nachschauen könntet, welche Stoffe für das Tierleid verantwortlich waren. Nur durch präzise Information kann man doch wirklich weiterkommen.
    Ob ich die genauen Blut- und Gewebeuntersuchungsergebnisse noch finde weiß ich nicht.
    Ich weiß nur, dass mir mein Tierarzt damals versuchte das Ergebnis zu erklären und hängengeblieben ist "da haben Sie scheinbar Nachbarn, die Unkraut als größte Bedrohung der Menschheit ansehen, die sollten ihren Garten besser asphaltieren und grün anstreichen..."
    Nachgewiesen wurde das Zeug im Magen, im Blut, Leber und Nieren. Durch den Nachweis im Magen war ersichtlich, dass sie das Zeug oral aufgenommen hatte. Ob sie nun Gras gefressen hatte (was alle Katzen tun) oder sich ihr (kontaminiertes) Fell geputzt hat war nicht sicher festzustellen, alledings war Gras noch im Magen vorhanden.

    Gift, wie z.B. Rattengift o.ä. war nicht nachzuweisen...

    Stupsi schrieb:
    Man sieht wie hier 2 Welten aufeinander prallen die Bios und die Chemis , ihr kommt nie auf einen Nenner wetten ?
    Das stimmt wenn es sich um "Gift-Verfechter" wie hier handelt, die das ganz bewusst und gewollt machen.

    Viele Gartenbesitzer machen es aber aus Unwissenheit oder Ungeduld ("mit Gift sind Läuse oder Unkräuter schnell und bequem weg"), und wenn ich von diesen nur einen "bekehren" kann hat sich meine Schreiberei hier schon gelohnt.

    Wer weiß schon z.B., dass einfacher Hautkontakt mit "Round up" für Amphibien wie Kröten, Molche und Frösche tödlich ist?
     
    Viele Gartenbesitzer machen es aber aus Unwissenheit

    Das stimmt leider, hab jetzt auch erst gehört das Guano-Dünger NICHT immer biologisch ist.
    Man muss sich ganz schön intensiv damit auseinander setzten wenn man ohne Chemie arbeiten möchte.

    Alles was aus Giftschränken kommt im Gartencenter pack ich erst gar nicht an, meist gibts alternativen dazu die Umweltschonender sind und für Tiere unbedenklich.
     
    Hallo,

    ganz schön Interssant hier mitzulesen.

    Ich versuche ebenfalls ganz viel mit biologischen Mitteln zu behandeln. Aber manchmal - wirklich in Ausnahmefällen - kommt auch mal Gift zum Einsatz. Aber auch nur, wenn mir die Pflanze hoch und heilig ist. Ansonsten wird sie ausgegraben und in den Müll geworfen und durch eine neue Pflanze ersetzt.

    Habe ca. seit 2 Jahren ein Triebspitzensterben an unserer schönen Buchsbaumkugel. Trotz fast regelmässigem Schneiden ist der Buchs im Durchmesser fast 1 m. Damit ist mir die Pflanze es jetzt wert, doch einmal mit Gift nachhelfen zu wollen. Das alleinige Spritzen mit Ackerschatelhalm hilft leider nicht, habe ich jetzt bereits 2 Jahre lang doch recht regelmässig gemacht.
    Mein Gift soll nur im frisch gespritzen Zustand für Katzen giftig sein. Wenn trocken, dann nicht mehr. Werde es dann beim nächsten Sonnenschein aufspritzen und mich dazusetzen bis es abgetrocknet ist. Die eigene Katze werde ich so lange im Haus lassen - denn die wuselt mir immer da durch - und ich selbst bewache dann halt den Buchsbaum, damit keine fremde Katze dort hin geht - die kommen eh nur, wenn ich nicht zu sehen bin.

    Damit bin ich dann zwar kein Bio-Gärtner, aber ich bemühe mich sehr darum so wenig wie irgendwie möglich Gift einzusetzen. Gegen Läuse z.B. warte ich immer auf die Marienkäfer usw.

    LG Karin
     
    Habe ca. seit 2 Jahren ein Triebspitzensterben an unserer schönen Buchsbaumkugel.
    Hast Du dazu schon mal diesen Thread gelesen?

    Aber manchmal - wirklich in Ausnahmefällen - kommt auch mal Gift zum Einsatz.
    Dagegen würde ich auch gar nicht so extrem gegen angehen.

    Mich stört dieses hemmungslose Gespritze für und gegen alles aus Faulheit, Unvernunft, Unwissen oder was alles noch für Gründe angeführt werden.

    In ganz speziellen Fällen mag es unter Umständen mal nicht anders gehen (auch wenn mir persönlich grade kein Fall einfällt), aber auch dann sollte man meiner Meinung nach vorher alles andere (ungiftige!) ausprobiert haben.
     
  • Vielen lieben Dank für den Link.
    Werde ich dann gleich mal lesen. Vielleicht findet sich noch eine andere Lösung außer das Gift.

    LG Karin
     
  • Hi myrte,

    Da hast Du Recht. Aber vielleicht liegt das daran, dass Rasenunkräuter relativ leicht auszustechen sind- während Du bei Brombeeren ja wirklich metertief nach den Wurzeln graben kannst...
    *hmmm* da habe ich bisher genau andere Erfahrungen gemacht. Viele Rasenunkräuter sind ja eher kleine Pflanzen, die sehr leicht reißen wenn man sie zupft. Da kann ich zwar von Hand reduzieren, es bleibt bei mir aber immer so viel zurück, dass sich das Unkraut in wenigen Wochen wieder ausgebreitet hat. Ausstechen geht doch eigentlich nur so recht bei Löwenzahn und zum Teil noch bei Gänseblümchen. Vogelmiere, Ehrenpreis, behaartes Schaumkraut, Quendel sind da wesentlich nerviger.
    In Beeten bin ich -wie schon geschrieben- selbst die Quecke wieder losgeworden, die hat nämlich relativ feste Wurzeln. Da muss man nur ein bissle fleißig sein und gut ist's. Auch bei allen Bäumen und Sträuchern (auch sieben Meter hohe Oschis), die ich bisher rausgemacht habe, fand ich nie ein Problem dabei, die Wurzeln so zu entfernen, dass nichts mehr nachkommt. Brombeere und Flieder habe ich bisher noch nie ganz rausgemacht, muss sie ja aber auch in Schach halten - find ich ned sooo schwierig.

    Warum schreibst Du unten, dass Du keinen mineralischen Rasendünger verwendest? Ist der auch potentiell schädlich?
    Nun ja, mineralische Dünger sind Nährsalze. An zuviel Salz können auch wir Menschen sterben und wenn Tiere über die Düngerkrümel laufen, dann piekst das schon mal in die Pfoten, sie lecken es ab und ich weiß nicht, wie viel sie damit aufnehmen. Wir haben Kaninchen und somit dürften die Ninchen solange nur in ihr Freigehege und nicht in den ganzen Garten, bis der ganze Dünger sich aufgelöst hat - das dauert mir einfach zu lange.

    Grüßlies
    Orlaya
     
    Wer weiß schon z.B., dass einfacher Hautkontakt mit "Round up" für Amphibien wie Kröten, Molche und Frösche tödlich ist?

    nun das sollte man spätestens dann wissen, wenn man die Packung in Händen hält - da steht das nämlich drauf. Das Traurige ist nur, dass man das Produkt eigentlich erst nach Beratung kaufen darf (und auch erst da in Händen hält). Die 'Beratung' ist manchmal so mies - da fällt mir einfach nichts mehr dazu ein. Da wird ohne weiteres RoundUp verkauft, um den unerwünschten Bewuchs in Pflasterritzen zu vernichten (habe schon entsprechende Beratungsgespräche gehört) - oder, wie in meinem Fall, wird es sogar zur Verwendung direkt am Abwassergulli verkauft. So steht meine Mini-Packung RoundUp immer noch unbenutzt im Keller. Eigentlich hätte ich es dem 'Berater' auf den Tisch knallen sollen, nur leider hatte ich den Kassenzettel nicht mehr, als ich endlich mal Zeit hatte die Packung genauer anzuschauen.

    Für die Diskussion hier würde ich mir sehr wünschen, dass man einfach mal genauer liest was die Leute so schreiben. Ich denke man kann wirklich nicht Caruso, Blitz, evchen oder auch mich, alle in einen Topf werfen. Und ich möchte auch nochmal darauf hinweisen, dass eine massive Ablehnung vorallem bei einem Neuling dazu führen kann, dass das Herbizid doppelt ausgebracht wird - und genau das möchte ich wiederum nicht verantworten.

    Grüßlies
    Orlaya
     
    Ob sie nun Gras gefressen hatte (was alle Katzen tun) oder sich ihr (kontaminiertes) Fell geputzt hat war nicht sicher festzustellen, alledings war Gras noch im Magen vorhanden.

    Es kann ja eigentlich nur eines sein, das überhaupt giftig genug ist um eine Katze über das Fell zu töten, und das ist Paraquat. Das ist aber schon seit 1997 verboten und war in Gärten nie zugelassen.

    Was hat Paraquat nun mit mit Banvel gemein, außer daß beide Herbizide sind? Ich bin ausgesprochen froh, daß Paraquat nicht mehr verwendet wird, weil es viel Intelligenteres gibt. Das meine ich mit undifferenziert.

    Wer weiß schon z.B., dass einfacher Hautkontakt mit "Round up" für Amphibien wie Kröten, Molche und Frösche tödlich ist?

    Äh, ja? Wie geht denn das? Davon weiß nicht mal die Zulassungsstelle was.
     
    Hi evchen,

    danke nochmal für deine Ausführungen zu dem tragischen Todesfall. Ich hatte mittlerweile mehrere Datenblätter von Herbiziden durchgelesen und bin auf keinen Hinweis gestoßen, dass es zu so einem schlimmen Vergiftungsfall kommen könnte. War mir aber unsicher, ob die Datenblätter doch einiges verschweigen oder hatte auch schon den ganz bösen Gedanken, ob da nicht gar ein Nachbar ganz gezielt die Katze vergiftet hat.

    Äh, ja? Wie geht denn das? Davon weiß nicht mal die Zulassungsstelle was.
    naja, immerhin steht ja schon sehr deutlich auf der Packung, dass das Mittel -auch Produktreste- auf gar keinen Fall in die Kanalisation gelangen darf.

    Grüßlies
    Orlaya
     
    Mit Paraquat gabs reichlich Vergiftungen. Da haben sich die Landwirte öfter mal selbst weggebeamt. Bei Ratten hat das einen LD50 von 110 mg/kg. Das ist wirklich sehr, sehr giftig.

    In Wasser darf grundsätzlich fast gar nichts gelangen. Selbst eine banale neuinstallierte Kupferleitung oder Kochsalz kann einem den kompletten Teich lebewesenfrei machen. Aber wer spritzt schon seinen Teich mit Roundup? Wenn nur noch benutzt werden dürfte was in Gewässer gelangen darf, könnte man nicht mal einen umweltfreundlichen Haushaltsreiniger verwenden. Aber den kippt hoffentlich auch keiner in sein Gewässer.
    Deswegen ist es ja auch so wichtig, daß man möglichst genau weiß, wieviel Liter Wasser in einem Gartenteich sind. Sonst wird auch aus dem "Algenfrei" sehr schnell "Fischfrei". Da Fische und viele andere Wasserlebewesen ihre Lungen und Schleimhäute außen tragen, sind sie sehr empfindlich - nicht nur gegenüber Roundup, sondern gegenüber allem.

    Einen Hinweis, daß Roundup bei Berührung Amphibien tötet gibt es nicht. Im Gegenteil. Man muß Kaulquappen alle vier Tage mit reichlich Roundup gießen, damit sie sterben. Also da gibts wahrlich Gründlicheres und Schnelleres. Speiseöl z.B.
     
    Äh, ja? Wie geht denn das? Davon weiß nicht mal die Zulassungsstelle was.
    Mein Tierarzt hat es mir erzählt.

    Aber wer spritzt schon seinen Teich mit Roundup?

    Einen Hinweis, daß Roundup bei Berührung Amphibien tötet gibt es nicht. Im Gegenteil.
    Amphibien leben nicht nur im Teich, das solltest Du eigentlich auch wissen.
    Die meisten Amphibien leben außerhalb der Laichzeit terrestrisch, also genau da wo Round up verspritzt wird.

    Und das "Gegenteil" wie Du es nennst hätte ich gerne mal von einem Fachmann (keine bunte Werbebroschüre des Herstellers der das Zeug verkaufen will) verlinkt.
    Ansonsten glaube ich lieber dem (s. oben) der studiert hat als der die das Zeug (scheinbar) benutzt.

    Hier mal ein Bericht darüber (auch wenn Monsanto es gerne abstreitet).
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Amphibien leben nicht nur im Teich, das solltest Du eigentlich auch wissen.
    Die meisten Amphibien leben außerhalb der Laichzeit terrestrisch, also genau da wo Round up verspritzt wird.

    Richtig. Aber bei Deiner Studie aus dem Heise-Link wurden Kaulquappen drei Wochen lang, alle vier Tage, mit Roundup ins Wasser behandelt. Das mach mal mit Kompost. Du wirst Dich wundern wie giftig Kompost plötzlich für Kaulquappen wird.

    Und das "Gegenteil" wie Du es nennst hätte ich gerne mal von einem Fachmann (keine bunte Werbebroschüre des Herstellers der das Zeug verkaufen will) verlinkt.

    Nimm einfach die Studie die Du selbst verlinkt oder lese wenigstens den Heise-Link durch. Roundup im Tech is nix. Kompost im Teich erfahrungsgemäß auch nicht. Wo ist die Neuigkeit und wußten wir das nicht schon immer?:rolleyes:


    Ansonsten glaube ich lieber dem (s. oben) der studiert hat als der die das Zeug (scheinbar) benutzt.

    Es reicht eigentlich, wenn Du den Studien glaubst, die Du selbst verlinkt hast.:)
     
    Es reicht eigentlich, wenn Du den Studien glaubst, die Du selbst verlinkt hast.:)
    Ok, aus dem Link:
    Das Herbizid, das vom Konzern [extern] Monsanto vertrieben und auch in Verbindung mit resistenten genveränderten Pflanzen angeboten wird, ist für Kaulquappen hochgiftig..

    Auch wenn das Herbizid sich im Boden verteilt, büßt es seine chemischen Wirkungen nicht ein und tötet neben Kröten auch Frösche. Und selbst wenn man nur ein Drittel der Konzentration verwendet, die als Maximum in der Natur angesehen wird, sterben daran 71 Prozent der Kaulquappen, die in Behältern unter Außenweltbedingungen aufwuchsen. Die Hinzufügung von Erde, die angeblich das Herbizid aufnimmt, änderte an der Todesrate nichts. Und als die Wissenschaftler die Kaulquappen, der maximalen Konzentration aussetzten, die bei Anwendung des Herbizids entstehen soll, starben fast alle Kaulquappen von drei Froscharten.

    Für ausgewachsene Frösche ist das Herbizid, das auch Gartenbesitzer zur Bekämpfung von Unkraut einsetzen, ebenso gefährlich. Wird die von Monsanto empfohlene Menge verwendet, sterben bis zu 86 Prozent der Frösche, die sich auf dem Trockenen aufhalten, innerhalb eines Tages.

    Das überraschendste Ergebnis aus den Experimenten ist, dass eine Chemikalie, die enwtickelt wurrde, um Pflanzen zu abzutöten, innerhalb von drei Wochen 98 Prozent aller Kaulquappen und innerhalb von einem Tag 79 Prozent aller Frösche tötete.
     
    Naja, mir sind jetzt Links und Forschungen gar nicht so wichtig- mir reicht es, wenn ich die verbrannte Erde sehe. Da wo meine Freundin gespritzt hat, wächst erst mal lange Zeit nichts. Gar nichts. RoundUp fällt definitiv nicht unter "selektiv". Und dass das nicht gut für jedwede Lebewesen ist, kann ich mir vorstellen...

    Dass diese Mittel erst nach Beratung vergeben werden sollen, ist ja ein Witz! Bei Obi ist das ja die gleiche Theke, an der auch die Blumen als Geschenk verpackt werden, das lasse ich öfter machen. Die Beratung hat den Namen nicht verdient:
    Kunde: "Ich brauche was gegen ... "
    Verkäufer: "Da empfehle ich Ihnen ..."
    Kunde: "Danke, auf Wiedersehen!"

    Da sehe ich es so wie Orlaya- wenn jemand Pestizide, Herbizide und sonstige zide ;) verwenden will, dann ist es ja besser, ihn richtig zu beraten, damit das Mittel dann möglichst sparsam angewendet werden kann.

    Ich habe übrigens auch mal eine Katze durch Rattengift (o.a., es war jedenfalls definitv Gift) verloren. Das ist für mich auch ein Skandal, dass sowas frei verkauft werden darf.

    LG
     
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