Chemische Mittel- wer benutzt sie und warum?

Atomkraftwerke sind doch auch so ungefährlich.
Geklonte Rinder werden in den USA zu leckeren Burgern und XXL-Steaks verarbeitet.
Monsanto verbreitet Gen-verändertes Saatgut.
Der Regenwald wird mit "Erlaubnis" abgeholzt.

Was ist denn das für eine Argumentation? Die Menschheit hantiert mit Giften und Experimenten und Veränderungen der Erbmasse , und das ist es nicht förderlich für die Umwelt.
Für den Ertrag auf den ersten Blick, aber nicht für die ökologische Bilanz.

Freies Handieren mit Giften, weil man sich in der Nachbarschaft keine bösen Blicke einfangen will, weil man den Garten genießen möchte, das ist eine Argumentation, der ich nicht folgen mag.
Ebenso verquert finde ich die Argumentation: ich habe eine Vogelfutterhecke gerettet, aber gleichzeitig eine daneben stehende invasive Hecke mit Gift gemeuchelt. Ja, herzlichen Glückwunsch, da entscheidet sich der Vogel für die Futterhecke, nascht ein wenig von dem verstreuten Gifte und sagt sich: bäh, jetzt wird mir schlecht.

Und da kann man mir tausendmal sagen: nee, es ist nicht wissenschaftlich erwiesen, daß es für Katzen und schnüffelndem Getier und Amphibien tödlich ist, es ist nicht förderlich für Kleinstlebewesen, die die absolute Grundlage jeglichen Lebens ist.

Weiter so. Verwandelt die Welt ruhig zu euren Gunsten.

Beste Grüße
Doro
 
  • Hallo Doro,
    du schreibst: "Verwandelt die Welt ruhig zu euren Gunsten."

    Ja, genau sooo denken viele Menschen, aber das ist vordergründig gedacht.

    Da die Erde mit ihrer Atmosphäre ein geschlossenes System darstellt, verschwindet nichts von dem, was eingebracht wird, sondern es reichert sich an.

    Und wir können sicher sein, dass wir alles zurück bekommen!! Das meine ich nicht nur im übertragenen Sinn, sondern auch wörtlich:

    Aktuell: radioaktiv verseuchten Fisch vom Super-Gau, erbgutveränderte Fische von diesen Wahnsinns-Plastikmüll-"Deponien" im Ozean, erdölverseuchten Fisch aus dem Golf von Mexiko, jedes Jahr chemieverseuchtes Obst und Gemüse aus Südeuropa ....

    Von D. kenne ich die Zahlen nicht, aber in Frankreich werden jährlich 80 000 Tonnen Chemie auf Felder und Feldfrüchte ausgebracht. In D. und den anderen europäischen Staaten, USA, Kanada usw. werden die Mengen nicht viel anders aussehen.

    Dazu noch die Gentechnik - was meinen die Menschen eigentlich, wie viel sie selbst und die Natur noch aushalten?????

    Die Veränderungen - das stellt sich m.E. immer deutlicher heraus - werden zu unseren Ungunsten sein.........

    UND DIESMAL KANN NIEMAND SAGEN, ER/SIE HÄTTE NICHTS DAVON GEWUSST!!!!

    Wie so oft ...... grüßt euch
    die melancholische Moorschnucke
     

    Warum soll nun ausgerechnet Roundup am Bienensterben schuld sein? Pyrethrum ist ähnlich breit verwüstend. Sowohl Spinosad, als auch Pyrethrum sind Mittel aus dem Ökolandbau und hochgradig bienengefährlich. Andere haben schon lange Mittel, die nicht bienengefährlich sind.

    Im Ökolandbau gehts nicht darum, wie giftig etwas ist. Es muß natürlichen Ursprungs sein, dann darf es eingesetzt werden sofern die Behörden mitmachen.

    Zu den Bienen: Es ist in der Hauptsache die Varroamilbe sagen die neusten Erkenntnisse. Und die haben Imker höchstpersönlich eingeschleppt.
     
  • Hab vor kurzem einen aktuellen Bericht über das Bienensterben im Fernsehen verfolgen können.
    Es ist nicht nur die Varroamilbe. Es spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Die wichtigsten:
    1. Milben
    2. Gifte
    3. Monokulturen
    Unumstößliche Tatsache ist jedoch, daß der Mensch dafür verantwortlich ist.

    LG Katzenfee
     
  • Beim Bienensterben sollte man auch den Einfluss gebeizten Saatguts nicht unterbewerten. Hört sich schön harmlos an - so wie alles was diese verdammte Industrie ohne Rücksicht, außer auf die eigenen Gewinne, verkaufen will.
    Wenn man das Kind beim Namen nennt und "Neonicotinoide" sagt, klingt das schon gar nicht mal mehr so nett.


    Und zum Haupthema: Ich weiss nach langem Nachdenken immer noch nicht was ich sinnloser finde:

    a) Gift auf Nutzpflanzen zu kippen um Fraßfeinde zu töten und die Früchte zu essen

    oder

    b) Gift auf Rasen zu kippen damit dort eine Monokultur entsteht

    Beides ist haarsträubender Unsinn, wobei mir jetzt beim Schreiben auffällt das Variante b) sinnloser sein dürfte. Bei a) reduziert sich immerhin langsam aber sicher die Anzahl der Trottel die Gift verwenden...
     
    b) Gift auf Rasen zu kippen damit dort eine Monokultur entsteht

    Willkommen im Unterforum "Rasen". Ein Rasen IST eine Monokultur aus Gräsern. Je nach Fläche und Zeitaufwand ist für viele "Trottel" der Einsatz von chemischen Mitteln vertretbar.

    In diesem Thread kannst du viel über Gifte und deren Wirkungsweise erfahren. Fast noch unterhaltsamer ist für mich die Empörung vieler Poster über dieses Tabuthema.

    Da wird schon mal darüber lamentiert, warum keine Bienen mehr am Helmvisier zerplatzen oder geklonte Rinder zu XXL-Steaks verabeitet werden... :grins:
     
  • Beim Bienensterben sollte man auch den Einfluss gebeizten Saatguts nicht unterbewerten. Hört sich schön harmlos an - so wie alles was diese verdammte Industrie ohne Rücksicht, außer auf die eigenen Gewinne, verkaufen will.
    Wenn man das Kind beim Namen nennt und "Neonicotinoide" sagt, klingt das schon gar nicht mal mehr so nett.

    Ich denke dem Deutschen Projekt für Bienenmonitoring kann man schon vertrauen:

    Bei den insgesamt in drei Jahren auf Pestizidrückstände untersuchten 215 Bienenbrotproben wurden insgesamt über 50 Wirkstoffe (von 256) nachgewiesen, die meisten im Spurenbereich. Häufig wurden mehrere Wirkstoffe gefunden und nur etwas mehr als 20 % der Proben waren frei von messbaren Rückständen (Tab. VII). Neonikotinoide wurden nur in einer einzigen Probe nachgewiesen. Es konnte keine Korrelation von Rückstandswerten mit Winterverlusten festgestellt werden. Es gab auch keinen Zusammenhang zwischen der Überwinterung von Bienenvölkern und dem Umfang des zuvor eingetragenen Rapshonigs (Abb. 6).
    Unser Projekt zeigt, dass der Varroabefall im Herbst (zusammen mit den assoziierten Sekundärinfektionen) eine Hauptursache für Überwinterungsverluste darstellt. Eine konsequente Varroabehandlung und starke Bienenvölker mit jungen Königinnen sind daher die wichtigste Empfehlung, um Winterverlusten vorzubeugen. Ein zusätzlicher Einfluss der übrigen Faktoren kann nicht ausgeschlossen werden, hierfür sind aber modifizierte Versuchsansätze notwendig.



    apidologie.org/index.php?option=com_article&access=doi&doi=10.1051/apido/2010014&Itemid=129


    (Link kopieren, ich darf wegen des Spamschutzes noch nicht linken)



    Weder Pestizide noch Neonikotinoide. Varroa + Viren sinds. Hoffen wir mal, daß die böse Biochemie ein Medikament gegen die Varroamilbe (= Pestizid) für die Bienen findet.
     
    @buchfink

    Aha. Deswegen muss ich trotzdem keinen Sinn darin erkennen diesen Zustand mit Chemie zu erreichen. Wer keine Zeit für manuelle Pflege hat sollte sich die Frage stellen warum man dann einen Top-Rasen haben will.

    In meinen Augen ist es ein kultureller Effekt: Wer den gepflegtesten Rasen hat, hat das meiste Ansehen. Und das meiste Ansehen eben deshalb weil man VIEL ARBEIT dafür investieren MUSS.
    Wer auf seinem Egotrip mit wenig Mühe die Nachbarschaft beeindrucken will ohne wirklich etwas geleistet zu haben, kriegt von mir keinen Beifall. Das was man höchstens von mir kriegen könnte klatscht zwar auch, hat mit Beifall aber ansonsten nix zu tun... ;)

    Außerdem reagiere ich empfindlich auf Menschen die der Meinung sind zusätzlich zu ihrer eigenen Vergiftung auch andere Lebewesen vergiften zu müssen.
    Wer sich selbst umbringen will, gerne. Nur zu.:)
    Wer mich oder andere Lebewesen direkt oder indirekt vergiften will, oder andersweitig mit Chemie etc. belasten möchte muss mit meiner Gegenwehr rechnen. Und da finde ich auch mal harte Worte.

    Zur Wirksamkeit von Gift: Es tötet!? Was sollte Gift sonst tun?
    Wenn es so unschädlich (oder speziell wirkend auf bestimmte Organismen) ist wie du es hier hinstellst, warum lassen dann Leute ihre Kinder und Hunde nicht auf den Rasen nachdem sie ihn mit (nur gegen Pflanzen wirkenden) Gift behandelt haben? Hmm?
     
  • Wie mein Mathelehrer zu sagen pflegt: EIN Gegenbeweis reicht aus...

    Wozu Gegenbeweis? Eine akute Vergiftung ist eine akute Vergiftung. Das ist jedoch noch lange kein Beweis für die Ursache eines weltweiten Bienensterbens. Die sterben nämlich auch dort, wo gar kein gebeiztes Saatgut eingesetzt wird, weil das viel zu teuer ist.


    Die deutsche Studie unterstützt durchaus das, was eine Arbeitsgruppe 2009 in den USA gefunden hat. Die Bienen waren dort mit Picornaviren infiziert und nicht mehr in der Lage Eiweiße zu synthetisieren. So ein Lebewesen ist zwangsweise tot. Der weltweite Verteiler der Viren ist Varroa. Und so treffen israelische Viren plötzlich auf deutsche Bienen.

    Deutschland auch nicht absolut allein mit der Studie auf der Welt und es herrscht mittlerweile ein wissenschaftlicher Konsens, daß Varroa+Viren als das Hauptproblem betrachtet werden muß.

    Es wundert nicht besonders, daß Imker sowas nicht gerne hören und sich aus solchen Forschungs-Projekten am liebsten verabschieden würden. Ist halt viel netter auf ein Feindbild zeigen zu können als selbst an der Pest beteiligt zu sein. Zudem bedeutet das über kurz oder lang Umsatzeinbußen, weil man seine Völker nicht mehr durch halb Deutschland kutschen sollte, wenn man die Krankheit eindämmen will. Vielleicht gibts auch bald gar keinen Honig mehr, weil die Völker den selber brauchen.

    Zudem sind Imker plötzlich näher an der Gentechnik als sie das gerne hätten. Denn antivirale Medikamente werden für Bienen kaum möglich sein. Da muß man resistente Bienen züchten. Und zwar schnell. Das ist auch schon in der Mache.
     
  • Wer mich oder andere Lebewesen direkt oder indirektvergiften will, oder andersweitig mit Chemie etc. belasten möchte muss mitmeiner Gegenwehr rechnen. Und da finde ich auch mal harte Worte.
    Man kann sich das Leben auch schwer machen. Konsequenterweise müsstest du alle Raucher abklatschen, alle Autofahrer, alle Schuhimprägnier, alle Spezialreinigernutzer, …

    Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Vielleicht wäre es besser, wenn du mehr Vertrauen in deine Mitmenschen entwickelst anstatt sie in ihrer Freiheit zu beschränken, das zu tun, was sie für richtig halten und auch verantworten können.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Nee, kannste eben nicht. Du persönlich übernimmst weder Verantwortung noch Haftung noch würdest Du den Boden ausbessern.

    Das ist so läpsch daher gesagt, veranworten tust Du es höchstens vor Deinem persönlichen Gewissen, und das scheint einen sehr niedrigen Schwellenwert zu haben. Aber das kann man weder beschlagnahmen noch gegen einen Gegenwert für sinnvolle Maßnahmen für den Umweltschutz einsetzen.

    Vorschlag: mit all dem Geld, was Du zur Verhübschung Deines Monokulturraumes veranschlagst, könntest Du doch diejenigen hungernden Kinderchen, die angeblich ohne Chemie nix zu beißen hätten, sinnvoll unterstützen.
    Weißt Du, da gibt es noch mehr Faktoren, warum das Kindelein nix futtern kann, das sind unter anderem politische Faktoren und maßlose Spekulationen am Getreidemarkt.

    Aber wenn man nicht komplex denken mag, dann bleibt man halt an seinem frisch lasiertem Gartenzaun hängen.

    Ja, wenn man richtig Kritik übt, dann geht es halt ans Eingemachte, auch an den Schuhlasierer, an die Handtäschchen-Schwingerinnen, die ihre Kosmetik zur Schau tragen.....wenn schon ein bißchen die WElt verändern wollen, dann richtig.
    Aber macht man ja nicht, man kauft sich immer das, was man noch an Taschengeld übber hat, und kauft und kauft und nutzt all das unsinnige. Und das ist unter anderem Chemie, die auf den Rasen kommt.


    Beste Grüße
    Doro
     
    Zuletzt bearbeitet:
    @ evchen und buchfink

    Was der Sinn unserer unbehandelten Gärten, hier: Wiesen ... ist, haben wir bereits beschrieben, insbesondere, was die Flora und Fauna betrifft.

    Zudem können wir darauf liegen, mit Gartenstühlen drauf sitzen, mit Kindern drauf spielen, grillen.......

    Was des weiteren der Sinn eines Golf-, Fußball- oder Tennis-Rasens ist, ist uns allen klar und verständlich und ich z.B. sehe ein, dass diese Flächen besonders behandelt werden müssen.

    Kann mir eine/r von euch beiden aber bitte erläutern, was der Sinn eurer behandelten Rasenflächen im Garten ist??

    Vielen dank im voraus
    sagt Moorschnucke
     

    Man kann sich das Leben auch schwer machen. Konsequenterweise müsstest du alle Raucher abklatschen, alle Autofahrer, alle Schuhimprägnier, alle Spezialreinigernutzer, …



    Könnt ihr vielleicht mal diese sinnfreien Vergleiche bleiben lassen?
    Es geht um Chemie im Garten, nicht um Schuhcreme:rolleyes:!
     
    So und nun die in meinen toten Bienen festgestellten Wirkstoffe:

    Azoxystrobin
    Chlorpyrifos
    Fipronil
    Fludioxonil
    Thiacloprid
    Cyprodinil

    Im Raps wurde gefunden:

    Fipronil
    Thiacloprid

    Woher kommt der ganze andere Kram?
    Wahrscheinlich aus dem Baumarkt...
     
    Zudem können wir darauf liegen, mit Gartenstühlen drauf sitzen, mit Kindern drauf spielen, grillen.......

    Meine Kinder haben heute auch im Garten gespielt. Wir haben ja wunderschönes Wetter draussen. Zum Grillen komme ich leider nicht da ich nun an der Steuererkärung sitze. Wenn ich schon persönlich nicht mein Geld den hungernden Kindern zur Verfügung stelle (@JazzBrazil), dann soll das halt indirekt Vater Staat mit meiner Kohle machen.

    Zum Sinn meiner (noch) unbehandelten Rasenfläche: Damit man darauf spielen und grillen kann :)
     
    Deutschland auch nicht absolut allein mit der Studie auf der Welt und es herrscht mittlerweile ein wissenschaftlicher Konsens, daß Varroa+Viren als das Hauptproblem betrachtet werden muß.

    Es wundert nicht besonders, daß Imker sowas nicht gerne hören und sich aus solchen Forschungs-Projekten am liebsten verabschieden würden. Ist halt viel netter auf ein Feindbild zeigen zu können als selbst an der Pest beteiligt zu sein.

    Zudem sind Imker plötzlich näher an der Gentechnik als sie das gerne hätten. Denn antivirale Medikamente werden für Bienen kaum möglich sein. Da muß man resistente Bienen züchten. Und zwar schnell. Das ist auch schon in der Mache.

    Ich wiederhole meine Frage von vorhin: Wo gibt es gute Infos zum Thema Bienensterben? Ich habe auch irgendwo mal gelesen, dass es Vermutungen gibt, die Bienen könnten geschwächt worden sein, weil ihnen eben jahrelang der Honig entzogen wurde, kann da was dran sein? Würde mich sehr interessieren.

    Ansonsten: Was hat Gentechnik, globale Ernährungsprobleme usw. mit dem Chemieeinsatz in Privathaushalten zu tun? Es gibt doch nicht nur entweder/oder...
     
    @ evchen und buchfink

    Was des weiteren der Sinn eines Golf-, Fußball- oder Tennis-Rasens ist, ist uns allen klar und verständlich und ich z.B. sehe ein, dass diese Flächen besonders behandelt werden müssen.

    Kann mir eine/r von euch beiden aber bitte erläutern, was der Sinn eurer behandelten Rasenflächen im Garten ist??

    Vielen dank im voraus
    sagt Moorschnucke

    Ich bin zwar keiner von den Beiden, aber ich habe auch eine Rasenfläche im Garten. Und zwar deswegen, weil ich keine blühenden Sachen an dieser Stelle haben will, damit die Kinder nicht auf Bienen treten.
    Aber es ist logisch, dass dies eine Monokultur ist und andere Pflanzen immer versuchen werden, diesen Bereich mit zu besiedeln. Deswegen reiß ich die anderen Sachen halt regelmäßig raus. Wie gesagt ist die Arbeit aber sehr viel weniger geworden, seitdem ich regelmäßig dünge (wobei es immer noch nicht so oft ist, wie hier empfohlen wird, ich dünge jetzt 2x/Jahr und glaube auch, das reicht.)
     
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