Der Außenbereich sollte auf der Wiese stehen, damit die Schweinchen dort grasen können. Ist halt mit Arbeit verbunden, wenn die Tiere samt einem Schutzhäuschen jeden Tag hinaus tragen muss. Und wäre auch nur für die Frostfreie Zeit möglich.
Der Käfig steht auf einem Pflaster, das ist doch nich toll, wenn die Meerschweinchen dort den Freilauf haben...
Ja, das finde ich auch einen sehr gut geeigneten Platz.
Im Gegenteil, das Pflaster wäre sogar super, weil damit der Boden von unten her bereits schon abgesichert wäre. Somit müsstet Ihr nicht mehr untergittern (wegen Mardern, Füchsen, Ratten und Mäusen).
Eine ganzjährige Aussenhaltung muss äusserst sorgfältig geplant werden, damit die Meerschweinchen gegen Feinde geschützt sind.
Ich kenne sehr viele Fälle, wo die Leute zu leichtsinnig waren und die Tiere dann halt gefressen wurden. Ein Marder braucht nur ein Loch von ca. 5 cm, schon kann er eindringen und die Meeries umbringen.
Ihr könntet diesen Platz in mehrere Bereiche unterteilen:
An der geschützten Hauswand das gut isolierte
Schlafhaus (mit Lüftungs-Löchern, damit kein Kondenswasser entsteht).
Direkt daran anschliessend auf dem Pflaster den
Dauerauslauf, der ganzjährig zugänglich sein muss. Da bewährt sich ein Belag aus Rindenschnitzeln sehr gut.
Und schliesslich noch auf der Wiese ein
Sommer-Auslauf, den Ihr sicher und stabil verschliessen könnt bei Regenwetter oder im Winter. Sehr gut bewähren sich bei solchen Lösungen grosse Kanalisations-Röhren als Verbindung vom Dauerauslauf zum Sommerauslauf. Das Gitter muss natürlich gut befestigt sein, damit es keine Zwischenräume gibt.
Mit dem Bau fangen wir frühestens im März an, da die Schweinchen nicht vor Mai einziehen sollen.
Das ist eine sehr gute Planung.
Wenn das Haus Zwischenetagen hat, dann können doch die Meerschweinchen auch mehr rumrennen, oder zählt das nicht? (naivfrag)
Nein, das zählt nicht, denn Meerschweinchen sind Bodenbewohner, die viel Platz auf ebener Fläche benötigen.
Das siehst Du ja schon selber auf einen Blick, wenn Du Dir den Körperbau eines Meerschweinchens ansiehst: Rundlich, walzenförmig, kurzbeinig und plump.
Hochbeinig und flink wirken sie nur als Jungtiere.
Solche Tiere sind Bodenbewohner, die kaum klettern können. Wenn sie mal etwas älter sind und evtl. unter Arthrose leiden, schon grad gar nicht mehr.
Mehrstöckige Bauten eignen sich nicht als Meerie-Unterkunft.
Das gezeigte Haus in meinen Bildern ist ausdrücklich ein
Schlafstall, keine Dauerbehausung.
Und wie soll ich denn bitte meinen Kindern beibringen, dass Tiere Fürsorge brauchen?? Ich finde Kinder sollten mit Tieren aufwachsen und von Anfang an lernen, was es heißt, ein Tier zu haben.
Damit hast Du recht, wenn Du den Kindern beibringst, dass Meerschweinchen keine lebendigen Spielzeug-Tiere sind, die man herumträgt oder die man in einem kleinen Käfig/Kiste aufbewahrt, nach Belieben ab und zu hervorholt und danach wieder dort rein versorgt.
Deshalb betone ich ja so stark, dass Meerschweinchen Rudeltiere sind, die sich in erster Linie zur Beobachtung ihres interessanten Soziallebens eignen, nicht zum Herumtragen, wie das früher leider oft der Fall war.
Die Meerschweinchen sind nicht wehrhaft und beissen höchst selten, deshalb werden sie so häufig als lebendiges Spielzeug missbraucht. Sie sitzen dann einfach verängstigt im Schoss oder auf dem Arm, werden häufig auch fallengelassen von zu kleinen Kindern, z.B. wenn die Tiere die Kinder unabsichtlich kratzen mit ihren spitzen Krallen.
Ich kenne haufenweise solche "Unfälle", die meist tödlich enden für die Schweinchen.
Mäuse sind zu klein. Hamster schlafen tagsüber. Hasen können von Kindern in dem Alter nie gehalten werden. Für einen Hund haben wir keine Zeit und Katzen mag mein Mann nicht.
Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht. Und Meerschweinchen passen am besten.
Für Kinder würden sich viel eher Ratten eignen, denn diese sind sehr menschenbezogen (man nennt sie auch "Hunde unter den Nagern"), können spielen und toben wie junge Hunde und klettern auf den Kindern herum, ja, machen sogar kleine Kunststücke, wenn man sich Zeit dafür nimmt.
Aber auch Ratten brauchen natürlich eine artgerechte Haltung und sehr viel Auslauf (nur drinnen natürlich, draussen kann man Heimtier-Ratten nicht halten).
Aber ich weiss schon, dass Ratten nicht jedermanns Sache sind... ich finde sie toll, hatte selber auch mal, aber leider leben sie kaum 2 Jahre lang.
Wie schon gesagt wir haben damals auch mit 2 Schweinchen für die Kinder angefangen (damals 5 und 9 Jahre) und es ist das Hobby meines Mannes daraus entstanden.
Toll!
Die meisten begeisterten Meerschweinchen-Halter haben solch eine Karriere hinter sich, denn wie ich oben schon sagte, stimmt das Bild des lebendigen Spielzeugs und Kindertieres absolut nicht. Für Kinder werden Meerschweinchen sehr schnell langweilig, wenn man sie nur zu zweit in einer Aufbewahrungs-Haltung (Käfig oder kleine Holzkiste) hat.
Bei der 2-Schwein-Haltung sind eigentlich nur zwei Ergebnisse möglich:
1. Der absolute Horror für Mensch und Tier:
Die zwei Schweinchen langweilen sich in ihrer Aufbewahrungs-Box, sitzen faul herum, weil sie nur zwei Schritte vom Heu ins Häuschen tun können, werden krank, bekommen krumme Zehen, Diabetes, Zahnprobleme und sterben schon mit 2 - 3 Jahren, obwohl gesunde Meerschweinchen 8 - 10 Jahre alt werden könnten.
Die Menschen langweilen sich ebenfalls bei solch einer Aufbewahrungs-Haltung, denn die Tiere "tun ja nix"... sie werden vernachlässigt, unregelmässig gefüttert und sterben.
Im schlimmsten Fall gibt es sogar immer mehr Schweinchen, weil sie bereits trächtig aus dem Zoohandel gekauft werden oder 2 "Schwestern" sind eben Brüderlein und Schwesterlein, uuurgs.
![Frown :( :(](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Daraus entstehen dann schreckliche Tierschutz-Fälle, 20 Meerschweinchen in einem kleinen Käfig, usw.
Ich übertreibe nicht, solche Fälle sind recht häufig, weil die Leute sich nicht informieren.
@Annie, ich weiss natürlich, dass Du nicht dazu gehörst, denn Du informierst Dich ja vorher!
oder der zweite Fall tritt ein:
2.
Die zwei Schweinchen langweilen sich in ihrer Aufbewahrungs-Box, sitzen faul herum, weil sie nur zwei Schritte vom Heu ins Häuschen tun können, werden krank, bekommen krumme Zehen, Diabetes, Zahnprobleme und sterben schon mit 2 - 3 Jahren... stopp! Spätestens hier merken die Besitzer, dass da etwas offenbar nicht richtig ist.
Sie informieren sich (leider zu spät für die gestorbenen Tiere...), bauen eine grosse Anlage, holen sich ein echtes Familien-Rudel, also 4 - 6 Tiere und werden von einer schlimmen Krankheit befallen:
Der Meeritis.
Bevor ichs vergesse (ich weiss, ich bin eine Quassel-Tante, aber es ist halt ein riesengrosser Schritt von der veralteten Aufbewahrungs-Haltung zur artgerechten Rudel-Haltung):
Bitte begeht nicht ebenfalls den sehr verbreiteten Anfänger-Fehler, dass Ihr zwei kleine, "süsse" Meerie-Babys kauft!!!!
Meerschweinchen sind hochsoziale Sippentiere (sagte ich das bereits?
![Wink ;) ;)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
), die in Sippen mit unterschiedlichen Altersstrukturen leben.
Du selber setzt ja auch nicht Deine beiden Kinder in eine Mietwohnung mitten in der Stadt und sagst zu ihnen: "Ihr müsst jetzt selber zurecht kommen in der Welt!" Es gibt zwar Fress-Pakete, aber ansonsten müssen Deine beiden 4- und 6-jährigen Kinder ganz allein ihr Leben bewältigen.
Völlig logisch, dass das nicht geht, oder? Die armen Kinder!!!!
Genau so brauchen auch Meerschweinchen-Babys den Schutz und die Gesellschaft von erwachsenen Schweinchen, d.h. am besten nimmst Du eine Mutter mit 2 Töchtern und noch einen älteren Kastraten dazu (aber um Himmels willen keinen unkastrierten Bock...).
Dann kannst Du auch Deinen Kindern erklären, dass das jetzt eine Meerschweinchen-Familie ist mit Mama, Papa und Kindern.
Es gibt viele Notstationen für Meerschweinchen, die Dir weiterhelfen können. Falls nötig, kann ich Dir Adressen in Deiner Nähe beschaffen.
Du siehst, Dein Projekt ist nicht ganz so einfach, wie Du Dir das am Anfang vorstelltest, aber es ist super, dass Du zuerst nachfragst!
Damit kannst Du viele Anfänger-Fehler vermeiden, statt hinterher alles mühsam und aufwendig korrigieren zu müssen.