Wie kann ich am besten Weintrauben verarbeiten - Ideen?

[Sonja Hofmann]

Hallo und guten Abend,
eine Bekannte hat mir angeboten, wenn sie reif sind, alle ihre Weintrauben zu pflücken und zu verarbeiten. Die Menge kann ich nicht wirklich abschätzen, es sind 2 Gartenhäuser und ein Grillplatz regelrecht "zugewachsen" und es hängt Traube an Traube.
Was kann ich damit anfangen? Grappa brennen?
Habe leider nicht die geringste Ahnung. Wenn ich sie nicht ernte, landet alles auf dem Kompost.
Sicher könnt ihr mir wieder mal helfen.
Schonmal danke, liebe Grüße Sonja

 

[Jazz Brazil]

Also, wenn Du die entsprechende Ausrüstung hättest zum keltern, bietet sich ja die Weinherstellung an, ansonsten machste Traubensaft.
Zum WEinherstellen braucht man net viel, nur große Weinbehälter für den Gärprozeß, ein bissi Hefe....ach, guck doch einfach in den lInk hier rein....

Claudia Ehlebracht Kellereibedarf Bremen / www.wein-selbermachen.de

Mein lieber Opi, mein Onkel, meine Cousins, halt die ganze versoffene Verwandschaft keltern in ihren Kellern.

Beste Grüße
Doro

 

[Sonja Hofmann]

Hallo Doro,
die Ausrüstung zum Keltern könnte ich mir sicher besorgen, hatte vergessen das zu schreiben. Meine Bekannten haben in den letzten beiden Jahren Wein davon zubereitet. Trotz Zuckerzusatz ist der für meine Begriffe ungeniessbar, einfach nur sauer, ich würde übertriebenerweise sagen, man kann ihn als Essig benutzen. Sie stellen auch in diesem Jahr keinen mehr her, da ihn sowieso niemand trinkt.
Vielleicht wurden die Trauben nur zu früh geerntet. Sie wurden immer mit den Äpfeln abgeerntet, da man bei uns im Ort dann im Verein günstig pressen kann.
Würde die Trauben aber gerne ernten und verarbeiten, aber zu etwas wirklich Brauchbarem.
Liebe Grüße Sonja

 

[Jazz Brazil]

Dann haben die halt was net richtig gemacht, wie Du schon sagt, entweder zu früh geerntet, den Rebstock zu blöd geschnitte, die Nährstoffversorgung ist nicht gut, und und und...
Man kann halt net gemeinsam mit anderem Obst ernten, wenn der Oxalgehalt net stimmt, nur weil's zeitlich halt paßt.

Ich selber hab nicht viel Ahnung von der Weinherstellung, aber wenn Du das nicht riskieren willst, dann kannst Du immer noch hervorragenden Traubensaft machen, oder halt süßen Most (das ist der frühe vergorene Saft, in dem noch nicht viel Alkohol steckt) machen.
Der Kniff bei der WEinherstellung ist ja, daß er nicht zu viel Säure bekommt.

Wenn Du brennen willst, solltest Du ein wenig Erfahrung mitbringen. Mein Dad hat mal unser Garagentor zur Straße weggesprengt. Wenn da was schiefläuft und man die Apparatur nicht im Auge behält (er war nur kurz rausgegangen und hätte eigentlich ein Hebelchen zudrehen müssen - und mein Dad brennt schon seit urig Zeiten Schnappes), dann gibt's a Wumms.

Hier, noch ein Link:
Obstwein

Beste Grüße
Doro

 

[Punica]

Hallo !


Man kann auch sehr gutes Kompott ( am Besten mit Brandwein ) und Marmelade ( mit Grappa ) machen.

Wein mit Tafeltrauben wird nicht wirklich was .. denn da ist dad Fruchtfleisch fleischig und nicht voll Saft, aber brennen geht sehr gut
.

Auf jeden Fall gut ausreifen lassen und erst ernten wenn sie zuckersüß und aromatisch sind.

Weißt welche Sorte ?


Servus !


Kurt

 

[Sonja Hofmann]

Halo Doro,
ich habe im letzten Jahr bei der Ernte geholfen und war damals bereits der Meinung, dass das noch viiiiel zu früh ist, die Trauben waren für meine Begriffe GRÜN. Man sagte mir, durch Zuckerzusatz kann man das ausgleichen. War wohl nix...
Mit Deinem Fachausdruck "Oxalgehalt" hast Du mir insofern geholen, dass ich weiss, wen ich in meinem nahen Bekanntenkreis fragen kann, er brennt seit Jahren in großen Mengen.
Obstler haben wir auch bereits mehrfach gemacht und können damit umgehen, ohne dass es "knallt und hochgeht".
Lieben Dank, Grüße Sonja

 

[Jazz Brazil]

Ja, meine Mum macht aus unseren Trauben (es ist eine Helle Nova) Gelee, schmeckt hervorragend.

Ja, dann, Sonaja, viel Erfolg, sollte Dich ja net gänzlich abhalten, Dir nicht doch ein Gesöffchen zu machen. Hallelujah!

Unser WEin wird nie grün von der Garagenwand geerntet, immer schön fruchtig und süß, nicht zu süß, .....

Beste Grüße
Doro

 

[Punica]

... also für Marmelade, Kompott und Schnaps kann es gar nicht zu süß sein ....
für Wein scheiden sich die Geister .. ich finde das volle Aroma haben NUR reife Trauben und gegen süßen Wein hab ich auch nix ...

 

[Sonja Hofmann]

Hallo ihr Lieben,
danke für die Antworten und Anregungen.
Wir werden sie lange genug reifen lassen, dann probiere ich mal eine Marmelade aus und der ganze Rest wird Traubensaft. Da hilft ein Bekannter, wie man das macht.

Vielen Dank, liebe Grüße, Sonja

 

[fruitfarmer]

Hallo,

ein leckeres Weintraubengelee ist immer was feines. Gibt es unzählige Rezepte.

Saft lohnt sich auch (zumal Du dann auch ja Jederzeit noch Gelee machen kannst). Aus 10 kg solltest Du ca. 6-7 Liter bekommen. Filtern und Klären nicht vergessen.

Aber wenn es eine lohnende Sorte wäre, was spricht gegen Lagerung? Wenn man die entsprechenden Möglichkeiten dazu hat, versteht sich. Ich verwende dazu unseren Dachboden im Garten.

Das Problem an sich besteht ja, wie schon beschrieben, in der Ernte von vollreifen Beeren. Und Trauben an einem Stock, ja gar Beeren an einer Traube sind nicht immer zur gleichen Zeit vollreif. Auch kann man vereinzelt Trauben am Rebstock belassen und bis zu den ersten Frösten immer köstlichere Beeren naschen.

Lagerung ist also auch in Betracht zu ziehen, wenn ich auch gestehen muss, dass die Trauben dazu allerdings mit einem Stück Rute, spricht einem T-Stück; geschnitten werden müssen. Was wiederum bedeutet, dass man bereits zur Ernte die Tragruten für´s nächste Jahr festlegen muss (oder man nimmt halt nur vom äußeren Bereich, wo man eh keine Tragruten zieht). Und im vorliegenden Fall wirst Du eventuell "Löcher" in die gewünschte Begrünung schneiden.

In einigen alten Herrenhäusern gab es so Wasserglasgestelle, in denen die Trauben angeblich bis Ostern frisch gehalten wurden. Ich hab von 2009 im Aug.2010 die letzten Beeren genascht, allerdings als wunderbare Rosinen, ohne jegliche zusätzl. Trocknung o.d.g.

Man kann einiges machen, aber ohne die Sorte selber zu kennen oder den Namen, ist es schwer Tipps zu geben.