Ja, Stahlwolle
...aber Vorsicht damit. Wenn Du unachtsam bist damit und tatsächlich eine leicht austretende Holzfaser aufnimmst mit der Stahlwolle...ich sag nur ---> unter den Fingernagel ... ---> dann machst Du Hockstrecksprünge.
...also mit langsamen Bewegungen mit Gummihandschuhen beginnen, bevor Du das Tempo steigerst... versuche Dich in den Faserverlauf des Holzes hineinzudenken, dann wirst Du mutiger
...unbedingt warten bis das Holz tatsächlich trocken ist, winziger kleiner Stahlwolle"abrub" (Helge Schneider...) macht sofort Rostflecke aufs Holz.
...nicht zu feine Stahlwolle nehmen, zur Not geht sogar ein Edelstahltopfkratzerding zum Ausprobieren... Profis nehmen spezielle Edelstahlwolle (macht keine Rostflecken...), aber die ist teuer.
Holzentgrauer...
...ja und nein.
...um den harten Übergang von vergrautem zu fast originalfarbenem Holz etwas zu verwaschen optisch ist es einen Versuch wert, die Fläche mit einem biologisch abbaubaren Aufheller vorzubehandeln und danach erst zu ölen.
...m.E. sind diese nicht ganz so brutalchemischen Aufheller auf Oxalsäurebasis. Oxalsäure kommt auch in der Natur vor in milder Form. In der Restaurierung wird Oxalsäure für gerbstoffhaltige Hölzer verwendet zum Aufhellen.
...also mal bei "Osmo-Color" oder "Owatrol-Produkten" nachschauen, die sind empfehlenswert. "Net-rol" heisst das Produkt bei Owatrol und "Holz-Entgrauer" bei Osmo.
...als "rausgeschmissenes Geld" würde ich es nicht gleich bezeichnen, mal davon ausgehend, dass das Produkt funktioniert. Aus folgendem Grund : ...eine FARBIGE Endbehandlung, die NICHT deckend ist, kann nur so gut werden, wie der Untergrund vorbereitet ist. Symbolbeispiel : eine gelbe Aquarellfarbe auf schönem weißen Aquarellkarton wird GELB werden und BLEIBEN, die selbe gelbe Aquarellfarbe dagegen auf grau/braun marmoriertem Aquarellkarton wird niemals GELB werden.
...wenn Du jetzt nun doch Entgrauer nehmen solltest... verfalle nicht auf die Idee, dann farbloses Öl zu nehmen... es gibt tatsächlich farblose Öle MIT UV-Schutz... DAS sind aber meist Additive auf chemischer Keulenbasis. Nimm etwas mit Pigment. Schon deswegen, damit Du Dir im Folgejahr einen Arbeitsgang sparen kannst und gleich nach der Reinigung mit Seifenwasser mit farbigem Öl loslegen kannst. Osmo (gibts bei BAHR) oder PNZ (gibts bei OBI) bietet solche farbigen Öle an. Natürlich gibt es noch mehr Hersteller... Remmers... Auro Naturfarben...prinzipiell könnte man das Öl sogar selbst herstellen... Zutaten und Rezepte gibts bei Dictum, früher Dick...Ich persönlich würde ein lösungsmittelhaltiges Produkt nehmen, aber das ist Ansichtssache.
...Auf Wasserbasisfarben prangt zwar der Umweltengel, aber mir kommt das suspekt vor.
...Hauptbestandteile dieser Farben sind Wasser und Öl. Damit das zusammengeht muß ein Tensid verwendet werden (bekannt aus Waschmitteln...) ...da sind wir wieder bei der Chemie. Aber das ist schon wieder ein Extra-Thema...
...ich bilde mir ein, dass lösungsmittelbasierende Farben besser, tiefer ins Holz eindringen.
Eine Garantie für 100%iges Gelingen wird Dir keiner geben können bei dieser Arbeit.
Unsere gemeinsamen Überlegungen können nur dazu dienen DIE WAHRSCHEINLICHKEIT ZU ERHÖHEN, dass es gelingen KÖNNTE.
Offen muß zum Beispiel bleiben, was schon mit der Holzfläche früher mal passiert ist... ?... sind da Lasurreste drauf ? Wenn ja, müßten diese erstmal entfernt werden...
...ich wünsche Dir, dass sowas nicht drauf ist.
Gutes Gelingen und die richtige Produktwahl wünscht
Alexander
...jetzt gibt es ein Giersch-Speck-Rührei...mmmmhm.