Völlig richtig!
Ab einer Schräglage von ca. 40°-45° verlangsamt sich der Saftfluss und der Trieb wird angeregt, Seitentriebe und vielleicht schon im 2. Jahr Fruchtknospen zu bilden und sich in eine
Fruchtrute zu verwandeln.
Faustregel:
- 1/3 Wasserschosse weg, inkl. Astringe
- 1/3 schräg binden, verdrehen, Ast-Gewichte
- 1/3 belassen, die, eventuell zuviel vorhandene Wuchskraft aufnehmen können und im Spätsommer weg kommen.
Der natürliche Rythmus:
- Baum blüht reichlich, produziert dem zufolge viele Samen zur Arterhaltung.
- Während der Baum fast sämtliche Energien in die Samenreifung steckt, bleibt nichts oder nur wenig für die Blütenknospenbildung im Spätsommer übrig.
- Also ist im 2. Jahr (Folgejahr) die Blütenmenge trastisch reduziert.
- Im 2. Jahr treibt der Baum dann ordentlich durch, mangels vieler Blüten und Samen
- Der Baum "stellt fest" – mangels Blüten und Samen ist der Fortbestand seiner Art gefährdet und legt wieder reichlich Blütenknospen an.
- Im 3. Jahr wieder viele Blüten – der Kreislauf ist geschlossen...
Mit einem gezielten Schnitt sorge ich, für ein ausgewogenes Trieb-Verhältnis in der Krone, bestehend aus:
- Neutrieben (Wasserschossen)
- Fruchtholz (Triebe die im Spätsommer Fruchtknospen ansetzen)
- 2 - 4 jährige Triebe mit Früchten, bzw. auch Fruchtknospen ansetzen
Ein solch ausgewogene Trieb-Verteilung führt zu einem
gleichmäßigem Fruchtertrag – jedes Jahr – ansonsten in einem Jahr viel, dann fast nix usw.
Ausserdem kann ich so die Größe der Früchte beeinflussen,
denn ein ausgewachsener Hochstamm kann ca. 100 kg Früchte reifen. Mit dem richtigen Schnitt und auch mit Fruchtselektion bestimme ich ob diese 100 kg aus 6 cm-Früchten bestehen oder aus richtig großen
Mein Lesezeichen: Obstbaumschnitt, Fruchtschnitt, Ertragsschnitt