Er wurde komplett gestutzt und treibt nun unzählige Triebe nebeneinander. Das kann doch so auch nicht bleiben.
Grundsätzlich verhalten sich alle Gehölze so, mehr oder weniger.
Bei der Buche z.B. gibt es alle 7-11 Jahre ein "Mastjahr" in dem dann extrem viele Bucheckern ausgereit werden, aber da spielen dann noch andere Faktoren rein, auf die ich jetzt nicht eingehen mag.
Flieder blüht am 1-jährigen Holz, also der Trieb, der letztes Jahr gewachsen ist, treibt normalerweise in diesem Jahr im Mai einen Blütenstand.
Allerdings kann nach einer Flieder-Kronen-Kappung der Wuchsdruck so groß sein, dass ohne Blütenstand weiter in die Höhe getrieben wird.
Ich habe vor 2 Jahren auch ein Flieder stark reduziert. Noch während dem nachfolgenden sommerlichen Austrieb hatte Ich Kronenaufbau betrieben.
Z.B. Konkurrenztriebe und nach innen wachsende Triebe gleich ausgerissen, damit die von mir, für den neuen Kronenaubau ausgewählten, mehr Energie bekamen und schneller und kräftiger wuchsen.
Auch habe Ich vorsichtig einige starke Triebe schräg gelegt, für ein zukünftiges gefälligeres Kronenbild.
Nach dem 1. Winter hatte ich dann nochmals selektiert und einzelne Starktriebe auch eingekürzt, damit sie sich schneller verzweigen.
Aber Blütenknospen werden auch ohne Schräglegen angelegt, sobald sich der Wachstum beruhigt hat.
Das Ausschneiden der verblühten Stände ist mühsam, aber anzuraten, damit keine Nährstoffe für Samen "verschwendet" werden.
Mein Lesezeichen: Kronen-Kappung an Flieder