Diesen Winter wird wieder das unmögliche möglich gemacht: Eigenes, leckeres Gemüse von der heimischen Fensterbank. Während draußen die Natur ruht, egal ob draußen die Landschaft in eine kalte, verschneite und vereiste verwandelt wird, oder in eine graue, matschige, schmuddelige. An meinen Fensterbänken geht es immer bunt zu: Tomaten, Paprika, Chili's, Auberginen, Andenbeeren, giftige Nachtschattenbeeren, Gurken, Melonen, Kopfsalat, Kohlrabi, Radieschen, Kräuter - oder ganz klassisch: Kresse! Bei mir durfte schon alles an der heimischen Fensterbank wachsen. Und dabei gänzlich ohne zusätzliches Kunstlicht!
So gesehen habe ich immer einen Grund mich auf den Winter zu freuen. Zugegeben: Traurig bin ich ja schon um meine Pflanzen, die am Wochenende der Frost geholt hat. Aber ich bin mir sicher, meine jetzigen Pflanzen für den Winter werden mir über die Trauer hinweg helfen. Und überhaupt: Mit Gemüse, das Pflanzenspektrum wird noch mit Petunien, Hibiskus und duftenden Wunder- und Vanilleblumen abgerundet, ist die Winter-Depression in gaaaanz weiter Ferne!!!
So, nun aber zum diesjährigen Projekt, diesen Winter nun zum fünften Mal. Im Moment sieht es noch ziemlich chaotisch aus und es steht auch noch viel Arbeit an. Durch den traumhaften Altweibersommer, den schönen Herbst und der gnädigen Braunfäule haben mich meine Tomaten unerwartet lange in den Herbst hinein gefordert. Eine weitere entscheidente Chaos-Ursache: Ich war die letzten Wochen schlichtweg faul (der direkte Weg ist immer noch die beste Ausrede...). Ich hab meine Fensterbank-Pflanzen ziemlich vernachlässigt, praktisch nur noch gegossen, damit sie nicht vertrocknen. Sonst nix. Aber schaut selbst:
Das sind die klassischen Zwergtomaten (wie Minibel, Vilma, ...). Sie gehören eigentlich seit zwei Monaten umgetopft. Wäre dies vor zwei Monaten passiert, könnte ich jetzt reife Tomaten von diesen Pflanzen ernten. Im Moment stehen sie in kleinen Ø 5er Töpfchen. Ich vermute mal die Tage kommen sie nun in ihre entgültigen Ø 18er Töpfchen.
Zwergtomaten haben die beste Eignung für die sommerliche wie winterliche Fensterbank. Sie wachsen gerade einmal 30 cm in die Höhe und benötigen lediglich einen kleinen Topf mit einem Ø von 16-18 cm (2 Liter Topf).
Okay, zum nächsten Foto: Hier habe ich Unmengen an Stabtomaten-Stecklingen:
Einen Ehrenplatz für alle Stecklinge werde ich wohl kaum garantieren können. Ich wohne zwar in einem großen Haus mit vielen hellen Fensterbänken. Aber dafür bräuchte ich wohl ein zweites großes Haus mit vielen weiteren, hellen Fensterbänken.
Viele Stecklinge werden gezielt klein gehalten werden mit niedrigen Temperaturen und sparsamen Düngergaben. Sie müssen nur den Schwaa.... ähm die Staubbeutel hinhalten und dienen als Pollen-Lieferant für gezielte Kreuzungen.
Und hier wächst eine ganz besondere Tomate...
Die Pflanze wuchs wild in meinem Garten, sprich ich habe sie dort nicht gesät. Als ich die Pflanze entdeckte hatte sie massiven Braunfäule-Befall. Aber die Pflanze war praktisch Liebe auf den ersten Blick. Die Tomate wuchs an einem äußerst ungeschickten Platz. Ich habe sie mühsam ausgebuddelt, versucht möglichst viel Wurzelmasse aus dem Boden zu kriegen, habe sie dann in einen 10 Liter Topf gesetzt. Und mit Anneliese's Hexenbräu und viel Liebe die Braunfäule vertrieben.
Der Grund warum ich scharf auf das Tomädle bin: Sie zeigt Eigenschaften, wie ich sie zuvor an noch keiner Tomate gesehen habe. Weder an meinen eigenen noch an denen in der Nachbarschaft. Es muss eine Mutante sein oder das Ergebnis einer zufälligen Kreuzung. Die Pflanze wächst äußerst gedrungen, auch unter lichtarmen Bedingungen. Ein ganz eigenartiges gedrungenes Wachstum. Nicht vergleichbar mit einer anderen kompaktwüchsigen Tomaten. Das betrifft auch die Blüten- & Fruchtstände. Ferner sind die Stiele und Blätter nur kaum bis garnicht behaart. Das wirkliche Highlight lässt sich aber auf den Fotos noch nicht erkennen, das zeigt sich erst, wenn die Früchte reifen. Aber daraus mache ich ein Geheimnis, um die Spannung anzuheizen. Außerdem will ich testen, ob sich das Phänomen wiederholt, oder ob das doch nur eine Eintagsfliege war.
Eine weitere exklusive Tomate ist die T4-Züchtungslinie von Tom Wagner:
Sie ist Träger des gs- und Wx-Gens. Das gs-Gen ist für die grünen Streifen verantwortlich, wie man es von vielen anderen gestreiften Sorten (wie Green Zebra) her kennt. Erwähnenswert ist hier das Wx-Gen, es verpasst den Früchten ein Aussehen, als wären sie gewachst worden. Ein Hingucker!
Es wachsen noch weitere Tomaten-Pflanzen auf den Fensterbänken. Aber da hab ich es gestern nicht mehr geschafft, diese abzulichten. Denn es wurde bereits zu dunkel. Ich hätte den Blitz gebraucht, für vernünftige Aufnahmen. Allerdings wollte ich nicht zum Fenster hinaus blitzen, um den Feierabend-Verkehr auf der Straße nicht zu erschrecken.
Auch die Auberginen werden erst ein andermal ihre Show ablegen. Also weiter zu den Paprika- und Chili-Stecklingen:
Noch mehr Paprika/Chili's - hier durften auch noch die Gerbera's mit auf's Bild:
Und als hätte ich nicht bereits genug: Hier noch mal mehr Paprika/Chili's:
Einfach nur toll:
Nicht toll, sondern der Wahnsinn: Die hier hat 'nen riesen Überlebenswillen:
Die Paprika- und Chili-Stecklinge bleiben den Winter über in ihren Ø 9er Töpfchen. Das muss reichen. Ich bin mir sicher, bei entsprechender Düngung, wird auch ein Ertrag rausspringen, mit dem ich für winterliche Verhältnisse zufrieden sein kann. Außerdem will ich die Pflanzen ja klein halten, das erreicht man eben am effektivsten über diesen Weg. Spätestens nach den Eisheiligen, Mitte Mai 2012, kommen sie dann in den großen Garten, in große Töpfen, dann dürfen sie auch groß werden und großen Ertrag liefern.
Okay, soweit. Im Moment stehen alle Pflanzen, egal ob Tomaten, Paprika, Chilis, Auberginen oder sonstiges provisorisch, ungepflegt und verwahrlost herum. Aber ich bin mir sicher: Das ändert sich nun bald! Das wird bestimmt ein spannender Winter. Ich freu mich drauf! Ich halte Euch auf dem Laufenden.
So: Wie siehts bei euch aus!? Wer hat seine öden Zimmerpflanzen gegen lebendiges Gemüse und Obst eingetauscht? Wer hält alles ein Stückchen Sommer auf die kleine, heimische Fensterbank!?
Grüßle, Michi
So gesehen habe ich immer einen Grund mich auf den Winter zu freuen. Zugegeben: Traurig bin ich ja schon um meine Pflanzen, die am Wochenende der Frost geholt hat. Aber ich bin mir sicher, meine jetzigen Pflanzen für den Winter werden mir über die Trauer hinweg helfen. Und überhaupt: Mit Gemüse, das Pflanzenspektrum wird noch mit Petunien, Hibiskus und duftenden Wunder- und Vanilleblumen abgerundet, ist die Winter-Depression in gaaaanz weiter Ferne!!!
So, nun aber zum diesjährigen Projekt, diesen Winter nun zum fünften Mal. Im Moment sieht es noch ziemlich chaotisch aus und es steht auch noch viel Arbeit an. Durch den traumhaften Altweibersommer, den schönen Herbst und der gnädigen Braunfäule haben mich meine Tomaten unerwartet lange in den Herbst hinein gefordert. Eine weitere entscheidente Chaos-Ursache: Ich war die letzten Wochen schlichtweg faul (der direkte Weg ist immer noch die beste Ausrede...). Ich hab meine Fensterbank-Pflanzen ziemlich vernachlässigt, praktisch nur noch gegossen, damit sie nicht vertrocknen. Sonst nix. Aber schaut selbst:
Das sind die klassischen Zwergtomaten (wie Minibel, Vilma, ...). Sie gehören eigentlich seit zwei Monaten umgetopft. Wäre dies vor zwei Monaten passiert, könnte ich jetzt reife Tomaten von diesen Pflanzen ernten. Im Moment stehen sie in kleinen Ø 5er Töpfchen. Ich vermute mal die Tage kommen sie nun in ihre entgültigen Ø 18er Töpfchen.
Zwergtomaten haben die beste Eignung für die sommerliche wie winterliche Fensterbank. Sie wachsen gerade einmal 30 cm in die Höhe und benötigen lediglich einen kleinen Topf mit einem Ø von 16-18 cm (2 Liter Topf).
Okay, zum nächsten Foto: Hier habe ich Unmengen an Stabtomaten-Stecklingen:
Einen Ehrenplatz für alle Stecklinge werde ich wohl kaum garantieren können. Ich wohne zwar in einem großen Haus mit vielen hellen Fensterbänken. Aber dafür bräuchte ich wohl ein zweites großes Haus mit vielen weiteren, hellen Fensterbänken.
Viele Stecklinge werden gezielt klein gehalten werden mit niedrigen Temperaturen und sparsamen Düngergaben. Sie müssen nur den Schwaa.... ähm die Staubbeutel hinhalten und dienen als Pollen-Lieferant für gezielte Kreuzungen.
Und hier wächst eine ganz besondere Tomate...
Die Pflanze wuchs wild in meinem Garten, sprich ich habe sie dort nicht gesät. Als ich die Pflanze entdeckte hatte sie massiven Braunfäule-Befall. Aber die Pflanze war praktisch Liebe auf den ersten Blick. Die Tomate wuchs an einem äußerst ungeschickten Platz. Ich habe sie mühsam ausgebuddelt, versucht möglichst viel Wurzelmasse aus dem Boden zu kriegen, habe sie dann in einen 10 Liter Topf gesetzt. Und mit Anneliese's Hexenbräu und viel Liebe die Braunfäule vertrieben.
Der Grund warum ich scharf auf das Tomädle bin: Sie zeigt Eigenschaften, wie ich sie zuvor an noch keiner Tomate gesehen habe. Weder an meinen eigenen noch an denen in der Nachbarschaft. Es muss eine Mutante sein oder das Ergebnis einer zufälligen Kreuzung. Die Pflanze wächst äußerst gedrungen, auch unter lichtarmen Bedingungen. Ein ganz eigenartiges gedrungenes Wachstum. Nicht vergleichbar mit einer anderen kompaktwüchsigen Tomaten. Das betrifft auch die Blüten- & Fruchtstände. Ferner sind die Stiele und Blätter nur kaum bis garnicht behaart. Das wirkliche Highlight lässt sich aber auf den Fotos noch nicht erkennen, das zeigt sich erst, wenn die Früchte reifen. Aber daraus mache ich ein Geheimnis, um die Spannung anzuheizen. Außerdem will ich testen, ob sich das Phänomen wiederholt, oder ob das doch nur eine Eintagsfliege war.
Eine weitere exklusive Tomate ist die T4-Züchtungslinie von Tom Wagner:
Sie ist Träger des gs- und Wx-Gens. Das gs-Gen ist für die grünen Streifen verantwortlich, wie man es von vielen anderen gestreiften Sorten (wie Green Zebra) her kennt. Erwähnenswert ist hier das Wx-Gen, es verpasst den Früchten ein Aussehen, als wären sie gewachst worden. Ein Hingucker!
Es wachsen noch weitere Tomaten-Pflanzen auf den Fensterbänken. Aber da hab ich es gestern nicht mehr geschafft, diese abzulichten. Denn es wurde bereits zu dunkel. Ich hätte den Blitz gebraucht, für vernünftige Aufnahmen. Allerdings wollte ich nicht zum Fenster hinaus blitzen, um den Feierabend-Verkehr auf der Straße nicht zu erschrecken.
Auch die Auberginen werden erst ein andermal ihre Show ablegen. Also weiter zu den Paprika- und Chili-Stecklingen:
Noch mehr Paprika/Chili's - hier durften auch noch die Gerbera's mit auf's Bild:
Und als hätte ich nicht bereits genug: Hier noch mal mehr Paprika/Chili's:
Einfach nur toll:
Nicht toll, sondern der Wahnsinn: Die hier hat 'nen riesen Überlebenswillen:
Die Paprika- und Chili-Stecklinge bleiben den Winter über in ihren Ø 9er Töpfchen. Das muss reichen. Ich bin mir sicher, bei entsprechender Düngung, wird auch ein Ertrag rausspringen, mit dem ich für winterliche Verhältnisse zufrieden sein kann. Außerdem will ich die Pflanzen ja klein halten, das erreicht man eben am effektivsten über diesen Weg. Spätestens nach den Eisheiligen, Mitte Mai 2012, kommen sie dann in den großen Garten, in große Töpfen, dann dürfen sie auch groß werden und großen Ertrag liefern.
Okay, soweit. Im Moment stehen alle Pflanzen, egal ob Tomaten, Paprika, Chilis, Auberginen oder sonstiges provisorisch, ungepflegt und verwahrlost herum. Aber ich bin mir sicher: Das ändert sich nun bald! Das wird bestimmt ein spannender Winter. Ich freu mich drauf! Ich halte Euch auf dem Laufenden.
So: Wie siehts bei euch aus!? Wer hat seine öden Zimmerpflanzen gegen lebendiges Gemüse und Obst eingetauscht? Wer hält alles ein Stückchen Sommer auf die kleine, heimische Fensterbank!?
Grüßle, Michi
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