Ich hatte zuletzt für Chili 4,-€ haben wollen. Hochgewachsene Pflanzen, blühend und mit Fruchtansatz in einem 1-Litertopf. Das wollten sie nicht zahlen. Na denn halt nicht.
Das ginge hier vermutlich auch nicht, wobei das die Preise im Baumarkt sind. Ich finde das schon krass. Verdelete Gurken kosten so 7 Euro das Stück.
Würde ich meine diversen Pflanzen nicht selber anziehen würde ich vermutlich alleine dafür dann jedes Jahr 400 Euro im Baumarkt oder Wochenmarkt lassen.
Ich verkaufe nur die Überschüsse, die ich ansonsten wegwerfen würde.
Tomaten im 11er Quadrattopf, kompakt gewachsen, in der Sonne abgehärtet, natürlich mit Sortennamen und blühend für meistens 1 Euro, ebenso Paprika (Aussaat im Januar, im Mia haben die bereits Früchte), das deckt bei mir im Schnitt gerade mal die Kosten für Samen (Zumindest F1 Hybride sind sehr teuer), ein bisschen Kaufsubstrat und die anteiligen Stromkosten.
Ähnliches bei Süßkartoffel (aus Stecklingen im 11er Topf, die Mutterpflanzen muss man den ganzen Winter am Leben halten), Paprika, Gurken, Melonen, Zucchini, Kürbis,..
Ich bau halt immer ein bissl mehr an als ich brauche, weil es Ausfälle gibt und das dann eben die Redundanz ist. bei 1€ werde ich das Zeug zumindest schnell und auf einen Schlag los und gut ist es. Lieber 20-30 Euro nehmen und andere haben Pflanzen, als dass die wirklich guten Pflanzen dann auf dem Kompost landen.
Die Töpfe will ich zurück, die Quadrattöpfe sind nämlich auch teuer und da ich Platz sparen muss machen nur die für mich Sinn.
Nächstes Jahr werde ich alle meine Gurken und melonen veredeln und auch da werde ich mehr machen als ich brauche und es mit 2€/Pflanze versuchen. Da sind die Kosten ja noch höher, auch die Samen für die Unterlage sind nicht ganz billig und man hat u.U. noch mehr Ausfall.
Ein Geschäft wäre zu den Preisen natürlich gänzlich unmöglich. Kann aber natürlich sein, dass Leute wie ich den anderen das Geschäft kaputt machen, wobei mir noch nicht aufgefallen wäre, dass das in unserem Schrebergartenanlage jemand anders versuchen würde. Wenn dann verschenken die im Mai irgendwelche nicht pikierten langtriebigen Sämlinge.
Im Herbst würde ich immer Winterkopfsalate u.ä. verschenken, aber das wollen die Leute nicht mal geschenkt.
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Ich hatte es mir mal durchgerechnet. Würde ich das mit Gewinnerzielungsabsicht machen dann im Frühbeet. Da hab ich 3m² Fläche und bring rechnerisch 240 Pflanzen in 11er Quadrattöpfen unter.
Zum Heizen brauch ich vielleicht 50kWh. Davor die Anzucht Anfang März mit Beleuchtung im Haus nochmal 20-30kWh. Also sagen wir mal 30 Euro Strom
Vielleicht noch 10 Euro für gekauftes Substrat, 20 Euro für Samen (billig kaufen)
1l Quadrattöpfe in billig scheint es für 20ct zu geben. (vielleicht billiger, wenn man gleich 1000 kauft)
Wenn man dann 200x 4 Euro nehmen kann (40 Pflanzen als Verlust/unverkäuflich/Eigenbedarf) wären das 800 Euro abzgl der Kosten.
Wenn ich wüsste, dass ich das alles in 3 Stunden verkauft bekäme wärs vielleicht sogar eine Überlegung wert, das würde dann meine gesamten Gartenkosten für ein Jahr decken.
Aber das ist hier gewiss nicht möglich und auf Bestellung liefern (müssen) erzeugt nur enormen Stress.
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Mein Jahr war durchwachsen.
Hatte 4 Sorten dabei, von denen ich samen von privat kaufte und tatsächlich waren alle 4 was anderes (unbrauchbares) als versprochen. Dazu noch einen Totalausfall von einer Hybride (gekaufter Samen), warum auch immer. Im Freiland hatte ich deutliche Braunfäule ab September, wobei sich die meisten Sorten noch bis in den Novemebrr retteten, aber nicht mehr gut schmeckten.
Im Gewächshaus gings bis Mitte November, der Geschmack war okay (die sonnigen Oktobertage sind dort drin halt viel wärmer).
Nächstes Jahr kommen wieder 7 Pflanzen ins Freie (idr Braunfäule tolerante) und dieses mal 8 Stück ins Gewächshaus. 4 säe ich wieder sehr früh im Kübel, um idealerwiese wieder ab Mai ernten zu können. Die dürfen dann im Sommer sterben.
Parika überlebetn im ungehiezten Frühbeet und gewächshaus tatsächlich die erste Novembernacht mit kurzzeitig -6°C draußen (im Gewächahaus auf den Gießkannen war Eis), ebenso die Physalis. dann kam ein sonniger warmer Tag und nochmal eine Nacht mit kurzzeitig -7°C und das wars dann. Die Tomaten machten schon bei -6°C die Grätsche. das laub war teilwiese noch okay, aber die Früchte nicht mehr.
Heizen macht im November für mich auch keinen Sinn mehr, es fehlt einfach jetzt die Sonne. Bei einer kurzen Frostperiode im September/Oktober ist das was anderes, ein goldener Oktober wie dieser in 2022 kann zumindest unter Glas noch gute und auch gut schmeckende Ernte bringen.
MfG