Die Aussaaterde macht ja nur zum keinem keinen Sinn, da ja am Anfang eh alle Nährstoffe im Saatkörnchen sind, oder?
Stimmt! Für das Keimen braucht es keine Nährstoffe. Das geht genauso auf Watte, Küchenpapier oder schlichtweg allgemein formuliert: Nährstofffreiem Substrat.
Deine Frage lässt sich besser beantworten, wenn wir wüssten wie Deine Taktik aussieht:
Wenn du planst sie etwa gleich in Töpfe mit 10 cm Durchmesser zu pflanzen, wäre es nicht so günstig Aussaaterde zu verwenden. Dann lieber gleich Blumenerde verwenden.
Legst du aber 'nen Zwischenschritt ein - etwa Pikieren/Vereinzeln in Schnapsbecher, Kaktustöpfchen, Fruchtzwerge-Joghurt-Becher, o.ä., dann kannst du noch mal Aussaaterde verwenden.
Denkbar ist es aber schon sie gleich auf Blumenerde zu pikieren/vereinzeln. Egal welche Taktik du fährst. Denn ich behaupte mal, wenn ich so meine Tomaten angucke, dass wenn sie das Pikierfähige Alter haben, d.h. die Keimblätter groß wie Schlabbelohren geworden sind, die Stängel lila (meistens) und behaart und sich die ersten richtigen Blätter 'nen halben bis ganzen Zentimeter groß sind, dann sind sie sicher nicht mehr so fragil und anfällig für höher gedüngte Erde. Behaupte ich jetzt mal, weis ich nicht.
Aber es gibt auch sehr viele Gärtner, die gleich von vornerein selbst für die Aussaat Blumenerde verwenden. Ich mein es muss ja auch funktionieren, sonst täten sie es schnell bleiben lassen.
Ich habe es deshalb dieses Jahr auch versucht. Ich habe es mit dieser neumodischen Erde versucht:
http://www.compo-hobby.de/de/de/pro...Blumenerde-ca-50-Prozent-weniger-Gewicht.html
Aber aussagekräftige Erkenntnisse konnt ich nicht gewinnen. Denn die Blumenerde überzeugt mich, trotz Düngekügelchen, von ihrem Nährstoffgehalt her gesehen nicht. Die Pflanzen in dieser Blumenerde verhalten sich deutlich schlechter, als ich es von Aussaaterde gewohnt bin. Und wir reden hier von Blumenerde. Meine Tomaten (gerade Pikierfähige Alter, bzw. 'nen kleinen Tick darüber hinaus) verhalten sich genauso wie einst die Chilis im Januar: Sie wachsen langsamer, ja dümpeln schon wieder, Farbe der Blätter nicht satt genug vom Grün her, irgendwie blass. Heute fällt mir das so richtig auf. Beim nächsten Gießen werd ich bissl Flüssigdünger mit rein hauen. Ohne zusätzliches Düngen scheint es nicht zu gehen. Meine Chilis wachsen, seit ich das Düngen aufgenommen hab, richtig gut.
Trotzdem: Davon abgesehen ist mir die Erde angenehm, ich würde sie vermutlich wieder kaufen. Das
düngen müssen nehme ich in Kauf. Die Erde hat kaum groben Anteil, also Stöckchen und sonstigen Mist. Und ist deutlich trockener, dadurch erzielt Compo das Versprechen mit dem geringerem Gewicht. Mir gibt diese Tatsache den Glauben, dass ich mir so keine verseuchte Erde mit Trauermücken und Pilzkrankheiten ins Haus hole und meine junge Brut gefährde. In der Tat dieses Jahr ausnahmsweise mal keine Probleme damit.
Grüßle, Michi