AW: Tomaten-Wetter 2012
wenn ich Deine Wetterberichte aus Deiner Region der letzten beiden Jahre verfolge (heftige Gewitter, Tornados, Hagel etc.), dann muss ich sagen, ist es schon sehr verwegen dort Tomaten im Freiland anzubauen.
Hast du recht. Und eigentlich bin ich mit dem Freilandanbau auch noch nie belohnt worden.
2010 habe ich ausschließlich Freilandanbau gemacht. Genauer gesagt: Feldkultur.
2011 habe ich dann erstmalig auch welche unter den Dachvorsprung angebaut.
2012 kommen weitere Regenschutzmöglichkeiten hinzu. Aber der Freilandanbau wird für den größten Teil meiner Pflanzen erhalten bleiben. Da ist auch nicht schlimm, wenn die Fäule zuschlägt. Eine, einzige reife Frucht pro Pflanze reicht bei denen. Die Ertragsmaschinen von Tomaten stehen unter Regenschutz. Die anderen sind "nur" für die Züchtung.
Wie das mit dem Wetter genau zusammenhängt muss mir nochmal mein Meteorologe erklären. Aber in etwa hab ich das so verstanden, dass wir hier schon in einem etwas unwettergefährdeterem Gebiet liegen. Das liegt an der geographischen Lage, an dem Profil wie die Gegend hier aufgebaut ist.
Ich habe dazu mal 'ne Grafik aus meinem Programm, welches ich zur Planung von Funknetzwerken nutze:

Regen-, Gewitter-, Unwetterfronten kommen hier hauptsächlich aus Westen. Das ist die Hauptwindrichtung (HWR). Schon der Schwarzwald nimmt Einfluss und lenkt diese manchmal um, in unsere Richtung. Nachdem sie durch Stuttgart durch sind, ziehen sie das Remstal (Rems = Fluss) herauf. Durch die letzten Ausläufer der Schwäbischen Ostalb im Süden (siehe Grafik) werden die Fronten ein weiteres Mal umgeleitet, bzw. gebündelt. Und landen dann konzentriert in Aalen (Kartenmitte). Da tun sie sich schwer über den Braunenberg (etwas rechts von Kartenmitte) zu ziehen, verharren lange und ziehen nur zögerlich weiter...
Dieses Szenario tritt nicht allen Fällen so ein, denn dazu muss das aufziehende Unwetter bereits im Schwarzwald einen ganz speziellen Weg einschlagen. Es muss gewisse Koordinaten durchlaufen. Aber wenn es das Gewitter das tut, dann wird es gelenkt durch die Berge. Und dann wird es in Aalen böse zugehen.
Irgendwie so wurde mir das erklärt...
Meine Eltern und andere Ureinwohner erzählen, dass die Gewitter früher einmal viel, viel schlimmer gewesen sein mussten. Aber seit es bei den Frankenbeidel das fränkische Seenland mit Kleinem und großen Brombachsee & Co. geben tut, würden die Gewitter besser über den Braunenberg ziehen.
Mein Vater hat mir von Unwettern erzählt, die am Abend um 22 Uhr aufgezogen sind, die ganze Nacht gewütet haben und am Morgen um 9 Uhr noch immer den ein oder anderen Donnerschlag von sich gegeben haben.
Zum anderen ist der Hagel bei uns viel, viel seltener, seit die Hagelwolken geimpft werden.
Grüßle, Michi