Es ist Frühling...
Wie versprochen lass ich am Sonntag von mir hören... *hihi*
Leider bin ich ziemlich unzufrieden mit meiner Chili-Aufzucht dieses Jahr. Zunächst sah es wieder nach ausgezeichneten Keimraten aus. Das heißt: Die Samen haben wieder sehr rasch damit begonnen ihre Keimwurzel aus der Samenschale zu schieben - und das in großer Anzahl. Davon haben aber letztlich ungefähr ein Viertel davon das Licht der Welt erblickt (wohl eher das Licht des Kunstlichts). Das finde ich doch sehr tragisch!
Die meisten Keimlinge sind nach dem Umsetzen vom Wasserbad in die Aussaaterde wieder abgestorben. Manche Keimlinge haben sogar schon die Erde angehoben und sind trotzdem abgestorben. Und manche sind nach dem Keimen einfach umgekippt, als hätten sie Wassermangel. Manche davon hatten Einschnürungen an Bodennähe. Die Keimlinge die erfolgreich gekeimt haben, haben gelegentlich Narben an der Seite des Stängels oder stark gekräuselte Keimblätter. Das stinkt alles nach Auflaufkrankheiten.
Zumindest die anständig gekeimten Keimlinge wachsen wie sie sollen. Am Anfang war ich wohl auch bei denen etwas zu ungeduldig und skeptisch und zusammen mit den schlechten Keimraten auch frustriert, weil sie einfach nicht wachsen wollten. Aber so Keimlinge lassen sich halt nicht hetzen - am Anfang dauert es wohl immer ein wenig, bis die in die Gänge kommen. Auch lagen die Aufzuchttemperaturen im sub-optimalen Bereich durch die winterlichen Temperaturen draußen. Aber nun sind sie so flott im Wachstum unterwegs, wie ich es von ihnen erwarte. Es zeichnet sich aber ab, dass ich sie dieses Jahr früher umtopfen muss, als letztes Jahr. Die Aussaaterde scheint nicht so ergiebig an Nährstoffen zu sein. Das zeigt mir das Blattmasse:Wurzelmasse Verhältnis. Aber solange sie zackig unterwegs sind, lass ich das erst einmal so.
Vergangene Woche habe ich mir bereits einen neuen Sack Erde gekauft. Und zwar von der Eigenmarke von Toom. Die hat sich letztes Jahr bei mir bewährt gemacht. Kommende Woche geht's dann in den zweiten Versuch mit neuer Anzuchterde. Hoffentlich mit besserem Ausgang. Normalerweise wäre ich mit C. pubescens und C. chinense durch. Ich werde aber eben nachlegen müssen. Planmäßig geht es auch mit C. annuum, C. baccatum und C. frutescens los. Auch die ersten Auberginen und Tomaten werde ich säen. Tomaten säe ich normalerweise erst so um den 20. März herum. Aber damit es nicht zu heavy wird und alles auf ein Schlag kommt, ziehe ich die Tomaten im Zeitplan vor.
Ich denke so wie ich seither von meiner Aufzucht berichtet habe ist das zu bürokratisch und zu kühl. Die tabellarische, detailierte Auflistung hat mir persönlich zwar sehr gut gefallen. Ist mir aber zu arbeitsintensiv, insbesondere auf Hinsicht der anstehenden Tomaten-Aufzucht. Ich werde das Konzept noch einmal überdenken. Sinngemäß wird das Ergebnis aber so sein, dass ich die Posts weniger mit trockenen, kühlen Daten füttern werde, sondern lieber oberflächlich, allgemein aber lebendig. Vielleicht verzichte ich auch zunächst auf Sortennamen. Sortennamen zu präsentieren scheint generell von einigen Usern nicht beliebt zu sein.
So, noch ein Wort zu den "magischen 6.000": Wie ich mal meinte - eine Planung gibbed ned bei mir. Ich setz mich an den Tisch und erst dann wird überlegt was unter die Erde kommt. Aber ich habe über die 6.000 als Zahl nachgedacht. Natürlich nicht erst seit gestern, sondern seit längerem. Ich denke mittlerweile so, dass es utopisch ist gleich im ersten Jahr mit 6.000 Pflanzen anzufangen. Ich werde massiv den Rotstift ansetzen. Denn ich denke schon dass ich ein riskantes Spiel spiele. Ich bin zwar berufsbedingt den Umgang mit Tomaten im größeren Stil gewohnt. Ich weis also was es bedeutet 8 Stunden in der Hitze zwischen den Reihen zu stehen und Tomaten im Akkord auszugeizen und aufzubinden. Aber ich denke erst einmal "klein" anzufangen und bei Erfolg Jahr-für-Jahr stufenweise die Menge zu steigern ist vernünftiger als gleich von null-auf-hundert. Auf dem Feld wede ich mit ganz anderen Elementen und Bedingungen in der Kulturführung arbeiten, als dies im kommerziellen Tomatenanbau der Fall ist. Schon allein die Tatsache, dass die Tomaten in ungeschütztem Freiland-Feldanbau ohne den Einsatz von Fungiziden in Bachnähe wachsen sollen ist ein dickes Fragezeichen wert. Oder die Gefahr, dass die Rostmilben den Winter überstanden haben. Oder in dessen Folge mir die eigentlich fest eingeplanten Anzuchtmöglichkeiten in großen Gewächshäusern von mir befreundeten kommerziellen Tomatengärtnern nicht zur Verfügung steht, sorgt schon für starke Kapazitätseinschränkungen. Aber das größte Fragezeichen von allen ist, wie zeitintensiv 6.000 Pflanzen wären und ob ich das als Einzelgärtner stemmen kann. Im Bereich des kommerziellen Anbaus ist das kein Problem. Selbst wenn ich mal flach liegen sollte, werden die Pflanzen durch 'nen x-beliebigen Kollegen weitergepflegt. Als Einzelgärtner kann ein Ausfall ernste Konsequenzen haben. Aber im Prinzip gehts einfach darum, dass man die Bedingungen des kommerziellen Anbaus nicht 1:1 auf die Feldkultur übernehmen kann. Was also zeitlich im kommerziellen Anbau (= in Gewächshäusern) funktioniert, muss noch lange nicht auf dem Feld funktionieren. Das alles lässt mich schlussfolgern, dass ich erst einmal eine Nummer kleiner anfangen sollte, anstatt hoch zu pokern.
Natürlich wirft mich diese Entscheidung ordentlich zurück was die Pflanzenzüchtung angeht. Die meisten Züchtungsprojekte würden aufs Abstellgleis gestellt. Hoch zu pokern würde mich zwar zu Saison-Ende ziemlich hoch pushen, sollte alles erfolgreich sein. Das könnt ihr euch denken. Aber im Falle eines Scheiterns massivst ins Aus katapultieren. Von daher werd ich einfach dieses Jahr einiges in der Samentüte schlummern lassen. Und lieber mit einer begrenzten Auswahl an den Start gehen. Ich habe aber keine konkrete Vorstellung, in Form einer Zahl, wieviele Pflanzen es sein werden. Noch nicht einmal grob. Es werden aber < 500 Pflanzen sein.
So denke ich jetzt, nachdem ich sonne-satt-getankt und ordentlich Photosynthese betrieben habe. Der Winter hat mir ordentlicht zugespielt. Da hat man nur geistigen Dünnschiss in der Matschbirne.
Was die Stäbe angeht muss ich mir eigentlich keine Sorgen machen, ich als Sohn eines selbstständigen Schreiners und Neffens mit großeren Wäldereien in der Verwandtschaft. Und mein alten Garten wird zugepflanzt mit Bambus, obs meinem Nachbarn gefällt oder nicht, von dem ich dann hoffentlich bald was ernten kann.
Was anderes...
Hattet ihr auch so ein schönes traumhaftes, sonnenreiches Wetter am Wochenende!?
Einfach göttlich...
Ich als Sonnenanbeter habe die Sonnenstrahlen förmlich eingesaugt mit meiner Haut. Photosynthese betreiben. Die Leute haben natürlich doof geklotzt, weil ich am Nachmittag bei kühlen 5-7 °C mit T-Shirt und kurzen Hosen und offenen Hausschlappern ohne Socken im Schnee rumgestapft bin. Nun hab ich 'nen kratzigen Hals - aber die Aktion war es mir wert. Nun bin ich zur Abwechslung mal wieder gut gelaunt, hatte auch das chronische Dauergrinsen heute aufgeschmissen. Die letzten Wochen konnte ich mich selber schon nicht mehr schmecken. Noch nie hat mich die Winter-Depression so gerissen, wie diesen Winter. War ja auch der lichtarmste seit langem...
Auch Julie war äußerst entzückt vom tollen Wetter. Im Moment ist die in ihrer eigenen Welt. Schon gegen 16 Uhr hatte sie große Not ihre Äuglein auf zu behalten. Die ist fix & fertig mit der Welt. Ziemlich viel getobt hat sie über das Wochenende. Sie hat sich ebenfalls vom tollen Frühlingswetter anstecken lassen. Normalerweise ist Julie eher lätschig und gemächlich unterwegs. Aber dieses Wochenende hatte sie irgendwie Pfeffer im Arsch. Sie hat mal wieder seit langem ihren Spieltrieb intensiv ausgelebt und auch die Nase war schwer im Einsatz. Die größte Leistung verbuchen allerdings ihre Beine. Die war ständig in Bewegung. Julie war kaum vor die Linse zu bekommen. Ungewöhnlich häufig ging die Nase in Richtung Sonne - und nicht nicht etwa weil der Sonntagsbraten im Ofen in der Luft lag, sondern es war eindeutig die Sonne am wolkenlosen Himmel, welche so entzückend für Julie war. Ein rundum glücklicher, strahlender, das Mundwerk weit aufgerissener, lachender Hund.