Sträucher in Töpfen/Kübeln

[SunStar]

Hallo zusammen!

Ich habe eine Frage zur Haltung von Sträuchern oder kleinen Bäumchen in Töpfen bzw. Kübeln. Man hört hier oft, dass die Pflanzen nicht gleich in einen zu großen Behälter gesetzt werden sollen, sondern dieser besser mitwächst.

Meine Frage: Was ist der Vorteil, wenn man einen kleinen Strauch zunächst in einen 10l-Topf setzt, nach zwei Jahren in einen 20l-Topf, wieder zwei/drei Jahre später in einen 40l-Topf - weshalbkönnte man ihn nicht genauso gut gleich in den 40l-Kübel pflanzen?

Schöne Grüße und besten Dank für Eure Infos!

LG SunStar

 

[gardener02]

Hallo Sunstar

Ich persönlich habe einen ganz einfachen Grund, eine noch kleine Pflanze auch in einem kleinen Topf unterzubringen: Wenn ich eine Pflanze in einen Topf setze erhält sie damit eine spezielle Position, sie fällt z.B. viel stärker auf, als wenn ich sie ins Beet setze.
Aus diesem Grund müssen für mich Topf und Pflanze ein möglichst harmonisches Bild, Zusammenspiel ergeben, was u.a. auch die passenden Grössenverhältnisse mit einschliesst.

 

[SunStar]

Hallo Uschi,

Danke für Deine Antwort!

Damit hast Du natürlich recht - rein optisch müssen Topf und Pflanze zusammen passen. Menschen ziehen sich i. d. R. ja auch größenmäßig passende Kleider an, damit es nach was aussieht.

Ich glaube aber, den Pflanzen selbst ist die Optik ziemlich schnuppe. Und mir geht es wirklich darum, warum es für die Pflanzen selbst besser ist. (Ist es das überhaupt? Ich habe es jedenfalls schon mehrfach so gelesen.)

Schöne Grüße
SunStar

 

[Linserich]

Ich kann nur für mich und meine Bäume sprechen. Mit den nicht zu grossen Töpfen werden die Sträucher und Bäume frühzeitig an eine enge Situation gewöhnt und wachsen nicht zu schnell. Bis jetzt habe ich meine Bäume immer gut durch gebracht. Wenn sie dann einmal doch zu gross werden, pflanze ich sie wenn immer möglich aus.

 

[Stupsi]

Ich hab immer nicht zu kleine Töpfe genommen, man sagt in der Regel soll zwischen dem vorhandenen Wurzelballen und dem Topfrand so gut 10 cm liegen mit frischer Erde, wenn er dann wieder durchwurzelt ist die nächste Größe nehmen.
Worauf du achten solltest ist das der Topf immer in bischen größer ist als der Umfang des Baumes oder Strauches, das sieht nicht nur optisch besser aus sondern hilft auch wenn es stürmt das dir der Topf nicht so schnell umfällt, deshalb nicht zuuu klein anfangen.
Irgendwann hat man aber eine Endgröße für seine Terrasse oder Balkon erreicht und dann kann man alle paar Jahre austopfen , den Wurzelballen wieder etwas verkleinern und frische Erde einfüllen, so bleiben sie lange am leben im Topf.

 

[Elkevogel]

Hallo SunStar,

Frage: warum Strauch im Kübel?

1) Soll er dort lange bleiben (als dauerhafte Kübelpflanze)?
- im zu großen Pott schießt er Dir ins Kraut, macht viele kleine Wurzeln und Äste und freut sich nicht wirklich über einen Rückschnitt. Das kann gut gehen, ist aus meiner Sicht aber nicht empfehlenswert. Was "klein" bleiben soll (nicht im Sinne eines Bonsai - aber eben als Kübelpflanze), sollte auch gleich dazu erzogen werden. Das klappt ganz i.d.R. gut mit dem langsamen Wechsel auf größere Töpfe und irgendwann reicht es vielleicht auch, Strauch und Ballen zu kappen und die Topfgröße zu behalten.
Uschis Argument zur Optik schließe ich mich gerne an - 10 cm Baby-Kletterhortensie im 30 cm Topf - och nöööö....

2) Geht es um die Anzucht eines "Winzlings" zum ansehnlichen Strauch?
siehe oben - er bildet im großen Topf viele Feinwurzeln (die den Umzug ins Freiland wahrscheinlich nicht überleben bzw. ohnehin geschnitten werden müssen) und schießt vermutlich ins Kraut. Daher lieber langsam in die Klamotte reinwachsen lassen

3) Oder um eine simple Zwischenlagerung bis demnächst Platz im Garten ist?
Dann wäre ein großer Topf kein Problem.
Wir (naja, eigentlich ich:grins kaufe immer mal wieder Schnäppchen im Winztopf und graben die einfach dort im Garten/Gemüsebeet ein, wo grade Platz ist - was ja nicht viel anders als zu großer Topf ist.
Im Frühjahr ziehen sie dann um an ihren - hoffentlich - endgültigen Standort. Aktuell warten grade Felsenbirne, Ahorn, Zierapfel und ich auf das Frühjahr.

Das sind meine gesammelten Erfahrungen aus langen Jahren Balkon-/Terrassenbepflanzung und eigenem Garten.

Liebe Grüße und alles Gute für 2015

Elkevogel

 

[Rentner]

... kleinen Bäumchen...kleinen Strauch...weshalb könnte man ihn nicht genauso gut gleich in den 40l-Kübel pflanzen?

Ein zu großes Gefäß

• verlangsamt die Ausbildung eines kompakten Wurzelsystems
• erhöht die Gefahr von Staunässe, gerade im Inneren des Kübels
• erschwert die Substraterwärmung, Wurzeln sind im Vegetationszeitraum sehr wärmeliebend
• beeinträchtigt bei einigen Pflanzen, die auf Druck wachsen wollen, die Blühwilligkeit (z.B. Azaleen)

 

[SunStar]

Vielen Dank für Eure Antworten - jetzt ist mir das schon klarer!

Bislang war ich davon ausgegangen, dass man sagen kann: Je größer der Kübel, desto ähnlicher die Bedingungen wie im Freilandgemüse, desto besser. Und ich habe (bislang) in einem größeren Topf/Kübel den Vorteil im Winter gesehen, dass der nicht so schnell durchfriert. Ist das aber ein zu vernachlässigender Aspekt?

Schöne Grüße
SunStar

 

[Pflanzbert]

Und ich habe (bislang) in einem größeren Topf/Kübel den Vorteil im Winter gesehen, dass der nicht so schnell durchfriert. Ist das aber ein zu vernachlässigender Aspekt?

Es wird meist langsam kälter, und so kühlt auch ein großer Kübel schon stark aus, und wenn dann der Frost kommt, dann ist er auch in ein paar Tagen durchgefroren.

Andersherum ist es vielleicht noch schlimmer: Er taut nur langsam auf. D.h. die Wurzelen stecken noch im Eis, während oben die Pflkanze schon wieder Durst (in der Sonne) hat. Bis der Kübel auch in der Mitte aufgetaut ist, wo die Pflanze sitzt, das kann ganz schön dauern. Irgendwie geht das Auftauen langsamer als das Einfrieren.

 

[Stupsi]

Wenn der Topf in der Sonne steht geht das aber recht schnell das er auftaut, deshalb darf man Topfpflanzen auch im Winter nicht vergessen zu gießen sonst vertrocknen die Pflanzen (die wenigsten erfrieren)

 

[Rentner]

Wer seine Topf-/Kübelpflanze an einem sonnenexponierten Standort überwintert, riskiert deren Exitus.

 

[Stupsi]

Ja besser ist Schatten aber das geht bei mir leider nicht da ich nur den Südbalkon habe und deshalb muss ich achtsam sein und auch im Winter gießen, zur Not auch schon mal mit warmen Wasser falls es längere Kahlfröste gibt.
Meinen Schmetterlingsflieder hab ich mir mit meinem sonnigen Winterstandort allerdings getötet, der fand das gar nicht lustig aber die Johannisbeeren z.Bsp können das ab.
Denke das liegt auch ein bischen daran ob der Baum/Strauch noch Laub hat im Winter, die es abschmeißen sind meist härter im nehmen da die ja auch nichts verdunsten müssen wenn die Sonne scheint.

 

[Rentner]

Ein Wacholder im typischen Winterlaub.
Die Trainingsschale wird demnächst gegen einen frostfest getöpferten "Pot" getauscht, der nur unwesentlich größer ist.

 

[SunStar]

Sehr schön!

Stehen die Bonsais auch im Winter draußen?

LG SunStar

 

[Rentner]

die meisten...

 

[Stupsi]

Es grenzt doch an ein Wunder das die Bonsais den Frost mit so wenig Wurzelraum überleben, der friert doch da wirklich komplett durch und Blätter haben ja auch alle ,also verdunsten eigentlich weiter Wasser auch im Winter.
Gibt's da eine Erklärung für......?

 

[Rentner]

Wenn es kälter wird, verlieren schließlich auch die etwas Härteren ihr Laub.
Ausgenommen davon sind natürlich die Immergrünen.

Ansonsten greift auch hier bei den entsprechenden frostresistenten Pflanzen die Escape-Strategie.
Frostresistenz bedeutet in diesem Zusammenhang die Verhinderung der Bildung von Eiskristallen im Cytoplasma.
Wenn du dich für die Thematik interessieren solltest, kann ich dir uneingeschränkt das Strasburger Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften empfehlen.
Kostet zwar um die 70€, ist aber auch jeden Cent davon wert.

 

[Stupsi]

Ich geb zu das ist vermutlich ein bischen zu hoch für mich dieses Buch :grins:
Ich wunder mich nur immer das manche Sträucher/Bäume Frost so gut überstehen in Töpfen und andere nicht die im Garten eigentlich ALLE winterhart sind.

Danke für die Erklärung, hilft schon mal etwas obwohl Eiskristalle entstehen doch überall da wo Wasser gefriert, heißt das trocken halten ist besser bei Frost für die Wurzel?

 

[Rentner]

Die sogenannte Gefrierverhinderung in der Pflanze, auch super cooling genannt, kann bei einigen verholzten Pflanzen bis zu -40°C erreichen.
Es werden keine Eiskristalle gebildet, weil der sogenannte Kristallisationskeim fehlt und Wasser in einen metastabilen Zustand versetzt wird.

Abgekürzt: Der Baum hat einen internen Gefrierschutz

Ich geh jetzt ein paar frostfeste Bonsaischalen töpfern...

 

[Lillimarlen]

Hi Rentner,

Danke, auch heute hatte ich dank dir *Putin*. Dieser innere Gefrierschutz, ist der ein anderer, als bei Osterglocken oder anderen Blumen, die das Wasser in ihren Geweben 'frostbeständig' machen. (Öööhm, will mich jetzt nicht lächerlich machen, wenn ich was falsches sage mit Gly.... dingens *lach*)

Immerlernwillige Grüße a:
Marlen (auch jetzt gerne töpfern möchte)

 

[Rentner]

Danke, auch heute hatte ich dank dir *Putin*.

Da wird sich der Wladimir aber gefreut haben...:grins:

Geophyta bulbosa, in diesem Falle Zwiebelgeophyten, wie deine Osterglocke, trotzen mit ihren Überdauerungsorganen dem Dauerfrost ebenfalls nach der Escape-Strategie.

 

[Lillimarlen]

Danke!

[Der Wladimir? Öööhm, mit dem Sä...ra..... konn i goar nix oafonge]

Das wollt ich schon oben sagen: Dass deine Schnee-Bonsaibilder wunderschön sind, das weißt du sicher selber? Thumbsup a: