Rund um mein Elternhaus sind die Nachbarn ja auch zusammen älter geworden, da habe ich zu den letzten Kindern gehört und musste schon ein paar Minuten gehen, um Gleichaltrige zu finden.
Einige der Nachbarn sind genauso drauf, wie du das geschildert hast, sie wollten meinen Vater sogar zu einer Unterschriftenaktion gegen den benachbarten Fußballplatz gewinnen, wo sich inzwischen Jugendliche der weiteren Umgebung austoben und auch schon mal in seltsamen Urlauten herumschreien. Mein Vater hat die werbenden Nachbarn weggeschickt, weil er meint, dass auch die Jugendlichen einen Ort brauchen und es ihm lieber ist, wenn sie Fußball spielen und schreien, als wenn sie auf blöde Gedanken kommen.
Inzwischen ist gegenüber eine junge Familie eingezogen. Erst hat mein Vater sich richtig drüber gefreut, weil er hoffte, dass die Ecke eben nicht mehr so still wie ein Altersheim wäre. Inzwischen ist er ziemlich ernüchtert. Nicht das Quietschen der Kinder stört ihn, obwohl die Tochter eine wirklich hohe Quietschstimme hat und den Sabbel nicht halten kann. Was ihn nervt, ist die ewig eingreifende Mutter. Ich hab das ja nur kurz mitbekommen, aber ich habe mich nach fünf Minuten schon sehr zusammenreißen müssen, mich nicht einzumischen. "Nein, du kannst jetzt nicht auf die Schaukel, da ist noch Vogel-a-a drauf, das muss ich erst abwischen." (Mehrfache Wiederholung, und ich dachte nur, wenn du nicht soviel labern würdest, hättest du in der Zeit dreimal einen Lappen geholt und den Kot weggewischt. Und ich wette, deine Kinder würden viel friedlicher spielen, wenn du nicht ewig daneben stündest, sondern wenn stattdessen jedes ein gleichaltriges anderes Kind einladen dürfte.)