Da unten trabt niemand - außer dem armen Menschen, der nach Kalender ( und nicht nach Notwendigkeit) die Grünfläche mäht. Dabei ist es egal, ob vor Trockenheit nichts gewachsen ist oder der arme Mensch mit dem Rasenmäher im Regen steht.
Im Augenblick ist die Fläche gelb getupft, von oben sieht es mir nach rauem Löwenzahn aus.
Von den Nachbarbalkonen sieht man meinen Balkon natürlich. Ich würde mir wünschen, dass mehr Nachbarn ihre Balkone auch bepflanzen würden, so dass ich auch jenseits meiner eigenen Blumen auf mehr Blüten schauen könnte.
Aber es ist im Laufe der 20 Jahre, die ich jetzt schon in dieser Wohnung lebe, besser geworden.
Die Alten, die einen einzelnen Geranienkasten hatten, weil sich das so gehört, und den irgendwann abschafften, weil sie nicht mehr konnten, scheinen auszusterben oder wegzuziehen. Wer neu einzieht ist deutlich jünger und da gibt es immer mehr Menschen, die auch als Stadtpflanzen etwas Grün um sich brauchen und nicht ausschließlich Wäscheständer oder Bierkiste auf dem Balkon stehen haben.
Auf der einen Seite unseres Häuser-Us sind einige Familien zugezogen. Seit den letzten Jahren hört man wieder Kindergeschrei und sieht, wie immer mal wieder ein Kopf über das Garagendach guckt, weil der Besitzer des Kopfes hinter der Garage auf einem Tampolin hüpft. Verschossene Bälle liegen auf dem Dach, bis mal jemand eine Leiter holt und alle Bälle wieder runterwirft und auch so herrliche Schreie wie "Wir haben ein Leck im Schiffsrumpf, alle Mann an die Pumpen - nein wir schaffen es nicht, rette sich wer kann" die von einer ganz anderen Kinderwirklichkeit zeugen, gehören endlich wieder zum Sommer.